allgemeinsten Sinne des Worts, und sogar bis auf die Geschichte menschlicher Handlungen und Künste erstrecken. Aus diesem schätzbaren Werke ist das Buch eines spätern lateinischen Grammatikers, des Solinus unter dem Titel: Polyhistor, ein bloßer Auszug, der nur durch den gelehrten Commentar des Sanmaise(Salmasii exercitationes Pli nianae in Solinum) bekannter geworden ist. Aber in allen diesen Werken der Alten ist die Naturgeschichte noch mit einer Menge unrichtiger Beobachtungen und abentheuerlicher Fabeln vermischt.
Nach der Wiederherstellung der Wissenschasten im Occident nahmen sich der gesamten Naturgeschichte besonders Conrad Gesner in Zürich (in einzelnen Schriften de quadrupedum, avium, serpentum, piscium et aquatilium natura, Tiguri, 1551 -- 1560. fol. nachher unter dem Titel: Historiae animalium To. I--V. Frs. 1586 -- 87. fol. Conr. Gesneri Opera botanica ed. Cas. Chph. Schmiedel. Norib. P. I. 1753. P. II. 1771. fol. maj. Ej. de omni rerum fossilium genere. Tiguri, 1565. 8.). Ulysses Aldrovandi in Bologna(De quadrupedibus solidipedibus, bisulcis, digitatis. -- Ornithologiae To. I--III. Bonon. 1646. fol. -- Historia serpentum et draconum. 1640. fol. -- De piscibus L. V. et de cetis L. I. 1638. fol -- De animalibus insectis. 1602. fol. -- Museum metallicum. Bonon. 1648. fol.)und John Ray in England (Synopsis animalium quadrup. et serpentum. Lond. 1693. 8. Synopsis avium. Lond. 1713. 8. Synops. piscium. Lond. 1713. 8. Hist. insectorum. Lond. 1710. 4. Hist. plantarum generalis. To. I -- III. Lond. 1686 -- 1704.) an. Andere verdienstoolle Männer bearbeiteten einzelne Theile, z. B. Wotton, Jonston, Willughby, Lister das Thierreich, Cäsalpin, Bauhin, Morison, Tournefort, Rivinus das Pstanzenreich, Agricola und in spätern Zeiten Henckel die Mineralien. Durch diese Bemühungen war man schon um die Mitte des gegenwärtigen Jahrhunderts zu einem ziemlichen Reichthum von richtigern Kenntnissen der Körper gelangt; es fehlte ober dem Ganzen
allgemeinſten Sinne des Worts, und ſogar bis auf die Geſchichte menſchlicher Handlungen und Kuͤnſte erſtrecken. Aus dieſem ſchaͤtzbaren Werke iſt das Buch eines ſpaͤtern lateiniſchen Grammatikers, des Solinus unter dem Titel: Polyhiſtor, ein bloßer Auszug, der nur durch den gelehrten Commentar des Sanmaiſe(Salmaſii exercitationes Pli nianae in Solinum) bekannter geworden iſt. Aber in allen dieſen Werken der Alten iſt die Naturgeſchichte noch mit einer Menge unrichtiger Beobachtungen und abentheuerlicher Fabeln vermiſcht.
