Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.Folgendes sind ihre periodischen Umlaufszeiten und Abstände vom Saturn, die letztern in Saturnshalbmessern ausgedrückt:
Ueber ihre scheinbaren Durchmesser läßt sich gar nichts bestimmen. Sie erscheinen nicht immer gleich helle; ja einige, besonders der fünfte, sind sogar nicht allemal sichtbar. Dieser fünfte Trabant scheint in seinem größten westlichen Abstande vom Saturn größer, als die drey ersten, hingegen im östlichen Theile seiner Bahn ist er über einen Monat lang kaum zu sehen. Huygens (Cosmotheor. p. 100.) vermuthet daher auf der Seite, die er alsdann gegen und kehrt, sehr große dunkle Flecken; so wie er auch aus dem großen Abstande des 4ten und 5ten wahrscheinlich macht, daß zwischen beyden noch ein sechster Trabant vorhanden sey. Von den durch Herrn Herschel am 11. Jänner 1787 entdeckten Begleitern des neuen Planeten Uranus werde ich bey dem Worte: Uranus reden. Außer diesen Monden der Erde, des Jupiters, Saturns und Uranus hat man auch bey der Denus einen Begleiter wahrnehmen wollen. Die dahin gehörigen Beobachtungen sind von Cassini 1586, Short 1740, Montaigne 1761. Aeltere des Sranz Sontana von 1646 werden, wie Herr Kästner zeigt, sehr unrichtig als Wahrnehmungen eines Venustrabanten angeführt, da sie sich blos auf Abbildungen der Venus, durch schlechte Fernröhre betrachtet, gründen. Der Ritter Wargentin (Abhdl. der schwed. Akad. d. Wiss. 1761. der Kästnerischen Uebers. S. 178.) Folgendes ſind ihre periodiſchen Umlaufszeiten und Abſtaͤnde vom Saturn, die letztern in Saturnshalbmeſſern ausgedruͤckt:
Ueber ihre ſcheinbaren Durchmeſſer laͤßt ſich gar nichts beſtimmen. Sie erſcheinen nicht immer gleich helle; ja einige, beſonders der fuͤnfte, ſind ſogar nicht allemal ſichtbar. Dieſer fuͤnfte Trabant ſcheint in ſeinem groͤßten weſtlichen Abſtande vom Saturn groͤßer, als die drey erſten, hingegen im oͤſtlichen Theile ſeiner Bahn iſt er uͤber einen Monat lang kaum zu ſehen. Huygens (Coſmotheor. p. 100.) vermuthet daher auf der Seite, die er alsdann gegen und kehrt, ſehr große dunkle Flecken; ſo wie er auch aus dem großen Abſtande des 4ten und 5ten wahrſcheinlich macht, daß zwiſchen beyden noch ein ſechſter Trabant vorhanden ſey. Von den durch Herrn Herſchel am 11. Jaͤnner 1787 entdeckten Begleitern des neuen Planeten Uranus werde ich bey dem Worte: Uranus reden. Außer dieſen Monden der Erde, des Jupiters, Saturns und Uranus hat man auch bey der Denus einen Begleiter wahrnehmen wollen. Die dahin gehoͤrigen Beobachtungen ſind von Caſſini 1586, Short 1740, Montaigne 1761. Aeltere des Sranz Sontana von 1646 werden, wie Herr Kaͤſtner zeigt, ſehr unrichtig als Wahrnehmungen eines Venustrabanten angefuͤhrt, da ſie ſich blos auf Abbildungen der Venus, durch ſchlechte Fernroͤhre betrachtet, gruͤnden. Der Ritter Wargentin (Abhdl. der ſchwed. Akad. d. Wiſſ. 1761. der Kaͤſtneriſchen Ueberſ. S. 178.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0345" xml:id="P.3.339" n="339"/><lb/> </p> <p>Folgendes ſind ihre periodiſchen Umlaufszeiten und Abſtaͤnde vom Saturn, die letztern in Saturnshalbmeſſern ausgedruͤckt: <table><row><cell/><cell>Perlodiſcher Umlauf</cell><cell/><cell>Abſland</cell></row><row><cell/><cell>Tag</cell><cell>St.</cell><cell>Min.</cell><cell>Sec.</cell><cell/><cell/></row><row><cell>1ſter Trabant</cell><cell>1</cell><cell>21</cell><cell>18</cell><cell>27</cell><cell>. .</cell><cell>4,50</cell></row><row><cell>2ter . . .</cell><cell>2</cell><cell>17</cell><cell>44</cell><cell>22</cell><cell>. .</cell><cell>5,76</cell></row><row><cell>3ter . . .</cell><cell>4</cell><cell>12</cell><cell>25</cell><cell>12</cell><cell>. .</cell><cell>8,05</cell></row><row><cell>4ter . . .</cell><cell>15</cell><cell>22</cell><cell>34</cell><cell>38</cell><cell>. .</cell><cell>18,67</cell></row><row><cell>5ter . . .