Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Brennbare Materien, Entzündbare, entzündliche Körper Corpora inflammabilia s. combustibilia, Matieres inflammables ou combustibles. So heißen überhaupt alle einer Eutzündung oder Verbrennung fähige Stoffe aus den drey Naturreichen. Im Thierund Pflanzenreiche sind die wirklich entzündlichen Körper die Oele, Harze, Fettigkeiten, brennbaren Geister und Aetherarten, und wenn thierische Körper und Pflanzen durchs Feuer ohue Zutritt der Luft, d. i. durch die Destillation, zersetzt werden, so sind die einzigen brennbaren Materien, die man daraus erhält, die empyrevmatischen Oele und Kohlen. Bey der Abtheilung des Mineralreichs pflegt man die am Feuer leicht entzündlichen Fossilien, unter dem Namen der brennbaren Materiale oder der Inflammabilien, in eine eigne Hauptclasse zusammenzuordnen. Man zählt vier Arten derselben: den Schwefel, die Bergöle, Erdharze und Erdpeche. Schwefel heißt zwar überhaupt jede Verbindung des Phlogiston mit einer Säure; es wird aber hier insbesondere die Verbindung des Brennbaren mit der Vitriolsäure oder der gemeine gegrabne Schwefel verstanden, s. Schwefel. Die letztern drey Arten sind durch die in ihnen enthaltenen Oele entzündlich, s. Erdharze. Den Grund der Entzündbarkeit suchen die Naturforscher in einem feinen Wesen, dem sie den Namen des Phlogiston oder des Brennbaren geben, wovon die Worte: Feuer, Phlogiston, Verbrennung, nachzusehen sind. Brennbares, brennbarer Stoff, s. Phlogiston. Brennbare Luft, s. Gas, brennbares. Brennglas, Vitrum ustorium s. causticum, Lens caustica, Verre ardent. Ein erhabnes Linsenglas, welches
Brennbare Materien, Entzuͤndbare, entzuͤndliche Koͤrper Corpora inflammabilia ſ. combuſtibilia, Matières inflammables ou combuſtibles. So heißen uͤberhaupt alle einer Eutzuͤndung oder Verbrennung faͤhige Stoffe aus den drey Naturreichen. Im Thierund Pflanzenreiche ſind die wirklich entzuͤndlichen Koͤrper die Oele, Harze, Fettigkeiten, brennbaren Geiſter und Aetherarten, und wenn thieriſche Koͤrper und Pflanzen durchs Feuer ohue Zutritt der Luft, d. i. durch die Deſtillation, zerſetzt werden, ſo ſind die einzigen brennbaren Materien, die man daraus erhaͤlt, die empyrevmatiſchen Oele und Kohlen. Bey der Abtheilung des Mineralreichs pflegt man die am Feuer leicht entzuͤndlichen Foſſilien, unter dem Namen der brennbaren Materiale oder der Inflammabilien, in eine eigne Hauptclaſſe zuſammenzuordnen. Man zaͤhlt vier Arten derſelben: den Schwefel, die Bergoͤle, Erdharze und Erdpeche. Schwefel heißt zwar uͤberhaupt jede Verbindung des Phlogiſton mit einer Saͤure; es wird aber hier insbeſondere die Verbindung des Brennbaren mit der Vitriolſaͤure oder der gemeine gegrabne Schwefel verſtanden, ſ. Schwefel. Die letztern drey Arten ſind durch die in ihnen enthaltenen Oele entzuͤndlich, ſ. Erdharze. Den Grund der Entzuͤndbarkeit ſuchen die Naturforſcher in einem feinen Weſen, dem ſie den Namen des Phlogiſton oder des Brennbaren geben, wovon die Worte: Feuer, Phlogiſton, Verbrennung, nachzuſehen ſind. Brennbares, brennbarer Stoff, ſ. Phlogiſton. Brennbare Luft, ſ. Gas, brennbares. Brennglas, Vitrum uſtorium ſ. cauſticum, Lens cauſtica, Verre ardent. Ein erhabnes Linſenglas, welches <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0454" xml:id="P.1.440" n="440"/><lb/> und die beyden Pole der Ekliptik <hi rendition="#aq">P</hi> und <hi rendition="#aq">p</hi> geht. Er ſteht auf der Ekliptik <hi rendition="#aq">EC</hi> ſenkrecht, und ſein zwiſchen der Ekliptik und dem Geſtirn <hi rendition="#aq">S</hi> enthaltener Bogen <hi rendition="#aq">LS</hi> heißt die Breite des Geſtirns, <hi rendition="#b">ſ. Breite der Geſtirne.</hi></p> </div> <div n="2"> <head>Brennbare Materien, Entzuͤndbare, entzuͤndliche Koͤrper</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Corpora inflammabilia ſ. combuſtibilia, <hi rendition="#i">Matières inflammables</hi> ou <hi rendition="#i">combuſtibles.