sie mit den alten Empfindungen derselben zusam- menhängen; er muß diese Gegenstände so bear- beiten, daß sie die Züge dieser Bilder, die Spu- ren dieser Empfindungen getreu wieder darstellen, aber in denselben mehr, und dieses deutlicher oder anschauender zeigen, als die Seele selbst in ihnen entdeckte.
Nach dem ersten Grundsatze also werden 1) die Dinge, welche ein wahres Interesse haben sol- len, natürliche Gegenstände und deren ihre natür- liche Veränderungen seyn müssen, Dinge, deren Gattung wir durch unsere eigne Erfahrung ken- nen. Die wirkliche vor uns liegende Welt ist es, aus der alle unsre Ideen geschöpft, auf die alle unsre Neigungen gerichtet sind. Sie ist der In- begriff alles dessen, was uns verständlich oder wichtig oder angenehm seyn kann. Ihr Reich- thum füllt den ganzen Umfang unsrer denkenden Kraft, und erschöpft das ganze Maaß unsrer Em- pfindsamkeit. Wer ungesehene Gestalten und un- erhörte Veränderungen uns vorstellt, der führt uns in fremde Welten, wo wir andere Organen
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uͤber das Intereſſirende.
ſie mit den alten Empfindungen derſelben zuſam- menhaͤngen; er muß dieſe Gegenſtaͤnde ſo bear- beiten, daß ſie die Zuͤge dieſer Bilder, die Spu- ren dieſer Empfindungen getreu wieder darſtellen, aber in denſelben mehr, und dieſes deutlicher oder anſchauender zeigen, als die Seele ſelbſt in ihnen entdeckte.
Nach dem erſten Grundſatze alſo werden 1) die Dinge, welche ein wahres Intereſſe haben ſol- len, natuͤrliche Gegenſtaͤnde und deren ihre natuͤr- liche Veraͤnderungen ſeyn muͤſſen, Dinge, deren Gattung wir durch unſere eigne Erfahrung ken- nen. Die wirkliche vor uns liegende Welt iſt es, aus der alle unſre Ideen geſchoͤpft, auf die alle unſre Neigungen gerichtet ſind. Sie iſt der In- begriff alles deſſen, was uns verſtaͤndlich oder wichtig oder angenehm ſeyn kann. Ihr Reich- thum fuͤllt den ganzen Umfang unſrer denkenden Kraft, und erſchoͤpft das ganze Maaß unſrer Em- pfindſamkeit. Wer ungeſehene Geſtalten und un- erhoͤrte Veraͤnderungen uns vorſtellt, der fuͤhrt uns in fremde Welten, wo wir andere Organen
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uͤber das Intereſſirende.
ſie mit den alten Empfindungen derſelben zuſam-
menhaͤngen; er muß dieſe Gegenſtaͤnde ſo bear-
beiten, daß ſie die Zuͤge dieſer Bilder, die Spu-
ren dieſer Empfindungen getreu wieder darſtellen,
aber in denſelben mehr, und dieſes deutlicher oder
anſchauender zeigen, als die Seele ſelbſt in ihnen
entdeckte.
Nach dem erſten Grundſatze alſo werden 1)
die Dinge, welche ein wahres Intereſſe haben ſol-
len, natuͤrliche Gegenſtaͤnde und deren ihre natuͤr-
liche Veraͤnderungen ſeyn muͤſſen, Dinge, deren
Gattung wir durch unſere eigne Erfahrung ken-
nen. Die wirkliche vor uns liegende Welt iſt es,
aus der alle unſre Ideen geſchoͤpft, auf die alle
unſre Neigungen gerichtet ſind. Sie iſt der In-
begriff alles deſſen, was uns verſtaͤndlich oder
wichtig oder angenehm ſeyn kann. Ihr Reich-
thum fuͤllt den ganzen Umfang unſrer denkenden
Kraft, und erſchoͤpft das ganze Maaß unſrer Em-
pfindſamkeit. Wer ungeſehene Geſtalten und un-
erhoͤrte Veraͤnderungen uns vorſtellt, der fuͤhrt
uns in fremde Welten, wo wir andere Organen
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Garve, Christian: Sammlung einiger Abhandlungen. Leipzig, 1779, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/garve_sammlung_1779/281>, abgerufen am 24.11.2024.
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