Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798.
Eben diese Resultate lassen sich auch aus der Betrachtung des Innern der Berge herleiten. Zwar zeigen die ursprünglichen oder zur erstern Ordnung gehörigen Berge, welche größtentheils aus Granit bestehen, keine regelmäßigen Schichten und keine Spuren von Seeprodukten; desto häufiger aber trifft man sowohl den lagerförmigen Bau, als auch die Seekörper in den Schiefergebirgen und vorzüglich in den Flötzgebirgen oder Bergen der zweyten Ordnung an. Eine dritte Classe der Berge, welche aus Sandstein, Mergelschichten, Eisen und Kupfererzen, Gypssteinen u. dgl. besteht, scheint neuer zu seyn, und enthält, statt der Seeprodukte, Spuren von Holz, Pflanzen und Landthieren. Eine vierte Classe endlich zeigt deutlich ihren vulkanischen Ursprung. Man sehe hierüber den Artikel Berge . Oefters haben neben einander liegende Berge einerley Schichten in einerley Ordnung, und es hat das Ansehen, als ob das Thal zwischen ihnen herausgerissen wäre. Bisweilen haben auch die Thäler ihre eignen Lagen, als ob dieselben erst nach der Bildung des Thals entstanden wären. Im Innern bestehen die Berge aus großen Steinmassen, welche hie und da große Höhlen, Spalten und Risse haben, s. Höhlen. Manche dieser Spalten, besonders in den Schiefergebirgen, sind mit mineralischen Körpern ausgefüllt, und Zu dem Artikel Berge gehören noch folgende seit der Ausgabe des ersten Bandes erschienene vorzügliche Bücher:C. Haidingers Entwurf einer systematischen Eintheilung der Gebirgsarten welcher den von der russisch - kayserl. Acad. der W. für d. J. 1785 ausgesetzten Preis erhalten hat. Petersburg, 1786. 4.A. G. Werners kurze Classification und Beschreibung der verschiedenen Gebirgsarten. Dreßden, 1787 8.Klassifikation der Gebirgsarten, nach den Voigtischen drey Briefen über die Gebirgslehre. Leipz. 1787. 8.
Eben dieſe Reſultate laſſen ſich auch aus der Betrachtung des Innern der Berge herleiten. Zwar zeigen die urſpruͤnglichen oder zur erſtern Ordnung gehoͤrigen Berge, welche groͤßtentheils aus Granit beſtehen, keine regelmaͤßigen Schichten und keine Spuren von Seeprodukten; deſto haͤufiger aber trifft man ſowohl den lagerfoͤrmigen Bau, als auch die Seekoͤrper in den Schiefergebirgen und vorzuͤglich in den Floͤtzgebirgen oder Bergen der zweyten Ordnung an. Eine dritte Claſſe der Berge, welche aus Sandſtein, Mergelſchichten, Eiſen und Kupfererzen, Gypsſteinen u. dgl. beſteht, ſcheint neuer zu ſeyn, und enthaͤlt, ſtatt der Seeprodukte, Spuren von Holz, Pflanzen und Landthieren. Eine vierte Claſſe endlich zeigt deutlich ihren vulkaniſchen Urſprung. Man ſehe hieruͤber den Artikel Berge . Oefters haben neben einander liegende Berge einerley Schichten in einerley Ordnung, und es hat das Anſehen, als ob das Thal zwiſchen ihnen herausgeriſſen waͤre. Bisweilen haben auch die Thaͤler ihre eignen Lagen, als ob dieſelben erſt nach der Bildung des Thals entſtanden waͤren. Im Innern beſtehen die Berge aus großen Steinmaſſen, welche hie und da große Hoͤhlen, Spalten und Riſſe haben, ſ. Hoͤhlen. Manche dieſer Spalten, beſonders in den Schiefergebirgen, ſind mit mineraliſchen Koͤrpern ausgefuͤllt, und Zu dem Artikel Berge gehoͤren noch folgende ſeit der Ausgabe des erſten Bandes erſchienene vorzuͤgliche Buͤcher:C. Haidingers Entwurf einer ſyſtematiſchen Eintheilung der Gebirgsarten welcher den von der ruſſiſch - kayſerl. Acad. der W. fuͤr d. J. 1785 ausgeſetzten Preis erhalten hat. Petersburg, 1786. 4.A. G. Werners kurze Claſſification und Beſchreibung der verſchiedenen Gebirgsarten. Dreßden, 1787 8.Klaſſifikation der Gebirgsarten, nach den Voigtiſchen drey Briefen uͤber die Gebirgslehre. Leipz. 1787. 8.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0058" xml:id="P.2.52" n="52"/><lb/> man vornehmlich ſchließen, wenn man die Dammerde in der Tiefe mit andern Schichten bedeckt wieder findet. Dieſe neuern Schichten zeigen auch nie Ueberreſte von Conchylien. Oft finden ſich Schichten von Lava und andern vulkaniſchen Materien, deren Urſprung offenbar von Ausbruͤchen des unterirdiſchen Feuers herzuleiten iſt.