s'Gravesande (Elem. Phys. To. I. §. 1584 sqq.) hat auch gefunden, daß das Wasser durch konisch geendete Aussatzröhren nicht so hoch springt, als durch cylindrische, die am obern Ende mit einer durchlöcherten Metallplatte geschlossen sind. Bey einer Wasserhöhe von 2 Fuß stieg der Stral durch die durchlöcherte Platte 2 Zoll höher und weit regelmäßiger, als durch das konische Rohr, wo die Friction viel stärker ist. In der Theorie sind diese Untersuchungen sehr verwickelt. Man s. Kästner (Anfangsgr. der Hydrodynamik, Gött. 1769. 8. S. 168. u. f.) und Karsten (Lehrbegrif der gesammten Math. V Theil, Hydraulik, II. Abschnitt).
Zu dieser Art der Springbrunnen gehört im Kleinen auch der springende Heber, der beym Worte Heber (Th. II. S. 584.) erwähnt, und Taf. XI. Fig. 62. abgebildet ist. Einen andern hieher gehörigen, der, wenn er ausgelaufen ist, wie eine Sanduhr umgekehrt wird, und so von neuem springt, beschreibt Wolf (Elem. Hydraul. Probl. 32.).
Durch besonders dazu bestimmte Druckwerke läßt sich, wie man leicht erachten kan, das Wasser auf erstaunliche Höhen spritzen, wenn die drückende Kraft hiezu eine genugsame Gewalt hat. Zu dieser Classe der springenden Wasser würden die Feuerspritzen zu rechnen seyn. Vereiniget man die Leitröhren mehrerer Druckpumpen in ein einziges Steigrohr, so lassen sich aus der Oefnung des letztern Wasserstralen (Jets d'eau) von erstaunlichem Umfange auf beträchtliche Höhen heraustreiben. Wenn diese Stralen sehr dick und hoch sind, so wird die Röhre zwar cylindrisch gemacht, und mit einer starken durchlöcherten Platte geschlossen, es befindet sich aber in derselben ein metallner umgekehrter Kegel, dessen Durchmesser ein paar Zoll kleiner ist, als der Durchmesser der Oefnung, dergestalt, daß zwischen dem Kegel und dem Rande der Oefnung rings umher eine Höhlung bleibt, aus welcher der Stral hervorspringt, der auf diese Art inwendig hohl, und daher auch nicht so schwer ist, mithin durch die Gewalt der Druckwerke
s'Graveſande (Elem. Phyſ. To. I. §. 1584 ſqq.) hat auch gefunden, daß das Waſſer durch koniſch geendete Auſſatzroͤhren nicht ſo hoch ſpringt, als durch cylindriſche, die am obern Ende mit einer durchloͤcherten Metallplatte geſchloſſen ſind. Bey einer Waſſerhoͤhe von 2 Fuß ſtieg der Stral durch die durchloͤcherte Platte 2 Zoll hoͤher und weit regelmaͤßiger, als durch das koniſche Rohr, wo die Friction viel ſtaͤrker iſt. In der Theorie ſind dieſe Unterſuchungen ſehr verwickelt. Man ſ. Kaͤſtner (Anfangsgr. der Hydrodynamik, Goͤtt. 1769. 8. S. 168. u. f.) und Karſten (Lehrbegrif der geſammten Math. V Theil, Hydraulik, II. Abſchnitt).
Zu dieſer Art der Springbrunnen gehoͤrt im Kleinen auch der ſpringende Heber, der beym Worte Heber (Th. II. S. 584.) erwaͤhnt, und Taf. XI. Fig. 62. abgebildet iſt. Einen andern hieher gehoͤrigen, der, wenn er ausgelaufen iſt, wie eine Sanduhr umgekehrt wird, und ſo von neuem ſpringt, beſchreibt Wolf (Elem. Hydraul. Probl. 32.).
