Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


eine Kette mit der äußern Belegung einer geladenen Flasche oder Batterie, und bringt den Knopf der Flasche oder den Knopf eines mit der innern Seite der Batterie verbundnen gewöhnlichen Ausladers gegen den andern Drath, so geht der Schlag aus einer Kugel in die andere über die Oberfläche des Kartenblatts hin. Will man durch ein Spiel Karten schlagen, so stellt man dasselbe aufrecht auf die Scheibe E, so daß es die Kugeln DD auf beyden Seiten berühren. Legt man Goldblättchen zwischen zwey Stücken Glas, läst sie an beyden Seiten ein wenig herausgehen, preßt dann die Glasstücken mit der Presse zusammen, und legt die herausgehenden Enden der Goldblättchen an die Enden der Dräthe DD an, so verbindet der durchgehende Schlag das Metall so innig mit dem Glase, daß es davon weder abgeschabt, noch durch die gewöhnlichen Auflösungsmittel herausgebracht werden kan.

Cavallo vollst. Abhdl. der Lehre von der Elektricität, aus d. Engl. dritte Aufl. Leipzig 1785. gr. 8. S. 129.

Austritt, Emersio, Emersion.

So heißt in der Sternkunde der Augenblick, in welchem bey Verfinsterungen oder Bedeckungen ein Gestirn aus dem Schatten oder hinter dem bedeckenden Körper wieder hervortritt. Der Augenblick, in welchem nach totalen Verfinsterungen ein Gestirn zuerst wieder sichtbar zu werden anfängt, heißt Anfang des Austritts; der Augenblick, in welchem es ganz vom Schatten oder von dem bedeckenden Körper verlassen wird, ist der gänzliche Austritt.

Bey Durchgängen der Venus und des Merkurs durch die Sonnenscheibe heißt Anfang des Austritts der Augenblick, in welchem der vorangehende Rand des Planeten den Sonnenrand von innen berührt; gänzlicher Austritt der, in welchem der nachfolgende Rand den Sonnenrand von außen berührt, oder der Planet die Sonnenscheibe ganz verläst, s. Finsternisse, Bedeckungen, Durchgänge.

Avtomate, Avtomata, Machinae, quae sua sponte moveri videntur, Automates.

Mechanische Kunstwerke,


eine Kette mit der aͤußern Belegung einer geladenen Flaſche oder Batterie, und bringt den Knopf der Flaſche oder den Knopf eines mit der innern Seite der Batterie verbundnen gewoͤhnlichen Ausladers gegen den andern Drath, ſo geht der Schlag aus einer Kugel in die andere uͤber die Oberflaͤche des Kartenblatts hin. Will man durch ein Spiel Karten ſchlagen, ſo ſtellt man daſſelbe aufrecht auf die Scheibe E, ſo daß es die Kugeln DD auf beyden Seiten beruͤhren. Legt man Goldblaͤttchen zwiſchen zwey Stuͤcken Glas, laͤſt ſie an beyden Seiten ein wenig herausgehen, preßt dann die Glasſtuͤcken mit der Preſſe zuſammen, und legt die herausgehenden Enden der Goldblaͤttchen an die Enden der Draͤthe DD an, ſo verbindet der durchgehende Schlag das Metall ſo innig mit dem Glaſe, daß es davon weder abgeſchabt, noch durch die gewoͤhnlichen Aufloͤſungsmittel herausgebracht werden kan.

Cavallo vollſt. Abhdl. der Lehre von der Elektricitaͤt, aus d. Engl. dritte Aufl. Leipzig 1785. gr. 8. S. 129.

Austritt, Emerſio, Emerſion.

So heißt in der Sternkunde der Augenblick, in welchem bey Verfinſterungen oder Bedeckungen ein Geſtirn aus dem Schatten oder hinter dem bedeckenden Koͤrper wieder hervortritt. Der Augenblick, in welchem nach totalen Verfinſterungen ein Geſtirn zuerſt wieder ſichtbar zu werden anfaͤngt, heißt Anfang des Austritts; der Augenblick, in welchem es ganz vom Schatten oder von dem bedeckenden Koͤrper verlaſſen wird, iſt der gaͤnzliche Austritt.

Bey Durchgaͤngen der Venus und des Merkurs durch die Sonnenſcheibe heißt Anfang des Austritts der Augenblick, in welchem der vorangehende Rand des Planeten den Sonnenrand von innen beruͤhrt; gaͤnzlicher Austritt der, in welchem der nachfolgende Rand den Sonnenrand von außen beruͤhrt, oder der Planet die Sonnenſcheibe ganz verlaͤſt, ſ. Finſterniſſe, Bedeckungen, Durchgaͤnge.

Avtomate, Avtomata, Machinae, quae ſua ſponte moveri videntur, Automates.

