Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663.

Bild:
<< vorherige Seite

Arithmetica.
damit die Jugend hinüber sehen/ aber doch nit weiter fürbaß kommen möge) einer Fischgruben ähnli-
ches Deuch herfür springen/ hierbey das wimlen/ der darinn sich vff haltenden Fischen kurtzweilig an-
zuschawen seyn wird. Dann eben und umb solcher Figuren und Insul wegen/ so wird diser Orth dasdeß Pere-
diß-Gärt-
lins.

Paradiß-Gärtlin genandt/ hierdurch den Kindern gute Gedancken zuerwecken in das Paradiß
zu spatzieren/ daselbsten ihr Christenthumb/ und andere gute nutzliche und rühmliche Künsten zu exer-
cieren.
Vnder den Figuren/ und also in ein Felsen eingehawen so werden allda gelesen

Im Garten und durch Adams Fall/
Der Mensch verderbt wurd überall/Vnd hier-
bey Adams
Fall.

Ferner neben deß Adams und der Eva Insul/ also gleich vor dem Fischgrüblin herüber/ nembli-
chen Bey

P. Q. R. S. seynd vier/ von Aichen Dillen/ mit rother Oelfarb zur Beständigkeit angestrichene/ und
vffgesetzte Außtheilungen/ oder gar holdselige Blumengärtlin/ welche dann mit Corone Imperiali, tu-
libani
mancherley derselben Arthen/ Türckische Beisch/ Martagon, Narcise, von underschidlichen
Sortten/ Tromboni, ornitobilum, lilium Persicum, Iacinten viler Arthen/ frittelarien, Iris, crocus,
und aller Sort Ilgerwerck etc. nach wol fundirter Gärtnerey-Kunst/ besetzt/ auch solcher Gestalt a
sortirt,
beneben in gutem Wolstand underhalten/ daß auch vil höhere Personen hier ohne scheu/ mögen ein-
gelassen/ und Ergötzlichkeit empfinden werden/ dahin angesehen/ das/ und wann die Schulkinder allda
ankommen/ daß man ihnen hiervon Kräntz und Mayen (nach deme sie etwann im Examen wol und
löblich sich gehalten haben) heimzutragen/ mittheilen möge. Bey

. ist ein anders/ aber an der hindern Ruggwand zubeschlossenes Drietter/ welches zwar an seinen
beeden neben Seiten von Maurwerck kan auffgesetzt werden/ oder aber von Rosen di Iericho gebremdt/
(damit die darunder sitzende Personen ein lieblichen Geruch empfinden) der Deckel aber mit einem
Ziegelblatten Dächlin bedeckt/ zu beeden Seiten Ruhebänck/ in der mitten und zwischen derselbigen/
ein langer Tisch gestellt werden/ dahin gemeindt/ das der Herr Vorsteher/ oder der Schulmeister da-
selbsten hin/ seine Bücher/ so wol der Kinder mit sich herauß gebrachte Vorschrifften und Rechnun-
gen/ vnder dem truckenen erhalten/ und also vor Regen und Sonnen beschirmet seyen. Durch die
beede Drietter

M. . (welche/ so wol das Drietter K. dann samentlichen/ mit Weirel/ Zwespen/ Pflaumen/ und
dergleichen holdseliges Steinobs/ Bäumen/ gantz überzogen seynd) So kan man in die

Laubergäng hinauß spatzieren/ massen dann die hierzu dienliche Durchschnitt V. und L. zuerken-
nen geben/ daselbsten draussen von

. . biß gegen . (inwendig darinnen aber/ von . gegen . und biß in . so ist ein zween
Schuch breites/ von rothen/ weissen/ schwartzen/ Zeitbeerstauden oder S. Johannis Träublin/ sowolen
der weiß vnd rothen Ponellen-Stauden/ als ein holdselig der Jugend gar angenehmer Haag zufinden/)
neben dem angedeuten Haag her/ nemblichen Bey

^. ^. ^. so stehn 12. der besten von der Hand zugeniessenden Birn- vnd Aepffelbäum/ gepflan-
tzet. Auff der andern Seiten von

Y. Z. biß gegen . vnd also neben der innwendigen Maur her/ so mag ein Spalera oder Geländer/
von vffgebundenen Weinreben/ darzwischen aber Pftrsich- vnd Mandelbäum/ sowol der Nespelstau-
den eingetheilt/ gepflantzet werden/ dahin angesehen/ damit sich die Schulkinder in den besagten Lauber-
gängen erstrecken/ verspatzieren/ vnd zugleich diese jetzternante Früchten abzuklauben/ ergötzen mö-
gen. In der

Nichien, oder vnder dem gesprengten Maurbogen Bey

h. daselbsten so stehet deß Alten Testaments Scribenten von Steingehawene Figur/ mit folgen-
der Vnderschrifft.

