senden Breiten, auch reducirte, ingleichen Mercators oder Wrights Karten. Gerhard Mercator zu Löwen verzeichnete dergleichen zuerst 1550, Eduard Wright aber (Certain errors in Navigation detected and corrected, 2d. edit. Lond. 1657.) gab ihre Theorie genauer an. Einen kleinen Atlas solcher Karten hat man von Brouckner(Nouvel Atlas de marine, compose d'une carte generale et de 12 cartes particulieres, approuve par l'Acad. d. Sc. a Berlin, 1749.). Gegen die Pole hin werden freyllch die Grade der Breite erstaunlich groß, und die Pole selbst finder man gar nicht, weil sie ins Unendliche hinaus fallen. Wie man diese Karten zu Erfindung des Weges auf der See gebrauche, zeigt unter andern Hr. Bode (Kurzgefaßte Erläut. der Sternkunde u. s. w. Berl. 1778. 8. Th. II. S. 543 u. f.).
Kästner Anfangsgr. der mathemat. Geographie, in den Anfangsgr. der angew. Math. 3te Ausl. Gött. 1781. 8. S. 384. u. f.
Luft, Ae, Air.
In ganz eigentlichem Sinne führt diesen Namen diejenige unsichtbare, farbenlose, durchsichtige, compressible, schwere und elastische flüßige Materie, welche unsere Erdkugel von allen Seiten her umgiebt, s. Gas, atmosphärisches. Diese heißt auch die gemeine Luft, und war sonst das einzige permanent elastische Fluidum, das man aus Erfahrungen kannte. Jetzt aber sind weit mehrere Gattungen solcher Flüßigkeiten entdeckt, s. Gas, die man nunmehr alle unter dem Namen der Luft, oder der Luftgattungen, in einem weitläuftigern Sinne des Worts, begreift. Von den chymischen Eigenschaften dieser Materien handeln die Artikel, welche bey dem Worte Gas zusammengestellt sind. Hier wird die Rede vornehmlich von den mechanischen Eigenschaften der gemeinen Luft seyn, welche von ihrer Flüßigkeit, Schwere und Elasticität abhängen. Diese Eigenschaften kommen aber auch den übrigen Gasarten zu, insofern diese ebenfalls flüßig, schwer und elastisch sind. Daher rede ich zwar in diesem Artikel blos von der gemeinen Luft, man wird aber das meiste, nur mit andern Bestimmungen, auch auf die übrigen Gasarten anwenden können. Was dieser mechanischen
ſenden Breiten, auch reducirte, ingleichen Mercators oder Wrights Karten. Gerhard Mercator zu Loͤwen verzeichnete dergleichen zuerſt 1550, Eduard Wright aber (Certain errors in Navigation detected and corrected, 2d. edit. Lond. 1657.) gab ihre Theorie genauer an. Einen kleinen Atlas ſolcher Karten hat man von Brouckner(Nouvel Atlas de marine, compoſé d'une carte generale et de 12 cartes particulières, approuvé par l'Acad. d. Sc. à Berlin, 1749.). Gegen die Pole hin werden freyllch die Grade der Breite erſtaunlich groß, und die Pole ſelbſt finder man gar nicht, weil ſie ins Unendliche hinaus fallen. Wie man dieſe Karten zu Erfindung des Weges auf der See gebrauche, zeigt unter andern Hr. Bode (Kurzgefaßte Erlaͤut. der Sternkunde u. ſ. w. Berl. 1778. 8. Th. II. S. 543 u. f.).
Kaͤſtner Anfangsgr. der mathemat. Geographie, in den Anfangsgr. der angew. Math. 3te Auſl. Goͤtt. 1781. 8. S. 384. u. f.
Luft, Aë, Air.
