Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Brisson Dict. rais. de Phys. art. Diamant. Macquers chym. Wörterbuch, durch Leonhardi, Art. Diamant und Edelerde. Dianenbaum, Silberbaum Arbor Dianae, Arbre de Diane. Der Dianenbaum ist das Werk einer chymischen Operation, durch die man eine gewächs-oder baumförmige Zusammenfügung der Silbertheilchen erhält, welche vorher in der Salpetersäure aufgelöset waren, und durch Quecksilber daraus niedergeschlagen werden. Man hat ihm den Namen Dianenbaum wegen des Silbers beygelegt, welches die Chymisten Luna oder Diana nennen. Homberg (Mem. de Paris 1710.) giebt zur Verfertigung des Dianenbaums folgendes Verfahren an. "Man mache ein kaltes Amalgama aus vier Quent"chen Silberfeile oder Silberblättchen, und zwey Quent"chen Quecksilber, löse dieses Amalgama in einer genug"samen Menge (etwa 4 Unzen) reinem und mäßig starken "Salpetergeist auf, verdünne die Auflösung ohngefähr mit "1 1/2 Pfund destillirtem Wasser, schüttle die Mischung, und "hebe sie in einer zugestopften gläsernen Flasche auf. Wenn "man sich dieser Bereitung bedienen will, so nimmt man "eine Unze davon, gießt sie in eine Phiole, setzt einer Erbse "groß Gold- oder Silberamalgama, das so weich wie "Butter ist, dazu, und läst das Gefäßruhig stehen. Man "sieht fast sogleich aus dem Amalgama Fäden hervor"kommen, welche sich geschwind vergrößern, nach allen "Seiten Zweige aussenden, und die Gestalt kleiner "Sträuche annehmen."
Briſſon Dict. raiſ. de Phyſ. art. Diamant. Macquers chym. Woͤrterbuch, durch Leonhardi, Art. Diamant und Edelerde. Dianenbaum, Silberbaum Arbor Dianae, Arbre de Diane. Der Dianenbaum iſt das Werk einer chymiſchen Operation, durch die man eine gewaͤchs-oder baumfoͤrmige Zuſammenfuͤgung der Silbertheilchen erhaͤlt, welche vorher in der Salpeterſaͤure aufgeloͤſet waren, und durch Queckſilber daraus niedergeſchlagen werden. Man hat ihm den Namen Dianenbaum wegen des Silbers beygelegt, welches die Chymiſten Luna oder Diana nennen. Homberg (Mém. de Paris 1710.) giebt zur Verfertigung des Dianenbaums folgendes Verfahren an. ”Man mache ein kaltes Amalgama aus vier Quent”chen Silberfeile oder Silberblaͤttchen, und zwey Quent”chen Queckſilber, loͤſe dieſes Amalgama in einer genug”ſamen Menge (etwa 4 Unzen) reinem und maͤßig ſtarken ”Salpetergeiſt auf, verduͤnne die Aufloͤſung ohngefaͤhr mit ”1 1/2 Pfund deſtillirtem Waſſer, ſchuͤttle die Miſchung, und ”hebe ſie in einer zugeſtopften glaͤſernen Flaſche auf. Wenn ”man ſich dieſer Bereitung bedienen will, ſo nimmt man ”eine Unze davon, gießt ſie in eine Phiole, ſetzt einer Erbſe ”groß Gold- oder Silberamalgama, das ſo weich wie ”Butter iſt, dazu, und laͤſt das Gefaͤßruhig ſtehen. Man ”ſieht faſt ſogleich aus dem Amalgama Faͤden hervor”kommen, welche ſich geſchwind vergroͤßern, nach allen ”Seiten Zweige ausſenden, und die Geſtalt kleiner ”Straͤuche annehmen.“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0592" xml:id="P.1.578" n="578"/><lb/> und zu dem Range einer eignen Erde unter dem Namen der <hi rendition="#b">Edelerde</hi> <hi rendition="#aq">(Terra nobilis, <hi rendition="#i">Terre de Diamant</hi>)</hi> erhoben. <hi rendition="#b">Kirwan</hi> (Anfangsgr. der Mineralogie von <hi rendition="#b">Kirwan,</hi> aus dem Engl. mit Anm. von <hi rendition="#b">Crell,</hi> Berl. 1785. 8.) macht zu der Claſſe der Erden und Steine einen eignen Anhang, der den Diamant und das Reißbley begreift, weil beyde Koͤrper im Feuer ſo verfluͤchtiget werden, daß keine feuerfeſte wahre erdigte Theile zuruͤckbleiben; daher er dieſe Koͤrper nicht unverdienter Weiſe unter die Erden und Steine einſchalten will.</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Briſſon</hi> Dict. raiſ. de Phyſ. art. <hi rendition="#i">Diamant.