bis Walnußgröße. Diese kommen meist aus Ungarn, Mähren, Slavonien, Steiermark. Ihr Farbstoffgehalt beträgt bis zu 45 Prozent, und soll, nach Löwe, mit dem der Gallen identisch sein.
§ 52. Sumach.
Abstammung und Handelssorten. Sumach, Schmack, ist ein gerbstoffreiches Farbmaterial, bestehend aus den jüngern Zweigen, Blättern und Blütenstielen mehrerer in Südeuropa heimischer Pflanzen; diese kommen zerkleinert, oder gemahlen, als grünlichgraues Pulver in den Handel. Im Handel kommen mehrere Sorten vor, welche wir in der Reihenfolge, wie sie im Handel geschätzt werden, hier folgen lassen:
1. Sicilianischer Sumach von Rhus coriaria; man unterscheidet eine grünlichgelbe prima und eine rostgelbe secunda Ware.
2. Italienischer Sumach, gleichfalls von Rhus coriaria stammend; ein schmutzig grünliches Pulver von geringerem Gerbstoffgehalt.
3. Spanischer Sumach von Rhus coriaria und Rhus typhinum; man unterscheidet Malaga, den besten, und zwei mindergeschätzte: Malina und Vallodolid.
4. Tiroler Sumach von Rhus cotinus, also von derselben Pflanze, von der das Fisetholz stammt; riecht ähnlich wie Eichenrinde.
5. Französischer Sumach von Coriaria myrtifolia; hiervon vier Quali- täten, davon die beiden besten Fauvis und Donzere.
6. Arabischer Sumach von Rhus pentaphyllum.
7. Amerikanischer Sumach von Rhus canadense und Rhus glabrum.
8. Schwedischer Sumach von Arbutus uva ursi.
Die geschätzteste Sorte von allen ist der sicilianische Sumach.
Zusammensetzung. Der Hauptbestandteil des Sumachs ist die Sumach- gerbsäure, welche mit der Gallusgerbsäure nicht identisch ist. Sie enthält davon 12 bis 17 Prozent (amerikanischer soll bis zu 28 Prozent enthalten); also viel weniger als die Galläpfel und die Knoppern. Der Sumach ist überhaupt, im Vergleich mit den andern gerbstoffhaltigen Materialien, wie schon in § 49 auseinandergesetzt wurde, eine minderwertige Droge und es muß Wunder nehmen, daß er immer noch soviel gebraucht wird. Neben der Sumachgerbsäure findet sich im Sumach noch ein gelber Farbstoff, der sich mit dem Gerbstoff gleichzeitig auf der Faser niederschlägt; dieser Farb- stoff ist noch nicht näher untersucht.
Anwendung. Zur Erzeugung grauer und schwarzer Farben, sowie als Beschwerungsmittel vornehmlich in der Seidenfärberei. Als Beize und als Fixiermittel besonders in der Baumwollenfärberei und Türkischrotfärberei. Ferner dient er zur Erzeugung des "Schmackextrakts". Hierüber siehe Farbstoffpräparate.
Prüfung und Wertbestimmung. Guter Sumach muß frisch trocken und schön grün von Farbe sein; weißlich, grau oder braun aussehender ist zu beanstanden. Die pulverige Form des Sumachs ist eine Quelle von Verfälschungen, als welche Sand, Kreide, Gyps und die Pulver anderer wertloser Blätter gelten. Die Bestimmung des Gerbstoffgehalts hat durch Analyse zu erfolgen; annähernd kann sie auch durch Probefärben ermittelt werden.
bis Walnußgröße. Dieſe kommen meiſt aus Ungarn, Mähren, Slavonien, Steiermark. Ihr Farbſtoffgehalt beträgt bis zu 45 Prozent, und ſoll, nach Löwe, mit dem der Gallen identiſch ſein.
§ 52. Sumach.
Abſtammung und Handelsſorten. Sumach, Schmack, iſt ein gerbſtoffreiches Farbmaterial, beſtehend aus den jüngern Zweigen, Blättern und Blütenſtielen mehrerer in Südeuropa heimiſcher Pflanzen; dieſe kommen zerkleinert, oder gemahlen, als grünlichgraues Pulver in den Handel. Im Handel kommen mehrere Sorten vor, welche wir in der Reihenfolge, wie ſie im Handel geſchätzt werden, hier folgen laſſen:
1. Sicilianiſcher Sumach von Rhus coriaria; man unterſcheidet eine grünlichgelbe prima und eine roſtgelbe secunda Ware.
2. Italieniſcher Sumach, gleichfalls von Rhus coriaria ſtammend; ein ſchmutzig grünliches Pulver von geringerem Gerbſtoffgehalt.
3. Spaniſcher Sumach von Rhus coriaria und Rhus typhinum; man unterſcheidet Malaga, den beſten, und zwei mindergeſchätzte: Malina und Vallodolid.
4. Tiroler Sumach von Rhus cotinus, alſo von derſelben Pflanze, von der das Fiſetholz ſtammt; riecht ähnlich wie Eichenrinde.
5. Franzöſiſcher Sumach von Coriaria myrtifolia; hiervon vier Quali- täten, davon die beiden beſten Fauvis und Donzére.
6. Arabiſcher Sumach von Rhus pentaphyllum.
7. Amerikaniſcher Sumach von Rhus canadense und Rhus glabrum.
8. Schwediſcher Sumach von Arbutus uva ursi.
Die geſchätzteſte Sorte von allen iſt der ſicilianiſche Sumach.
