Nahrungsmitteln entwickelten Wärmestofs in gebundenem Zustande in den Stof des Körpers aufgenommen, und daraus ein organischer Theil gebildet werde, der als Fett oder Zellstof in der Jugend zum Wachsthum beytrage, im reifern Alter aber die Masse erhalte und erneure; der übrige Theil der Wärme bleibe im empfindbaren Zustande, und theile sich in solchem der Atmosphäre mit. Der V. bestätiget diese Theorie noch durch eine Menge Beobachtungen (s. Gothaisches Magazin für das Neuste aus d. Physik und Naturg. IV. B. 4. St. S. 82. u. f.), die den Ursprung der thierischen Wärme aus der Verdauung und den Verwandlungen der Säfte überhaupt sehr wahrscheinlich machen.
Alb. Halleri de partium corp. hum. fabrica et functionibus. Bernae et Laus. 1778. 8. To. IV. L. VI. Sect. III. §. 8. sqq.
Brisson Dictionnaire rais. de Phys. Art. Chaleur animale.
Gren Journal der Physik. Jahr 1790. 1stes u. 2tes Heft, S. 1. u. f. 189. u. f.
Wärmemaaß, s. Thermometer.
Wärmemesser, Eisapparat des Lavoisier und de la Place
Apparatus glacialis, caloris mensuram exhibens, Appareil de glace pour mesurer la chaleur. Die von Wilke und Black angegebnen Methoden, specifische Wärmen der Körper durch Mengung und Beobachtung der Temperatur zu bestimmen, (s. Wärme, specifische), sind theils in der Ausübung unbequem und unsicher; theils reichen sie an sich nicht zu, die Verhältnisse der latenten Wärme zu bestimmen, welche bey chymischen Verbindungen der Stoffe, bey Veränderungen ihrer Form, beym Athmen, Verbrennen u. s. w. entbunden wird. Aus diesen Gründen fanden sich die Herren Lavoisier und de la Place (Mem. sur la chaleur, in den Mem. de l'acad. roy. des sc. ann. 1780. Paris, 1783. p. 355. sqq. übers. in Lavoisier physikalisch-chemischen Schriften von Weigel.III. B. Greifsw. 1785. 8. S. 292. u. f.) bewogen, auf ein anderes Maaß des aus den Körpern gehenden Wärmegehalts zu denken. Sie fanden dieses Maaß auf eine sehr sinnreiche
Nahrungsmitteln entwickelten Waͤrmeſtofs in gebundenem Zuſtande in den Stof des Koͤrpers aufgenommen, und daraus ein organiſcher Theil gebildet werde, der als Fett oder Zellſtof in der Jugend zum Wachsthum beytrage, im reifern Alter aber die Maſſe erhalte und erneure; der uͤbrige Theil der Waͤrme bleibe im empfindbaren Zuſtande, und theile ſich in ſolchem der Atmoſphaͤre mit. Der V. beſtaͤtiget dieſe Theorie noch durch eine Menge Beobachtungen (ſ. Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus d. Phyſik und Naturg. IV. B. 4. St. S. 82. u. f.), die den Urſprung der thieriſchen Waͤrme aus der Verdauung und den Verwandlungen der Saͤfte uͤberhaupt ſehr wahrſcheinlich machen.
Alb. Halleri de partium corp. hum. fabrica et functionibus. Bernae et Lauſ. 1778. 8. To. IV. L. VI. Sect. III. §. 8. ſqq.
Briſſon Dictionnaire raiſ. de Phyſ. Art. Chaleur animale.
Gren Journal der Phyſik. Jahr 1790. 1ſtes u. 2tes Heft, S. 1. u. f. 189. u. f.
Waͤrmemaaß, ſ. Thermometer.
