d. i. weil jeder Körper desto mehr Eis schmelzt, je mehr er Masse hat, je höher seine fühlbare Wärme über Null ansteigt, und je mehr er Wärmestof bey gleicher Verminderung der fühlbaren Wärme absetzt, so sind die geschmolzenen Eismengen im zusammengesetzten Verhältnisse der Massen, Temperaturen (über dem Eispunkte) und specifischen Wärmen. Hieraus folgt .
Läßt man also die Masse b einmal für immer Wasser bedeuten, dessen specifische Wärme b = 1 ist, und das bey 60 Grad Temperatur (nach Reaumur) eine gleichgroße Eismasse schmelzt, so ist n = 60; B = b; mithin .
Ex. 7,707 Pfund Eisenblech, 78 Grad warm, haben 1,102 Pfund Eis geschmolzen. Hieraus findet sich die specifische Wärme des Eisenblechs=(60. 1,102/7,707. 78)=(11,02/100,19) =0,10999.
Flüßige Materien kan man in Gefäße einschließen, deren specifische Wärme und Masse bekannt ist. So wird das Verfahren das nemliche seyn; nur wird man von der geschmolzenen Wassermenge so viel abziehen müssen, als durch die Erkältung des Gefäßes allein geschmolzen ist. Es heisse des Gefäßes Masse c; seine specifische Wärme g; die Temperatur, zu welcher das Gefäß mit der darinn befindlichen Flüßigkeit gebracht ist, m; so wird die durch Erkaltung des Gefäßes allein geschmolzene Wassermenge =(cmg/60) seyn. Heißt nun die Menge des sämmtlichen geschmolzenen Wassers C, so hat man , und
d. i. weil jeder Koͤrper deſto mehr Eis ſchmelzt, je mehr er Maſſe hat, je hoͤher ſeine fuͤhlbare Waͤrme uͤber Null anſteigt, und je mehr er Waͤrmeſtof bey gleicher Verminderung der fuͤhlbaren Waͤrme abſetzt, ſo ſind die geſchmolzenen Eismengen im zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe der Maſſen, Temperaturen (uͤber dem Eispunkte) und ſpecifiſchen Waͤrmen. Hieraus folgt .
Laͤßt man alſo die Maſſe b einmal fuͤr immer Waſſer bedeuten, deſſen ſpecifiſche Waͤrme β = 1 iſt, und das bey 60 Grad Temperatur (nach Reaumur) eine gleichgroße Eismaſſe ſchmelzt, ſo iſt n = 60; B = b; mithin .
Ex. 7,707 Pfund Eiſenblech, 78 Grad warm, haben 1,102 Pfund Eis geſchmolzen. Hieraus findet ſich die ſpecifiſche Waͤrme des Eiſenblechs=(60. 1,102/7,707. 78)=(11,02/100,19) =0,10999.
Fluͤßige Materien kan man in Gefaͤße einſchließen, deren ſpecifiſche Waͤrme und Maſſe bekannt iſt. So wird das Verfahren das nemliche ſeyn; nur wird man von der geſchmolzenen Waſſermenge ſo viel abziehen muͤſſen, als durch die Erkaͤltung des Gefaͤßes allein geſchmolzen iſt. Es heiſſe des Gefaͤßes Maſſe c; ſeine ſpecifiſche Waͤrme γ; die Temperatur, zu welcher das Gefaͤß mit der darinn befindlichen Fluͤßigkeit gebracht iſt, m; ſo wird die durch Erkaltung des Gefaͤßes allein geſchmolzene Waſſermenge =(cmγ/60) ſeyn. Heißt nun die Menge des ſaͤmmtlichen geſchmolzenen Waſſers C, ſo hat man , und
