Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.Rechtfertigung wenn ich deren bei Dir bedarf. Euch gehört nun Chaumerive. Ach, Adele, sey Enkeln,
Rechtfertigung wenn ich deren bei Dir bedarf. Euch gehoͤrt nun Chaumerive. Ach, Adele, ſey Enkeln,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0218" n="200[208]"/> Rechtfertigung wenn ich deren bei Dir bedarf.<lb/> Auch bei deiner Mutter werden ſie mich ent-<lb/> ſchuldigen, wie ich zu hoffen wage. Ungern<lb/> nehme ihren Zorn mit in die neue Welt hinuͤber,<lb/> ſie wird mir ewig die geliebte Schweſter mei-<lb/> nes theuern Vaters bleiben. Bringe ihr mein<lb/> zaͤrtlichſtes Lebewohl und ſage ihr, Virginia ſey<lb/> nur ungluͤcklich, nicht undankbar. — Was den<lb/> Herzog betrifft, fuͤr den bin ich tod, und die<lb/> Erbſchaft meiner Beſitzungen, wird ihn hoffent-<lb/> lich uͤber mein fruͤhes Ende troͤſten. Louis hat<lb/> mich gewiß ſchon laͤngſt vergeſſen. Seine Nei-<lb/> gung war wohl nur ein Kind der Konvenienz;<lb/> er erreicht jetzt ſeinen Wunſch, ohne die laͤſtige<lb/> Zugabe, welche ihm doch vielleicht oft fuͤhlbar<lb/> geworden waͤre, und kann durch eine neue,<lb/> glaͤnzende Verbindung, ſeinen eigenen Glanz noch<lb/> um vieles erhoͤhen.</p><lb/> <p>Euch gehoͤrt nun Chaumerive. Ach, Adele, ſey<lb/> Du der Schutzgeiſt meiner verlaſſenen Freunde!<lb/> Du biſt ja auch unter ihnen gluͤcklich geweſen.<lb/> Deiner guten Mutter empfehle ich ſie gleichfalls, es<lb/> waren ja die Kinder, die Freunde ihres wahr-<lb/> haft edlen Bruders, deſſen Nahme noch von den<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Enkeln,</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [200[208]/0218]
Rechtfertigung wenn ich deren bei Dir bedarf.
Auch bei deiner Mutter werden ſie mich ent-
ſchuldigen, wie ich zu hoffen wage. Ungern
nehme ihren Zorn mit in die neue Welt hinuͤber,
ſie wird mir ewig die geliebte Schweſter mei-
nes theuern Vaters bleiben. Bringe ihr mein
zaͤrtlichſtes Lebewohl und ſage ihr, Virginia ſey
nur ungluͤcklich, nicht undankbar. — Was den
Herzog betrifft, fuͤr den bin ich tod, und die
Erbſchaft meiner Beſitzungen, wird ihn hoffent-
lich uͤber mein fruͤhes Ende troͤſten. Louis hat
mich gewiß ſchon laͤngſt vergeſſen. Seine Nei-
gung war wohl nur ein Kind der Konvenienz;
er erreicht jetzt ſeinen Wunſch, ohne die laͤſtige
Zugabe, welche ihm doch vielleicht oft fuͤhlbar
geworden waͤre, und kann durch eine neue,
glaͤnzende Verbindung, ſeinen eigenen Glanz noch
um vieles erhoͤhen.
Euch gehoͤrt nun Chaumerive. Ach, Adele, ſey
Du der Schutzgeiſt meiner verlaſſenen Freunde!
Du biſt ja auch unter ihnen gluͤcklich geweſen.
Deiner guten Mutter empfehle ich ſie gleichfalls, es
waren ja die Kinder, die Freunde ihres wahr-
haft edlen Bruders, deſſen Nahme noch von den
Enkeln,
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