In ganz eigentlichem Sinne fuͤhrt dieſen Namen diejenige unſichtbare, farbenloſe, durchſichtige, compreſſible, ſchwere und elaſtiſche fluͤßige Materie, welche unſere Erdkugel von allen Seiten her umgiebt, ſ. Gas, atmoſphaͤriſches. Dieſe heißt auch die gemeine Luft, und war ſonſt das einzige permanent elaſtiſche Fluidum, das man aus Erfahrungen kannte. Jetzt aber ſind weit mehrere Gattungen ſolcher Fluͤßigkeiten entdeckt, ſ. Gas, die man nunmehr alle unter dem Namen der Luft, oder der Luftgattungen, in einem weitlaͤuftigern Sinne des Worts, begreift. Von den chymiſchen Eigenſchaften dieſer Materien handeln die Artikel, welche bey dem Worte Gas zuſammengeſtellt ſind. Hier wird die Rede vornehmlich von den mechaniſchen Eigenſchaften der gemeinen Luft ſeyn, welche von ihrer Fluͤßigkeit, Schwere und Elaſticitaͤt abhaͤngen. Dieſe Eigenſchaften kommen aber auch den uͤbrigen Gasarten zu, inſofern dieſe ebenfalls fluͤßig, ſchwer und elaſtiſch ſind. Daher rede ich zwar in dieſem Artikel blos von der gemeinen Luft, man wird aber das meiſte, nur mit andern Beſtimmungen, auch auf die uͤbrigen Gasarten anwenden koͤnnen. Was dieſer mechaniſchen
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ſenden Breiten, auch reducirte, ingleichen Mercators oder Wrights Karten. Gerhard Mercator zu Loͤwen verzeichnete dergleichen zuerſt 1550, Eduard Wright aber (Certain errors in Navigation detected and corrected, 2d. edit. Lond. 1657.) gab ihre Theorie genauer an. Einen kleinen Atlas ſolcher Karten hat man von Brouckner (Nouvel Atlas de marine, compoſé d'une carte generale et de 12 cartes particulières, approuvé par l'Acad. d. Sc. à Berlin, 1749.). Gegen die Pole hin werden freyllch die Grade der Breite erſtaunlich groß, und die Pole ſelbſt finder man gar nicht, weil ſie ins Unendliche hinaus fallen. Wie man dieſe Karten zu Erfindung des Weges auf der See gebrauche, zeigt unter andern Hr. Bode (Kurzgefaßte Erlaͤut. der Sternkunde u. ſ. w. Berl. 1778. 8. Th. II. S. 543 u. f.).
Kaͤſtner Anfangsgr. der mathemat. Geographie, in den Anfangsgr. der angew. Math. 3te Auſl. Goͤtt. 1781. 8. S. 384. u. f.
Luft, Aë, Air.
In ganz eigentlichem Sinne fuͤhrt dieſen Namen diejenige unſichtbare, farbenloſe, durchſichtige, compreſſible, ſchwere und elaſtiſche fluͤßige Materie, welche unſere Erdkugel von allen Seiten her umgiebt, ſ. Gas, atmoſphaͤriſches. Dieſe heißt auch die gemeine Luft, und war ſonſt das einzige permanent elaſtiſche Fluidum, das man aus Erfahrungen kannte. Jetzt aber ſind weit mehrere Gattungen ſolcher Fluͤßigkeiten entdeckt, ſ. Gas, die man nunmehr alle unter dem Namen der Luft, oder der Luftgattungen, in einem weitlaͤuftigern Sinne des Worts, begreift. Von den chymiſchen Eigenſchaften dieſer Materien handeln die Artikel, welche bey dem Worte Gas zuſammengeſtellt ſind. Hier wird die Rede vornehmlich von den mechaniſchen Eigenſchaften der gemeinen Luft ſeyn, welche von ihrer Fluͤßigkeit, Schwere und Elaſticitaͤt abhaͤngen. Dieſe Eigenſchaften kommen aber auch den uͤbrigen Gasarten zu, inſofern dieſe ebenfalls fluͤßig, ſchwer und elaſtiſch ſind. Daher rede ich zwar in dieſem Artikel blos von der gemeinen Luft, man wird aber das meiſte, nur mit andern Beſtimmungen, auch auf die uͤbrigen Gasarten anwenden koͤnnen. Was dieſer mechaniſchen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/10>, abgerufen am 23.11.2024.
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