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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798.

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der heliocentrische Ort oder die heliocentrische Länge für die gegebne Zeit finden läßt, s. Anomalie.

Was die Breiten betrift, kommen noch folgende beyde Elemente hinzu: 5) die Lage der Knotenlinie, s. Knoten, 6) die Neigung der Bahn, oder der Winkel, den sie mit der Erdbahn macht. Durch diese beyden Data findet sich, wenn der heliocentrische Ort bekannt ist, die heliocentrische Breite für jede gegebne Zeit, durch trigonometrische Rechnung.

Die für jeden Planeten insbesondere ausgearbeiteten astronomischen Tafeln erleichtern diese Berechnungen, welche sonst äußerst mühsam seyn würden. Diese Tafeln gründen sich auf die aus den Beobachtungen gezognen Bestimmungen der Elemente. Weil aber alle Beobachtungen unvermeidlichen Unvollkommenheiten ausgesetzt sind, so bedarf es von Zeit zu Zeit neuer Vergleichungen der Tafeln mit dem Himmel, um die Bestimmungen der Elemente immer mehr zu berichtigen, und so die Genauigkeit der Tafeln immer höher zu treiben.

Die neusten Bestimmungen der Elemente der Planetenbahnen werde ich bey dem Worte: Weltsystem, angeben.

Bey den Kometen kan man mehrentheils nur das Stück ihrer Laufbahn, welches in die Nähe der Erde und der Sonne fällt, betrachten, und muß dasselbe als ein Stück einer Parabel ansehen. Hiebey kommen folgende Elemente vor: 1) der Ort der Sonnennähe, 2) der Zeitpunkt des Durchgangs durch die Sonnennähe, 3) der Abstand des Kometen von der Sonne in der Sonnennähe, 4) die Lage der Knotenlinie, 5) die Neigung der Bahn, 6) die Richtung des Laufs, ob er nemlich, wie bey den Planeten, der Ordnung der Zeichen des Thierkreises folge, oder derselben entgegengehe.

Hat man die Elemente eines Kometen aus den Beobachtungen seines Laufs bestimmt, und findet nach mehreren Jahren einen neuen Kometen, aus dessen Laufe eben dieselben Elemente folgen, so muß man schließen, daß dieser neue kein anderer, als der wiedererscheinende vorige sey,


der heliocentriſche Ort oder die heliocentriſche Laͤnge fuͤr die gegebne Zeit finden laͤßt, ſ. Anomalie.

Was die Breiten betrift, kommen noch folgende beyde Elemente hinzu: 5) die Lage der Knotenlinie, ſ. Knoten, 6) die Neigung der Bahn, oder der Winkel, den ſie mit der Erdbahn macht. Durch dieſe beyden Data findet ſich, wenn der heliocentriſche Ort bekannt iſt, die heliocentriſche Breite fuͤr jede gegebne Zeit, durch trigonometriſche Rechnung.

Die fuͤr jeden Planeten insbeſondere ausgearbeiteten aſtronomiſchen Tafeln erleichtern dieſe Berechnungen, welche ſonſt aͤußerſt muͤhſam ſeyn wuͤrden. Dieſe Tafeln gruͤnden ſich auf die aus den Beobachtungen gezognen Beſtimmungen der Elemente. Weil aber alle Beobachtungen unvermeidlichen Unvollkommenheiten ausgeſetzt ſind, ſo bedarf es von Zeit zu Zeit neuer Vergleichungen der Tafeln mit dem Himmel, um die Beſtimmungen der Elemente immer mehr zu berichtigen, und ſo die Genauigkeit der Tafeln immer hoͤher zu treiben.

Die neuſten Beſtimmungen der Elemente der Planetenbahnen werde ich bey dem Worte: Weltſyſtem, angeben.

Bey den Kometen kan man mehrentheils nur das Stuͤck ihrer Laufbahn, welches in die Naͤhe der Erde und der Sonne faͤllt, betrachten, und muß daſſelbe als ein Stuͤck einer Parabel anſehen. Hiebey kommen folgende Elemente vor: 1) der Ort der Sonnennaͤhe, 2) der Zeitpunkt des Durchgangs durch die Sonnennaͤhe, 3) der Abſtand des Kometen von der Sonne in der Sonnennaͤhe, 4) die Lage der Knotenlinie, 5) die Neigung der Bahn, 6) die Richtung des Laufs, ob er nemlich, wie bey den Planeten, der Ordnung der Zeichen des Thierkreiſes folge, oder derſelben entgegengehe.

Hat man die Elemente eines Kometen aus den Beobachtungen ſeines Laufs beſtimmt, und findet nach mehreren Jahren einen neuen Kometen, aus deſſen Laufe eben dieſelben Elemente folgen, ſo muß man ſchließen, daß dieſer neue kein anderer, als der wiedererſcheinende vorige ſey,

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[835/0849] der heliocentriſche Ort oder die heliocentriſche Laͤnge fuͤr die gegebne Zeit finden laͤßt, ſ. Anomalie. Was die Breiten betrift, kommen noch folgende beyde Elemente hinzu: 5) die Lage der Knotenlinie, ſ. Knoten, 6) die Neigung der Bahn, oder der Winkel, den ſie mit der Erdbahn macht. Durch dieſe beyden Data findet ſich, wenn der heliocentriſche Ort bekannt iſt, die heliocentriſche Breite fuͤr jede gegebne Zeit, durch trigonometriſche Rechnung. Die fuͤr jeden Planeten insbeſondere ausgearbeiteten aſtronomiſchen Tafeln erleichtern dieſe Berechnungen, welche ſonſt aͤußerſt muͤhſam ſeyn wuͤrden. Dieſe Tafeln gruͤnden ſich auf die aus den Beobachtungen gezognen Beſtimmungen der Elemente. Weil aber alle Beobachtungen unvermeidlichen Unvollkommenheiten ausgeſetzt ſind, ſo bedarf es von Zeit zu Zeit neuer Vergleichungen der Tafeln mit dem Himmel, um die Beſtimmungen der Elemente immer mehr zu berichtigen, und ſo die Genauigkeit der Tafeln immer hoͤher zu treiben. Die neuſten Beſtimmungen der Elemente der Planetenbahnen werde ich bey dem Worte: Weltſyſtem, angeben. Bey den Kometen kan man mehrentheils nur das Stuͤck ihrer Laufbahn, welches in die Naͤhe der Erde und der Sonne faͤllt, betrachten, und muß daſſelbe als ein Stuͤck einer Parabel anſehen. Hiebey kommen folgende Elemente vor: 1) der Ort der Sonnennaͤhe, 2) der Zeitpunkt des Durchgangs durch die Sonnennaͤhe, 3) der Abſtand des Kometen von der Sonne in der Sonnennaͤhe, 4) die Lage der Knotenlinie, 5) die Neigung der Bahn, 6) die Richtung des Laufs, ob er nemlich, wie bey den Planeten, der Ordnung der Zeichen des Thierkreiſes folge, oder derſelben entgegengehe. Hat man die Elemente eines Kometen aus den Beobachtungen ſeines Laufs beſtimmt, und findet nach mehreren Jahren einen neuen Kometen, aus deſſen Laufe eben dieſelben Elemente folgen, ſo muß man ſchließen, daß dieſer neue kein anderer, als der wiedererſcheinende vorige ſey,

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1798, S. 835. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch01_1798/849>, abgerufen am 22.11.2024.