der die geringsten Grade der Elektricität anzeigt. Um den Wind abzuhalten, ist das Ganze in eine oben und unten offne gläserue. Glocke eingeschlossen, deren Grund ebenfalls mit Pech isolirt ist. Auch die obere Oefnung der Glocke, durch welche der eiserne Stab hindurch geht, ist mit Pech ausgefüllt, und um dieses vor dem Regen zu schützen, ist es mit einem gläsernen Trichter bedeckt, durch welchen der Stab ebenfalls durchgeht. Auf den Stab kan man hohle und leichre zinnerne Röhren aufschrauben, und damit eine Höhe von 10, 20, 30 Schuhen erreichen, weil das oberste Ende allezeit wenigstens 6 Schuh über alle benachbarte Körper hervorragen muß. Die letzte Röhre endigt sich in eine eiserne sehr scharse und wohl vergoldete Spitze.
Um nun zu bestimmen, ob die Elektricität der Luft positio oder negativ sey, geht von dem eisernen Stabe durch das Pech am Boden des Kegels ein Drath herab, an den man einen leinenen Faden mit einer Korkkugel bindet. Nähert man dieser Kugel Körper, welche + E haben, so zieht sie dieselben an, wenn sie -- E hat, oder stößt sie ab, wenn sie ebenfalls + E hat.
Zum Schutz gegen plötzliche Ausbrüche der Elektricität wird an das Fußgestell ein eiserner Stab besestiget, den man einige Schuhe tief in die Erde einlassen kan. Das obere Ende desselben hat einen runden, etwa 1 Zoll vom Kegel abstehenden Knopf. So wird sich die angehäufte Elektricität allemal durch einen Schlag auf den Knopf in die Erde entladen. Staht das Instrument in einer Dachkammer, so muß statt dieses eisernen Stabs eine metallische Leitung bis in die Erde hinab angebracht werden. Wird alsdann der Knopf in Berührung mit dem Kegel gebracht, so dient der ganze Apparat, als ein wirklicher Blitzableiter. Braucht man es aber in freyem Felde oder in einem Garten, so muß der Boden, worauf es steht, 2 - 3 Schuh weit über die Peripherie des Kegels rings herum gepflastert werden, damit sich der aufsteigende Thau nicht an den Kegel hängen, und die Isolirung aufheben köune.
der die geringſten Grade der Elektricitaͤt anzeigt. Um den Wind abzuhalten, iſt das Ganze in eine oben und unten offne glaͤſerue. Glocke eingeſchloſſen, deren Grund ebenfalls mit Pech iſolirt iſt. Auch die obere Oefnung der Glocke, durch welche der eiſerne Stab hindurch geht, iſt mit Pech ausgefuͤllt, und um dieſes vor dem Regen zu ſchuͤtzen, iſt es mit einem glaͤſernen Trichter bedeckt, durch welchen der Stab ebenfalls durchgeht. Auf den Stab kan man hohle und leichre zinnerne Roͤhren aufſchrauben, und damit eine Hoͤhe von 10, 20, 30 Schuhen erreichen, weil das oberſte Ende allezeit wenigſtens 6 Schuh uͤber alle benachbarte Koͤrper hervorragen muß. Die letzte Roͤhre endigt ſich in eine eiſerne ſehr ſcharſe und wohl vergoldete Spitze.
Um nun zu beſtimmen, ob die Elektricitaͤt der Luft poſitio oder negativ ſey, geht von dem eiſernen Stabe durch das Pech am Boden des Kegels ein Drath herab, an den man einen leinenen Faden mit einer Korkkugel bindet. Naͤhert man dieſer Kugel Koͤrper, welche + E haben, ſo zieht ſie dieſelben an, wenn ſie — E hat, oder ſtoͤßt ſie ab, wenn ſie ebenfalls + E hat.
Zum Schutz gegen ploͤtzliche Ausbruͤche der Elektricitaͤt wird an das Fußgeſtell ein eiſerner Stab beſeſtiget, den man einige Schuhe tief in die Erde einlaſſen kan. Das obere Ende deſſelben hat einen runden, etwa 1 Zoll vom Kegel abſtehenden Knopf. So wird ſich die angehaͤufte Elektricitaͤt allemal durch einen Schlag auf den Knopf in die Erde entladen. Staht das Inſtrument in einer Dachkammer, ſo muß ſtatt dieſes eiſernen Stabs eine metalliſche Leitung bis in die Erde hinab angebracht werden. Wird alsdann der Knopf in Beruͤhrung mit dem Kegel gebracht, ſo dient der ganze Apparat, als ein wirklicher Blitzableiter. Braucht man es aber in freyem Felde oder in einem Garten, ſo muß der Boden, worauf es ſteht, 2 - 3 Schuh weit uͤber die Peripherie des Kegels rings herum gepflaſtert werden, damit ſich der aufſteigende Thau nicht an den Kegel haͤngen, und die Iſolirung aufheben koͤune.