Waͤrmemeſſer, Eisapparat des Lavoiſier und de la Place
Apparatus glacialis, caloris menſuram exhibens, Appareil de glace pour meſurer la chaleur. Die von Wilke und Black angegebnen Methoden, ſpecifiſche Waͤrmen der Koͤrper durch Mengung und Beobachtung der Temperatur zu beſtimmen, (ſ. Waͤrme, ſpecifiſche), ſind theils in der Ausuͤbung unbequem und unſicher; theils reichen ſie an ſich nicht zu, die Verhaͤltniſſe der latenten Waͤrme zu beſtimmen, welche bey chymiſchen Verbindungen der Stoffe, bey Veraͤnderungen ihrer Form, beym Athmen, Verbrennen u. ſ. w. entbunden wird. Aus dieſen Gruͤnden fanden ſich die Herren Lavoiſier und de la Place (Mém. ſur la chaleur, in den Mém. de l'acad. roy. des ſc. ann. 1780. Paris, 1783. p. 355. ſqq. uͤberſ. in Lavoiſier phyſikaliſch-chemiſchen Schriften von Weigel.III. B. Greifsw. 1785. 8. S. 292. u. f.) bewogen, auf ein anderes Maaß des aus den Koͤrpern gehenden Waͤrmegehalts zu denken. Sie fanden dieſes Maaß auf eine ſehr ſinnreiche
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Nahrungsmitteln entwickelten Waͤrmeſtofs in gebundenem Zuſtande in den Stof des Koͤrpers aufgenommen, und daraus ein organiſcher Theil gebildet werde, der als Fett oder Zellſtof in der Jugend zum Wachsthum beytrage, im reifern Alter aber die Maſſe erhalte und erneure; der uͤbrige Theil der Waͤrme bleibe im empfindbaren Zuſtande, und theile ſich in ſolchem der Atmoſphaͤre mit. Der V. beſtaͤtiget dieſe Theorie noch durch eine Menge Beobachtungen (ſ. Gothaiſches Magazin fuͤr das Neuſte aus d. Phyſik und Naturg. IV. B. 4. St. S. 82. u. f.), die den Urſprung der thieriſchen Waͤrme aus der Verdauung und den Verwandlungen der Saͤfte uͤberhaupt ſehr wahrſcheinlich machen.
Alb. Halleri de partium corp. hum. fabrica et functionibus. Bernae et Lauſ. 1778. 8. To. IV. L. VI. Sect. III. §. 8. ſqq.
Briſſon Dictionnaire raiſ. de Phyſ. Art. Chaleur animale.
Gren Journal der Phyſik. Jahr 1790. 1ſtes u. 2tes Heft, S. 1. u. f. 189. u. f.
Waͤrmemaaß, ſ. Thermometer.
Waͤrmemeſſer, Eisapparat des Lavoiſier und de la Place
Apparatus glacialis, caloris menſuram exhibens, Appareil de glace pour meſurer la chaleur. Die von Wilke und Black angegebnen Methoden, ſpecifiſche Waͤrmen der Koͤrper durch Mengung und Beobachtung der Temperatur zu beſtimmen, (ſ. Waͤrme, ſpecifiſche), ſind theils in der Ausuͤbung unbequem und unſicher; theils reichen ſie an ſich nicht zu, die Verhaͤltniſſe der latenten Waͤrme zu beſtimmen, welche bey chymiſchen Verbindungen der Stoffe, bey Veraͤnderungen ihrer Form, beym Athmen, Verbrennen u. ſ. w. entbunden wird. Aus dieſen Gruͤnden fanden ſich die Herren Lavoiſier und de la Place (Mém. ſur la chaleur, in den Mém. de l'acad. roy. des ſc. ann. 1780. Paris, 1783. p. 355. ſqq. uͤberſ. in Lavoiſier phyſikaliſch-chemiſchen Schriften von Weigel. III. B. Greifsw. 1785. 8. S. 292. u. f.) bewogen, auf ein anderes Maaß des aus den Koͤrpern gehenden Waͤrmegehalts zu denken. Sie fanden dieſes Maaß auf eine ſehr ſinnreiche
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 597. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/607>, abgerufen am 22.11.2024.
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