Moses das scharpff Gesatz beschreibt/
Den Menschen hart darzu antreibt.Moses
scharpffe
Gesatz.

Ferner/ und im innern Eck bey

. gegen . so wird ein zuvor angedeuter/ von Ziegelstein auffgemanrter Cuppola Pfeiler gesehen/
da dann bey O. ein Thürlin gemacht/ durch welches hernach die Kinder auff die Cantzel . steigen/
daselbsten gegeneinander hinüber sprechen. Hiermit so wäre nun/ jedoch allein ein Viertel deß viler-
nanten Paradiß-Gärtlin beschriben. Vnd eben also müssen die drey andere No: H. vnd I. sowohlen
mit No: G. signirte Viertel auch außgetheilt/ und mit gleichförmigen Insulen/ Gehäg/ Driettern
vnd Blumwerck außgerüstet werden. Sintemahlen das vor hinüberstehende Viertel No: I. (dem
ersten Viertel No: F.) mit Adam vnd Eva Insul/ sowohlen deß Moses Figur gantz ähnlichen ist.
Was aber das Viertel

No: H.

Arithmetica.
damit die Jugend hinuͤber ſehen/ aber doch nit weiter fuͤrbaß kommen moͤge) einer Fiſchgruben aͤhnli-
ches Deuch herfuͤr ſpringen/ hierbey das wimlen/ der darinn ſich vff haltenden Fiſchen kurtzweilig an-
zuſchawen ſeyn wird. Dann eben und umb ſolcher Figuren und Inſul wegen/ ſo wird diſer Orth dasdeß Pere-
diß-Gaͤrt-
lins.

Paradiß-Gaͤrtlin genandt/ hierdurch den Kindern gute Gedancken zuerwecken in das Paradiß
zu ſpatzieren/ daſelbſten ihr Chriſtenthumb/ und andere gute nutzliche und ruͤhmliche Kuͤnſten zu exer-
cieren.
Vnder den Figuren/ und alſo in ein Felſen eingehawen ſo werden allda geleſen

Im Garten und durch Adams Fall/
Der Menſch verderbt wurd uͤberall/Vnd hier-
bey Adams
Fall.

Ferner neben deß Adams und der Eva Inſul/ alſo gleich vor dem Fiſchgruͤblin heruͤber/ nembli-
chen Bey

P. Q. R. S. ſeynd vier/ von Aichen Dillen/ mit rother Oelfarb zur Beſtaͤndigkeit angeſtrichene/ und
vffgeſetzte Außtheilungen/ oder gar holdſelige Blumengaͤrtlin/ welche dann mit Corone Imperiali, tu-
libani
mancherley derſelben Arthen/ Tuͤrckiſche Beiſch/ Martagon, Narciſe, von underſchidlichen
Sortten/ Tromboni, ornitobilum, lilium Perſicum, Iacinten viler Arthen/ frittelarien, Iris, crocus,
und aller Sort Ilgerwerck ꝛc. nach wol fundirter Gaͤrtnerey-Kunſt/ beſetzt/ auch ſolcher Geſtalt à
ſortirt,
beneben in gutem Wolſtand underhalten/ daß auch vil hoͤhere Perſonen hier ohne ſcheu/ moͤgen ein-
gelaſſen/ und Ergoͤtzlichkeit empfinden werden/ dahin angeſehen/ das/ und wann die Schulkinder allda
ankommen/ daß man ihnen hiervon Kraͤntz und Mayen (nach deme ſie etwann im Examen wol und
loͤblich ſich gehalten haben) heimzutragen/ mittheilen moͤge. Bey

