Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


einen von den Stäben genähert, welche die innern Seiten der Flaschen mit einander verbinden.

Es ist sehr bequem, die Dräthe B und C an den Enden zuzuspitzen, und hohle messingene Kugeln darauf zu stecken. Wenn man alsdann die Kugeln abnimmt, so kan man vermittelst der Spitzen eine stille Entladung ohne Funken und Schlag bewirken.

Das Taf. III. Fig. 34. vorgestellte von Henly erfundene Instrument führt den Namen des allgemeinen Ausladers (universal discharger), und ist zu sehr vielen elektrischen Versuchen brauchbar. A ist ein Bret, welches den Fuß des Instruments abgiebt, BB zwo Glassäulen, in das Bret eingeküttet, und oben mit messingnen Hauben versehen, deren jede ein doppeltes Charnier hat, und in einer gläsernen Röhre den Drath DC trägt, der sich nicht nur in der Röhre verschieben, sondern auch vermittelst der Charniere sowohl vertikal, als horizontal herumdrehen läst. Jeder Drath hat an dem Ende C einen Ring und an dem zugespitzten Ende D eine messingene Kugel, die man auch abnehmen kan. E ist eine starke hölzerne Scheibe, fünf Zoll im Durchmesser, auf deren Fläche ein Streif Elfenbein eingelegt ist, und die einen starken cylindrischen Fuß hat. Dieser Fuß geht in den hohlen Cylinder F, der in der Mitte des untern Brets befestiget ist, und worinn der Fuß der hölzernen Scheibe vermittelst der Stellschraube G auf jede erforderliche Höhe gestellt werden kan. H ist eine kleine zu diesem Instrumente gehörige Presse; sie besteht aus zweyen länglichen Bretern, welche durch zwey Schrauben an einander gepresset werden können, und läst sich mit einem an dem untersten Brete befestigten Fuße statt der Scheibe E in das Instrument einsetzen.

Dieses Instrument dient, elektrische Schläge aus geladenen Flaschen oder Batterien durch oder über jeden beliebigen Körper gehen zu lassen. Verlangt man z. B. den Schlag über die Fläche eines Kartenblatts zu führen, so lege man das Blatt auf die Scheibe E, und stelle die Kugeln DD an die Fläche desselben, etwa 3/4 Zoll aus einander. Verbindet man nun den einen Drath CD durch


einen von den Staͤben genaͤhert, welche die innern Seiten der Flaſchen mit einander verbinden.

Es iſt ſehr bequem, die Draͤthe B und C an den Enden zuzuſpitzen, und hohle meſſingene Kugeln darauf zu ſtecken. Wenn man alsdann die Kugeln abnimmt, ſo kan man vermittelſt der Spitzen eine ſtille Entladung ohne Funken und Schlag bewirken.

Das Taf. III. Fig. 34. vorgeſtellte von Henly erfundene Inſtrument fuͤhrt den Namen des allgemeinen Ausladers (univerſal diſcharger), und iſt zu ſehr vielen elektriſchen Verſuchen brauchbar. A iſt ein Bret, welches den Fuß des Inſtruments abgiebt, BB zwo Glasſaͤulen, in das Bret eingekuͤttet, und oben mit meſſingnen Hauben verſehen, deren jede ein doppeltes Charnier hat, und in einer glaͤſernen Roͤhre den Drath DC traͤgt, der ſich nicht nur in der Roͤhre verſchieben, ſondern auch vermittelſt der Charniere ſowohl vertikal, als horizontal herumdrehen laͤſt. Jeder Drath hat an dem Ende C einen Ring und an dem zugeſpitzten Ende D eine meſſingene Kugel, die man auch abnehmen kan. E iſt eine ſtarke hoͤlzerne Scheibe, fuͤnf Zoll im Durchmeſſer, auf deren Flaͤche ein Streif Elfenbein eingelegt iſt, und die einen ſtarken cylindriſchen Fuß hat. Dieſer Fuß geht in den hohlen Cylinder F, der in der Mitte des untern Brets befeſtiget iſt, und worinn der Fuß der hoͤlzernen Scheibe vermittelſt der Stellſchraube G auf jede erforderliche Hoͤhe geſtellt werden kan. H iſt eine kleine zu dieſem Inſtrumente gehoͤrige Preſſe; ſie beſteht aus zweyen laͤnglichen Bretern, welche durch zwey Schrauben an einander gepreſſet werden koͤnnen, und laͤſt ſich mit einem an dem unterſten Brete befeſtigten Fuße ſtatt der Scheibe E in das Inſtrument einſetzen.

