Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.
Hevelii Selenographia. Dantisci, 1647. sol. Bode kurzgefaßte Erl. der Sternkunde, I. Theil §. 420 u. f. Lichtenbergs Magazin für das Neuste aus der Physik und Naturgesch. III--V. Band, an mehreru Stellen. Mondkarten, Tabulae selenographicae, Tables selenographiques. Abbildungen der Mondscheibe mit ihren Flecken. Die Flecken werden entweder so vorgestellt, wie sie sich im Vollmonde zeigen, d. i. ohne Schatten, oder so, wie man einen jeden in den Phasen sieht, wenn er an der Erleuchtungsgrenze steht. Galilei fügte schon 1610 seinem Nuncio sidereo eine Abbildung des Monds bey, welche jedoch sehr unvollkommen ist. Hevel in Danzig, der sich seit 1639 den astronomischen Beobachtungen ganz widmete, eine eigne Sternwarte errichtete, und seine Fernröhre selbst verfertigte, beschäftigte sich in den ersten 8 Jahren mit dem Monde, fieng an, seine Phasen und Flecken mit äußerster Sorgfalt zu beobachten, zu zeichnen und in Kupfer zu stechen, und brachte tadurch im Jahre 1647 seine Selenographie zu Stande, welche die ersten genauen Mondkarten, sowohl für das volle Licht (p. 222.), als für die Phasen (p. 262.), enthält. In der Voraussetzung, daß die dunkeln Flecke Meere, die hellen Land sind, hat er auch (p. 227.) eine unsern Landkarten ähnliche Abbildung des Mondes mitgetheilt. Seine Arbeit ist in ihrer Art einzig, und würde schon allein sein Andenken unvergeßlich machen. Zu gleicher Zeit hatte auch Grimaldi in Rom Abbildungen der Mondflecke gemacht, aus welchen Riccioli (Almag. nov. Bonon. 1651. fol. P. I. L. IV. c. 7.) eine
Hevelii Selenographia. Dantiſci, 1647. ſol. Bode kurzgefaßte Erl. der Sternkunde, I. Theil §. 420 u. f. Lichtenbergs Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik und Naturgeſch. III—V. Band, an mehreru Stellen. Mondkarten, Tabulae ſelenographicae, Tables ſelénographiques. Abbildungen der Mondſcheibe mit ihren Flecken. Die Flecken werden entweder ſo vorgeſtellt, wie ſie ſich im Vollmonde zeigen, d. i. ohne Schatten, oder ſo, wie man einen jeden in den Phaſen ſieht, wenn er an der Erleuchtungsgrenze ſteht. Galilei fuͤgte ſchon 1610 ſeinem Nuncio ſidereo eine Abbildung des Monds bey, welche jedoch ſehr unvollkommen iſt. Hevel in Danzig, der ſich ſeit 1639 den aſtronomiſchen Beobachtungen ganz widmete, eine eigne Sternwarte errichtete, und ſeine Fernroͤhre ſelbſt verfertigte, beſchaͤftigte ſich in den erſten 8 Jahren mit dem Monde, fieng an, ſeine Phaſen und Flecken mit aͤußerſter Sorgfalt zu beobachten, zu zeichnen und in Kupfer zu ſtechen, und brachte tadurch im Jahre 1647 ſeine Selenographie zu Stande, welche die erſten genauen Mondkarten, ſowohl fuͤr das volle Licht (p. 222.), als fuͤr die Phaſen (p. 262.), enthaͤlt. In der Vorausſetzung, daß die dunkeln Flecke Meere, die hellen Land ſind, hat er auch (p. 227.) eine unſern Landkarten aͤhnliche Abbildung des Mondes mitgetheilt. Seine Arbeit iſt in ihrer Art einzig, und wuͤrde ſchon allein ſein Andenken unvergeßlich machen. Zu gleicher Zeit hatte auch Grimaldi in Rom Abbildungen der Mondflecke gemacht, aus welchen Riccioli (Almag. nov. Bonon. 1651. fol. P. I. L. IV. c. 7.) eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0294" xml:id="P.3.288" n="288"/><lb/> phoſph. nova phaen. p. 6.)</hi> wahrgenommen. Uebrigens laſſen ſich vielleicht aus dieſen hellen Punkten auch die Erſcheinungen erklaͤren, welche Liefmann, Halley, Louville und Ulloa bey Sonnenfinſterniſſen wahrgenommen, und theils fuͤr Blitze, theils fuͤr Loͤcher im Monde gehalten haben, ſ. <hi rendition="#b">Mond.</hi> Hoffentlich werden wir durch die neuern ſo vortreflichen Teleſkope bald mehr Aufklaͤrung uͤber dieſe noch dunkeln Gegenſtaͤnde erhalten.</p> <p> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hevelii</hi> Selenographia. Dantiſci, 1647. ſol.</hi> </p> <p>Bode kurzgefaßte Erl. der Sternkunde, I. Theil §. 420 u. f.</p> <p>Lichtenbergs Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik und Naturgeſch. <hi rendition="#aq">III—V.