Messingdrath bis auf die Erde herab. Hält man diesen Auslader an der gläsernen Röhre in der Hand, und nähert das blecherne Ende der Wetterstange oder dem mit der Elektricität der Gewitterwolke geladenen Conductor, so bricht der Funken aus, geht aber durch die Kette sogleich in die Erde über. Die Hand wird durch den gläsernen Handgriff beschützt, und fühlt nichts von der durch den Funken verursachten Erschütterung. Die Glasröhre soll nach de Romas Vorschrift wenigstens einen halben Zoll im Durchmesser halten, auch so lang als möglich, und vollkommen trocken, die Kette aber 10--12 Schuh lang seyn.
Die Auslader, welche gewöhnlich zu Entladung der Flaschen oder Batterien gebraucht werden, bestehen aus einem Stabe von Messing (Taf. III. Fig. 33.), der insgemein in Gestalt eines C gekrümmt ist; man macht sie auch aus zween Schenkeln, die sich wie ein Zirkel öfnen lassen. Dieser Stab hat an seinen beyden Enden B und C metallene Knöpfe, und einen nichtleitenden Handgriff D, etwa von Glas oder gedörrtem Holz, der in der Mitte desselben befestiget ist. Beym Gebrauche faßt man das Instrument bey dem Handgriff, berührt eine von den bey den Seiten des geladenen elektrischen Körpers mit dem eineu Knopfe, und nähert den andern an die andere belegte Seite, oder an eine mit derselben verbundene leitende Substanz A, so wird dadurch die Verbindung zwischen beyden Seiten ergänzt, der Schlag bricht aus, und der elektrische Körper wird entladen, ohne daß die Hand den Schlag fühlt. Wenn die Ladung nicht stark ist, so kan man auch ohne gläsernen Handgriff den blotzen Stab CB anfassen, weil die Elektricität den Weg durch das Metall nimmt, ohne in die Hand zu wirken; bey stärkern Ladungen aber hat man die Lateralexplosion zu fürchten.
Bey Entladung einer Batterie wird insgemein der Haken an der Seite des Kastens, worinn die Flaschen stehen, welcher mit der äußern Belegung verbunden ist, durch einen Drath mit dem einen Arme des Ausladers zusammengehangen, der andere Arm aber mit seinem Knopfe an
Meſſingdrath bis auf die Erde herab. Haͤlt man dieſen Auslader an der glaͤſernen Roͤhre in der Hand, und naͤhert das blecherne Ende der Wetterſtange oder dem mit der Elektricitaͤt der Gewitterwolke geladenen Conductor, ſo bricht der Funken aus, geht aber durch die Kette ſogleich in die Erde uͤber. Die Hand wird durch den glaͤſernen Handgriff beſchuͤtzt, und fuͤhlt nichts von der durch den Funken verurſachten Erſchuͤtterung. Die Glasroͤhre ſoll nach de Romas Vorſchrift wenigſtens einen halben Zoll im Durchmeſſer halten, auch ſo lang als moͤglich, und vollkommen trocken, die Kette aber 10—12 Schuh lang ſeyn.
Die Auslader, welche gewoͤhnlich zu Entladung der Flaſchen oder Batterien gebraucht werden, beſtehen aus einem Stabe von Meſſing (Taf. III. Fig. 33.), der insgemein in Geſtalt eines C gekruͤmmt iſt; man macht ſie auch aus zween Schenkeln, die ſich wie ein Zirkel oͤfnen laſſen. Dieſer Stab hat an ſeinen beyden Enden B und C metallene Knoͤpfe, und einen nichtleitenden Handgriff D, etwa von Glas oder gedoͤrrtem Holz, der in der Mitte deſſelben befeſtiget iſt. Beym Gebrauche faßt man das Inſtrument bey dem Handgriff, beruͤhrt eine von den bey den Seiten des geladenen elektriſchen Koͤrpers mit dem eineu Knopfe, und naͤhert den andern an die andere belegte Seite, oder an eine mit derſelben verbundene leitende Subſtanz A, ſo wird dadurch die Verbindung zwiſchen beyden Seiten ergaͤnzt, der Schlag bricht aus, und der elektriſche Koͤrper wird entladen, ohne daß die Hand den Schlag fuͤhlt. Wenn die Ladung nicht ſtark iſt, ſo kan man auch ohne glaͤſernen Handgriff den blotzen Stab CB anfaſſen, weil die Elektricitaͤt den Weg durch das Metall nimmt, ohne in die Hand zu wirken; bey ſtaͤrkern Ladungen aber hat man die Lateralexploſion zu fuͤrchten.