Nach der Wiederherſtellung der Wiſſenſchaſten im Occident nahmen ſich der geſamten Naturgeſchichte beſonders Conrad Gesner in Zuͤrich (in einzelnen Schriften de quadrupedum, avium, ſerpentum, piſcium et aquatilium natura, Tiguri, 1551 — 1560. fol. nachher unter dem Titel: Hiſtoriae animalium To. I—V. Frſ. 1586 — 87. fol. Conr. Gesneri Opera botanica ed. Caſ. Chph. Schmiedel. Norib. P. I. 1753. P. II. 1771. fol. maj. Ej. de omni rerum foſſilium genere. Tiguri, 1565. 8.). Ulyſſes Aldrovandi in Bologna(De quadrupedibus ſolidipedibus, biſulcis, digitatis. — Ornithologiae To. I—III. Bonon. 1646. fol. — Hiſtoria ſerpentum et draconum. 1640. fol. — De piſcibus L. V. et de cetis L. I. 1638. fol — De animalibus inſectis. 1602. fol. — Muſeum metallicum. Bonon. 1648. fol.)und John Ray in England (Synopſis animalium quadrup. et ſerpentum. Lond. 1693. 8. Synopſis avium. Lond. 1713. 8. Synopſ. piſcium. Lond. 1713. 8. Hiſt. inſectorum. Lond. 1710. 4. Hiſt. plantarum generalis. To. I — III. Lond. 1686 — 1704.) an. Andere verdienſtoolle Maͤnner bearbeiteten einzelne Theile, z. B. Wotton, Jonſton, Willughby, Liſter das Thierreich, Caͤſalpin, Bauhin, Moriſon, Tournefort, Rivinus das Pſtanzenreich, Agricola und in ſpaͤtern Zeiten Henckel die Mineralien. Durch dieſe Bemuͤhungen war man ſchon um die Mitte des gegenwaͤrtigen Jahrhunderts zu einem ziemlichen Reichthum von richtigern Kenntniſſen der Koͤrper gelangt; es fehlte ober dem Ganzen
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allgemeinſten Sinne des Worts, und ſogar bis auf die Geſchichte menſchlicher Handlungen und Kuͤnſte erſtrecken. Aus dieſem ſchaͤtzbaren Werke iſt das Buch eines ſpaͤtern lateiniſchen Grammatikers, des Solinus unter dem Titel: Polyhiſtor, ein bloßer Auszug, der nur durch den gelehrten Commentar des Sanmaiſe (Salmaſii exercitationes Pli nianae in Solinum) bekannter geworden iſt. Aber in allen dieſen Werken der Alten iſt die Naturgeſchichte noch mit einer Menge unrichtiger Beobachtungen und abentheuerlicher Fabeln vermiſcht.
Nach der Wiederherſtellung der Wiſſenſchaſten im Occident nahmen ſich der geſamten Naturgeſchichte beſonders Conrad Gesner in Zuͤrich (in einzelnen Schriften de quadrupedum, avium, ſerpentum, piſcium et aquatilium natura, Tiguri, 1551 — 1560. fol. nachher unter dem Titel: Hiſtoriae animalium To. I—V. Frſ. 1586 — 87. fol. Conr. Gesneri Opera botanica ed. Caſ. Chph. Schmiedel. Norib. P. I. 1753. P. II. 1771. fol. maj. Ej. de omni rerum foſſilium genere. Tiguri, 1565. 8.). Ulyſſes Aldrovandi in Bologna (De quadrupedibus ſolidipedibus, biſulcis, digitatis. — Ornithologiae To. I—III. Bonon. 1646. fol. — Hiſtoria ſerpentum et draconum. 1640. fol. — De piſcibus L. V. et de cetis L. I. 1638. fol — De animalibus inſectis. 1602. fol. — Muſeum metallicum. Bonon. 1648. fol.) und John Ray in England (Synopſis animalium quadrup. et ſerpentum. Lond. 1693. 8. Synopſis avium. Lond. 1713. 8. Synopſ. piſcium. Lond. 1713. 8. Hiſt. inſectorum. Lond. 1710. 4. Hiſt. plantarum generalis. To. I — III. Lond. 1686 — 1704.) an. Andere verdienſtoolle Maͤnner bearbeiteten einzelne Theile, z. B. Wotton, Jonſton, Willughby, Liſter das Thierreich, Caͤſalpin, Bauhin, Moriſon, Tournefort, Rivinus das Pſtanzenreich, Agricola und in ſpaͤtern Zeiten Henckel die Mineralien. Durch dieſe Bemuͤhungen war man ſchon um die Mitte des gegenwaͤrtigen Jahrhunderts zu einem ziemlichen Reichthum von richtigern Kenntniſſen der Koͤrper gelangt; es fehlte ober dem Ganzen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/325>, abgerufen am 21.11.2024.
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