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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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überstrichen und mit Amalgama überrieben. Es liege ganz flach an dem Glase an, und habe keinen convexen, sondern einen platt aussitzenden Rand, der bis zur Berührung des Glases mit einem glatten Streifen Seidenzeug beklebt sey; an der Seite des Kissens, wo das Glas beym Umdrehen hervortritt, sey noch außerdem ein breiter Streifen, der wieder zurückgebogen werde, damit keine Zasern davon an das Glas kommen. Wenn die Glasscheiben nur völlig senkrecht zwischen den Kissen liefen, so bedürfe es keiner Druckfedern. Die Welle mache er von Holz. Er versichert, daß diese Einrichtung die beste Wirkung thue.

Franz Magiotto in Venedig (Lichtenberg Magazin, B. II. St. 1. S. 137.) setzt an den Rand eines buxbaumenen Rades von 3 Fuß Durchmesser 8 Glasplatten von 1/2 Fuß Breite, welche einen Glasring um dasselbe bilden. Sie sind an den Fugen an einander geschliffen und mit Schrauben an das Rad geklemmt; über das äußere Ende der Fugen ist ein Köpfchen geschoben. Das Reibzeug besteht aus Kissen mit Haaren gefüllt und mit Knittergold überzogen. Der Conductor ist an Haarseilen isolirt, und hat zween Arme, deren einer an der einen, der andere an der andern Seite des Glasrings anliegt. Hiebey aber ist der Aufwand nicht gering und die Zerbrechlichkeit groß.

Die ungemein starke Wirkung der Scheibenmaschinen bestätigt D. Ingenhouß (Vermischte Schr. 1784. gr. 8. S. 174.) durch das Beyspiel derjenigen, welche dem k. k. Appellationsrathe von Kienmayer zugehört. Sie besteht aus einem Spiegelglase von 2 wiener Schuh Durchmesser aus der Fahrafelder Spiegelfabrik, und steht auf vier Glassäulen so, daß auch die Kissen isolirt sind, und --E erhalten werden kan. Die Kissen sind von Holz, mit Leder und Flanell überzogen, und werden durch Federn angedrückt. Von ihnen gehen zween Streifen von Wachstaffet fast bis an den Leiter, der mit den Armen 3 Schuh lang ist und 4 Zoll im Durchmesser hat. Auf den ersten Umlauf der Scheibe, die mit einer einfachen Kurbel gedreht


uͤberſtrichen und mit Amalgama uͤberrieben. Es liege ganz flach an dem Glaſe an, und habe keinen convexen, ſondern einen platt auſſitzenden Rand, der bis zur Beruͤhrung des Glaſes mit einem glatten Streifen Seidenzeug beklebt ſey; an der Seite des Kiſſens, wo das Glas beym Umdrehen hervortritt, ſey noch außerdem ein breiter Streifen, der wieder zuruͤckgebogen werde, damit keine Zaſern davon an das Glas kommen. Wenn die Glasſcheiben nur voͤllig ſenkrecht zwiſchen den Kiſſen liefen, ſo beduͤrfe es keiner Druckfedern. Die Welle mache er von Holz. Er verſichert, daß dieſe Einrichtung die beſte Wirkung thue.

Franz Magiotto in Venedig (Lichtenberg Magazin, B. II. St. 1. S. 137.) ſetzt an den Rand eines buxbaumenen Rades von 3 Fuß Durchmeſſer 8 Glasplatten von 1/2 Fuß Breite, welche einen Glasring um daſſelbe bilden. Sie ſind an den Fugen an einander geſchliffen und mit Schrauben an das Rad geklemmt; uͤber das aͤußere Ende der Fugen iſt ein Koͤpfchen geſchoben. Das Reibzeug beſteht aus Kiſſen mit Haaren gefuͤllt und mit Knittergold uͤberzogen. Der Conductor iſt an Haarſeilen iſolirt, und hat zween Arme, deren einer an der einen, der andere an der andern Seite des Glasrings anliegt. Hiebey aber iſt der Aufwand nicht gering und die Zerbrechlichkeit groß.

