Höhen durch die Anzahl der Sechszehntheile von Linien dividirt, welche in dem Unterschiede der Barometerstände enthalten sind, und glaubt dadurch zu finden, wie viel Höhe auf (1/16)t' Unterschied der Quecksilberhöhe komme. Dies kan nur für sehr kleine Höhen leidlich zutresfen; wäre es überhaupt richtig, so könnten die Höhen durch die bloße Regel Detri gefunden werden. Inzwischen giebt ihm diese Methode, im Durchschnitte aus vielen Beobachtungen, den Werth seines m=4,6864 Fuß od.0,781 Toisen bey der Temperatur 16 3/4 nach Reaumür. Das Produkt hievon in die vorhin gefundene Zahl soll die wahre Höhe in Toisen geben. Man sieht leicht aus dem obigen, wo m=0,0000775. ce seyn sollte, daß bey dieser Temperatur, bey welcher ce = 10000 ist, m=0,775 Toisen seyn muß, daß es also durch die unrichtige Berechnungsart um (6/1000) Toisen oder um (1/129) seines wahren Werths zu groß gefunden worden ist. Hieraus erhellet, daß diese Methode eigentlich ein Rückgang zu den mariottischen Schichten, und weder scharf genug in Bestimmung der Zahlen der Tabelle, noch richtig in Absicht auf den gebrauchten Coefficienten ist, aus dessen Betrachtung übrigens Herr R. gute Bemerkungen über Dichte und Federkraft der Luft herleitet.
Hiernächst ändert auch Herr Rosenthal die Berichtigung wegen Wärme der Luft. Lambert nemlich hatte in seine Pyrometrie die Ausdehnung der Luft vom Eiszum Siedpunkte (370/1000) des ganzen Volumens gefunden. Da nun de Lüc an seiner Scale 372 Grade zwischen beyden Punkten hat, so glaubt Hr. R. beyde mit einander vereinigen zu können, setzt aber zur Erleichterung der Rechnung 1000 an den Punkt der Normaltemperatur (16 3/4 Reaum.), bey welchem Lambert 1077 hat. Dem gemäß muß an den Eispunkt 928, an den Siedpunkt 1272 kommen. Zeigt nun das Thermometer an der untern Station z. B. 1038, an der obern 1002, so ist blos die mittlere Wärme 1020 in die gefundene Höhe zu multipliciren und das Produkt mit 1000 zu dividiren, weil sich hiebey die ganze Luftsäule, gegen ihre Größe bey der Normal-Temperatur gehalten, im Verhältnisse 1000:1020 verändert hat.
Hoͤhen durch die Anzahl der Sechszehntheile von Linien dividirt, welche in dem Unterſchiede der Barometerſtaͤnde enthalten ſind, und glaubt dadurch zu finden, wie viel Hoͤhe auf (1/16)tʹ Unterſchied der Queckſilberhoͤhe komme. Dies kan nur fuͤr ſehr kleine Hoͤhen leidlich zutreſfen; waͤre es uͤberhaupt richtig, ſo koͤnnten die Hoͤhen durch die bloße Regel Detri gefunden werden. Inzwiſchen giebt ihm dieſe Methode, im Durchſchnitte aus vielen Beobachtungen, den Werth ſeines m=4,6864 Fuß od.0,781 Toiſen bey der Temperatur 16 3/4 nach Reaumuͤr. Das Produkt hievon in die vorhin gefundene Zahl ſoll die wahre Hoͤhe in Toiſen geben. Man ſieht leicht aus dem obigen, wo m=0,0000775. ce ſeyn ſollte, daß bey dieſer Temperatur, bey welcher ce = 10000 iſt, m=0,775 Toiſen ſeyn muß, daß es alſo durch die unrichtige Berechnungsart um (6/1000) Toiſen oder um (1/129) ſeines wahren Werths zu groß gefunden worden iſt. Hieraus erhellet, daß dieſe Methode eigentlich ein Ruͤckgang zu den mariottiſchen Schichten, und weder ſcharf genug in Beſtimmung der Zahlen der Tabelle, noch richtig in Abſicht auf den gebrauchten Coefficienten iſt, aus deſſen Betrachtung uͤbrigens Herr R. gute Bemerkungen uͤber Dichte und Federkraft der Luft herleitet.