</hi></hi> </p> <p><hi rendition="#b">Macquers</hi> chym. Woͤrterbuch, durch <hi rendition="#b">Leonhardi,</hi> Art. <hi rendition="#b">Diamant</hi> und <hi rendition="#b">Edelerde.</hi></p> </div> <div n="2"> <head>Dianenbaum, Silberbaum</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Arbor Dianae, <hi rendition="#i">Arbre de Diane.</hi></hi> Der Dianenbaum iſt das Werk einer chymiſchen Operation, durch die man eine gewaͤchs-oder baumfoͤrmige Zuſammenfuͤgung der Silbertheilchen erhaͤlt, welche vorher in der Salpeterſaͤure aufgeloͤſet waren, und durch Queckſilber daraus niedergeſchlagen werden. Man hat ihm den Namen Dianenbaum wegen des Silbers beygelegt, welches die Chymiſten <hi rendition="#b">Luna</hi> oder <hi rendition="#b">Diana</hi> nennen. <hi rendition="#b">Homberg</hi> <hi rendition="#aq">(Mém. de Paris 1710.)</hi> giebt zur Verfertigung des Dianenbaums folgendes Verfahren an.</p> <p>”Man mache ein kaltes Amalgama aus vier Quent”chen Silberfeile oder Silberblaͤttchen, und zwey Quent”chen Queckſilber, loͤſe dieſes Amalgama in einer genug”ſamen Menge (etwa 4 Unzen) reinem und maͤßig ſtarken ”Salpetergeiſt auf, verduͤnne die Aufloͤſung ohngefaͤhr mit ”1 1/2 Pfund deſtillirtem Waſſer, ſchuͤttle die Miſchung, und ”hebe ſie in einer zugeſtopften glaͤſernen Flaſche auf. Wenn ”man ſich dieſer Bereitung bedienen will, ſo nimmt man ”eine Unze davon, gießt ſie in eine Phiole, ſetzt einer Erbſe ”groß Gold- oder Silberamalgama, das ſo weich wie ”Butter iſt, dazu, und laͤſt das Gefaͤßruhig ſtehen. Man ”ſieht faſt ſogleich aus dem Amalgama Faͤden hervor”kommen, welche ſich geſchwind vergroͤßern, nach allen ”Seiten Zweige ausſenden, und die Geſtalt kleiner ”Straͤuche annehmen.“<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [578/0592]
und zu dem Range einer eignen Erde unter dem Namen der Edelerde (Terra nobilis, Terre de Diamant) erhoben. Kirwan (Anfangsgr. der Mineralogie von Kirwan, aus dem Engl. mit Anm. von Crell, Berl. 1785. 8.) macht zu der Claſſe der Erden und Steine einen eignen Anhang, der den Diamant und das Reißbley begreift, weil beyde Koͤrper im Feuer ſo verfluͤchtiget werden, daß keine feuerfeſte wahre erdigte Theile zuruͤckbleiben; daher er dieſe Koͤrper nicht unverdienter Weiſe unter die Erden und Steine einſchalten will.
Briſſon Dict. raiſ. de Phyſ. art. Diamant.
Macquers chym. Woͤrterbuch, durch Leonhardi, Art. Diamant und Edelerde.
Dianenbaum, Silberbaum
Arbor Dianae, Arbre de Diane. Der Dianenbaum iſt das Werk einer chymiſchen Operation, durch die man eine gewaͤchs-oder baumfoͤrmige Zuſammenfuͤgung der Silbertheilchen erhaͤlt, welche vorher in der Salpeterſaͤure aufgeloͤſet waren, und durch Queckſilber daraus niedergeſchlagen werden. Man hat ihm den Namen Dianenbaum wegen des Silbers beygelegt, welches die Chymiſten Luna oder Diana nennen. Homberg (Mém. de Paris 1710.) giebt zur Verfertigung des Dianenbaums folgendes Verfahren an.
”Man mache ein kaltes Amalgama aus vier Quent”chen Silberfeile oder Silberblaͤttchen, und zwey Quent”chen Queckſilber, loͤſe dieſes Amalgama in einer genug”ſamen Menge (etwa 4 Unzen) reinem und maͤßig ſtarken ”Salpetergeiſt auf, verduͤnne die Aufloͤſung ohngefaͤhr mit ”1 1/2 Pfund deſtillirtem Waſſer, ſchuͤttle die Miſchung, und ”hebe ſie in einer zugeſtopften glaͤſernen Flaſche auf. Wenn ”man ſich dieſer Bereitung bedienen will, ſo nimmt man ”eine Unze davon, gießt ſie in eine Phiole, ſetzt einer Erbſe ”groß Gold- oder Silberamalgama, das ſo weich wie ”Butter iſt, dazu, und laͤſt das Gefaͤßruhig ſtehen. Man ”ſieht faſt ſogleich aus dem Amalgama Faͤden hervor”kommen, welche ſich geſchwind vergroͤßern, nach allen ”Seiten Zweige ausſenden, und die Geſtalt kleiner ”Straͤuche annehmen.“
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