☌. iſt ein anders/ aber an der hindern Ruggwand zubeſchloſſenes Drietter/ welches zwar an ſeinen
beeden neben Seiten von Maurwerck kan auffgeſetzt werden/ oder aber von Roſen di Iericho gebremdt/
(damit die darunder ſitzende Perſonen ein lieblichen Geruch empfinden) der Deckel aber mit einem
Ziegelblatten Daͤchlin bedeckt/ zu beeden Seiten Ruhebaͤnck/ in der mitten und zwiſchen derſelbigen/
ein langer Tiſch geſtellt werden/ dahin gemeindt/ das der Herr Vorſteher/ oder der Schulmeiſter da-
ſelbſten hin/ ſeine Buͤcher/ ſo wol der Kinder mit ſich herauß gebrachte Vorſchrifften und Rechnun-
gen/ vnder dem truckenen erhalten/ und alſo vor Regen und Sonnen beſchirmet ſeyen. Durch die
beede Drietter

M. ◻. (welche/ ſo wol das Drietter K. dann ſamentlichen/ mit Weirel/ Zweſpen/ Pflaumen/ und
dergleichen holdſeliges Steinobs/ Baͤumen/ gantz uͤberzogen ſeynd) So kan man in die

Laubergaͤng hinauß ſpatzieren/ maſſen dann die hierzu dienliche Durchſchnitt V. und L. zuerken-
nen geben/ daſelbſten drauſſen von

☍. ☿. biß gegen ♐. (inwendig darinnen aber/ von ♓. gegen ♉. und biß in ♒. ſo iſt ein zween
Schuch breites/ von rothen/ weiſſen/ ſchwartzen/ Zeitbeerſtauden oder S. Johannis Traͤublin/ ſowolen
der weiß vnd rothen Ponellen-Stauden/ als ein holdſelig der Jugend gar angenehmer Haag zufinden/)
neben dem angedeuten Haag her/ nemblichen Bey

△. △. △. ſo ſtehn 12. der beſten von der Hand zugenieſſenden Birn- vnd Aepffelbaͤum/ gepflan-
tzet. Auff der andern Seiten von

Y. Z. biß gegen ♎. vnd alſo neben der innwendigen Maur her/ ſo mag ein Spalera oder Gelaͤnder/
von vffgebundenen Weinreben/ darzwiſchen aber Pftrſich- vnd Mandelbaͤum/ ſowol der Neſpelſtau-
den eingetheilt/ gepflantzet werden/ dahin angeſehen/ damit ſich die Schulkinder in den beſagten Lauber-
gaͤngen erſtrecken/ verſpatzieren/ vnd zugleich dieſe jetzternante Fruͤchten abzuklauben/ ergoͤtzen moͤ-
gen. In der

Nichien, oder vnder dem geſprengten Maurbogen Bey

h. daſelbſten ſo ſtehet deß Alten Teſtaments Scribenten von Steingehawene Figur/ mit folgen-
der Vnderſchrifft.

Moſes das ſcharpff Geſatz beſchreibt/
Den Menſchen hart darzu antreibt.Moſes
ſcharpffe
Geſatz.

Ferner/ und im innern Eck bey

☘♍. gegen ☽. ſo wird ein zuvor angedeuter/ von Ziegelſtein auffgemanrter Cuppola Pfeiler geſehen/
da dann bey O. ein Thuͤrlin gemacht/ durch welches hernach die Kinder auff die Cantzel ✶. ſteigen/
daſelbſten gegeneinander hinuͤber ſprechen. Hiermit ſo waͤre nun/ jedoch allein ein Viertel deß viler-
nanten Paradiß-Gaͤrtlin beſchriben. Vnd eben alſo muͤſſen die drey andere No: H. vnd I. ſowohlen
mit No: G. ſignirte Viertel auch außgetheilt/ und mit gleichfoͤrmigen Inſulen/ Gehaͤg/ Driettern
vnd Blumwerck außgeruͤſtet werden. Sintemahlen das vor hinuͤberſtehende Viertel No: I. (dem
erſten Viertel No: F.) mit Adam vnd Eva Inſul/ ſowohlen deß Moſes Figur gantz aͤhnlichen iſt.
Was aber das Viertel

