einen gewissen Glanz, welcher von dem in der Cuticula enthaltenen Baum- wollenwachs herrühren soll; bei andern fehlt er wieder.
Die durchschnittliche Länge der hauptsächlichsten Sorten wird wie folgt angegeben:
Sea-Island ..... 40,8 mm
Aegypten ..... 35,8 "
Peruvianische .... 33,0 "
Brasilien ..... 29,7 "
New-Orleans .... 25,9 "
Ostindien ..... 22,6 "
Chemisches Verhalten der Baumwolle. Die Baumwolle ist in Wasser unlöslich, quillt auch in Wasser nicht auf, und gibt beim Trocknen das gesamte Wasserquantum wieder ab. Dagegen wird die Drehung mehr oder minder aufgehoben und die Fasern erscheinen gerade gestreckt (Fig. 8). Kalte verdünnte Mineralsäuren sind ohne wesentlichen Einfluß auf die Baum- wolle; dagegen wirken heiße verdünnte Mineralsäuren, sobald sie einen gewissen, für jede einzelne Säure bestimmten, Verdünnungsgrad er- reichen, zerstörend auf die Baumwollfaser: sie wird mürbe und zerfällt zu einem weißen, gelblichen oder grauen Pulver. In welcher Weise die Säu- ren dabei wirken, ist noch nicht zweifellos festgestellt. In der Praxis findet
[Abbildung]
Fig. 8.
Baumwolle.
[Abbildung]
Fig. 9.
Baumwolle durch Kupferoxyd- ammoniak aufgequellt.
einen gewiſſen Glanz, welcher von dem in der Cuticula enthaltenen Baum- wollenwachs herrühren ſoll; bei andern fehlt er wieder.
Die durchſchnittliche Länge der hauptſächlichſten Sorten wird wie folgt angegeben:
Sea-Island ..... 40,8 mm
Aegypten ..... 35,8 „
Peruvianiſche .... 33,0 „
Braſilien ..... 29,7 „
New-Orleans .... 25,9 „
Oſtindien ..... 22,6 „
Chemiſches Verhalten der Baumwolle. Die Baumwolle iſt in Waſſer unlöslich, quillt auch in Waſſer nicht auf, und gibt beim Trocknen das geſamte Waſſerquantum wieder ab. Dagegen wird die Drehung mehr oder minder aufgehoben und die Faſern erſcheinen gerade geſtreckt (Fig. 8). Kalte verdünnte Mineralſäuren ſind ohne weſentlichen Einfluß auf die Baum- wolle; dagegen wirken heiße verdünnte Mineralſäuren, ſobald ſie einen gewiſſen, für jede einzelne Säure beſtimmten, Verdünnungsgrad er- reichen, zerſtörend auf die Baumwollfaſer: ſie wird mürbe und zerfällt zu einem weißen, gelblichen oder grauen Pulver. In welcher Weiſe die Säu- ren dabei wirken, iſt noch nicht zweifellos feſtgeſtellt. In der Praxis findet
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[Abbildung Fig. 8. Baumwolle.]
[Abbildung Fig. 9. Baumwolle durch Kupferoxyd-
ammoniak aufgequellt.]
einen gewiſſen Glanz, welcher von dem in der Cuticula enthaltenen Baum-
wollenwachs herrühren ſoll; bei andern fehlt er wieder.
Die durchſchnittliche Länge der hauptſächlichſten Sorten wird wie folgt
angegeben:
Sea-Island ..... 40,8 mm
Aegypten ..... 35,8 „
Peruvianiſche .... 33,0 „
Braſilien ..... 29,7 „
New-Orleans .... 25,9 „
Oſtindien ..... 22,6 „
Chemiſches Verhalten der Baumwolle. Die Baumwolle iſt in
Waſſer unlöslich, quillt auch in Waſſer nicht auf, und gibt beim Trocknen
das geſamte Waſſerquantum wieder ab. Dagegen wird die Drehung mehr
oder minder aufgehoben und die Faſern erſcheinen gerade geſtreckt (Fig. 8). Kalte
verdünnte Mineralſäuren ſind ohne weſentlichen Einfluß auf die Baum-
wolle; dagegen wirken heiße verdünnte Mineralſäuren, ſobald ſie
einen gewiſſen, für jede einzelne Säure beſtimmten, Verdünnungsgrad er-
reichen, zerſtörend auf die Baumwollfaſer: ſie wird mürbe und zerfällt zu
einem weißen, gelblichen oder grauen Pulver. In welcher Weiſe die Säu-
ren dabei wirken, iſt noch nicht zweifellos feſtgeſtellt. In der Praxis findet
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Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ganswindt_faerberei_1889/83>, abgerufen am 23.11.2024.
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