Garve, Christian: Sammlung einiger Abhandlungen. Leipzig, 1779.der ältesten und neuern Schriftsteller. diese Hochachtung noch höher zu treiben. Nachund nach ist dieses Studium durch die Menge der schon vorhandenen Hülfsmittel weniger schwer, und nach eben dem Maaße weniger eifrig gewor- den. Der Mann von Genie hat auch bey der Lesung der Alten doch noch einige Muße übrig be- halten, an seinen eignen Ideen zu arbeiten. -- Die Philosophie hat endlich ihr Licht auch an diese Gegenstände gebracht. Sie hat uns die Regeln, die ihren Grund in dem Beständigen der mensch- lichen Natur haben, von denen unterscheiden ge- lehrt, die aus dem veränderlichen Zustande der- selben fließen. Alles das zusammengenommen hat zwar nicht Eben diese Philosophie ist es, welche unsere L 4
der aͤlteſten und neuern Schriftſteller. dieſe Hochachtung noch hoͤher zu treiben. Nachund nach iſt dieſes Studium durch die Menge der ſchon vorhandenen Huͤlfsmittel weniger ſchwer, und nach eben dem Maaße weniger eifrig gewor- den. Der Mann von Genie hat auch bey der Leſung der Alten doch noch einige Muße uͤbrig be- halten, an ſeinen eignen Ideen zu arbeiten. — Die Philoſophie hat endlich ihr Licht auch an dieſe Gegenſtaͤnde gebracht. Sie hat uns die Regeln, die ihren Grund in dem Beſtaͤndigen der menſch- lichen Natur haben, von denen unterſcheiden ge- lehrt, die aus dem veraͤnderlichen Zuſtande der- ſelben fließen. Alles das zuſammengenommen hat zwar nicht Eben dieſe Philoſophie iſt es, welche unſere L 4
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der aͤlteſten und neuern Schriftſteller.
dieſe Hochachtung noch hoͤher zu treiben. Nach
und nach iſt dieſes Studium durch die Menge der
ſchon vorhandenen Huͤlfsmittel weniger ſchwer,
und nach eben dem Maaße weniger eifrig gewor-
den. Der Mann von Genie hat auch bey der
Leſung der Alten doch noch einige Muße uͤbrig be-
halten, an ſeinen eignen Ideen zu arbeiten. —
Die Philoſophie hat endlich ihr Licht auch an dieſe
Gegenſtaͤnde gebracht. Sie hat uns die Regeln,
die ihren Grund in dem Beſtaͤndigen der menſch-
lichen Natur haben, von denen unterſcheiden ge-
lehrt, die aus dem veraͤnderlichen Zuſtande der-
ſelben fließen.
Alles das zuſammengenommen hat zwar nicht
unſrer Litteratur die Grundzuͤge nehmen koͤnnen,
die von der alten griechiſchen und roͤmiſchen in ihr
liegen: aber es hat doch wenigſtens die Geſtalten
und Farben derſelben geaͤndert.
Eben dieſe Philoſophie iſt es, welche unſere
Schriftſteller noch zu Originalen, wenigſtens in
einzelnen Theilen ihrer Werke, machen kann.
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