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Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.

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noch nach vielen Jahren gesehen, wie dieses
edle Paar geliebt wurde. Jeder Tag erhöhte
ihr Glück, denn an jedem Tage entdeckte einer
an dem andern mehr liebenswürdige Eigen-
schaften. Schöne, selige Zeit! die nur zu bald
endete, und nie in dieser Reinheit wiederkehrte.



Kaum waren einige Monde, wie eben so
viel glückliche Augenblicke geschwunden, als in
einer rauhen Novembernacht ein starkes Ge-
räusch meinen Vater aus den Armen seiner
Gattinn aufschreckte. Fackeln erleuchteten den
Hof, er sieht im Schein derselben einen ver-
schlossenen Wagen halten, und in demselben
Augenblick treten Polizeibeamte zu ihm ein.
Man zeigt ihm eine Lettre de cachet vor,
und bemächtigt sich seiner Person. Kaum ver-
gönnte man dem überraschten Unglücklichen Zeit
seine Lippen noch ein Mahl auf den Mund sei-
ner ohnmächtigen Gattinn zu drücken. Man
reißt ihn mit Räubereile hinunter. Am Wa-
gen haben sich einige wenige seiner erwachten
Leute gesammelt. Sie wollen den geliebten

*

noch nach vielen Jahren geſehen, wie dieſes
edle Paar geliebt wurde. Jeder Tag erhoͤhte
ihr Gluͤck, denn an jedem Tage entdeckte einer
an dem andern mehr liebenswuͤrdige Eigen-
ſchaften. Schoͤne, ſelige Zeit! die nur zu bald
endete, und nie in dieſer Reinheit wiederkehrte.



Kaum waren einige Monde, wie eben ſo
viel gluͤckliche Augenblicke geſchwunden, als in
einer rauhen Novembernacht ein ſtarkes Ge-
raͤuſch meinen Vater aus den Armen ſeiner
Gattinn aufſchreckte. Fackeln erleuchteten den
Hof, er ſieht im Schein derſelben einen ver-
ſchloſſenen Wagen halten, und in demſelben
Augenblick treten Polizeibeamte zu ihm ein.
Man zeigt ihm eine Lettre de cachet vor,
und bemaͤchtigt ſich ſeiner Perſon. Kaum ver-
goͤnnte man dem uͤberraſchten Ungluͤcklichen Zeit
ſeine Lippen noch ein Mahl auf den Mund ſei-
ner ohnmaͤchtigen Gattinn zu druͤcken. Man
reißt ihn mit Raͤubereile hinunter. Am Wa-
gen haben ſich einige wenige ſeiner erwachten
Leute geſammelt. Sie wollen den geliebten

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[35/0043] noch nach vielen Jahren geſehen, wie dieſes edle Paar geliebt wurde. Jeder Tag erhoͤhte ihr Gluͤck, denn an jedem Tage entdeckte einer an dem andern mehr liebenswuͤrdige Eigen- ſchaften. Schoͤne, ſelige Zeit! die nur zu bald endete, und nie in dieſer Reinheit wiederkehrte. Kaum waren einige Monde, wie eben ſo viel gluͤckliche Augenblicke geſchwunden, als in einer rauhen Novembernacht ein ſtarkes Ge- raͤuſch meinen Vater aus den Armen ſeiner Gattinn aufſchreckte. Fackeln erleuchteten den Hof, er ſieht im Schein derſelben einen ver- ſchloſſenen Wagen halten, und in demſelben Augenblick treten Polizeibeamte zu ihm ein. Man zeigt ihm eine Lettre de cachet vor, und bemaͤchtigt ſich ſeiner Perſon. Kaum ver- goͤnnte man dem uͤberraſchten Ungluͤcklichen Zeit ſeine Lippen noch ein Mahl auf den Mund ſei- ner ohnmaͤchtigen Gattinn zu druͤcken. Man reißt ihn mit Raͤubereile hinunter. Am Wa- gen haben ſich einige wenige ſeiner erwachten Leute geſammelt. Sie wollen den geliebten *

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Zitationshilfe: Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/froelich_virginia01_1820/43>, abgerufen am 23.11.2024.