No: H.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0081" n="47"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Arithmetica.</hi></fw><lb/>
damit die Jugend hinu&#x0364;ber &#x017F;ehen/ aber doch nit weiter fu&#x0364;rbaß kommen mo&#x0364;ge) einer Fi&#x017F;chgruben a&#x0364;hnli-<lb/>
ches Deuch herfu&#x0364;r &#x017F;pringen/ hierbey das wimlen/ der darinn &#x017F;ich vff haltenden Fi&#x017F;chen kurtzweilig an-<lb/>
zu&#x017F;chawen &#x017F;eyn wird. Dann eben und umb &#x017F;olcher Figuren und In&#x017F;ul wegen/ &#x017F;o wird di&#x017F;er Orth das<note place="right">deß Pere-<lb/>
diß-Ga&#x0364;rt-<lb/>
lins.</note></p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Paradiß-Ga&#x0364;rtlin</hi> genandt/ hierdurch den Kindern gute Gedancken zuerwecken in das Paradiß<lb/>
zu &#x017F;patzieren/ da&#x017F;elb&#x017F;ten ihr Chri&#x017F;tenthumb/ und andere gute nutzliche und ru&#x0364;hmliche Ku&#x0364;n&#x017F;ten zu <hi rendition="#aq">exer-<lb/>
cieren.</hi> Vnder den Figuren/ und al&#x017F;o in ein Fel&#x017F;en eingehawen &#x017F;o werden allda gele&#x017F;en</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Im Garten und durch Adams Fall/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Der Men&#x017F;ch verderbt wurd u&#x0364;berall/</hi> <note place="right">Vnd hier-</note>
              </l><lb/>
              <l>
                <note place="right">bey Adams</note>
              </l><lb/>
              <l>
                <note place="right">Fall.</note>
              </l>
            </lg><lb/>
            <p>Ferner neben deß Adams und der Eva In&#x017F;ul/ al&#x017F;o gleich vor dem Fi&#x017F;chgru&#x0364;blin heru&#x0364;ber/ nembli-<lb/>
chen Bey</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">P. Q. R. S.</hi> &#x017F;eynd vier/ von Aichen Dillen/ mit rother Oelfarb zur Be&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit ange&#x017F;trichene/ und<lb/>
vffge&#x017F;etzte Außtheilungen/ oder gar hold&#x017F;elige Blumenga&#x0364;rtlin/ welche dann mit <hi rendition="#aq">Corone Imperiali, tu-<lb/>
libani</hi> mancherley der&#x017F;elben Arthen/ Tu&#x0364;rcki&#x017F;che Bei&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">Martagon, Narci&#x017F;e,</hi> von under&#x017F;chidlichen<lb/>
Sortten/ <hi rendition="#aq">Tromboni, ornitobilum, lilium Per&#x017F;icum, Iacinten</hi> viler Arthen/ <hi rendition="#aq">frittelarien, Iris, crocus,</hi><lb/>
und aller Sort Ilgerwerck &#xA75B;c. nach wol fundirter Ga&#x0364;rtnerey-Kun&#x017F;t/ be&#x017F;etzt/ auch &#x017F;olcher Ge&#x017F;talt <hi rendition="#aq">à<lb/>
&#x017F;ortirt,</hi> beneben in gutem Wol&#x017F;tand underhalten/ daß auch vil ho&#x0364;here Per&#x017F;onen hier ohne &#x017F;cheu/ mo&#x0364;gen ein-<lb/>
gela&#x017F;&#x017F;en/ und Ergo&#x0364;tzlichkeit empfinden werden/ dahin ange&#x017F;ehen/ das/ und wann die Schulkinder allda<lb/>
ankommen/ daß man ihnen hiervon Kra&#x0364;ntz und Mayen (nach deme &#x017F;ie etwann im <hi rendition="#aq">Examen</hi> wol und<lb/>
lo&#x0364;blich &#x017F;ich gehalten haben) heimzutragen/ mittheilen mo&#x0364;ge. Bey</p><lb/>
            <p>&#x260C;. i&#x017F;t ein anders/ aber an der hindern Ruggwand zube&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enes Drietter/ welches zwar an &#x017F;einen<lb/>
