Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 3. Leipzig, 1798.Er. Wenn im Falle des vorigen Beyspiels 18 Pfund Gold im Wasser 1 Pfund = A; 18 Pfund Silber 1 1/2 Pfund = a; die Mischung 1 1/3 Pfund = a verlieren, so ist mithin, wenn P = 18 Pfund, ist p = 12 Pfund, P = 6 Pfund, wie oben. Hierbey ist aber zu bemerken, daß die Voraussetzung, das Volumen der Mischung sey die Summe der Voluminum der gemischten Körper, oder = V + v, bey zusammengeschmolzenen Metallen nicht statt findet. Glauber (Furni novi philosophici, oder Beschreibung einer neuerfundenen Destillirkunst. Amst. 1661. 8.) goß in einerley Kugelform 2 Kugeln von Kupfer und 2 von Zinn, schmolz alle vier zusammen, und fand, daß die Mischung noch nicht völlig 3 Kugeln in eben der Form gab, ob sie gleich nichts am Gewichte verlohren hatte. Eben diesen Versuch erwähnt Becher (Chymische Concordanz. Halle, 1726. 4. S. 109.). In den Jahren 1736 und 1737 stellten Kraft, Gellert und Zeiher noch mehr Versuche hierüber an (in Comm. Acad. Petrop. To. XIII. XIV. auch Zeiher Progr. Mixtionum metallicarum examen hydrostaticum. Viteb. 1764.). Einsporn (Untersuchung, wie weit durch Wasserwägen der Metalle Reinigkeit könne bestimmt werden. Erlang. 1745. 8.) handelt von dem Einflusse dieser Abweichungen auf Archimeds Problem, und Hahn (De efficacia mixtionis in mutandis corporum voluminibus. Lugd. Bat. 1751. 4.) bringt noch mehr Erfahrungen von Mischungen anderer Materien bey. Hieher gehört, daß 1 Kanne Salzwasser und 1 Kanne reines Wasser zusammen weniger, als 2 Kannen, ausfüllen, wie schon Horrebow (Elem. philos. nat. Hafn. 1748. 8.) als eine Bemerkung von Römer anführt. Herr Kästner (De mixtorum examine hydrostatico, in Nov, Comm, Gotting. ad ann. 1775.) prüft das bisher Geleistete, und schiägt neue Reihen von Versuchen vor, um den Gehalt der Metalle dieser Abweichung ungeachtet durch Abwägen im Wasser richtig zu bestimmen. Die Mischungen von Gold und Silber; Silber und Kupfer; Silber und Zinn, Er. Wenn im Falle des vorigen Beyſpiels 18 Pfund Gold im Waſſer 1 Pfund = A; 18 Pfund Silber 1 1/2 Pfund = a; die Miſchung 1 1/3 Pfund = α verlieren, ſo iſt mithin, wenn Π = 18 Pfund, iſt p = 12 Pfund, P = 6 Pfund, wie oben. Hierbey iſt aber zu bemerken, daß die Vorausſetzung, das Volumen der Miſchung ſey die Summe der Voluminum der gemiſchten Koͤrper, oder = V + v, bey zuſammengeſchmolzenen Metallen nicht ſtatt findet. Glauber (Furni novi philoſophici, oder Beſchreibung einer neuerfundenen Deſtillirkunſt. Amſt. 1661. 8.) goß in einerley Kugelform 2 Kugeln von Kupfer und 2 von Zinn, ſchmolz alle vier zuſammen, und fand, daß die Miſchung noch nicht voͤllig 3 Kugeln in eben der Form gab, ob ſie gleich nichts am Gewichte verlohren hatte. Eben dieſen Verſuch erwaͤhnt Becher (Chymiſche Concordanz. Halle, 1726. 4. S. 109.). In den Jahren 1736 und 1737 ſtellten Kraft, Gellert und Zeiher noch mehr Verſuche hieruͤber an (in Comm. Acad. Petrop. To. XIII. XIV. auch Zeiher Progr. Mixtionum metallicarum examen hydroſtaticum. Viteb. 