Dieſes Inſtrument dient, elektriſche Schlaͤge aus geladenen Flaſchen oder Batterien durch oder uͤber jeden beliebigen Koͤrper gehen zu laſſen. Verlangt man z. B. den Schlag uͤber die Flaͤche eines Kartenblatts zu fuͤhren, ſo lege man das Blatt auf die Scheibe E, und ſtelle die Kugeln DD an die Flaͤche deſſelben, etwa 3/4 Zoll aus einander. Verbindet man nun den einen Drath CD durch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0234" xml:id="P.1.220" n="220"/><lb/>
einen von den Sta&#x0364;ben gena&#x0364;hert, welche die innern Seiten der Fla&#x017F;chen mit einander verbinden.</p>
          <p>Es i&#x017F;t &#x017F;ehr bequem, die Dra&#x0364;the <hi rendition="#aq">B</hi> und <hi rendition="#aq">C</hi> an den Enden zuzu&#x017F;pitzen, und hohle me&#x017F;&#x017F;ingene Kugeln darauf zu &#x017F;tecken. Wenn man alsdann die Kugeln abnimmt, &#x017F;o kan man vermittel&#x017F;t der Spitzen eine &#x017F;tille Entladung ohne Funken und Schlag bewirken.</p>
          <p>Das Taf. <hi rendition="#aq">III.</hi> Fig. 34. vorge&#x017F;tellte von <hi rendition="#b">Henly</hi> erfundene In&#x017F;trument fu&#x0364;hrt den Namen des <hi rendition="#b">allgemeinen Ausladers</hi> <hi rendition="#aq">(<hi rendition="#i">univer&#x017F;al di&#x017F;charger</hi>),</hi> und i&#x017F;t zu &#x017F;ehr vielen elektri&#x017F;chen Ver&#x017F;uchen brauchbar. <hi rendition="#aq">A</hi> i&#x017F;t ein Bret, welches den Fuß des In&#x017F;truments abgiebt, <hi rendition="#aq">BB</hi> zwo Glas&#x017F;a&#x0364;ulen, in das Bret eingeku&#x0364;ttet, und oben mit me&#x017F;&#x017F;ingnen Hauben ver&#x017F;ehen, deren jede ein doppeltes Charnier hat, und in einer gla&#x0364;&#x017F;ernen Ro&#x0364;hre den Drath <hi rendition="#aq">DC</hi> tra&#x0364;gt, der &#x017F;ich nicht nur in der Ro&#x0364;hre ver&#x017F;chieben, &#x017F;ondern auch vermittel&#x017F;t der Charniere &#x017F;owohl vertikal, als horizontal herumdrehen la&#x0364;&#x017F;t. Jeder Drath hat an dem Ende <hi rendition="#aq">C</hi> einen Ring und an dem zuge&#x017F;pitzten Ende <hi rendition="#aq">D</hi> eine me&#x017F;&#x017F;ingene Kugel, die man auch abnehmen kan. <hi rendition="#aq">E</hi> i&#x017F;t eine &#x017F;tarke ho&#x0364;lzerne Scheibe, fu&#x0364;nf Zoll im Durchme&#x017F;&#x017F;er, auf deren Fla&#x0364;che ein Streif Elfenbein eingelegt i&#x017F;t, und die einen &#x017F;tarken cylindri&#x017F;chen Fuß hat. Die&#x017F;er Fuß geht in den hohlen Cylinder <hi rendition="#aq">F,</hi> der in der Mitte des untern Brets befe&#x017F;tiget i&#x017F;t, und worinn der Fuß der ho&#x0364;lzernen Scheibe vermittel&#x017F;t der Stell&#x017F;chraube <hi rendition="#aq">G</hi> auf jede erforderliche Ho&#x0364;he ge&#x017F;tellt werden kan. <hi rendition="#aq">H</hi> i&#x017F;t eine kleine zu die&#x017F;em In&#x017F;trumente geho&#x0364;rige Pre&#x017F;&#x017F;e; &#x017F;ie be&#x017F;teht aus zweyen la&#x0364;nglichen Bretern, welche durch zwey Schrauben an einander gepre&#x017F;&#x017F;et werden ko&#x0364;nnen, und la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich mit einem an dem unter&#x017F;ten Brete befe&#x017F;tigten Fuße &#x017F;tatt der Scheibe <hi rendition="#aq">E</hi> in das In&#x017F;trument ein&#x017F;etzen.</p>