Mechaniſche Kunſtwerke,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0235" xml:id="P.1.221" n="221"/><lb/>
eine Kette mit der a&#x0364;ußern Belegung einer geladenen Fla&#x017F;che oder Batterie, und bringt den Knopf der Fla&#x017F;che oder den Knopf eines mit der innern Seite der Batterie verbundnen gewo&#x0364;hnlichen Ausladers gegen den andern Drath, &#x017F;o geht der Schlag aus einer Kugel in die andere u&#x0364;ber die Oberfla&#x0364;che des Kartenblatts hin. Will man durch ein Spiel Karten &#x017F;chlagen, &#x017F;o &#x017F;tellt man da&#x017F;&#x017F;elbe aufrecht auf die Scheibe <hi rendition="#aq">E,</hi> &#x017F;o daß es die Kugeln <hi rendition="#aq">DD</hi> auf beyden Seiten beru&#x0364;hren. Legt man Goldbla&#x0364;ttchen zwi&#x017F;chen zwey Stu&#x0364;cken Glas, la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ie an beyden Seiten ein wenig herausgehen, preßt dann die Glas&#x017F;tu&#x0364;cken mit der Pre&#x017F;&#x017F;e zu&#x017F;ammen, und legt die herausgehenden Enden der Goldbla&#x0364;ttchen an die Enden der Dra&#x0364;the <hi rendition="#aq">DD</hi> an, &#x017F;o verbindet der durchgehende Schlag das Metall &#x017F;o innig mit dem Gla&#x017F;e, daß es davon weder abge&#x017F;chabt, noch durch die gewo&#x0364;hnlichen Auflo&#x0364;&#x017F;ungsmittel herausgebracht werden kan.</p>
          <p><hi rendition="#b">Cavallo</hi> voll&#x017F;t. Abhdl. der Lehre von der Elektricita&#x0364;t, aus d. Engl. dritte Aufl. Leipzig 1785. gr. 8. S. 129.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>Austritt, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Emer&#x017F;io</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Emer&#x017F;ion</hi></foreign></name>.</head><lb/>
          <p>So heißt in der Sternkunde der Augenblick, in welchem bey Verfin&#x017F;terungen oder Bedeckungen ein Ge&#x017F;tirn aus dem Schatten oder hinter dem bedeckenden Ko&#x0364;rper wieder hervortritt. Der Augenblick, in welchem nach totalen Verfin&#x017F;terungen ein Ge&#x017F;tirn zuer&#x017F;t wieder &#x017F;ichtbar zu werden anfa&#x0364;ngt, heißt <hi rendition="#b">Anfang des Austritts;</hi> der Augenblick, in welchem es ganz vom Schatten oder von dem bedeckenden Ko&#x0364;rper verla&#x017F;&#x017F;en wird, i&#x017F;t der <hi rendition="#b">ga&#x0364;nzliche Austritt.</hi></p>
          <p>Bey Durchga&#x0364;ngen der Venus und des Merkurs durch die Sonnen&#x017F;cheibe heißt <hi rendition="#b">Anfang des Austritts</hi> der Augenblick, in welchem der vorangehende Rand des Planeten den Sonnenrand von innen beru&#x0364;hrt; <hi rendition="#b">ga&#x0364;nzlicher Austritt</hi> der, in welchem der nachfolgende Rand den Sonnenrand von außen beru&#x0364;hrt, oder der Planet die Sonnen&#x017F;cheibe ganz verla&#x0364;&#x017F;t, <hi rendition="#b">&#x017F;. Fin&#x017F;terni&#x017F;&#x017F;e, Bedeckungen, Durchga&#x0364;nge.</hi></p>
        </div>
        <div n="2">
          <head>Avtomate, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Avtomata, Machinae, quae &#x017F;ua &#x017F;ponte moveri videntur</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Automates</hi></foreign></name>.</head><lb/>
          <p>Mechani&#x017F;che Kun&#x017F;twerke,<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[221/0235] eine Kette mit der aͤußern Belegung einer geladenen Flaſche oder Batterie, und bringt den Knopf der Flaſche oder den Knopf eines mit der innern Seite der Batterie verbundnen gewoͤhnlichen Ausladers gegen den andern Drath, ſo geht der Schlag aus einer Kugel in die andere uͤber die Oberflaͤche des Kartenblatts hin. Will man durch ein Spiel Karten ſchlagen, ſo ſtellt man daſſelbe aufrecht auf die Scheibe E, ſo daß es die Kugeln DD auf beyden Seiten beruͤhren. Legt man Goldblaͤttchen zwiſchen zwey Stuͤcken Glas, laͤſt ſie an beyden Seiten ein wenig herausgehen, preßt dann die Glasſtuͤcken mit der Preſſe zuſammen, und legt die herausgehenden Enden der Goldblaͤttchen an die Enden der Draͤthe DD an, ſo verbindet der durchgehende Schlag das Metall ſo innig mit dem Glaſe, daß es davon weder abgeſchabt, noch durch die gewoͤhnlichen Aufloͤſungsmittel herausgebracht werden kan. Cavallo vollſt. Abhdl. der Lehre von der Elektricitaͤt, aus d. Engl. dritte Aufl. Leipzig 1785. gr. 8. S. 129. Austritt, Emerſio, Emerſion. So heißt in der Sternkunde der Augenblick, in welchem bey Verfinſterungen oder Bedeckungen ein Geſtirn aus dem Schatten oder hinter dem bedeckenden Koͤrper wieder hervortritt. Der Augenblick, in welchem nach totalen Verfinſterungen ein Geſtirn zuerſt wieder ſichtbar zu werden anfaͤngt, heißt Anfang des Austritts; der Augenblick, in welchem es ganz vom Schatten oder von dem bedeckenden Koͤrper verlaſſen wird, iſt der gaͤnzliche Austritt. Bey Durchgaͤngen der Venus und des Merkurs durch die Sonnenſcheibe heißt Anfang des Austritts der Augenblick, in welchem der vorangehende Rand des Planeten den Sonnenrand von innen beruͤhrt; gaͤnzlicher Austritt der, in welchem der nachfolgende Rand den Sonnenrand von außen beruͤhrt, oder der Planet die Sonnenſcheibe ganz verlaͤſt, ſ. Finſterniſſe, Bedeckungen, Durchgaͤnge. Avtomate, Avtomata, Machinae, quae ſua ſponte moveri videntur, Automates. Mechaniſche Kunſtwerke,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-02T12:13:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-02T12:13:09Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/235
Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/235>, abgerufen am 09.11.2024.