1764.). Einſporn (Unterſuchung, wie weit durch Waſſerwaͤgen der Metalle Reinigkeit koͤnne beſtimmt werden. Erlang. 1745. 8.) handelt von dem Einfluſſe dieſer Abweichungen auf Archimeds Problem, und Hahn (De efficacia mixtionis in mutandis corporum voluminibus. Lugd. Bat. 1751. 4.) bringt noch mehr Erfahrungen von Miſchungen anderer Materien bey. Hieher gehoͤrt, daß 1 Kanne Salzwaſſer und 1 Kanne reines Waſſer zuſammen weniger, als 2 Kannen, ausfuͤllen, wie ſchon Horrebow (Elem. philoſ. nat. Hafn. 1748. 8.) als eine Bemerkung von Roͤmer anfuͤhrt. Herr Kaͤſtner (De mixtorum examine hydroſtatico, in Nov, Comm, Gotting. ad ann. 1775.) pruͤft das bisher Geleiſtete, und ſchiaͤgt neue Reihen von Verſuchen vor, um den Gehalt der Metalle dieſer Abweichung ungeachtet durch Abwaͤgen im Waſſer richtig zu beſtimmen. 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Er. Wenn im Falle des vorigen Beyſpiels 18 Pfund Gold im Waſſer 1 Pfund = A; 18 Pfund Silber 1 1/2 Pfund = a; die Miſchung 1 1/3 Pfund = α verlieren, ſo iſt mithin, wenn Π = 18 Pfund, iſt p = 12 Pfund, P = 6 Pfund, wie oben.
Hierbey iſt aber zu bemerken, daß die Vorausſetzung, das Volumen der Miſchung ſey die Summe der Voluminum der gemiſchten Koͤrper, oder = V + v, bey zuſammengeſchmolzenen Metallen nicht ſtatt findet. Glauber (Furni novi philoſophici, oder Beſchreibung einer neuerfundenen Deſtillirkunſt. Amſt. 1661. 8.) goß in einerley Kugelform 2 Kugeln von Kupfer und 2 von Zinn, ſchmolz alle vier zuſammen, und fand, daß die Miſchung noch nicht voͤllig 3 Kugeln in eben der Form gab, ob ſie gleich nichts am Gewichte verlohren hatte. Eben dieſen Verſuch erwaͤhnt Becher (Chymiſche Concordanz. Halle, 1726. 4. S. 109.). In den Jahren 1736 und 1737 ſtellten Kraft, Gellert und Zeiher noch mehr Verſuche hieruͤber an (in Comm. Acad. Petrop. To. XIII. XIV. auch Zeiher Progr. Mixtionum metallicarum examen hydroſtaticum. Viteb. 1764.). Einſporn (Unterſuchung, wie weit durch Waſſerwaͤgen der Metalle Reinigkeit koͤnne beſtimmt werden. Erlang. 1745. 8.) handelt von dem Einfluſſe dieſer Abweichungen auf Archimeds Problem, und Hahn (De efficacia mixtionis in mutandis corporum voluminibus. Lugd. Bat. 1751. 4.) bringt noch mehr Erfahrungen von Miſchungen anderer Materien bey. Hieher gehoͤrt, daß 1 Kanne Salzwaſſer und 1 Kanne reines Waſſer zuſammen weniger, als 2 Kannen, ausfuͤllen, wie ſchon Horrebow (Elem. philoſ. nat. Hafn. 1748. 8.) als eine Bemerkung von Roͤmer anfuͤhrt. Herr Kaͤſtner (De mixtorum examine hydroſtatico, in Nov, Comm, Gotting. ad ann. 1775.) pruͤft das bisher Geleiſtete, und ſchiaͤgt neue Reihen von Verſuchen vor, um den Gehalt der Metalle dieſer Abweichung ungeachtet durch Abwaͤgen im Waſſer richtig zu beſtimmen. Die Miſchungen von Gold und Silber; Silber und Kupfer; Silber und Zinn,
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