Bey Entladung einer Batterie wird insgemein der Haken an der Seite des Kaſtens, worinn die Flaſchen ſtehen, welcher mit der aͤußern Belegung verbunden iſt, durch einen Drath mit dem einen Arme des Ausladers zuſammengehangen, der andere Arm aber mit ſeinem Knopfe an
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Meſſingdrath bis auf die Erde herab. Haͤlt man dieſen Auslader an der glaͤſernen Roͤhre in der Hand, und naͤhert das blecherne Ende der Wetterſtange oder dem mit der Elektricitaͤt der Gewitterwolke geladenen Conductor, ſo bricht der Funken aus, geht aber durch die Kette ſogleich in die Erde uͤber. Die Hand wird durch den glaͤſernen Handgriff beſchuͤtzt, und fuͤhlt nichts von der durch den Funken verurſachten Erſchuͤtterung. Die Glasroͤhre ſoll nach <hirendition="#b">de Romas</hi> Vorſchrift wenigſtens einen halben Zoll im Durchmeſſer halten, auch ſo lang als moͤglich, und vollkommen trocken, die Kette aber 10—12 Schuh lang ſeyn.</p><p>Die Auslader, welche gewoͤhnlich zu Entladung der Flaſchen oder Batterien gebraucht werden, beſtehen aus einem Stabe von Meſſing (Taf. <hirendition="#aq">III.</hi> Fig. 33.), der insgemein in Geſtalt eines <hirendition="#aq">C</hi> gekruͤmmt iſt; man macht ſie auch aus zween Schenkeln, die ſich wie ein Zirkel oͤfnen laſſen. Dieſer Stab hat an ſeinen beyden Enden <hirendition="#aq">B</hi> und <hirendition="#aq">C</hi> metallene Knoͤpfe, und einen nichtleitenden Handgriff <hirendition="#aq">D,</hi> etwa von Glas oder gedoͤrrtem Holz, der in der Mitte deſſelben befeſtiget iſt. Beym Gebrauche faßt man das Inſtrument bey dem Handgriff, beruͤhrt eine von den bey den Seiten des geladenen elektriſchen Koͤrpers mit dem eineu Knopfe, und naͤhert den andern an die andere belegte Seite, oder an eine mit derſelben verbundene leitende Subſtanz <hirendition="#aq">A,</hi>ſo wird dadurch die Verbindung zwiſchen beyden Seiten ergaͤnzt, der Schlag bricht aus, und der elektriſche Koͤrper wird entladen, ohne daß die Hand den Schlag fuͤhlt. Wenn die Ladung nicht ſtark iſt, ſo kan man auch ohne glaͤſernen Handgriff den blotzen Stab <hirendition="#aq">CB</hi> anfaſſen, weil die Elektricitaͤt den Weg durch das Metall nimmt, ohne in die Hand zu wirken; bey ſtaͤrkern Ladungen aber hat man die Lateralexploſion zu fuͤrchten.</p><p>Bey Entladung einer Batterie wird insgemein der Haken an der Seite des Kaſtens, worinn die Flaſchen ſtehen, welcher mit der aͤußern Belegung verbunden iſt, durch einen Drath mit dem einen Arme des Ausladers zuſammengehangen, der andere Arm aber mit ſeinem Knopfe an<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
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Meſſingdrath bis auf die Erde herab. Haͤlt man dieſen Auslader an der glaͤſernen Roͤhre in der Hand, und naͤhert das blecherne Ende der Wetterſtange oder dem mit der Elektricitaͤt der Gewitterwolke geladenen Conductor, ſo bricht der Funken aus, geht aber durch die Kette ſogleich in die Erde uͤber. Die Hand wird durch den glaͤſernen Handgriff beſchuͤtzt, und fuͤhlt nichts von der durch den Funken verurſachten Erſchuͤtterung. Die Glasroͤhre ſoll nach de Romas Vorſchrift wenigſtens einen halben Zoll im Durchmeſſer halten, auch ſo lang als moͤglich, und vollkommen trocken, die Kette aber 10—12 Schuh lang ſeyn.
Die Auslader, welche gewoͤhnlich zu Entladung der Flaſchen oder Batterien gebraucht werden, beſtehen aus einem Stabe von Meſſing (Taf. III. Fig. 33.), der insgemein in Geſtalt eines C gekruͤmmt iſt; man macht ſie auch aus zween Schenkeln, die ſich wie ein Zirkel oͤfnen laſſen. Dieſer Stab hat an ſeinen beyden Enden B und C metallene Knoͤpfe, und einen nichtleitenden Handgriff D, etwa von Glas oder gedoͤrrtem Holz, der in der Mitte deſſelben befeſtiget iſt. Beym Gebrauche faßt man das Inſtrument bey dem Handgriff, beruͤhrt eine von den bey den Seiten des geladenen elektriſchen Koͤrpers mit dem eineu Knopfe, und naͤhert den andern an die andere belegte Seite, oder an eine mit derſelben verbundene leitende Subſtanz A, ſo wird dadurch die Verbindung zwiſchen beyden Seiten ergaͤnzt, der Schlag bricht aus, und der elektriſche Koͤrper wird entladen, ohne daß die Hand den Schlag fuͤhlt. Wenn die Ladung nicht ſtark iſt, ſo kan man auch ohne glaͤſernen Handgriff den blotzen Stab CB anfaſſen, weil die Elektricitaͤt den Weg durch das Metall nimmt, ohne in die Hand zu wirken; bey ſtaͤrkern Ladungen aber hat man die Lateralexploſion zu fuͤrchten.
Bey Entladung einer Batterie wird insgemein der Haken an der Seite des Kaſtens, worinn die Flaſchen ſtehen, welcher mit der aͤußern Belegung verbunden iſt, durch einen Drath mit dem einen Arme des Ausladers zuſammengehangen, der andere Arm aber mit ſeinem Knopfe an
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/233>, abgerufen am 16.02.2025.
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