et latina. Heidelb. 1589. 8.). Marcus Manilius (Astronomicon libr. V. edit. Regiomontani. Norimb, 1473. fol. cum comment. Jos. Scaligeri. Heidelb. 1590. 8. cura Boecleri. Argent. 1655. 4. ed. Bentleji. 1739. 4.) trug zu den Zeiten Augusts die Beschreibungen und astrologischen Deutungen der Sternbilder in einem nicht übel versificirten Gedichte vor, worüber Scaliger einen Commentar voll astrologischer Gelehrsamkeit geschrieben hat. Die Fabeln der Dichter von dem mythologischen Ursprunge eines jeden Bildes findet man beym Hyginus (Poeticon astronomicum cum adnot. J. Schefferi et Thom. Munkeri. Hamb. 1674. 8. L. II.) und in der Mythologie des Natalis Comes. Das meiste aus diesen alten Schriften hat auch Riccioli (Almagestum novum. Bonon. 1651. fol) zusammengetragen.
Aus kleinern Sternen, die die Alten, ohne sie in Bilder zu ordnen, zerstreut gelassen hatten (Sporades, informes), haben die neuern Astronomen noch mehr Bilder zusammengesetzt. So stellte Tycho de Brahe in seinem Sternderzeichnisse das schon im Alterthum erwähnte Haar der Berenice und den Antinous wieder her, und Hevel (Firmamentum Sobiescianum. Ged. 1690. fol.) führte noch folgende Sternbilder ein:
1.
Sobiesk. Schild
5.
Jagdhunde
9.
Eidexe
2.
Einhorn
6.
kleiner Löwe
10.
kl. Triangel
3.
Camelopard
7.
Lynx
11.
Cerberus
4.
astron. Sextant
8.
Fuchs mit d. Gans.
Einige neue Sternbilder der südlichen Halbkugel, das Kreuz, die Taube, die große und kleine Wolke sollen nach Herrn Bode von A. Royer 1679. hinzugesetzt worden seyn. Sie stehen aber schon auf Bayers 1603 gestochenen Platten, wo sie auch nicht etwa erst in folgenden Zeiten nachgestochen seyn können, weil sie in dem dazu gehörigen Texte (Explicatio characterum, Vranometriae tabulis insculptorum. Augustae, 1624. 8. p. 89 et 96.) erwähnt werden.
Die südlichen, in Europa unsichtbaren, Sterne wurden zuerst von den portugiesischen Seefahrern beobachtet und in
et latina. Heidelb. 1589. 8.). Marcus Manilius (Aſtronomicon libr. V. edit. Regiomontani. Norimb, 1473. fol. cum comment. Joſ. Scaligeri. Heidelb. 1590. 8. cura Boecleri. Argent. 1655. 4. ed. Bentleji. 1739. 4.) trug zu den Zeiten Auguſts die Beſchreibungen und aſtrologiſchen Deutungen der Sternbilder in einem nicht uͤbel verſificirten Gedichte vor, woruͤber Scaliger einen Commentar voll aſtrologiſcher Gelehrſamkeit geſchrieben hat. Die Fabeln der Dichter von dem mythologiſchen Urſprunge eines jeden Bildes findet man beym Hyginus (Poëticon aſtronomicum cum adnot. J. Schefferi et Thom. Munkeri. Hamb. 1674. 8. L. II.) und in der Mythologie des Natalis Comes. Das meiſte aus dieſen alten Schriften hat auch Riccioli (Almageſtum novum. Bonon. 1651. fol) zuſammengetragen.
Aus kleinern Sternen, die die Alten, ohne ſie in Bilder zu ordnen, zerſtreut gelaſſen hatten (Sporades, informes), haben die neuern Aſtronomen noch mehr Bilder zuſammengeſetzt. So ſtellte Tycho de Brahe in ſeinem Sternderzeichniſſe das ſchon im Alterthum erwaͤhnte Haar der Berenice und den Antinous wieder her, und Hevel (Firmamentum Sobieſcianum. Ged. 1690. fol.) fuͤhrte noch folgende Sternbilder ein:
1.