Hiernaͤchſt aͤndert auch Herr Roſenthal die Berichtigung wegen Waͤrme der Luft. Lambert nemlich hatte in ſeine Pyrometrie die Ausdehnung der Luft vom Eiszum Siedpunkte (370/1000) des ganzen Volumens gefunden. Da nun de Luͤc an ſeiner Scale 372 Grade zwiſchen beyden Punkten hat, ſo glaubt Hr. R. beyde mit einander vereinigen zu koͤnnen, ſetzt aber zur Erleichterung der Rechnung 1000 an den Punkt der Normaltemperatur (16 3/4 Reaum.), bey welchem Lambert 1077 hat. Dem gemaͤß muß an den Eispunkt 928, an den Siedpunkt 1272 kommen. Zeigt nun das Thermometer an der untern Station z. B. 1038, an der obern 1002, ſo iſt blos die mittlere Waͤrme 1020 in die gefundene Hoͤhe zu multipliciren und das Produkt mit 1000 zu dividiren, weil ſich hiebey die ganze Luftſaͤule, gegen ihre Groͤße bey der Normal-Temperatur gehalten, im Verhaͤltniſſe 1000:1020 veraͤndert hat.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="2"><p><pbfacs="#f0636"xml:id="P.2.630"n="630"/><lb/>
Hoͤhen durch die Anzahl der Sechszehntheile von Linien dividirt, welche in dem Unterſchiede der Barometerſtaͤnde enthalten ſind, und glaubt dadurch zu finden, wie viel Hoͤhe auf (1/16)tʹ Unterſchied der Queckſilberhoͤhe komme. Dies kan nur fuͤr ſehr kleine Hoͤhen leidlich zutreſfen; waͤre es uͤberhaupt richtig, ſo koͤnnten die Hoͤhen durch die bloße Regel Detri gefunden werden. Inzwiſchen giebt ihm dieſe Methode, im Durchſchnitte aus vielen Beobachtungen, den Werth ſeines <hirendition="#aq">m=4,6864</hi> Fuß od.0,781 Toiſen bey der Temperatur 16 3/4 nach Reaumuͤr. Das Produkt hievon in die vorhin gefundene Zahl ſoll die wahre Hoͤhe in Toiſen geben. Man ſieht leicht aus dem obigen, wo <hirendition="#aq">m=0,0000775. ce</hi>ſeyn ſollte, daß bey dieſer Temperatur, bey welcher <hirendition="#aq">ce = 10000</hi> iſt, <hirendition="#aq">m=0,775</hi> Toiſen ſeyn muß, daß es alſo durch die unrichtige Berechnungsart um (6/1000) Toiſen oder um (1/129) ſeines wahren Werths zu groß gefunden worden iſt. Hieraus erhellet, daß dieſe Methode eigentlich ein Ruͤckgang zu den mariottiſchen Schichten, und weder ſcharf genug in Beſtimmung der Zahlen der Tabelle, noch richtig in Abſicht auf den gebrauchten Coefficienten iſt, aus deſſen Betrachtung uͤbrigens Herr R. gute Bemerkungen uͤber Dichte und Federkraft der Luft herleitet.</p><p>Hiernaͤchſt aͤndert auch Herr <hirendition="#b">Roſenthal</hi> die Berichtigung wegen Waͤrme der Luft. <hirendition="#b">Lambert</hi> nemlich hatte in ſeine Pyrometrie die Ausdehnung der Luft vom Eiszum Siedpunkte (370/1000) des ganzen Volumens gefunden. Da nun <hirendition="#b">de Luͤc</hi> an ſeiner <hirendition="#b">Scale</hi> 372 Grade zwiſchen beyden Punkten hat, ſo glaubt Hr. R. beyde mit einander vereinigen zu koͤnnen, ſetzt aber zur Erleichterung der Rechnung 1000 an den Punkt der <hirendition="#b">Normaltemperatur</hi> (16 3/4 Reaum.), bey welchem Lambert 1077 hat. Dem gemaͤß muß an den Eispunkt 928, an den Siedpunkt 1272 kommen. Zeigt nun das Thermometer an der untern Station z. B. 1038, an der obern 1002, ſo iſt blos die mittlere Waͤrme 1020 in die gefundene Hoͤhe zu multipliciren und das Produkt mit 1000 zu dividiren, weil ſich hiebey die ganze Luftſaͤule, gegen ihre Groͤße bey der Normal-Temperatur gehalten, im Verhaͤltniſſe 1000:1020 veraͤndert hat.<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[630/0636]
Hoͤhen durch die Anzahl der Sechszehntheile von Linien dividirt, welche in dem Unterſchiede der Barometerſtaͤnde enthalten ſind, und glaubt dadurch zu finden, wie viel Hoͤhe auf (1/16)tʹ Unterſchied der Queckſilberhoͤhe komme. Dies kan nur fuͤr ſehr kleine Hoͤhen leidlich zutreſfen; waͤre es uͤberhaupt richtig, ſo koͤnnten die Hoͤhen durch die bloße Regel Detri gefunden werden. Inzwiſchen giebt ihm dieſe Methode, im Durchſchnitte aus vielen Beobachtungen, den Werth ſeines m=4,6864 Fuß od.0,781 Toiſen bey der Temperatur 16 3/4 nach Reaumuͤr. Das Produkt hievon in die vorhin gefundene Zahl ſoll die wahre Hoͤhe in Toiſen geben. Man ſieht leicht aus dem obigen, wo m=0,0000775. ce ſeyn ſollte, daß bey dieſer Temperatur, bey welcher ce = 10000 iſt, m=0,775 Toiſen ſeyn muß, daß es alſo durch die unrichtige Berechnungsart um (6/1000) Toiſen oder um (1/129) ſeines wahren Werths zu groß gefunden worden iſt. Hieraus erhellet, daß dieſe Methode eigentlich ein Ruͤckgang zu den mariottiſchen Schichten, und weder ſcharf genug in Beſtimmung der Zahlen der Tabelle, noch richtig in Abſicht auf den gebrauchten Coefficienten iſt, aus deſſen Betrachtung uͤbrigens Herr R. gute Bemerkungen uͤber Dichte und Federkraft der Luft herleitet.
Hiernaͤchſt aͤndert auch Herr Roſenthal die Berichtigung wegen Waͤrme der Luft. Lambert nemlich hatte in ſeine Pyrometrie die Ausdehnung der Luft vom Eiszum Siedpunkte (370/1000) des ganzen Volumens gefunden. Da nun de Luͤc an ſeiner Scale 372 Grade zwiſchen beyden Punkten hat, ſo glaubt Hr. R. beyde mit einander vereinigen zu koͤnnen, ſetzt aber zur Erleichterung der Rechnung 1000 an den Punkt der Normaltemperatur (16 3/4 Reaum.), bey welchem Lambert 1077 hat. Dem gemaͤß muß an den Eispunkt 928, an den Siedpunkt 1272 kommen. Zeigt nun das Thermometer an der untern Station z. B. 1038, an der obern 1002, ſo iſt blos die mittlere Waͤrme 1020 in die gefundene Hoͤhe zu multipliciren und das Produkt mit 1000 zu dividiren, weil ſich hiebey die ganze Luftſaͤule, gegen ihre Groͤße bey der Normal-Temperatur gehalten, im Verhaͤltniſſe 1000:1020 veraͤndert hat.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 2. Leipzig, 1798, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch02_1798/636>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.