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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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ein ähnlicher von Lamanon (Journal de physique, Janv. 1782.) bekannt gemacht worden. Methode, zu beobachten, und die Beobachtungen aufzuzeichnen.

Das Bret des Barometers muß mit Hülfe eines Bleyloths so aufgehangen und befestiget werden, daß sich die Röhren desselben nebst der Scale in einer völlig lothrechten Stellung befinden. Auch portativen Barometern muß man, so oft sie aufgestellt werden, diese lothrechte Stellung geben. Es ist nicht genug, die Lage zu suchen, in welcher das Quecksilber die geringste Höhe zeigt, und diese für die richtige anzunehmen, wie le Monnier gethan und noch neuerlich Rosenthal für zureichend gehalten hat. Barometer mit gekrümmten Röhren geben wegen des Anhängens die niedrigste Höhe in einer schiefen Richtung.

Vor der Beobachtung muß man einigemal, zuerst stark, dann schwächer, an die Röhre schlagen, um so durch ein gelindes Schütteln dem anhängenden Quecksilber die gehörige Freyheit zu geben.

Bey der Beobachtung muß das Auge genau in einerley Horizontallinie mit der Quecksilberfläche stehen, um die in höhern oder niedrigern Gesichtspunkten entstehende Parallaxe zu vermeiden. Man giebt deswegen auf das Bild der Scale Achtung, das sich in der Röhre, wie in einem Spiegel, darstellt; unter den Strichen dieses Bildes erscheint nur einer horizontal, und wenn dies derjenige ist, der an der Quecksilberfläche stehet, so hat das Auge die gehörige Stellung, und eben dieser Theilungsstrich giebt die Höhe der Säule an.

Die Quecksilberfläche ist in gläsernen Röhren nie eben, sondern steht in der Mitte höher, als am Rande. Man muß aber ihre Höhe in der Mitte, nicht die am Rande, beobachten.

Jede Beobachtung muß, ehe man sie aufschreibt, wegen der Wärme des Quecksilbers berichtiget, oder es muß ihr wenigstens der zugleich beobachtete Thermometerstand


ein aͤhnlicher von Lamanon (Journal de phyſique, Janv. 1782.) bekannt gemacht worden. Methode, zu beobachten, und die Beobachtungen aufzuzeichnen.

Das Bret des Barometers muß mit Huͤlfe eines Bleyloths ſo aufgehangen und befeſtiget werden, daß ſich die Roͤhren deſſelben nebſt der Scale in einer voͤllig lothrechten Stellung befinden. Auch portativen Barometern muß man, ſo oft ſie aufgeſtellt werden, dieſe lothrechte Stellung geben. Es iſt nicht genug, die Lage zu ſuchen, in welcher das Queckſilber die geringſte Hoͤhe zeigt, und dieſe fuͤr die richtige anzunehmen, wie le Monnier gethan und noch neuerlich Roſenthal fuͤr zureichend gehalten hat. Barometer mit gekruͤmmten Roͤhren geben wegen des Anhaͤngens die niedrigſte Hoͤhe in einer ſchiefen Richtung.

Vor der Beobachtung muß man einigemal, zuerſt ſtark, dann ſchwaͤcher, an die Roͤhre ſchlagen, um ſo durch ein gelindes Schuͤtteln dem anhaͤngenden Queckſilber die gehoͤrige Freyheit zu geben.

Bey der Beobachtung muß das Auge genau in einerley Horizontallinie mit der Queckſilberflaͤche ſtehen, um die in hoͤhern oder niedrigern Geſichtspunkten entſtehende Parallaxe zu vermeiden. Man giebt deswegen auf das Bild der Scale Achtung, das ſich in der Roͤhre, wie in einem Spiegel, darſtellt; unter den Strichen dieſes Bildes erſcheint nur einer horizontal, und wenn dies derjenige iſt, der an der Queckſilberflaͤche ſtehet, ſo hat das Auge die gehoͤrige Stellung, und eben dieſer Theilungsſtrich giebt die Hoͤhe der Saͤule an.

Die Queckſilberflaͤche iſt in glaͤſernen Roͤhren nie eben, ſondern ſteht in der Mitte hoͤher, als am Rande. Man muß aber ihre Hoͤhe in der Mitte, nicht die am Rande, beobachten.

Jede Beobachtung muß, ehe man ſie aufſchreibt, wegen der Waͤrme des Queckſilbers berichtiget, oder es muß ihr wenigſtens der zugleich beobachtete Thermometerſtand

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[266/0280] ein aͤhnlicher von Lamanon (Journal de phyſique, Janv. 1782.) bekannt gemacht worden. Methode, zu beobachten, und die Beobachtungen aufzuzeichnen. Das Bret des Barometers muß mit Huͤlfe eines Bleyloths ſo aufgehangen und befeſtiget werden, daß ſich die Roͤhren deſſelben nebſt der Scale in einer voͤllig lothrechten Stellung befinden. Auch portativen Barometern muß man, ſo oft ſie aufgeſtellt werden, dieſe lothrechte Stellung geben. Es iſt nicht genug, die Lage zu ſuchen, in welcher das Queckſilber die geringſte Hoͤhe zeigt, und dieſe fuͤr die richtige anzunehmen, wie le Monnier gethan und noch neuerlich Roſenthal fuͤr zureichend gehalten hat. Barometer mit gekruͤmmten Roͤhren geben wegen des Anhaͤngens die niedrigſte Hoͤhe in einer ſchiefen Richtung. Vor der Beobachtung muß man einigemal, zuerſt ſtark, dann ſchwaͤcher, an die Roͤhre ſchlagen, um ſo durch ein gelindes Schuͤtteln dem anhaͤngenden Queckſilber die gehoͤrige Freyheit zu geben. Bey der Beobachtung muß das Auge genau in einerley Horizontallinie mit der Queckſilberflaͤche ſtehen, um die in hoͤhern oder niedrigern Geſichtspunkten entſtehende Parallaxe zu vermeiden. Man giebt deswegen auf das Bild der Scale Achtung, das ſich in der Roͤhre, wie in einem Spiegel, darſtellt; unter den Strichen dieſes Bildes erſcheint nur einer horizontal, und wenn dies derjenige iſt, der an der Queckſilberflaͤche ſtehet, ſo hat das Auge die gehoͤrige Stellung, und eben dieſer Theilungsſtrich giebt die Hoͤhe der Saͤule an. Die Queckſilberflaͤche iſt in glaͤſernen Roͤhren nie eben, ſondern ſteht in der Mitte hoͤher, als am Rande. Man muß aber ihre Hoͤhe in der Mitte, nicht die am Rande, beobachten. Jede Beobachtung muß, ehe man ſie aufſchreibt, wegen der Waͤrme des Queckſilbers berichtiget, oder es muß ihr wenigſtens der zugleich beobachtete Thermometerſtand

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/280>, abgerufen am 22.11.2024.