Sobiesk. Schild
5.
Jagdhunde
9.
Eidexe
2.
Einhorn
6.
kleiner Loͤwe
10.
kl. Triangel
3.
Camelopard
7.
Lynx
11.
Cerberus
4.
aſtron. Sextant
8.
Fuchs mit d. Gans.
Einige neue Sternbilder der ſuͤdlichen Halbkugel, das Kreuz, die Taube, die große und kleine Wolke ſollen nach Herrn Bode von A. Royer 1679. hinzugeſetzt worden ſeyn. Sie ſtehen aber ſchon auf Bayers 1603 geſtochenen Platten, wo ſie auch nicht etwa erſt in folgenden Zeiten nachgeſtochen ſeyn koͤnnen, weil ſie in dem dazu gehoͤrigen Texte (Explicatio characterum, Vranometriae tabulis inſculptorum. Auguſtae, 1624. 8. p. 89 et 96.) erwaͤhnt werden.
Die ſuͤdlichen, in Europa unſichtbaren, Sterne wurden zuerſt von den portugieſiſchen Seefahrern beobachtet und in
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et latina. Heidelb. 1589. 8.). Marcus Manilius (Aſtronomicon libr. V. edit. Regiomontani. Norimb, 1473. fol. cum comment. Joſ. Scaligeri. Heidelb. 1590. 8. cura Boecleri. Argent. 1655. 4. ed. Bentleji. 1739. 4.) trug zu den Zeiten Auguſts die Beſchreibungen und aſtrologiſchen Deutungen der Sternbilder in einem nicht uͤbel verſificirten Gedichte vor, woruͤber Scaliger einen Commentar voll aſtrologiſcher Gelehrſamkeit geſchrieben hat. Die Fabeln der Dichter von dem mythologiſchen Urſprunge eines jeden Bildes findet man beym Hyginus (Poëticon aſtronomicum cum adnot. J. Schefferi et Thom. Munkeri. Hamb. 1674. 8. L. II.) und in der Mythologie des Natalis Comes. Das meiſte aus dieſen alten Schriften hat auch Riccioli (Almageſtum novum. Bonon. 1651. fol) zuſammengetragen.
Aus kleinern Sternen, die die Alten, ohne ſie in Bilder zu ordnen, zerſtreut gelaſſen hatten (Sporades, informes), haben die neuern Aſtronomen noch mehr Bilder zuſammengeſetzt. So ſtellte Tycho de Brahe in ſeinem Sternderzeichniſſe das ſchon im Alterthum erwaͤhnte Haar der Berenice und den Antinous wieder her, und Hevel (Firmamentum Sobieſcianum. Ged. 1690. fol.) fuͤhrte noch folgende Sternbilder ein: 1. Sobiesk. Schild 5. Jagdhunde 9. Eidexe
2. Einhorn 6. kleiner Loͤwe 10. kl. Triangel
3. Camelopard 7. Lynx 11. Cerberus
4. aſtron. Sextant 8. Fuchs mit d. Gans.
Einige neue Sternbilder der ſuͤdlichen Halbkugel, das Kreuz, die Taube, die große und kleine Wolke ſollen nach Herrn Bode von A. Royer 1679. hinzugeſetzt worden ſeyn. Sie ſtehen aber ſchon auf Bayers 1603 geſtochenen Platten, wo ſie auch nicht etwa erſt in folgenden Zeiten nachgeſtochen ſeyn koͤnnen, weil ſie in dem dazu gehoͤrigen Texte (Explicatio characterum, Vranometriae tabulis inſculptorum. Auguſtae, 1624. 8. p. 89 et 96.) erwaͤhnt werden.
Die ſuͤdlichen, in Europa unſichtbaren, Sterne wurden zuerſt von den portugieſiſchen Seefahrern beobachtet und in
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/204>, abgerufen am 21.11.2024.
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