</p> <p>Eben dieſe Reſultate laſſen ſich auch aus der Betrachtung des Innern der Berge herleiten. Zwar zeigen die urſpruͤnglichen oder zur erſtern Ordnung gehoͤrigen Berge, welche groͤßtentheils aus Granit beſtehen, keine regelmaͤßigen Schichten und keine Spuren von Seeprodukten; deſto haͤufiger aber trifft man ſowohl den lagerfoͤrmigen Bau, als auch die Seekoͤrper in den Schiefergebirgen und vorzuͤglich in den Floͤtzgebirgen oder Bergen der zweyten Ordnung an. Eine dritte Claſſe der Berge, welche aus Sandſtein, Mergelſchichten, Eiſen und Kupfererzen, Gypsſteinen u. dgl. beſteht, ſcheint neuer zu ſeyn, und enthaͤlt, ſtatt der Seeprodukte, Spuren von Holz, Pflanzen und Landthieren. Eine vierte Claſſe endlich zeigt deutlich ihren vulkaniſchen Urſprung. Man ſehe hieruͤber den Artikel <hi rendition="#b">Berge</hi> <note place="foot"><p>Zu dem Artikel <hi rendition="#b">Berge</hi> gehoͤren noch folgende ſeit der Ausgabe des erſten Bandes erſchienene vorzuͤgliche Buͤcher:</p><p><hi rendition="#b">C. Haidingers</hi> Entwurf einer ſyſtematiſchen Eintheilung der Gebirgsarten welcher den von der ruſſiſch - kayſerl. Acad. der W. fuͤr d. J. 1785 ausgeſetzten Preis erhalten hat. Petersburg, 1786. 4.</p><p><hi rendition="#b">A. G. Werners</hi> kurze Claſſification und Beſchreibung der verſchiedenen Gebirgsarten. Dreßden, 1787 8.</p><p>Klaſſifikation der Gebirgsarten, nach den Voigtiſchen drey Briefen uͤber die Gebirgslehre. Leipz. 1787. 8.</p></note>.</p> <p>Oefters haben neben einander liegende Berge einerley Schichten in einerley Ordnung, und es hat das Anſehen, als ob das Thal zwiſchen ihnen herausgeriſſen waͤre. Bisweilen haben auch die Thaͤler ihre eignen Lagen, als ob dieſelben erſt nach der Bildung des Thals entſtanden waͤren. Im Innern beſtehen die Berge aus großen Steinmaſſen, welche hie und da große Hoͤhlen, Spalten und Riſſe haben, ſ. <hi rendition="#b">Hoͤhlen.</hi> Manche dieſer Spalten, beſonders in den Schiefergebirgen, ſind mit mineraliſchen Koͤrpern ausgefuͤllt, und<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [52/0058]
man vornehmlich ſchließen, wenn man die Dammerde in der Tiefe mit andern Schichten bedeckt wieder findet. Dieſe neuern Schichten zeigen auch nie Ueberreſte von Conchylien. Oft finden ſich Schichten von Lava und andern vulkaniſchen Materien, deren Urſprung offenbar von Ausbruͤchen des unterirdiſchen Feuers herzuleiten iſt.
Eben dieſe Reſultate laſſen ſich auch aus der Betrachtung des Innern der Berge herleiten. Zwar zeigen die urſpruͤnglichen oder zur erſtern Ordnung gehoͤrigen Berge, welche groͤßtentheils aus Granit beſtehen, keine regelmaͤßigen Schichten und keine Spuren von Seeprodukten; deſto haͤufiger aber trifft man ſowohl den lagerfoͤrmigen Bau, als auch die Seekoͤrper in den Schiefergebirgen und vorzuͤglich in den Floͤtzgebirgen oder Bergen der zweyten Ordnung an. Eine dritte Claſſe der Berge, welche aus Sandſtein, Mergelſchichten, Eiſen und Kupfererzen, Gypsſteinen u. dgl. beſteht, ſcheint neuer zu ſeyn, und enthaͤlt, ſtatt der Seeprodukte, Spuren von Holz, Pflanzen und Landthieren. Eine vierte Claſſe endlich zeigt deutlich ihren vulkaniſchen Urſprung. Man ſehe hieruͤber den Artikel Berge .
Oefters haben neben einander liegende Berge einerley Schichten in einerley Ordnung, und es hat das Anſehen, als ob das Thal zwiſchen ihnen herausgeriſſen waͤre. Bisweilen haben auch die Thaͤler ihre eignen Lagen, als ob dieſelben erſt nach der Bildung des Thals entſtanden waͤren. Im Innern beſtehen die Berge aus großen Steinmaſſen, welche hie und da große Hoͤhlen, Spalten und Riſſe haben, ſ. Hoͤhlen. Manche dieſer Spalten, beſonders in den Schiefergebirgen, ſind mit mineraliſchen Koͤrpern ausgefuͤllt, und
Zu dem Artikel Berge gehoͤren noch folgende ſeit der Ausgabe des erſten Bandes erſchienene vorzuͤgliche Buͤcher:
C. Haidingers Entwurf einer ſyſtematiſchen Eintheilung der Gebirgsarten welcher den von der ruſſiſch - kayſerl. Acad. der W. fuͤr d. J. 1785 ausgeſetzten Preis erhalten hat. Petersburg, 1786. 4.
A. G. Werners kurze Claſſification und Beſchreibung der verſchiedenen Gebirgsarten. Dreßden, 1787 8.
Klaſſifikation der Gebirgsarten, nach den Voigtiſchen drey Briefen uͤber die Gebirgslehre. Leipz. 1787. 8.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |