Wenn solche Stralenkegel u. s. w. durch Linsengläser gebrochen oder von Spiegeln zurückgeworfen werden, so nehmen die vorigen Stralen andere Richtungen, und bilden nach der Brechung oder Zurückwerfung neue Kegel, die ihre Spitzen an andern Orten, als die vorigen, haben. Ein solcher heißt ein gebrochner oder zurückgeworfner Stralenkegel (conus refractus s. reslexus). So bilden Taf. XXII. Fig. 15. die aus C auf die Spiegelfläche GE fallenden Lichtstralen den Kegel CGE. und werden vom Spiegel so reflectirt, daß sie nachher in dem Kegelstück GEKH enthalten sind. Dieses gehört dem zurückgeworfenen Stralenkegel IKH zu, der seine Spitze in I hat.
Barrow nahm an, das Auge sehe das Bild eines jeden Punktes in der Spitze des von ihm auf den Augenstern kommenden Stralenkegels, s. Bild.
Oft wird in der Physik unter dem Namen Strom überhaupt die Bewegung einer Menge flüßiger Materie verstanden, welche zusammen nach einerley Richtung fortgeht. So bildet das Wasser nicht nur in den Flüßen, besonders in der Mitte derselben, sondern auch im Meere Ströme, welche eine Menge Wasser geradlinicht fortführen, indem das umliegende ruhig bleibt, oder nach andern Richtungen geht, s. Meer (Th. III. S. 184.). Diese Meerströme kommen zum Theil von beständigen Winden, theils aber auch von der Ebbe und Fluth, verbunden mit der Lage der Flüsse, Inseln, Meerbusen, Meerengen rc. ingleichen der Beschaffenheit des Meergrundes her. Aehnliche Bewegungen der Luft heißen Luftströme(Courants d'air). Viele Physiker lassen angenommene Materien in gewissen Richtungen um die Erde, oder um die Körper gehen, um gewisse Phänomene daraus zu erklären. Dahin gehören die Cartesianischen Wirbel, Johann Bernoulli's Centralstrom (torrent central) zu Erklärung der Schwere, s. Schwere (Th. III. S. 899.), Nollets
Wenn ſolche Stralenkegel u. ſ. w. durch Linſenglaͤſer gebrochen oder von Spiegeln zuruͤckgeworfen werden, ſo nehmen die vorigen Stralen andere Richtungen, und bilden nach der Brechung oder Zuruͤckwerfung neue Kegel, die ihre Spitzen an andern Orten, als die vorigen, haben. Ein ſolcher heißt ein gebrochner oder zuruͤckgeworfner Stralenkegel (conus refractus ſ. reſlexus). So bilden Taf. XXII. Fig. 15. die aus C auf die Spiegelflaͤche GE fallenden Lichtſtralen den Kegel CGE. und werden vom Spiegel ſo reflectirt, daß ſie nachher in dem Kegelſtuͤck GEKH enthalten ſind. Dieſes gehoͤrt dem zuruͤckgeworfenen Stralenkegel IKH zu, der ſeine Spitze in I hat.
Barrow nahm an, das Auge ſehe das Bild eines jeden Punktes in der Spitze des von ihm auf den Augenſtern kommenden Stralenkegels, ſ. Bild.
Oft wird in der Phyſik unter dem Namen Strom uͤberhaupt die Bewegung einer Menge fluͤßiger Materie verſtanden, welche zuſammen nach einerley Richtung fortgeht. So bildet das Waſſer nicht nur in den Fluͤßen, beſonders in der Mitte derſelben, ſondern auch im Meere Stroͤme, welche eine Menge Waſſer geradlinicht fortfuͤhren, indem das umliegende ruhig bleibt, oder nach andern Richtungen geht, ſ. Meer (Th. III. S. 184.). Dieſe Meerſtroͤme kommen zum Theil von beſtaͤndigen Winden, theils aber auch von der Ebbe und Fluth, verbunden mit der Lage der Fluͤſſe, Inſeln, Meerbuſen, Meerengen rc. ingleichen der Beſchaffenheit des Meergrundes her. Aehnliche Bewegungen der Luft heißen Luftſtroͤme(Courants d'air). Viele Phyſiker laſſen angenommene Materien in gewiſſen Richtungen um die Erde, oder um die Koͤrper gehen, um gewiſſe Phaͤnomene daraus zu erklaͤren. Dahin gehoͤren die Carteſianiſchen Wirbel, Johann Bernoulli's Centralſtrom (torrent central) zu Erklaͤrung der Schwere, ſ. Schwere (Th. III. S. 899.), Nollets
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Wenn ſolche Stralenkegel u. ſ. w. durch Linſenglaͤſer gebrochen oder von Spiegeln zuruͤckgeworfen werden, ſo nehmen die vorigen Stralen andere Richtungen, und bilden nach der Brechung oder Zuruͤckwerfung neue Kegel, die ihre Spitzen an andern Orten, als die vorigen, haben. Ein ſolcher heißt ein gebrochner oder zuruͤckgeworfner Stralenkegel (conus refractus ſ. reſlexus). So bilden Taf. XXII. Fig. 15. die aus C auf die Spiegelflaͤche GE fallenden Lichtſtralen den Kegel CGE. und werden vom Spiegel ſo reflectirt, daß ſie nachher in dem Kegelſtuͤck GEKH enthalten ſind. Dieſes gehoͤrt dem zuruͤckgeworfenen Stralenkegel IKH zu, der ſeine Spitze in I hat.
Barrow nahm an, das Auge ſehe das Bild eines jeden Punktes in der Spitze des von ihm auf den Augenſtern kommenden Stralenkegels, ſ. Bild.
Stroͤme, ſ. Fluͤſſe.
Stroͤme, fluͤßiger Materien, Motus progreſſivi corporum fluidorum, Flumina, Fluxus, Courants, Torrents.
Oft wird in der Phyſik unter dem Namen Strom uͤberhaupt die Bewegung einer Menge fluͤßiger Materie verſtanden, welche zuſammen nach einerley Richtung fortgeht. So bildet das Waſſer nicht nur in den Fluͤßen, beſonders in der Mitte derſelben, ſondern auch im Meere Stroͤme, welche eine Menge Waſſer geradlinicht fortfuͤhren, indem das umliegende ruhig bleibt, oder nach andern Richtungen geht, ſ. Meer (Th. III. S. 184.). Dieſe Meerſtroͤme kommen zum Theil von beſtaͤndigen Winden, theils aber auch von der Ebbe und Fluth, verbunden mit der Lage der Fluͤſſe, Inſeln, Meerbuſen, Meerengen rc. ingleichen der Beſchaffenheit des Meergrundes her. Aehnliche Bewegungen der Luft heißen Luftſtroͤme (Courants d'air). Viele Phyſiker laſſen angenommene Materien in gewiſſen Richtungen um die Erde, oder um die Koͤrper gehen, um gewiſſe Phaͤnomene daraus zu erklaͤren. Dahin gehoͤren die Carteſianiſchen Wirbel, Johann Bernoulli's Centralſtrom (torrent central) zu Erklaͤrung der Schwere, ſ. Schwere (Th. III. S. 899.), Nollets
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/272>, abgerufen am 27.07.2024.
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