Durch beſonders dazu beſtimmte Druckwerke laͤßt ſich, wie man leicht erachten kan, das Waſſer auf erſtaunliche Hoͤhen ſpritzen, wenn die druͤckende Kraft hiezu eine genugſame Gewalt hat. Zu dieſer Claſſe der ſpringenden Waſſer wuͤrden die Feuerſpritzen zu rechnen ſeyn. Vereiniget man die Leitroͤhren mehrerer Druckpumpen in ein einziges Steigrohr, ſo laſſen ſich aus der Oefnung des letztern Waſſerſtralen (Jets d'eau) von erſtaunlichem Umfange auf betraͤchtliche Hoͤhen heraustreiben. Wenn dieſe Stralen ſehr dick und hoch ſind, ſo wird die Roͤhre zwar cylindriſch gemacht, und mit einer ſtarken durchloͤcherten Platte geſchloſſen, es befindet ſich aber in derſelben ein metallner umgekehrter Kegel, deſſen Durchmeſſer ein paar Zoll kleiner iſt, als der Durchmeſſer der Oefnung, dergeſtalt, daß zwiſchen dem Kegel und dem Rande der Oefnung rings umher eine Hoͤhlung bleibt, aus welcher der Stral hervorſpringt, der auf dieſe Art inwendig hohl, und daher auch nicht ſo ſchwer iſt, mithin durch die Gewalt der Druckwerke
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s'Graveſande (Elem. Phyſ. To. I. §. 1584 ſqq.) hat auch gefunden, daß das Waſſer durch koniſch geendete Auſſatzroͤhren nicht ſo hoch ſpringt, als durch cylindriſche, die am obern Ende mit einer durchloͤcherten Metallplatte geſchloſſen ſind. Bey einer Waſſerhoͤhe von 2 Fuß ſtieg der Stral durch die durchloͤcherte Platte 2 Zoll hoͤher und weit regelmaͤßiger, als durch das koniſche Rohr, wo die Friction viel ſtaͤrker iſt. In der Theorie ſind dieſe Unterſuchungen ſehr verwickelt. Man ſ. Kaͤſtner (Anfangsgr. der Hydrodynamik, Goͤtt. 1769. 8. S. 168. u. f.) und Karſten (Lehrbegrif der geſammten Math. V Theil, Hydraulik, II. Abſchnitt).
Zu dieſer Art der Springbrunnen gehoͤrt im Kleinen auch der ſpringende Heber, der beym Worte Heber (Th. II. S. 584.) erwaͤhnt, und Taf. XI. Fig. 62. abgebildet iſt. Einen andern hieher gehoͤrigen, der, wenn er ausgelaufen iſt, wie eine Sanduhr umgekehrt wird, und ſo von neuem ſpringt, beſchreibt Wolf (Elem. Hydraul. Probl. 32.).
Durch beſonders dazu beſtimmte Druckwerke laͤßt ſich, wie man leicht erachten kan, das Waſſer auf erſtaunliche Hoͤhen ſpritzen, wenn die druͤckende Kraft hiezu eine genugſame Gewalt hat. Zu dieſer Claſſe der ſpringenden Waſſer wuͤrden die Feuerſpritzen zu rechnen ſeyn. Vereiniget man die Leitroͤhren mehrerer Druckpumpen in ein einziges Steigrohr, ſo laſſen ſich aus der Oefnung des letztern Waſſerſtralen (Jets d'eau) von erſtaunlichem Umfange auf betraͤchtliche Hoͤhen heraustreiben. Wenn dieſe Stralen ſehr dick und hoch ſind, ſo wird die Roͤhre zwar cylindriſch gemacht, und mit einer ſtarken durchloͤcherten Platte geſchloſſen, es befindet ſich aber in derſelben ein metallner umgekehrter Kegel, deſſen Durchmeſſer ein paar Zoll kleiner iſt, als der Durchmeſſer der Oefnung, dergeſtalt, daß zwiſchen dem Kegel und dem Rande der Oefnung rings umher eine Hoͤhlung bleibt, aus welcher der Stral hervorſpringt, der auf dieſe Art inwendig hohl, und daher auch nicht ſo ſchwer iſt, mithin durch die Gewalt der Druckwerke
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/183>, abgerufen am 24.11.2024.
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