beeden neben Seiten von Maurwerck kan auffge&#x017F;etzt werden/ oder aber von Ro&#x017F;en <hi rendition="#aq">di Iericho</hi> gebremdt/<lb/>
(damit die darunder &#x017F;itzende Per&#x017F;onen ein lieblichen Geruch empfinden) der Deckel aber mit einem<lb/>
Ziegelblatten Da&#x0364;chlin bedeckt/ zu beeden Seiten Ruheba&#x0364;nck/ in der mitten und zwi&#x017F;chen der&#x017F;elbigen/<lb/>
ein langer Ti&#x017F;ch ge&#x017F;tellt werden/ dahin gemeindt/ das der Herr Vor&#x017F;teher/ oder der Schulmei&#x017F;ter da-<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;ten hin/ &#x017F;eine Bu&#x0364;cher/ &#x017F;o wol der Kinder mit &#x017F;ich herauß gebrachte Vor&#x017F;chrifften und Rechnun-<lb/>
gen/ vnder dem truckenen erhalten/ und al&#x017F;o vor Regen und Sonnen be&#x017F;chirmet &#x017F;eyen. Durch die<lb/>
beede Drietter</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">M.</hi> &#x25FB;. (welche/ &#x017F;o wol das Drietter <hi rendition="#aq">K.</hi> dann &#x017F;amentlichen/ mit Weirel/ Zwe&#x017F;pen/ Pflaumen/ und<lb/>
dergleichen hold&#x017F;eliges Steinobs/ Ba&#x0364;umen/ gantz u&#x0364;berzogen &#x017F;eynd) So kan man in die</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Lauberga&#x0364;ng</hi> hinauß &#x017F;patzieren/ ma&#x017F;&#x017F;en dann die hierzu dienliche Durch&#x017F;chnitt <hi rendition="#aq">V.</hi> und <hi rendition="#aq">L.</hi> zuerken-<lb/>
nen geben/ da&#x017F;elb&#x017F;ten drau&#x017F;&#x017F;en von</p><lb/>
            <p>&#x260D;. &#x263F;. biß gegen &#x2650;. (inwendig darinnen aber/ von &#x2653;. gegen &#x2649;. und biß in &#x2652;. &#x017F;o i&#x017F;t ein zween<lb/>
Schuch breites/ von rothen/ wei&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;chwartzen/ Zeitbeer&#x017F;tauden oder S. Johannis Tra&#x0364;ublin/ &#x017F;owolen<lb/>
der weiß vnd rothen Ponellen-Stauden/ als ein hold&#x017F;elig der Jugend gar angenehmer Haag zufinden/)<lb/>
neben dem angedeuten Haag her/ nemblichen Bey</p><lb/>
            <p>&#x25B3;. &#x25B3;. &#x25B3;. &#x017F;o &#x017F;tehn 12. der be&#x017F;ten von der Hand zugenie&#x017F;&#x017F;enden Birn- vnd Aepffelba&#x0364;um/ gepflan-<lb/>
tzet. Auff der andern Seiten von</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Y. Z.</hi> biß gegen &#x264E;. vnd al&#x017F;o neben der innwendigen Maur her/ &#x017F;o mag ein <hi rendition="#aq">Spalera</hi> oder Gela&#x0364;nder/<lb/>
von vffgebundenen Weinreben/ darzwi&#x017F;chen aber Pftr&#x017F;ich- vnd Mandelba&#x0364;um/ &#x017F;owol der Ne&#x017F;pel&#x017F;tau-<lb/>
den eingetheilt/ gepflantzet werden/ dahin ange&#x017F;ehen/ damit &#x017F;ich die Schulkinder in den be&#x017F;agten Lauber-<lb/>
ga&#x0364;ngen er&#x017F;trecken/ ver&#x017F;patzieren/ vnd zugleich die&#x017F;e jetzternante Fru&#x0364;chten abzuklauben/ ergo&#x0364;tzen mo&#x0364;-<lb/>
gen. In der</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">Nichien,</hi> oder vnder dem ge&#x017F;prengten Maurbogen Bey</p><lb/>
            <p>h. da&#x017F;elb&#x017F;ten &#x017F;o &#x017F;tehet deß Alten Te&#x017F;taments Scribenten von Steingehawene Figur/ mit folgen-<lb/>
der Vnder&#x017F;chrifft.</p><lb/>
            <lg type="poem">
              <l> <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;es das &#x017F;charpff Ge&#x017F;atz be&#x017F;chreibt/</hi> </l><lb/>
