Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.
Lichtenberg Magazin für das Neuste aus der Physik und Naturgeschichte, I. B. 2 St. S. 42. u. f. Elementarfeuer, Ignis elementaris, Feu elementaire. Diesen Namen geben die Physiker einer von ihnen angenommenen feinen, flüssigen, sehr elastischen und alle Körper durchdringenden Materie, welche sie für die Ursache der Wärme halten. Nach den Theorien der Neuern ist dieses Elementarfeuer in den Körpern entweder gebunden, so daß es weder durchs Gefühl empfunden wird, noch eine am Thermometer zu bemerkende Wärme hervorbringt, sondern gleichsam einen bleibenden Bestandtheil der Körper auszumachen scheint; oder es ist frey, und erregt alsdann das Gefühl der Wärme, bringt das Thermometer zum Steigen, und vertheilt sich nach gewissen Verhältnissen durch die benachbarten Körper. In diesem letztern Zustande wird es auch freye oder empfindbare, fühlbare Wärme genannt, s. Feuer, Phlogiston, Verbrennung. Elemente, Urstoffe, Uranfänge der Körper Elementa, Principia prima corporum, Elemens. Den Namen der Elemente führen diejenigen Stoffe, die so einfach sind, daß alle Bemühungen der Kunst nicht zureichen, sie zu zersetzen oder zu verändern, die aber als Grundsubstanzen oder chymische Bestandtheile zu den Verbindungen anderer Körper kommen. Aristoteles und mit ihm noch viele neuere Chymiker nehmen vier Elemente, Feuer, Wasser, Luft und
Lichtenberg Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik und Naturgeſchichte, I. B. 2 St. S. 42. u. f. Elementarfeuer, Ignis elementaris, Feu elementaire. Dieſen Namen geben die Phyſiker einer von ihnen angenommenen feinen, fluͤſſigen, ſehr elaſtiſchen und alle Koͤrper durchdringenden Materie, welche ſie fuͤr die Urſache der Waͤrme halten. Nach den Theorien der Neuern iſt dieſes Elementarfeuer in den Koͤrpern entweder gebunden, ſo daß es weder durchs Gefuͤhl empfunden wird, noch eine am Thermometer zu bemerkende Waͤrme hervorbringt, ſondern gleichſam einen bleibenden Beſtandtheil der Koͤrper auszumachen ſcheint; oder es iſt frey, und erregt alsdann das Gefuͤhl der Waͤrme, bringt das Thermometer zum Steigen, und vertheilt ſich nach gewiſſen Verhaͤltniſſen durch die benachbarten Koͤrper. In dieſem letztern Zuſtande wird es auch freye oder empfindbare, fuͤhlbare Waͤrme genannt, ſ. Feuer, Phlogiſton, Verbrennung. Elemente, Urſtoffe, Uranfaͤnge der Koͤrper Elementa, Principia prima corporum, Elémens. Den Namen der Elemente fuͤhren diejenigen Stoffe, die ſo einfach ſind, daß alle Bemuͤhungen der Kunſt nicht zureichen, ſie zu zerſetzen oder zu veraͤndern, die aber als Grundſubſtanzen oder chymiſche Beſtandtheile zu den Verbindungen anderer Koͤrper kommen. Ariſtoteles und mit ihm noch viele neuere Chymiker nehmen vier Elemente, Feuer, Waſſer, Luft und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0846" xml:id="P.1.832" n="832"/><lb/> iſt, und nimmt ihn alsdann ab. Hierdurch wird nun <hi rendition="#aq">B</hi> <hi rendition="#b">poſitiv,</hi> und der darauf gelegte, beruͤhrte und wieder abgenommene Deckel negativ. Alſo hat man beyde Elektricitaͤten in <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi> neben einander; <hi rendition="#aq">A</hi> macht den Deckel poſitiv, und <hi rendition="#aq">B</hi> negativ. Mit dieſer negativen Elektricitaͤt kan man nun <hi rendition="#aq">A</hi> noch ſtaͤrker negativ machen, indem man den meſſingnen Ring auf <hi rendition="#aq">A</hi> ſetzt, und mit dem von <hi rendition="#aq">B</hi> aufgehobnen Deckel einen Funken daraus ziehet. So kan man immerfort abwechſeln, und dadurch beyde Elektricitaͤten bis zu einem betraͤchtlichen Grade verſtaͤrken.</p> <p><hi rendition="#b">Lichtenberg</hi> Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik und Naturgeſchichte, <hi rendition="#aq">I.</hi> B. 2 St. S. 42. u. f.