</hi></hi> So heißen uͤberhaupt alle einer Eutzuͤndung oder Verbrennung faͤhige Stoffe aus den drey Naturreichen. Im Thierund Pflanzenreiche ſind die wirklich entzuͤndlichen Koͤrper die <hi rendition="#b">Oele, Harze, Fettigkeiten, brennbaren Geiſter</hi> und <hi rendition="#b">Aetherarten,</hi> und wenn thieriſche Koͤrper und Pflanzen durchs Feuer ohue Zutritt der Luft, d. i. durch die Deſtillation, zerſetzt werden, ſo ſind die einzigen brennbaren Materien, die man daraus erhaͤlt, die <hi rendition="#b">empyrevmatiſchen Oele</hi> und <hi rendition="#b">Kohlen.</hi></p> <p>Bey der Abtheilung des Mineralreichs pflegt man die am Feuer leicht entzuͤndlichen Foſſilien, unter dem Namen der <hi rendition="#b">brennbaren Materiale</hi> oder der <hi rendition="#b">Inflammabilien,</hi> in eine eigne Hauptclaſſe zuſammenzuordnen. Man zaͤhlt vier Arten derſelben: den Schwefel, die Bergoͤle, Erdharze und Erdpeche. <hi rendition="#b">Schwefel</hi> heißt zwar uͤberhaupt jede Verbindung des Phlogiſton mit einer Saͤure; es wird aber hier insbeſondere die Verbindung des Brennbaren mit der <hi rendition="#b">Vitriolſaͤure</hi> oder der gemeine gegrabne Schwefel verſtanden, <hi rendition="#b">ſ. Schwefel.</hi> Die letztern drey Arten ſind durch die in ihnen enthaltenen Oele entzuͤndlich, <hi rendition="#b">ſ. Erdharze.</hi></p> <p>Den Grund der Entzuͤndbarkeit ſuchen die Naturforſcher in einem feinen Weſen, dem ſie den Namen des <hi rendition="#b">Phlogiſton</hi> oder des <hi rendition="#b">Brennbaren</hi> geben, wovon die Worte: <hi rendition="#b">Feuer, Phlogiſton, Verbrennung,</hi> nachzuſehen ſind.</p> <p> <hi rendition="#b">Brennbares, brennbarer Stoff, ſ. Phlogiſton.</hi> </p> <p> <hi rendition="#b">Brennbare Luft, ſ. Gas, brennbares.</hi> </p> </div> <div n="2"> <head>Brennglas, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Vitrum uſtorium ſ. cauſticum, Lens cauſtica</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Verre ardent</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Ein erhabnes Linſenglas, welches<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [440/0454]
und die beyden Pole der Ekliptik P und p geht. Er ſteht auf der Ekliptik EC ſenkrecht, und ſein zwiſchen der Ekliptik und dem Geſtirn S enthaltener Bogen LS heißt die Breite des Geſtirns, ſ. Breite der Geſtirne.
Brennbare Materien, Entzuͤndbare, entzuͤndliche Koͤrper
Corpora inflammabilia ſ. combuſtibilia, Matières inflammables ou combuſtibles. So heißen uͤberhaupt alle einer Eutzuͤndung oder Verbrennung faͤhige Stoffe aus den drey Naturreichen. Im Thierund Pflanzenreiche ſind die wirklich entzuͤndlichen Koͤrper die Oele, Harze, Fettigkeiten, brennbaren Geiſter und Aetherarten, und wenn thieriſche Koͤrper und Pflanzen durchs Feuer ohue Zutritt der Luft, d. i. durch die Deſtillation, zerſetzt werden, ſo ſind die einzigen brennbaren Materien, die man daraus erhaͤlt, die empyrevmatiſchen Oele und Kohlen.
Bey der Abtheilung des Mineralreichs pflegt man die am Feuer leicht entzuͤndlichen Foſſilien, unter dem Namen der brennbaren Materiale oder der Inflammabilien, in eine eigne Hauptclaſſe zuſammenzuordnen. Man zaͤhlt vier Arten derſelben: den Schwefel, die Bergoͤle, Erdharze und Erdpeche. Schwefel heißt zwar uͤberhaupt jede Verbindung des Phlogiſton mit einer Saͤure; es wird aber hier insbeſondere die Verbindung des Brennbaren mit der Vitriolſaͤure oder der gemeine gegrabne Schwefel verſtanden, ſ. Schwefel. Die letztern drey Arten ſind durch die in ihnen enthaltenen Oele entzuͤndlich, ſ. Erdharze.
Den Grund der Entzuͤndbarkeit ſuchen die Naturforſcher in einem feinen Weſen, dem ſie den Namen des Phlogiſton oder des Brennbaren geben, wovon die Worte: Feuer, Phlogiſton, Verbrennung, nachzuſehen ſind.
Brennbares, brennbarer Stoff, ſ. Phlogiſton.
Brennbare Luft, ſ. Gas, brennbares.
Brennglas, Vitrum uſtorium ſ. cauſticum, Lens cauſtica, Verre ardent.
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