              <l> <hi rendition="#fr">Den Men&#x017F;chen hart darzu antreibt.</hi> <note place="right">Mo&#x017F;es</note>
              </l><lb/>
              <l>
                <note place="right">&#x017F;charpffe</note>
              </l><lb/>
              <l>
                <note place="right">Ge&#x017F;atz.</note>
              </l>
            </lg><lb/>
            <p>Ferner/ und im innern Eck bey</p><lb/>
            <p>&#x2618;&#x264D;. gegen &#x263D;. &#x017F;o wird ein zuvor angedeuter/ von Ziegel&#x017F;tein auffgemanrter <hi rendition="#aq">Cuppola</hi> Pfeiler ge&#x017F;ehen/<lb/>
da dann bey <hi rendition="#aq">O.</hi> ein Thu&#x0364;rlin gemacht/ durch welches hernach die Kinder auff die Cantzel &#x2736;. &#x017F;teigen/<lb/>
da&#x017F;elb&#x017F;ten gegeneinander hinu&#x0364;ber &#x017F;prechen. Hiermit &#x017F;o wa&#x0364;re nun/ jedoch allein ein Viertel deß viler-<lb/>
nanten Paradiß-Ga&#x0364;rtlin be&#x017F;chriben. Vnd eben al&#x017F;o mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en die drey andere N<hi rendition="#aq">o: H.</hi> vnd <hi rendition="#aq">I.</hi> &#x017F;owohlen<lb/>
mit N<hi rendition="#aq">o: G.</hi> &#x017F;ignirte Viertel auch außgetheilt/ und mit gleichfo&#x0364;rmigen In&#x017F;ulen/ Geha&#x0364;g/ Driettern<lb/>
vnd Blumwerck außgeru&#x0364;&#x017F;tet werden. Sintemahlen das vor hinu&#x0364;ber&#x017F;tehende Viertel N<hi rendition="#aq">o: I.</hi> (dem<lb/>
er&#x017F;ten Viertel N<hi rendition="#aq">o: F.</hi>) mit Adam vnd Eva In&#x017F;ul/ &#x017F;owohlen deß Mo&#x017F;es Figur gantz a&#x0364;hnlichen i&#x017F;t.<lb/>
Was aber das Viertel</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">N<hi rendition="#aq">o: H.</hi></fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0081] Arithmetica. damit die Jugend hinuͤber ſehen/ aber doch nit weiter fuͤrbaß kommen moͤge) einer Fiſchgruben aͤhnli- ches Deuch herfuͤr ſpringen/ hierbey das wimlen/ der darinn ſich vff haltenden Fiſchen kurtzweilig an- zuſchawen ſeyn wird. Dann eben und umb ſolcher Figuren und Inſul wegen/ ſo wird diſer Orth das deß Pere- diß-Gaͤrt- lins. Paradiß-Gaͤrtlin genandt/ hierdurch den Kindern gute Gedancken zuerwecken in das Paradiß zu ſpatzieren/ daſelbſten ihr Chriſtenthumb/ und andere gute nutzliche und ruͤhmliche Kuͤnſten zu exer- cieren. Vnder den Figuren/ und alſo in ein Felſen eingehawen ſo werden allda geleſen Im Garten und durch Adams Fall/ Der Menſch verderbt wurd uͤberall/ Ferner neben deß Adams und der Eva Inſul/ alſo gleich vor dem Fiſchgruͤblin heruͤber/ nembli- chen Bey P. Q. R. S. ſeynd vier/ von Aichen Dillen/ mit rother Oelfarb zur Beſtaͤndigkeit angeſtrichene/ und vffgeſetzte Außtheilungen/ oder gar holdſelige Blumengaͤrtlin/ welche dann mit Corone Imperiali, tu- libani mancherley derſelben Arthen/ Tuͤrckiſche Beiſch/ Martagon, Narciſe, von underſchidlichen Sortten/ Tromboni, ornitobilum, lilium Perſicum, Iacinten viler Arthen/ frittelarien, Iris, crocus, und aller Sort Ilgerwerck ꝛc. nach wol fundirter Gaͤrtnerey-Kunſt/ beſetzt/ auch ſolcher Geſtalt à ſortirt, beneben in gutem Wolſtand underhalten/ daß auch vil hoͤhere Perſonen hier ohne ſcheu/ moͤgen ein- gelaſſen/ und Ergoͤtzlichkeit empfinden werden/ dahin angeſehen/ das/ und wann die Schulkinder allda ankommen/ daß man ihnen hiervon Kraͤntz