Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.Aecker, gleich den ihrigen, bestellt, und den Er- Der benachbarte Adel nannte ihn anfangs Jn dieser schönen Umgebung, an der Hand Aecker, gleich den ihrigen, beſtellt, und den Er- Der benachbarte Adel nannte ihn anfangs Jn dieſer ſchoͤnen Umgebung, an der Hand <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0061" n="53"/> Aecker, gleich den ihrigen, beſtellt, und den Er-<lb/> trag gewiſſenhaft bewahrt. Mein Vater bezeigte<lb/> ihnen ſeine lebhafte Dankbarkeit, und die guten<lb/> Menſchen glaubten ſich ihm verpflichtet. Es<lb/> knuͤpften ſich die ſchoͤnen Bande der gegenſeiti-<lb/> gen Liebe und des Vertrauens immer feſter,<lb/> und trotzten allen nachfolgenden Stuͤrmen der<lb/> Zeit. So unruhvoll und blutig auch die folgen-<lb/> den Jahre fuͤr Frankreich geweſen ſind, mein<lb/> friedliches Thal, die Wiege meiner Kindheit, iſt,<lb/> Dank der Sinnesart meines guten Vaters! im-<lb/> mer ſo ruhig und gluͤcklich geblieben, als laͤge<lb/> es auf einer Jnſel des ſtillen Oceans.</p><lb/> <p>Der benachbarte Adel nannte ihn anfangs<lb/> einen Tollhaͤusler, und wich ihm aus; ſpaͤter-<lb/> hin hielt er ihn fuͤr einen Schlaukopf, und<lb/> ſuchte oft ſeine Vermittelung. Erkannt haben<lb/> ihn nur Wenige; man hielt fuͤr Klugheit, was<lb/> nur Vernunft und Gefuͤhl war.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Jn dieſer ſchoͤnen Umgebung, an der Hand<lb/> der Liebe, ging ich meine erſten Schritte, hier<lb/> wurde mein Geiſt ſich ſeiner bewußt. Meine<lb/> Aeltern machten zu meiner Erziehung keine kuͤnſt-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [53/0061]
Aecker, gleich den ihrigen, beſtellt, und den Er-
trag gewiſſenhaft bewahrt. Mein Vater bezeigte
ihnen ſeine lebhafte Dankbarkeit, und die guten
Menſchen glaubten ſich ihm verpflichtet. Es
knuͤpften ſich die ſchoͤnen Bande der gegenſeiti-
gen Liebe und des Vertrauens immer feſter,
und trotzten allen nachfolgenden Stuͤrmen der
Zeit. So unruhvoll und blutig auch die folgen-
den Jahre fuͤr Frankreich geweſen ſind, mein
friedliches Thal, die Wiege meiner Kindheit, iſt,
Dank der Sinnesart meines guten Vaters! im-
mer ſo ruhig und gluͤcklich geblieben, als laͤge
es auf einer Jnſel des ſtillen Oceans.
Der benachbarte Adel nannte ihn anfangs
einen Tollhaͤusler, und wich ihm aus; ſpaͤter-
hin hielt er ihn fuͤr einen Schlaukopf, und
ſuchte oft ſeine Vermittelung. Erkannt haben
ihn nur Wenige; man hielt fuͤr Klugheit, was
nur Vernunft und Gefuͤhl war.
Jn dieſer ſchoͤnen Umgebung, an der Hand
der Liebe, ging ich meine erſten Schritte, hier
wurde mein Geiſt ſich ſeiner bewußt. Meine
Aeltern machten zu meiner Erziehung keine kuͤnſt-
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