Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gauß, Karl Friedrich: Allgemeine Lehrsätze in Beziehung auf die im verkehrten Verhältnis des Quadrats der Entfernung wirkenden Anziehungs- und Abstoßungskräfte. Leipzig, 1840.

Bild:
<< vorherige Seite

[Formel 1] so ist klar, dass das Behauptete für den ersten Theil gilt,
wenn d unendlich klein, und für den zweiten, wenn [Formel 2] unend-
lich gross ist, also für das Ganze, wenn d ein Unendlichkleines
von einer niedrigern Ordnung als e.

Ein ähnlicher Schluss gilt auch in Beziehung auf das In-
tegral [Formel 3] , wenn die Punkte der Fläche, welche
dem bestimmten Werthe von th entsprechen, eine Curve bilden,
die in P eine messbare Krümmung hat, so dass [Formel 4] in dem hier
betrachteten Raume einen endlichen nach der Stetigkeit sich
ändernden Werth erhält. Bezeichnet man nemlich diesen Werth
mit A, so wird
[Formel 5] mithin zerlegt sich jenes Integral in folgende zwei
[Formel 6] bei welchen beiden die Gültigkeit obiger Schlussweise von
selbst klar ist.

Endlich sind auch offenbar die Werthe von [Formel 7] für
alle drei Werthe von x bis auf unendlich kleine Unterschiede
gleich.

Hieraus folgt also, dass Q' + k0, Q0, Q'' -- k0 bis auf
unendlich kleine Unterschiede gleich sind, und dasselbe wird
demnach auch von integral (Q' + k0)dth, integralQ0dth, integral (Q'' -- k0) dth
gelten, oder von den Grössen X' + 2pk0, X0, X'' -- 2pk0.

Man kann diesen wichtigen Satz auch so ausdrücken: der
Grenzwerth von X, bei unendlich abnehmendem positiven x ist
X0 -- 2pk0, bei unendlich abnehmenden negativen x hingegen
X0 + 2pk0, oder X ändert sich zweimahl sprungsweise um
-- 2pk0, indem x aus einem negativen Werthe in einen po-
sitiven übergeht, das erstemahl, indem x den Werth 0 erreicht,
und das zweitemahl, indem es ihn überschreitet.


[Formel 1] so ist klar, daſs das Behauptete für den ersten Theil gilt,
wenn δ unendlich klein, und für den zweiten, wenn [Formel 2] unend-
lich groſs ist, also für das Ganze, wenn δ ein Unendlichkleines
von einer niedrigern Ordnung als ε.

Ein ähnlicher Schluſs gilt auch in Beziehung auf das In-
tegral [Formel 3] , wenn die Punkte der Fläche, welche
dem bestimmten Werthe von θ entsprechen, eine Curve bilden,
die in P eine meſsbare Krümmung hat, so daſs [Formel 4] in dem hier
betrachteten Raume einen endlichen nach der Stetigkeit sich
ändernden Werth erhält. Bezeichnet man nemlich diesen Werth
mit A, so wird
[Formel 5] mithin zerlegt sich jenes Integral in folgende zwei
[Formel 6] bei welchen beiden die Gültigkeit obiger Schluſsweise von
selbst klar ist.

Endlich sind auch offenbar die Werthe von [Formel 7] für
alle drei Werthe von x bis auf unendlich kleine Unterschiede
gleich.

Hieraus folgt also, dass Q' + k0, Q0, Q''k0 bis auf
unendlich kleine Unterschiede gleich sind, und dasselbe wird
demnach auch von (Q' + k0)dθ, ∫Q0dθ, ∫ (Q'' — k0) dθ
gelten, oder von den Grössen X' + 2πk0, X0, X'' — 2πk0.