Die ungemein ſtarke Wirkung der Scheibenmaſchinen beſtaͤtigt D. Ingenhouß (Vermiſchte Schr. 1784. gr. 8. S. 174.) durch das Beyſpiel derjenigen, welche dem k. k. Appellationsrathe von Kienmayer zugehoͤrt. Sie beſteht aus einem Spiegelglaſe von 2 wiener Schuh Durchmeſſer aus der Fahrafelder Spiegelfabrik, und ſteht auf vier Glasſaͤulen ſo, daß auch die Kiſſen iſolirt ſind, und —E erhalten werden kan. Die Kiſſen ſind von Holz, mit Leder und Flanell uͤberzogen, und werden durch Federn angedruͤckt. Von ihnen gehen zween Streifen von Wachstaffet faſt bis an den Leiter, der mit den Armen 3 Schuh lang iſt und 4 Zoll im Durchmeſſer hat. Auf den erſten Umlauf der Scheibe, die mit einer einfachen Kurbel gedreht

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[797/0811] uͤberſtrichen und mit Amalgama uͤberrieben. Es liege ganz flach an dem Glaſe an, und habe keinen convexen, ſondern einen platt auſſitzenden Rand, der bis zur Beruͤhrung des Glaſes mit einem glatten Streifen Seidenzeug beklebt ſey; an der Seite des Kiſſens, wo das Glas beym Umdrehen hervortritt, ſey noch außerdem ein breiter Streifen, der wieder zuruͤckgebogen werde, damit keine Zaſern davon an das Glas kommen. Wenn die Glasſcheiben nur voͤllig ſenkrecht zwiſchen den Kiſſen liefen, ſo beduͤrfe es keiner Druckfedern. Die Welle mache er von Holz. Er verſichert, daß dieſe Einrichtung die beſte Wirkung thue. Franz Magiotto in Venedig (Lichtenberg Magazin, B. II. St. 1. S. 137.) ſetzt an den Rand eines buxbaumenen Rades von 3 Fuß Durchmeſſer 8 Glasplatten von 1/2 Fuß Breite, welche einen Glasring um daſſelbe bilden. Sie ſind an den Fugen an einander geſchliffen und mit Schrauben an das Rad geklemmt; uͤber das aͤußere Ende der Fugen iſt ein Koͤpfchen geſchoben. Das Reibzeug beſteht aus Kiſſen mit Haaren gefuͤllt und mit Knittergold uͤberzogen. Der Conductor iſt an Haarſeilen iſolirt, und hat zween Arme, deren einer an der einen, der andere an der andern Seite des Glasrings anliegt. Hiebey aber iſt der Aufwand nicht gering und die Zerbrechlichkeit groß. Die ungemein ſtarke Wirkung der Scheibenmaſchinen beſtaͤtigt D. Ingenhouß (Vermiſchte Schr. 1784. gr. 8. S. 174.) durch das Beyſpiel derjenigen, welche dem k. k. Appellationsrathe von Kienmayer zugehoͤrt. Sie beſteht aus einem Spiegelglaſe von 2 wiener Schuh Durchmeſſer aus der Fahrafelder Spiegelfabrik, und ſteht auf vier Glasſaͤulen ſo, daß auch die Kiſſen iſolirt ſind, und —E erhalten werden kan. Die Kiſſen ſind von Holz, mit Leder und Flanell uͤberzogen, und werden durch Federn angedruͤckt. Von ihnen gehen zween Streifen von Wachstaffet faſt bis an den Leiter, der mit den Armen 3 Schuh lang iſt und 4 Zoll im Durchmeſſer hat. Auf den erſten Umlauf der Scheibe, die mit einer einfachen Kurbel gedreht

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 797. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/811>, abgerufen am 22.11.2024.