          <p>Die&#x017F;es In&#x017F;trument dient, elektri&#x017F;che Schla&#x0364;ge aus geladenen Fla&#x017F;chen oder Batterien durch oder u&#x0364;ber jeden beliebigen Ko&#x0364;rper gehen zu la&#x017F;&#x017F;en. Verlangt man z. B. den Schlag u&#x0364;ber die Fla&#x0364;che eines Kartenblatts zu fu&#x0364;hren, &#x017F;o lege man das Blatt auf die Scheibe <hi rendition="#aq">E,</hi> und &#x017F;telle die Kugeln <hi rendition="#aq">DD</hi> an die Fla&#x0364;che de&#x017F;&#x017F;elben, etwa 3/4 Zoll aus einander. Verbindet man nun den einen Drath <hi rendition="#aq">CD</hi> durch<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[220/0234] einen von den Staͤben genaͤhert, welche die innern Seiten der Flaſchen mit einander verbinden. Es iſt ſehr bequem, die Draͤthe B und C an den Enden zuzuſpitzen, und hohle meſſingene Kugeln darauf zu ſtecken. Wenn man alsdann die Kugeln abnimmt, ſo kan man vermittelſt der Spitzen eine ſtille Entladung ohne Funken und Schlag bewirken. Das Taf. III. Fig. 34. vorgeſtellte von Henly erfundene Inſtrument fuͤhrt den Namen des allgemeinen Ausladers (univerſal diſcharger), und iſt zu ſehr vielen elektriſchen Verſuchen brauchbar. A iſt ein Bret, welches den Fuß des Inſtruments abgiebt, BB zwo Glasſaͤulen, in das Bret eingekuͤttet, und oben mit meſſingnen Hauben verſehen, deren jede ein doppeltes Charnier hat, und in einer glaͤſernen Roͤhre den Drath DC traͤgt, der ſich nicht nur in der Roͤhre verſchieben, ſondern auch vermittelſt der Charniere ſowohl vertikal, als horizontal herumdrehen laͤſt. Jeder Drath hat an dem Ende C einen Ring und an dem zugeſpitzten Ende D eine meſſingene Kugel, die man auch abnehmen kan. E iſt eine ſtarke hoͤlzerne Scheibe, fuͤnf Zoll im Durchmeſſer, auf deren Flaͤche ein Streif Elfenbein eingelegt iſt, und die einen ſtarken cylindriſchen Fuß hat. Dieſer Fuß geht in den hohlen Cylinder F, der in der Mitte des untern Brets befeſtiget iſt, und worinn der Fuß der hoͤlzernen Scheibe vermittelſt der Stellſchraube G auf jede erforderliche Hoͤhe geſtellt werden kan. H iſt eine kleine zu dieſem Inſtrumente gehoͤrige Preſſe; ſie beſteht aus zweyen laͤnglichen Bretern, welche durch zwey Schrauben an einander gepreſſet werden koͤnnen, und laͤſt ſich mit einem an dem unterſten Brete befeſtigten Fuße ſtatt der Scheibe E in das Inſtrument einſetzen. Dieſes Inſtrument dient, elektriſche Schlaͤge aus geladenen Flaſchen oder Batterien durch oder uͤber jeden beliebigen Koͤrper gehen zu laſſen. Verlangt man z. B. den Schlag uͤber die Flaͤche eines Kartenblatts zu fuͤhren, ſo lege man das Blatt auf die Scheibe E, und ſtelle die Kugeln DD an die Flaͤche deſſelben, etwa 3/4 Zoll aus einander. Verbindet man nun den einen Drath CD durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/234
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/234>, abgerufen am 09.11.2024.