Gotting. Class. Math. 1779. To. I. p. 78.) giebt als Muthmaßung an, unsere Erdkugel zeige vielleicht, wie ein großer Turmalin, an beyden Polen entgegengesetzte Elektricitäten, die durch die Erwärmung erregt würden. Daraus ließe sich erklären, warum die Nordlichter um die Nachtgleichen am stärksten sind, und also bey uns am häufigsten gesehen werden, weil um diese Zeit viele Tage nach einander die ganze Erdkugel, mit beyden Polen zugleich, von der Sonne erleuchtet und erwärmt wird. Daß die Süolichter so selten sind, komme vielleicht davon her, daß der Südpol das -- E habe, dessen Büschel bekanntermaßen weit schwächer sind, als die ausströmenden Stralenpinsel des + E. Aus diesem nördlichen + E und südlichen--E erkläre sich vielleicht auch die stärkere Vegetation in den nördlichen Breiten, und unsere fast immer positive Luftelektricität bey heiterm Himmel.
Da Herr Forster das Südlicht ausströmend, und dem Nordlichte ganz gleich gesehen hat, wir aber das Nordlicht sehr oft still und ohne Stralen sehen, so könnte vielleicht eine Verwechselung der elektrischen Pole vorgehen. Molina (Saggio sopra la historia naturale del Chili 1782. L. I.) versichert, die Südlichter würden auf den chilesischen Inseln häufig gesehen, giebt aber keine Beschreibug ihrer Form.
J. K. Forsters Bemerkungen über Gegenst. der physikal. Erdbeschreib. auf seiner Reise um die Welt, a. d. Engl. mit Anm. v. G. Forster. Berlin, 1783. gr. 8. S. 103. 104.
Lichtenberg Anm. zur vierten Aufl. von Erxlebens Ansangsgr. der Naturl. bey §. 569. u. 759.
Südpol am Himmel, s. Weltpole.
Südpol der Erde, s. Erdpole.
Sümpfe, Moräste, Moore, Brüche
Paludes, Marais. Unter diesem Namen versteht man Sammlungen von Wasser, die durch Vermischung mit erdichten Materien einen Theil ihrer Flüßigkeit verlohren haben, so daß sie weder mit Schiffen oder Kähnen befahren, noch von Menschen ohne Einsinken des Fußes betreten werden
Gotting. Claſſ. Math. 1779. To. I. p. 78.) giebt als Muthmaßung an, unſere Erdkugel zeige vielleicht, wie ein großer Turmalin, an beyden Polen entgegengeſetzte Elektricitaͤten, die durch die Erwaͤrmung erregt wuͤrden. Daraus ließe ſich erklaͤren, warum die Nordlichter um die Nachtgleichen am ſtaͤrkſten ſind, und alſo bey uns am haͤufigſten geſehen werden, weil um dieſe Zeit viele Tage nach einander die ganze Erdkugel, mit beyden Polen zugleich, von der Sonne erleuchtet und erwaͤrmt wird. Daß die Suͤolichter ſo ſelten ſind, komme vielleicht davon her, daß der Suͤdpol das — E habe, deſſen Buͤſchel bekanntermaßen weit ſchwaͤcher ſind, als die ausſtroͤmenden Stralenpinſel des + E. Aus dieſem noͤrdlichen + E und ſuͤdlichen—E erklaͤre ſich vielleicht auch die ſtaͤrkere Vegetation in den noͤrdlichen Breiten, und unſere faſt immer poſitive Luftelektricitaͤt bey heiterm Himmel.
Da Herr Forſter das Suͤdlicht ausſtroͤmend, und dem Nordlichte ganz gleich geſehen hat, wir aber das Nordlicht ſehr oft ſtill und ohne Stralen ſehen, ſo koͤnnte vielleicht eine Verwechſelung der elektriſchen Pole vorgehen. Molina (Saggio ſopra la hiſtoria naturale del Chili 1782. L. I.) verſichert, die Suͤdlichter wuͤrden auf den chileſiſchen Inſeln haͤufig geſehen, giebt aber keine Beſchreibug ihrer Form.