Zuſammenſetzung. Der Hauptbeſtandteil des Sumachs iſt die Sumach- gerbſäure, welche mit der Gallusgerbſäure nicht identiſch iſt. Sie enthält davon 12 bis 17 Prozent (amerikaniſcher ſoll bis zu 28 Prozent enthalten); alſo viel weniger als die Galläpfel und die Knoppern. Der Sumach iſt überhaupt, im Vergleich mit den andern gerbſtoffhaltigen Materialien, wie ſchon in § 49 auseinandergeſetzt wurde, eine minderwertige Droge und es muß Wunder nehmen, daß er immer noch ſoviel gebraucht wird. Neben der Sumachgerbſäure findet ſich im Sumach noch ein gelber Farbſtoff, der ſich mit dem Gerbſtoff gleichzeitig auf der Faſer niederſchlägt; dieſer Farb- ſtoff iſt noch nicht näher unterſucht.
Anwendung. Zur Erzeugung grauer und ſchwarzer Farben, ſowie als Beſchwerungsmittel vornehmlich in der Seidenfärberei. Als Beize und als Fixiermittel beſonders in der Baumwollenfärberei und Türkiſchrotfärberei. Ferner dient er zur Erzeugung des „Schmackextrakts“. Hierüber ſiehe Farbſtoffpräparate.
Prüfung und Wertbeſtimmung. Guter Sumach muß friſch trocken und ſchön grün von Farbe ſein; weißlich, grau oder braun ausſehender iſt zu beanſtanden. Die pulverige Form des Sumachs iſt eine Quelle von Verfälſchungen, als welche Sand, Kreide, Gyps und die Pulver anderer wertloſer Blätter gelten. Die Beſtimmung des Gerbſtoffgehalts hat durch Analyſe zu erfolgen; annähernd kann ſie auch durch Probefärben ermittelt werden.
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Löwe, mit dem der Gallen identiſch ſein.
§ 52. Sumach.
Abſtammung und Handelsſorten. Sumach, Schmack, iſt ein
gerbſtoffreiches Farbmaterial, beſtehend aus den jüngern Zweigen, Blättern
und Blütenſtielen mehrerer in Südeuropa heimiſcher Pflanzen; dieſe kommen
zerkleinert, oder gemahlen, als grünlichgraues Pulver in den Handel. Im
Handel kommen mehrere Sorten vor, welche wir in der Reihenfolge, wie ſie
im Handel geſchätzt werden, hier folgen laſſen:
1. Sicilianiſcher Sumach von Rhus coriaria; man unterſcheidet eine
grünlichgelbe prima und eine roſtgelbe secunda Ware.
2. Italieniſcher Sumach, gleichfalls von Rhus coriaria ſtammend; ein
ſchmutzig grünliches Pulver von geringerem Gerbſtoffgehalt.
3. Spaniſcher Sumach von Rhus coriaria und Rhus typhinum; man
unterſcheidet Malaga, den beſten, und zwei mindergeſchätzte: Malina und
Vallodolid.
4. Tiroler Sumach von Rhus cotinus, alſo von derſelben Pflanze,
von der das Fiſetholz ſtammt; riecht ähnlich wie Eichenrinde.
5. Franzöſiſcher Sumach von Coriaria myrtifolia; hiervon vier Quali-
täten, davon die beiden beſten Fauvis und Donzére.
6. Arabiſcher Sumach von Rhus pentaphyllum.
7. Amerikaniſcher Sumach von Rhus canadense und Rhus glabrum.
8. Schwediſcher Sumach von Arbutus uva ursi.
Die geſchätzteſte Sorte von allen iſt der ſicilianiſche Sumach.
Zuſammenſetzung. Der Hauptbeſtandteil des Sumachs iſt die Sumach-
gerbſäure, welche mit der Gallusgerbſäure nicht identiſch iſt. Sie enthält
davon 12 bis 17 Prozent (amerikaniſcher ſoll bis zu 28 Prozent enthalten);
alſo viel weniger als die Galläpfel und die Knoppern. Der Sumach
iſt überhaupt, im Vergleich mit den andern gerbſtoffhaltigen Materialien,
wie ſchon in § 49 auseinandergeſetzt wurde, eine minderwertige Droge und
es muß Wunder nehmen, daß er immer noch ſoviel gebraucht wird. Neben
der Sumachgerbſäure findet ſich im Sumach noch ein gelber Farbſtoff, der
ſich mit dem Gerbſtoff gleichzeitig auf der Faſer niederſchlägt; dieſer Farb-
ſtoff iſt noch nicht näher unterſucht.
Anwendung. Zur Erzeugung grauer und ſchwarzer Farben, ſowie
als Beſchwerungsmittel vornehmlich in der Seidenfärberei. Als Beize und
als Fixiermittel beſonders in der Baumwollenfärberei und Türkiſchrotfärberei.
Ferner dient er zur Erzeugung des „Schmackextrakts“. Hierüber ſiehe
Farbſtoffpräparate.
Prüfung und Wertbeſtimmung. Guter Sumach muß friſch trocken
und ſchön grün von Farbe ſein; weißlich, grau oder braun ausſehender iſt
zu beanſtanden. Die pulverige Form des Sumachs iſt eine Quelle von
Verfälſchungen, als welche Sand, Kreide, Gyps und die Pulver anderer
wertloſer Blätter gelten. Die Beſtimmung des Gerbſtoffgehalts hat durch
Analyſe zu erfolgen; annähernd kann ſie auch durch Probefärben ermittelt
werden.
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/169>, abgerufen am 27.11.2024.
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