</cell><cell>79</cell><cell>7</cell><cell>47</cell><cell>0</cell><cell>. .</cell><cell>54,10.</cell></row></table> Von einem <hi rendition="#b">Saturnilabium,</hi> dadurch man ihre Stellung fuͤr jede Zeit leicht finden koͤnnte, redet <hi rendition="#b">de la Lande</hi> <hi rendition="#aq">(Aſtron, §. 2994.).</hi></p> <p>Ueber ihre ſcheinbaren Durchmeſſer laͤßt ſich gar nichts beſtimmen. Sie erſcheinen nicht immer gleich helle; ja einige, beſonders der fuͤnfte, ſind ſogar nicht allemal ſichtbar. Dieſer fuͤnfte Trabant ſcheint in ſeinem groͤßten weſtlichen Abſtande vom Saturn groͤßer, als die drey erſten, hingegen im oͤſtlichen Theile ſeiner Bahn iſt er uͤber einen Monat lang kaum zu ſehen. <hi rendition="#b">Huygens</hi> <hi rendition="#aq">(Coſmotheor. p. 100.)</hi> vermuthet daher auf der Seite, die er alsdann gegen und kehrt, ſehr große dunkle Flecken; ſo wie er auch aus dem großen Abſtande des 4ten und 5ten wahrſcheinlich macht, daß zwiſchen beyden noch ein ſechſter Trabant vorhanden ſey.</p> <p>Von den durch Herrn <hi rendition="#b">Herſchel</hi> am 11. Jaͤnner 1787 entdeckten Begleitern des neuen Planeten Uranus werde ich bey dem Worte: <hi rendition="#b">Uranus</hi> reden.</p> <p>Außer dieſen Monden der Erde, des Jupiters, Saturns und Uranus hat man auch bey der <hi rendition="#b">Denus</hi> einen Begleiter wahrnehmen wollen. Die dahin gehoͤrigen Beobachtungen ſind von <hi rendition="#b">Caſſini</hi> 1586, <hi rendition="#b">Short</hi> 1740, <hi rendition="#b">Montaigne</hi> 1761. Aeltere des <hi rendition="#b">Sranz Sontana</hi> von 1646 werden, wie Herr <hi rendition="#b">Kaͤſtner</hi> zeigt, ſehr unrichtig als Wahrnehmungen eines Venustrabanten angefuͤhrt, da ſie ſich blos auf Abbildungen der Venus, durch ſchlechte Fernroͤhre betrachtet, gruͤnden. Der Ritter <hi rendition="#b">Wargentin</hi> (Abhdl. der ſchwed. Akad. d. Wiſſ. 1761. der Kaͤſtneriſchen Ueberſ. S. 178.)<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [339/0345]
Folgendes ſind ihre periodiſchen Umlaufszeiten und Abſtaͤnde vom Saturn, die letztern in Saturnshalbmeſſern ausgedruͤckt: Perlodiſcher Umlauf Abſland
Tag St. Min. Sec.
1ſter Trabant 1 21 18 27 . . 4,50
2ter . . . 2 17 44 22 . . 5,76
3ter . . . 4 12 25 12 . . 8,05
4ter . . . 15 22 34 38 . . 18,67
5ter . . . 79 7 47 0 . . 54,10.
Von einem Saturnilabium, dadurch man ihre Stellung fuͤr jede Zeit leicht finden koͤnnte, redet de la Lande (Aſtron, §. 2994.).
Ueber ihre ſcheinbaren Durchmeſſer laͤßt ſich gar nichts beſtimmen. Sie erſcheinen nicht immer gleich helle; ja einige, beſonders der fuͤnfte, ſind ſogar nicht allemal ſichtbar. Dieſer fuͤnfte Trabant ſcheint in ſeinem groͤßten weſtlichen Abſtande vom Saturn groͤßer, als die drey erſten, hingegen im oͤſtlichen Theile ſeiner Bahn iſt er uͤber einen Monat lang kaum zu ſehen. Huygens (Coſmotheor. p. 100.) vermuthet daher auf der Seite, die er alsdann gegen und kehrt, ſehr große dunkle Flecken; ſo wie er auch aus dem großen Abſtande des 4ten und 5ten wahrſcheinlich macht, daß zwiſchen beyden noch ein ſechſter Trabant vorhanden ſey.
Von den durch Herrn Herſchel am 11. Jaͤnner 1787 entdeckten Begleitern des neuen Planeten Uranus werde ich bey dem Worte: Uranus reden.
Außer dieſen Monden der Erde, des Jupiters, Saturns und Uranus hat man auch bey der Denus einen Begleiter wahrnehmen wollen. Die dahin gehoͤrigen Beobachtungen ſind von Caſſini 1586, Short 1740, Montaigne 1761. Aeltere des Sranz Sontana von 1646 werden, wie Herr Kaͤſtner zeigt, ſehr unrichtig als Wahrnehmungen eines Venustrabanten angefuͤhrt, da ſie ſich blos auf Abbildungen der Venus, durch ſchlechte Fernroͤhre betrachtet, gruͤnden. Der Ritter Wargentin (Abhdl. der ſchwed. Akad. d. Wiſſ. 1761. der Kaͤſtneriſchen Ueberſ. S. 178.)
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