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der die geringſten Grade der Elektricitaͤt anzeigt. Um den Wind abzuhalten, iſt das Ganze in eine oben und unten offne glaͤſerue. Glocke eingeſchloſſen, deren Grund ebenfalls mit Pech iſolirt iſt. Auch die obere Oefnung der Glocke, durch welche der eiſerne Stab hindurch geht, iſt mit Pech ausgefuͤllt, und um dieſes vor dem Regen zu ſchuͤtzen, iſt es mit einem glaͤſernen Trichter bedeckt, durch welchen der Stab ebenfalls durchgeht. Auf den Stab kan man hohle und leichre zinnerne Roͤhren aufſchrauben, und damit eine Hoͤhe von 10, 20, 30 Schuhen erreichen, weil das oberſte Ende allezeit wenigſtens 6 Schuh uͤber alle benachbarte Koͤrper hervorragen muß. Die letzte Roͤhre endigt ſich in eine eiſerne ſehr ſcharſe und wohl vergoldete Spitze.</p><p>Um nun zu beſtimmen, ob die Elektricitaͤt der Luft poſitio oder negativ ſey, geht von dem eiſernen Stabe durch das Pech am Boden des Kegels ein Drath herab, an den man einen leinenen Faden mit einer Korkkugel bindet. Naͤhert man dieſer Kugel Koͤrper, welche <hirendition="#aq">+ E</hi> haben, ſo zieht ſie dieſelben an, wenn ſie —<hirendition="#aq">E</hi> hat, oder ſtoͤßt ſie ab, wenn ſie ebenfalls <hirendition="#aq">+ E</hi> hat.</p><p>Zum Schutz gegen ploͤtzliche Ausbruͤche der Elektricitaͤt wird an das Fußgeſtell ein eiſerner Stab beſeſtiget, den man einige Schuhe tief in die Erde einlaſſen kan. Das obere Ende deſſelben hat einen runden, etwa 1 Zoll vom Kegel abſtehenden Knopf. So wird ſich die angehaͤufte Elektricitaͤt allemal durch einen Schlag auf den Knopf in die Erde entladen. Staht das Inſtrument in einer Dachkammer, ſo muß ſtatt dieſes eiſernen Stabs eine metalliſche Leitung bis in die Erde hinab angebracht werden. Wird alsdann der Knopf in Beruͤhrung mit dem Kegel gebracht, ſo dient der ganze Apparat, als ein wirklicher Blitzableiter. Braucht man es aber in freyem Felde oder in einem Garten, ſo muß der Boden, worauf es ſteht, 2 - 3 Schuh weit uͤber die Peripherie des Kegels rings herum gepflaſtert werden, damit ſich der aufſteigende Thau nicht an den Kegel haͤngen, und die Iſolirung aufheben koͤune.<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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der die geringſten Grade der Elektricitaͤt anzeigt. Um den Wind abzuhalten, iſt das Ganze in eine oben und unten offne glaͤſerue. Glocke eingeſchloſſen, deren Grund ebenfalls mit Pech iſolirt iſt. Auch die obere Oefnung der Glocke, durch welche der eiſerne Stab hindurch geht, iſt mit Pech ausgefuͤllt, und um dieſes vor dem Regen zu ſchuͤtzen, iſt es mit einem glaͤſernen Trichter bedeckt, durch welchen der Stab ebenfalls durchgeht. Auf den Stab kan man hohle und leichre zinnerne Roͤhren aufſchrauben, und damit eine Hoͤhe von 10, 20, 30 Schuhen erreichen, weil das oberſte Ende allezeit wenigſtens 6 Schuh uͤber alle benachbarte Koͤrper hervorragen muß. Die letzte Roͤhre endigt ſich in eine eiſerne ſehr ſcharſe und wohl vergoldete Spitze.
Um nun zu beſtimmen, ob die Elektricitaͤt der Luft poſitio oder negativ ſey, geht von dem eiſernen Stabe durch das Pech am Boden des Kegels ein Drath herab, an den man einen leinenen Faden mit einer Korkkugel bindet. Naͤhert man dieſer Kugel Koͤrper, welche + E haben, ſo zieht ſie dieſelben an, wenn ſie — E hat, oder ſtoͤßt ſie ab, wenn ſie ebenfalls + E hat.
Zum Schutz gegen ploͤtzliche Ausbruͤche der Elektricitaͤt wird an das Fußgeſtell ein eiſerner Stab beſeſtiget, den man einige Schuhe tief in die Erde einlaſſen kan. Das obere Ende deſſelben hat einen runden, etwa 1 Zoll vom Kegel abſtehenden Knopf. So wird ſich die angehaͤufte Elektricitaͤt allemal durch einen Schlag auf den Knopf in die Erde entladen. Staht das Inſtrument in einer Dachkammer, ſo muß ſtatt dieſes eiſernen Stabs eine metalliſche Leitung bis in die Erde hinab angebracht werden. Wird alsdann der Knopf in Beruͤhrung mit dem Kegel gebracht, ſo dient der ganze Apparat, als ein wirklicher Blitzableiter. Braucht man es aber in freyem Felde oder in einem Garten, ſo muß der Boden, worauf es ſteht, 2 - 3 Schuh weit uͤber die Peripherie des Kegels rings herum gepflaſtert werden, damit ſich der aufſteigende Thau nicht an den Kegel haͤngen, und die Iſolirung aufheben koͤune.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch03_1798/44>, abgerufen am 21.11.2024.
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