</p> </div> <div n="2"> <head>Elementarfeuer, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Ignis elementaris</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Feu elementaire</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Dieſen Namen geben die Phyſiker einer von ihnen angenommenen feinen, fluͤſſigen, ſehr elaſtiſchen und alle Koͤrper durchdringenden Materie, welche ſie fuͤr die Urſache der Waͤrme halten. Nach den Theorien der Neuern iſt dieſes Elementarfeuer in den Koͤrpern entweder <hi rendition="#b">gebunden,</hi> ſo daß es weder durchs Gefuͤhl empfunden wird, noch eine am Thermometer zu bemerkende Waͤrme hervorbringt, ſondern gleichſam einen bleibenden Beſtandtheil der Koͤrper auszumachen ſcheint; oder es iſt <hi rendition="#b">frey,</hi> und erregt alsdann das Gefuͤhl der Waͤrme, bringt das Thermometer zum Steigen, und vertheilt ſich nach gewiſſen Verhaͤltniſſen durch die benachbarten Koͤrper. In dieſem letztern Zuſtande wird es auch <hi rendition="#b">freye</hi> oder <hi rendition="#b">empfindbare, fuͤhlbare Waͤrme</hi> genannt, <hi rendition="#b">ſ. Feuer, Phlogiſton, Verbrennung.</hi></p> </div> <div n="2"> <head>Elemente, Urſtoffe, Uranfaͤnge der Koͤrper</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Elementa, Principia prima corporum, <hi rendition="#i">Elémens.</hi></hi> Den Namen der Elemente fuͤhren diejenigen Stoffe, die ſo einfach ſind, daß alle Bemuͤhungen der Kunſt nicht zureichen, ſie zu zerſetzen oder zu veraͤndern, die aber als Grundſubſtanzen oder chymiſche Beſtandtheile zu den Verbindungen anderer Koͤrper kommen.</p> <p><hi rendition="#b">Ariſtoteles</hi> und mit ihm noch viele neuere Chymiker nehmen vier Elemente, <hi rendition="#b">Feuer, Waſſer, Luft</hi> und<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [832/0846]
iſt, und nimmt ihn alsdann ab. Hierdurch wird nun B poſitiv, und der darauf gelegte, beruͤhrte und wieder abgenommene Deckel negativ. Alſo hat man beyde Elektricitaͤten in A und B neben einander; A macht den Deckel poſitiv, und B negativ. Mit dieſer negativen Elektricitaͤt kan man nun A noch ſtaͤrker negativ machen, indem man den meſſingnen Ring auf A ſetzt, und mit dem von B aufgehobnen Deckel einen Funken daraus ziehet. So kan man immerfort abwechſeln, und dadurch beyde Elektricitaͤten bis zu einem betraͤchtlichen Grade verſtaͤrken.
Lichtenberg Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik und Naturgeſchichte, I. B. 2 St. S. 42. u. f.
Elementarfeuer, Ignis elementaris, Feu elementaire.
Dieſen Namen geben die Phyſiker einer von ihnen angenommenen feinen, fluͤſſigen, ſehr elaſtiſchen und alle Koͤrper durchdringenden Materie, welche ſie fuͤr die Urſache der Waͤrme halten. Nach den Theorien der Neuern iſt dieſes Elementarfeuer in den Koͤrpern entweder gebunden, ſo daß es weder durchs Gefuͤhl empfunden wird, noch eine am Thermometer zu bemerkende Waͤrme hervorbringt, ſondern gleichſam einen bleibenden Beſtandtheil der Koͤrper auszumachen ſcheint; oder es iſt frey, und erregt alsdann das Gefuͤhl der Waͤrme, bringt das Thermometer zum Steigen, und vertheilt ſich nach gewiſſen Verhaͤltniſſen durch die benachbarten Koͤrper. In dieſem letztern Zuſtande wird es auch freye oder empfindbare, fuͤhlbare Waͤrme genannt, ſ. Feuer, Phlogiſton, Verbrennung.
Elemente, Urſtoffe, Uranfaͤnge der Koͤrper
Elementa, Principia prima corporum, Elémens. Den Namen der Elemente fuͤhren diejenigen Stoffe, die ſo einfach ſind, daß alle Bemuͤhungen der Kunſt nicht zureichen, ſie zu zerſetzen oder zu veraͤndern, die aber als Grundſubſtanzen oder chymiſche Beſtandtheile zu den Verbindungen anderer Koͤrper kommen.
Ariſtoteles und mit ihm noch viele neuere Chymiker nehmen vier Elemente, Feuer, Waſſer, Luft und
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