und Mayen (nach deme ſie etwann im Examen wol und loͤblich ſich gehalten haben) heimzutragen/ mittheilen moͤge. Bey ☌. iſt ein anders/ aber an der hindern Ruggwand zubeſchloſſenes Drietter/ welches zwar an ſeinen beeden neben Seiten von Maurwerck kan auffgeſetzt werden/ oder aber von Roſen di Iericho gebremdt/ (damit die darunder ſitzende Perſonen ein lieblichen Geruch empfinden) der Deckel aber mit einem Ziegelblatten Daͤchlin bedeckt/ zu beeden Seiten Ruhebaͤnck/ in der mitten und zwiſchen derſelbigen/ ein langer Tiſch geſtellt werden/ dahin gemeindt/ das der Herr Vorſteher/ oder der Schulmeiſter da- ſelbſten hin/ ſeine Buͤcher/ ſo wol der Kinder mit ſich herauß gebrachte Vorſchrifften und Rechnun- gen/ vnder dem truckenen erhalten/ und alſo vor Regen und Sonnen beſchirmet ſeyen. Durch die beede Drietter M. ◻. (welche/ ſo wol das Drietter K. dann ſamentlichen/ mit Weirel/ Zweſpen/ Pflaumen/ und dergleichen holdſeliges Steinobs/ Baͤumen/ gantz uͤberzogen ſeynd) So kan man in die Laubergaͤng hinauß ſpatzieren/ maſſen dann die hierzu dienliche Durchſchnitt V. und L. zuerken- nen geben/ daſelbſten drauſſen von ☍. ☿. biß gegen ♐. (inwendig darinnen aber/ von ♓. gegen ♉. und biß in ♒. ſo iſt ein zween Schuch breites/ von rothen/ weiſſen/ ſchwartzen/ Zeitbeerſtauden oder S. Johannis Traͤublin/ ſowolen der weiß vnd rothen Ponellen-Stauden/ als ein holdſelig der Jugend gar angenehmer Haag zufinden/) neben dem angedeuten Haag her/ nemblichen Bey △. △. △. ſo ſtehn 12. der beſten von der Hand zugenieſſenden Birn- vnd Aepffelbaͤum/ gepflan- tzet. Auff der andern Seiten von Y. Z. biß gegen ♎. vnd alſo neben der innwendigen Maur her/ ſo mag ein Spalera oder Gelaͤnder/ von vffgebundenen Weinreben/ darzwiſchen aber Pftrſich- vnd Mandelbaͤum/ ſowol der Neſpelſtau- den eingetheilt/ gepflantzet werden/ dahin angeſehen/ damit ſich die Schulkinder in den beſagten Lauber- gaͤngen erſtrecken/ verſpatzieren/ vnd zugleich dieſe jetzternante Fruͤchten abzuklauben/ ergoͤtzen moͤ- gen. In der Nichien, oder vnder dem geſprengten Maurbogen Bey h. daſelbſten ſo ſtehet deß Alten Teſtaments Scribenten von Steingehawene Figur/ mit folgen- der Vnderſchrifft. Moſes das ſcharpff Geſatz beſchreibt/ Den Menſchen hart darzu antreibt. Ferner/ und im innern Eck bey ☘♍. gegen ☽. ſo wird ein zuvor angedeuter/ von Ziegelſtein auffgemanrter Cuppola Pfeiler geſehen/ da dann bey O. ein Thuͤrlin gemacht/ durch welches hernach die Kinder auff die Cantzel ✶. ſteigen/ daſelbſten gegeneinander hinuͤber ſprechen. Hiermit ſo waͤre nun/ jedoch allein ein Viertel deß viler- nanten Paradiß-Gaͤrtlin beſchriben. Vnd eben alſo muͤſſen die drey andere No: H. vnd I. ſowohlen mit No: G. ſignirte Viertel auch außgetheilt/ und mit gleichfoͤrmigen Inſulen/ Gehaͤg/ Driettern vnd Blumwerck außgeruͤſtet werden. Sintemahlen das vor hinuͤberſtehende Viertel No: I. (dem erſten Viertel No: F.) mit Adam vnd Eva Inſul/ ſowohlen deß Moſes Figur gantz aͤhnlichen iſt. Was aber das Viertel No: H.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

In der Ausgabe fehlt das Blatt 1, das Frontispiz … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/81
Zitationshilfe: Furttenbach, Josef: Mannhaffter Kunst-Spiegel. Augsburg, 1663, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/furttenbach_kunstspiegel_1663/81>, abgerufen am 24.11.2024.