J. K. Forſters Bemerkungen uͤber Gegenſt. der phyſikal. Erdbeſchreib. auf ſeiner Reiſe um die Welt, a. d. Engl. mit Anm. v. G. Forſter. Berlin, 1783. gr. 8. S. 103. 104.
Lichtenberg Anm. zur vierten Aufl. von Erxlebens Anſangsgr. der Naturl. bey §. 569. u. 759.
Suͤdpol am Himmel, ſ. Weltpole.
Suͤdpol der Erde, ſ. Erdpole.
Suͤmpfe, Moraͤſte, Moore, Bruͤche
Paludes, Marais. Unter dieſem Namen verſteht man Sammlungen von Waſſer, die durch Vermiſchung mit erdichten Materien einen Theil ihrer Fluͤßigkeit verlohren haben, ſo daß ſie weder mit Schiffen oder Kaͤhnen befahren, noch von Menſchen ohne Einſinken des Fußes betreten werden
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Gotting. Claſſ. Math. 1779. To. I. p. 78.) giebt als Muthmaßung an, unſere Erdkugel zeige vielleicht, wie ein großer Turmalin, an beyden Polen entgegengeſetzte Elektricitaͤten, die durch die Erwaͤrmung erregt wuͤrden. Daraus ließe ſich erklaͤren, warum die Nordlichter um die Nachtgleichen am ſtaͤrkſten ſind, und alſo bey uns am haͤufigſten geſehen werden, weil um dieſe Zeit viele Tage nach einander die ganze Erdkugel, mit beyden Polen zugleich, von der Sonne erleuchtet und erwaͤrmt wird. Daß die Suͤolichter ſo ſelten ſind, komme vielleicht davon her, daß der Suͤdpol das — E habe, deſſen Buͤſchel bekanntermaßen weit ſchwaͤcher ſind, als die ausſtroͤmenden Stralenpinſel des + E. Aus dieſem noͤrdlichen + E und ſuͤdlichen—E erklaͤre ſich vielleicht auch die ſtaͤrkere Vegetation in den noͤrdlichen Breiten, und unſere faſt immer poſitive Luftelektricitaͤt bey heiterm Himmel.
Da Herr Forſter das Suͤdlicht ausſtroͤmend, und dem Nordlichte ganz gleich geſehen hat, wir aber das Nordlicht ſehr oft ſtill und ohne Stralen ſehen, ſo koͤnnte vielleicht eine Verwechſelung der elektriſchen Pole vorgehen. Molina (Saggio ſopra la hiſtoria naturale del Chili 1782. L. I.) verſichert, die Suͤdlichter wuͤrden auf den chileſiſchen Inſeln haͤufig geſehen, giebt aber keine Beſchreibug ihrer Form.
J. K. Forſters Bemerkungen uͤber Gegenſt. der phyſikal. Erdbeſchreib. auf ſeiner Reiſe um die Welt, a. d. Engl. mit Anm. v. G. Forſter. Berlin, 1783. gr. 8. S. 103. 104.
Lichtenberg Anm. zur vierten Aufl. von Erxlebens Anſangsgr. der Naturl. bey §. 569. u. 759.
Suͤdpol am Himmel, ſ. Weltpole.
Suͤdpol der Erde, ſ. Erdpole.
Suͤmpfe, Moraͤſte, Moore, Bruͤche
Paludes, Marais. Unter dieſem Namen verſteht man Sammlungen von Waſſer, die durch Vermiſchung mit erdichten Materien einen Theil ihrer Fluͤßigkeit verlohren haben, ſo daß ſie weder mit Schiffen oder Kaͤhnen befahren, noch von Menſchen ohne Einſinken des Fußes betreten werden
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/278>, abgerufen am 22.11.2024.
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