Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.dem Herzoge bekannt zu machen, nachdem Deine dem Herzoge bekannt zu machen, nachdem Deine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0204" n="186[194]"/> dem Herzoge bekannt zu machen, nachdem Deine<lb/> Mutter ihn ſchon, als einen kindiſchen Einfall, auf-<lb/> genommen, und mir gerathen hatte, nicht weiter<lb/> daran zu denken. Jch ließ mich foͤrmlich beim<lb/> Herzoge melden. Ruhig trug ich ihm den Wunſch<lb/> vor, in den naͤchſten Tagen nach meiner Hei-<lb/> math abzureiſen. Er ſchwieg einen Augenblick<lb/> betroffen, dann antwortete er an ſich haltend:<lb/> „ich denke, Graͤfinn, Sie haben kein andres, als<lb/> mein Haus.‟ Jch werde es mit den dankbar-<lb/> ſten Empfindungen verlaſſen, erwiederte ich, aber<lb/> der Aufenthalt meiner Kindheit fordert mich<lb/> unwiderſtehlich zuruͤck. „Es iſt Zeit dieſen ro-<lb/> mantiſchen Hang abzulegen‟ — antwortete er —<lb/> „ich werde Sorge tragen daß ihr Jntereſſe dort<lb/> aufs beſte wahrgenommen werde; ich werde ei-<lb/> nen ſicheren Geſchaͤftsmann dahin ſenden welcher<lb/> alles regulirt, und was ſie ſich etwa noch von<lb/> dort her wuͤnſchen, haben ſie nur die Guͤte zu<lb/> beſtimmen.‟ Jch ſahe ihn waͤhrend einer kleinen<lb/> Pauſe mit großen Augen an, dann ſagte ich<lb/> beſcheiden, aber nachdruͤcklich: Chaumerive und<lb/> ſeine nachbarlichen Beſitzungen waren meines<lb/> Vaters rechtmaͤßiges Eigenthum, und ich bin<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [186[194]/0204]
dem Herzoge bekannt zu machen, nachdem Deine
Mutter ihn ſchon, als einen kindiſchen Einfall, auf-
genommen, und mir gerathen hatte, nicht weiter
daran zu denken. Jch ließ mich foͤrmlich beim
Herzoge melden. Ruhig trug ich ihm den Wunſch
vor, in den naͤchſten Tagen nach meiner Hei-
math abzureiſen. Er ſchwieg einen Augenblick
betroffen, dann antwortete er an ſich haltend:
„ich denke, Graͤfinn, Sie haben kein andres, als
mein Haus.‟ Jch werde es mit den dankbar-
ſten Empfindungen verlaſſen, erwiederte ich, aber
der Aufenthalt meiner Kindheit fordert mich
unwiderſtehlich zuruͤck. „Es iſt Zeit dieſen ro-
mantiſchen Hang abzulegen‟ — antwortete er —
„ich werde Sorge tragen daß ihr Jntereſſe dort
aufs beſte wahrgenommen werde; ich werde ei-
nen ſicheren Geſchaͤftsmann dahin ſenden welcher
alles regulirt, und was ſie ſich etwa noch von
dort her wuͤnſchen, haben ſie nur die Guͤte zu
beſtimmen.‟ Jch ſahe ihn waͤhrend einer kleinen
Pauſe mit großen Augen an, dann ſagte ich
beſcheiden, aber nachdruͤcklich: Chaumerive und
ſeine nachbarlichen Beſitzungen waren meines
Vaters rechtmaͤßiges Eigenthum, und ich bin
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