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d. i. weil jeder Koͤrper deſto mehr Eis ſchmelzt, je mehr er Maſſe hat, je hoͤher ſeine fuͤhlbare Waͤrme uͤber Null anſteigt, und je mehr er Waͤrmeſtof bey gleicher Verminderung der fuͤhlbaren Waͤrme abſetzt, ſo ſind die geſchmolzenen Eismengen im zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe der Maſſen, Temperaturen (uͤber dem Eispunkte) und ſpecifiſchen Waͤrmen. Hieraus folgt .</p><p>Laͤßt man alſo die Maſſe <hirendition="#aq">b</hi> einmal fuͤr immer Waſſer bedeuten, deſſen ſpecifiſche Waͤrme <foreignxml:lang="grc">β</foreign> = 1 iſt, und das bey 60 Grad Temperatur (nach Reaumur) eine gleichgroße Eismaſſe ſchmelzt, ſo iſt <hirendition="#aq">n = 60; B = b;</hi> mithin .</p><p><hirendition="#b">Ex.</hi> 7,707 Pfund Eiſenblech, 78 Grad warm, haben 1,102 Pfund Eis geſchmolzen. Hieraus findet ſich die ſpecifiſche Waͤrme des Eiſenblechs=(60. 1,102/7,707. 78)=(11,02/100,19) =0,10999.</p><p>Fluͤßige Materien kan man in Gefaͤße einſchließen, deren ſpecifiſche Waͤrme und Maſſe bekannt iſt. So wird das Verfahren das nemliche ſeyn; nur wird man von der geſchmolzenen Waſſermenge ſo viel abziehen muͤſſen, als durch die Erkaͤltung des Gefaͤßes allein geſchmolzen iſt. Es heiſſe des Gefaͤßes Maſſe <hirendition="#aq">c;</hi>ſeine ſpecifiſche Waͤrme <foreignxml:lang="grc">γ</foreign>; die Temperatur, zu welcher das Gefaͤß mit der darinn befindlichen Fluͤßigkeit gebracht iſt, <hirendition="#aq">m;</hi>ſo wird die durch Erkaltung des Gefaͤßes allein geſchmolzene Waſſermenge =(<hirendition="#aq">cm</hi><foreignxml:lang="grc">γ</foreign>/60) ſeyn. Heißt nun die Menge des ſaͤmmtlichen geſchmolzenen Waſſers <hirendition="#aq">C,</hi>ſo hat man , und<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
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d. i. weil jeder Koͤrper deſto mehr Eis ſchmelzt, je mehr er Maſſe hat, je hoͤher ſeine fuͤhlbare Waͤrme uͤber Null anſteigt, und je mehr er Waͤrmeſtof bey gleicher Verminderung der fuͤhlbaren Waͤrme abſetzt, ſo ſind die geſchmolzenen Eismengen im zuſammengeſetzten Verhaͤltniſſe der Maſſen, Temperaturen (uͤber dem Eispunkte) und ſpecifiſchen Waͤrmen. Hieraus folgt .
Laͤßt man alſo die Maſſe b einmal fuͤr immer Waſſer bedeuten, deſſen ſpecifiſche Waͤrme β = 1 iſt, und das bey 60 Grad Temperatur (nach Reaumur) eine gleichgroße Eismaſſe ſchmelzt, ſo iſt n = 60; B = b; mithin .
Ex. 7,707 Pfund Eiſenblech, 78 Grad warm, haben 1,102 Pfund Eis geſchmolzen. Hieraus findet ſich die ſpecifiſche Waͤrme des Eiſenblechs=(60. 1,102/7,707. 78)=(11,02/100,19) =0,10999.
Fluͤßige Materien kan man in Gefaͤße einſchließen, deren ſpecifiſche Waͤrme und Maſſe bekannt iſt. So wird das Verfahren das nemliche ſeyn; nur wird man von der geſchmolzenen Waſſermenge ſo viel abziehen muͤſſen, als durch die Erkaͤltung des Gefaͤßes allein geſchmolzen iſt. Es heiſſe des Gefaͤßes Maſſe c; ſeine ſpecifiſche Waͤrme γ; die Temperatur, zu welcher das Gefaͤß mit der darinn befindlichen Fluͤßigkeit gebracht iſt, m; ſo wird die durch Erkaltung des Gefaͤßes allein geſchmolzene Waſſermenge =(cmγ/60) ſeyn. Heißt nun die Menge des ſaͤmmtlichen geſchmolzenen Waſſers C, ſo hat man , und
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/609>, abgerufen am 22.11.2024.
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