</hi> Band, an mehreru Stellen.</p> </div> <div n="3"> <head>Mondkarten, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="lat"><hi rendition="#aq">Tabulae ſelenographicae</hi></foreign></name>, <name type="subjectIndexTerm"><foreign xml:lang="fra"><hi rendition="#aq #i">Tables ſelénographiques</hi></foreign></name>.</head><lb/> <p>Abbildungen der Mondſcheibe mit ihren Flecken. Die Flecken werden entweder ſo vorgeſtellt, wie ſie ſich im Vollmonde zeigen, d. i. ohne Schatten, oder ſo, wie man einen jeden in den Phaſen ſieht, wenn er an der Erleuchtungsgrenze ſteht.</p> <p><hi rendition="#b">Galilei</hi> fuͤgte ſchon 1610 ſeinem <hi rendition="#aq">Nuncio ſidereo</hi> eine Abbildung des Monds bey, welche jedoch ſehr unvollkommen iſt. <hi rendition="#b">Hevel</hi> in Danzig, der ſich ſeit 1639 den aſtronomiſchen Beobachtungen ganz widmete, eine eigne Sternwarte errichtete, und ſeine Fernroͤhre ſelbſt verfertigte, beſchaͤftigte ſich in den erſten 8 Jahren mit dem Monde, fieng an, ſeine Phaſen und Flecken mit aͤußerſter Sorgfalt zu beobachten, zu zeichnen und in Kupfer zu ſtechen, und brachte tadurch im Jahre 1647 ſeine <hi rendition="#b">Selenographie</hi> zu Stande, welche die erſten genauen Mondkarten, ſowohl fuͤr das volle Licht <hi rendition="#aq">(p. 222.),</hi> als fuͤr die Phaſen <hi rendition="#aq">(p. 262.),</hi> enthaͤlt. In der Vorausſetzung, daß die dunkeln Flecke Meere, die hellen Land ſind, hat er auch <hi rendition="#aq">(p. 227.)</hi> eine unſern Landkarten aͤhnliche Abbildung des Mondes mitgetheilt. Seine Arbeit iſt in ihrer Art einzig, und wuͤrde ſchon allein ſein Andenken unvergeßlich machen.</p> <p>Zu gleicher Zeit hatte auch <hi rendition="#b">Grimaldi</hi> in Rom Abbildungen der Mondflecke gemacht, aus welchen <hi rendition="#b">Riccioli</hi> <hi rendition="#aq">(Almag. nov. Bonon. 1651. fol. P. I. L. IV. c. 7.)</hi> eine<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [288/0294]
phoſph. nova phaen. p. 6.) wahrgenommen. Uebrigens laſſen ſich vielleicht aus dieſen hellen Punkten auch die Erſcheinungen erklaͤren, welche Liefmann, Halley, Louville und Ulloa bey Sonnenfinſterniſſen wahrgenommen, und theils fuͤr Blitze, theils fuͤr Loͤcher im Monde gehalten haben, ſ. Mond. Hoffentlich werden wir durch die neuern ſo vortreflichen Teleſkope bald mehr Aufklaͤrung uͤber dieſe noch dunkeln Gegenſtaͤnde erhalten.
Hevelii Selenographia. Dantiſci, 1647. ſol.
Bode kurzgefaßte Erl. der Sternkunde, I. Theil §. 420 u. f.
Lichtenbergs Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſik und Naturgeſch. III—V. Band, an mehreru Stellen.
Mondkarten, Tabulae ſelenographicae, Tables ſelénographiques.
Abbildungen der Mondſcheibe mit ihren Flecken. Die Flecken werden entweder ſo vorgeſtellt, wie ſie ſich im Vollmonde zeigen, d. i. ohne Schatten, oder ſo, wie man einen jeden in den Phaſen ſieht, wenn er an der Erleuchtungsgrenze ſteht.
Galilei fuͤgte ſchon 1610 ſeinem Nuncio ſidereo eine Abbildung des Monds bey, welche jedoch ſehr unvollkommen iſt. Hevel in Danzig, der ſich ſeit 1639 den aſtronomiſchen Beobachtungen ganz widmete, eine eigne Sternwarte errichtete, und ſeine Fernroͤhre ſelbſt verfertigte, beſchaͤftigte ſich in den erſten 8 Jahren mit dem Monde, fieng an, ſeine Phaſen und Flecken mit aͤußerſter Sorgfalt zu beobachten, zu zeichnen und in Kupfer zu ſtechen, und brachte tadurch im Jahre 1647 ſeine Selenographie zu Stande, welche die erſten genauen Mondkarten, ſowohl fuͤr das volle Licht (p. 222.), als fuͤr die Phaſen (p. 262.), enthaͤlt. In der Vorausſetzung, daß die dunkeln Flecke Meere, die hellen Land ſind, hat er auch (p. 227.) eine unſern Landkarten aͤhnliche Abbildung des Mondes mitgetheilt. Seine Arbeit iſt in ihrer Art einzig, und wuͤrde ſchon allein ſein Andenken unvergeßlich machen.
Zu gleicher Zeit hatte auch Grimaldi in Rom Abbildungen der Mondflecke gemacht, aus welchen Riccioli (Almag. nov. Bonon. 1651. fol. P. I. L. IV. c. 7.) eine
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |