Frölich, Henriette: Virginia oder die Kolonie von Kentucky. Bd. 1. Hrsg. v. Jerta. Berlin, 1820.Apfelbaum ist nützlich, aber auch die Granate *
Apfelbaum iſt nuͤtzlich, aber auch die Granate *
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0077" n="67"/> Apfelbaum iſt nuͤtzlich, aber auch die Granate<lb/> in ihrer Bluͤthe, die Zierde des Gartens.<lb/> Laß doch Virginien gewaͤhren; willſt du gewalt-<lb/> ſam in ihre Eigenthuͤmlichkeit eingreifen, ſo zer-<lb/> ſtoͤrſt Du ihre innere Harmonie.‟ Er ver-<lb/> ſuchte nun, ſeiner Seits, mich in Thaͤtigkeit<lb/> zu ſetzen, und mit weit beſſerem Erfolg. Er<lb/> hatte große Maulbeerpflanzungen angelegt, und<lb/> richtete einen Theil der Kloſtergebaͤude fuͤr den<lb/> Seidenbau ein. Alle Kinder der Landleute auf<lb/> ſeinen Beſitzungen, wurden aufgeboten zur<lb/> Wartung und Pflege der Seidenraupen. Die<lb/> Arbeit war leicht, und auch die Kleinſten konn-<lb/> ten Blaͤtter ſammeln und den Wuͤrmern vorle-<lb/> gen. Kraftloſe Greiſe und Muͤtterchen, welchen<lb/> der Feldbau zu ſchwer war, halfen dabei. Der<lb/> ſehr anſehnliche Ertrag, wurde gleichmaͤßig ver-<lb/> theilt, und erhoͤhete den Wohlſtand der ganzen Ge-<lb/> gend. Jch fuͤhrte, unter Anleitung des Vaters,<lb/> die Oberaufſicht, und ganz zu ſeiner Zufrieden-<lb/> heit. Mit der Morgenſonne war ich auf, und<lb/> immer aufmerkſam auf den Gang der Ge-<lb/> ſchaͤfte, behende und geſchickt in allen Hand-<lb/> griffen. Beim Abhaſpeln der Seide war ich<lb/> <fw place="bottom" type="sig">*</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [67/0077]
Apfelbaum iſt nuͤtzlich, aber auch die Granate
in ihrer Bluͤthe, die Zierde des Gartens.
Laß doch Virginien gewaͤhren; willſt du gewalt-
ſam in ihre Eigenthuͤmlichkeit eingreifen, ſo zer-
ſtoͤrſt Du ihre innere Harmonie.‟ Er ver-
ſuchte nun, ſeiner Seits, mich in Thaͤtigkeit
zu ſetzen, und mit weit beſſerem Erfolg. Er
hatte große Maulbeerpflanzungen angelegt, und
richtete einen Theil der Kloſtergebaͤude fuͤr den
Seidenbau ein. Alle Kinder der Landleute auf
ſeinen Beſitzungen, wurden aufgeboten zur
Wartung und Pflege der Seidenraupen. Die
Arbeit war leicht, und auch die Kleinſten konn-
ten Blaͤtter ſammeln und den Wuͤrmern vorle-
gen. Kraftloſe Greiſe und Muͤtterchen, welchen
der Feldbau zu ſchwer war, halfen dabei. Der
ſehr anſehnliche Ertrag, wurde gleichmaͤßig ver-
theilt, und erhoͤhete den Wohlſtand der ganzen Ge-
gend. Jch fuͤhrte, unter Anleitung des Vaters,
die Oberaufſicht, und ganz zu ſeiner Zufrieden-
heit. Mit der Morgenſonne war ich auf, und
immer aufmerkſam auf den Gang der Ge-
ſchaͤfte, behende und geſchickt in allen Hand-
griffen. Beim Abhaſpeln der Seide war ich
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