Man kann diesen wichtigen Satz auch so ausdrücken: der
Grenzwerth von X, bei unendlich abnehmendem positiven x ist
X0 — 2πk0, bei unendlich abnehmenden negativen x hingegen
X0 + 2πk0, oder X ändert sich zweimahl sprungsweise um
— 2πk0, indem x aus einem negativen Werthe in einen po-
sitiven übergeht, das erstemahl, indem x den Werth 0 erreicht,
und das zweitemahl, indem es ihn überschreitet.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0028" n="23"/><hi rendition="#et"><formula/></hi> so ist klar, da&#x017F;s das Behauptete für den ersten Theil gilt,<lb/>
wenn <hi rendition="#i">&#x03B4;</hi> unendlich klein, und für den zweiten, wenn <formula/> unend-<lb/>
lich gro&#x017F;s ist, also für das Ganze, wenn <hi rendition="#i">&#x03B4;</hi> ein Unendlichkleines<lb/>
von einer niedrigern Ordnung als <hi rendition="#i">&#x03B5;</hi>.</p><lb/>
        <p>Ein ähnlicher Schlu&#x017F;s gilt auch in Beziehung auf das In-<lb/>
tegral <formula/>, wenn die Punkte der Fläche, welche<lb/>
dem bestimmten Werthe von <hi rendition="#i">&#x03B8;</hi> entsprechen, eine Curve bilden,<lb/>
die in <hi rendition="#i">P</hi> eine me&#x017F;sbare Krümmung hat, so da&#x017F;s <formula/> in dem hier<lb/>
betrachteten Raume einen endlichen nach der Stetigkeit sich<lb/>
ändernden Werth erhält. Bezeichnet man nemlich diesen Werth<lb/>
mit <hi rendition="#i">A</hi>, so wird<lb/><hi rendition="#et"><formula/></hi> mithin zerlegt sich jenes Integral in folgende zwei<lb/><hi rendition="#et"><formula/></hi> bei welchen beiden die Gültigkeit obiger Schlu&#x017F;sweise von<lb/>
selbst klar ist.</p><lb/>
        <p>Endlich sind auch offenbar die Werthe von <formula/> für<lb/>
alle drei Werthe von <hi rendition="#i">x</hi> bis auf unendlich kleine Unterschiede<lb/>
gleich.</p><lb/>
        <p>Hieraus folgt also, dass <hi rendition="#i">Q</hi>' + <hi rendition="#i">k</hi><hi rendition="#sup">0</hi>, <hi rendition="#i">Q</hi><hi rendition="#sup">0</hi>, <hi rendition="#i">Q''</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">k</hi><hi rendition="#sup">0</hi> bis auf<lb/>
unendlich kleine Unterschiede gleich sind, und dasselbe wird<lb/>
demnach auch von <hi rendition="#i">&#x222B;</hi> (<hi rendition="#i">Q</hi>' + <hi rendition="#i">k</hi><hi rendition="#sup">0</hi>)d<hi rendition="#i">&#x03B8;, &#x222B;Q</hi><hi rendition="#sup">0</hi>d<hi rendition="#i">&#x03B8;, &#x222B;</hi> (<hi rendition="#i">Q</hi>'' &#x2014; <hi rendition="#i">k</hi><hi rendition="#sup">0</hi>) d<hi rendition="#i">&#x03B8;</hi><lb/>
gelten, oder von den Grössen <hi rendition="#i">X</hi>' + 2<hi rendition="#i">&#x03C0;k</hi><hi rendition="#sup">0</hi>, <hi rendition="#i">X</hi><hi rendition="#sup">0</hi>, <hi rendition="#i">X</hi>'' &#x2014; 2<hi rendition="#i">&#x03C0;k</hi><hi rendition="#sup">0</hi>.</p><lb/>
        <p>Man kann diesen wichtigen Satz auch so ausdrücken: der<lb/>
Grenzwerth von <hi rendition="#i">X</hi>, bei unendlich abnehmendem positiven <hi rendition="#i">x</hi> ist<lb/><hi rendition="#i">X</hi><hi rendition="#sup">0</hi> &#x2014; 2<hi rendition="#i">&#x03C0;k</hi><hi rendition="#sup">0</hi>, bei unendlich abnehmenden negativen <hi rendition="#i">x</hi> hingegen<lb/><hi rendition="#i">X</hi><hi rendition="#sup">0</hi> + 2<hi rendition="#i">&#x03C0;k</hi><hi rendition="#sup">0</hi>, oder <hi rendition="#i">X</hi> ändert sich zweimahl sprungsweise um<lb/>
&#x2014; 2<hi rendition="#i">&#x03C0;k</hi><hi rendition="#sup">0</hi>, indem <hi rendition="#i">x</hi> aus einem negativen Werthe in einen po-<lb/>
sitiven übergeht, das erstemahl, indem <hi rendition="#i">x</hi> den Werth 0 erreicht,<lb/>
und das zweitemahl, indem es ihn überschreitet.</p>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[23/0028] [FORMEL] so ist klar, daſs das Behauptete für den ersten Theil gilt, wenn δ unendlich klein, und für den zweiten, wenn [FORMEL] unend- lich groſs ist, also für das Ganze, wenn δ ein Unendlichkleines von einer niedrigern Ordnung als ε. Ein ähnlicher Schluſs gilt auch in Beziehung auf das In- tegral [FORMEL], wenn die Punkte der Fläche, welche dem bestimmten Werthe von θ entsprechen, eine Curve bilden, die in P eine meſsbare Krümmung hat, so daſs [FORMEL] in dem hier betrachteten Raume einen endlichen nach der Stetigkeit sich ändernden Werth erhält. Bezeichnet man nemlich diesen Werth mit A, so wird [FORMEL] mithin zerlegt sich jenes Integral in folgende zwei [FORMEL] bei welchen beiden die Gültigkeit obiger Schluſsweise von selbst klar ist. Endlich sind auch offenbar die Werthe von [FORMEL] für alle drei Werthe von x bis auf unendlich kleine Unterschiede gleich. Hieraus folgt also, dass Q' + k0, Q0, Q'' — k0 bis auf unendlich kleine Unterschiede gleich sind, und dasselbe wird demnach auch von ∫ (Q' + k0)dθ, ∫Q0dθ, ∫ (Q'' — k0) dθ gelten, oder von den Grössen X' + 2πk0, X0, X'' — 2πk0. Man kann diesen wichtigen Satz auch so ausdrücken: der Grenzwerth von X, bei unendlich abnehmendem positiven x ist X0 — 2πk0, bei unendlich abnehmenden negativen x hingegen X0 + 2πk0, oder X ändert sich zweimahl sprungsweise um — 2πk0, indem x aus einem negativen Werthe in einen po- sitiven übergeht, das erstemahl, indem x den Werth 0 erreicht, und das zweitemahl, indem es ihn überschreitet.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gauss_lehrsaetze_1840
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gauss_lehrsaetze_1840/28
Zitationshilfe: Gauß, Karl Friedrich: Allgemeine Lehrsätze in Beziehung auf die im verkehrten Verhältnis des Quadrats der Entfernung wirkenden Anziehungs- und Abstoßungskräfte. Leipzig, 1840, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gauss_lehrsaetze_1840/28>, abgerufen am 04.12.2024.