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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798.

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schnell hinter einander durch seine Hand entladen würden, wobey die Erschütterung bisweilen kaum eine, bisweilen 2--3 Secunden dauerte. Ob man mit dem Finger stark oder schwach drückte, war in der Stärke der Erschütterung einerley; wenn man aber den Fisch beugte, so gab er häufigere Schläge.

Diese Versuche setzen es außer allen Zweifel, daß die Erschütterungen dieses Fisches elektrische Erscheinungen sind. Die von D. Schilling vorgegebne Verbindung derselben mit dem Magnete (s. den Art. Zitteraal) ist nicht nur von Walsh und Ingenhouß, sondern auch von Spallanzani (Brief an den Marchese Lucchesini, in den Opuscoli scelti di Milano, 1783. im Auszuge in d. Gothaischen Magazin für d. Neuste rc. II. B. 3. St. S. 89 u. f.) ganz ungegründet befunden worden. Die zuletzt angeführten Beobachtungen, wozu Spallanzani in einem Briefe an Bonnet (Memorie di matematica e sisica della societa italiana, To. II. p. 603 sqq. deutsch in den leipziger Samml. zur Physik und Naturg. IV. B. 3 Stück, S. 338 u. f. und im gothaischen Magazin V. B. 3 St. S. 41.) noch beträchtliche Zusätze geliefert hat, sind für die Naturgeschichte des Zitterrochens ungemein wichtig.

Sie kommen im Ganzen genommen mit Walsh Bemerkungen überein, weichen aber doch in einigen Umständen ab. So konnte z. B. Spallanzani nicht finden, daß das Thier, wenn es die Erschütterung geben will, allemal die Augen zudrücke, überhaupt ließ sich an den Bewegungen des Körpers kein sicheres allgemeines Merkmal des ausbrechenden Stoßes entdecken. Zween gleich große und gleich muntere Krampfrochen gaben unter gleichen Umständen die Schläge auf ganz verschiedene Weise, so daß alles von der Willkühr des Thieres abzuhängen schien. Die wirkliche Berührung ist unumgänglich nöthig; bleibt die Hand auch nur um die Dicke der Haut entfernt, so wird nichts empsunden. Oft ist sogar noch einiger Reiz oder Verwundung und Stechen der elektrischen Organe erforderlich. Wenn man den Thieren diese Organe ausriß, so lebten sie zwar fort, gaben aber keine Erschütterung mehr,


ſchnell hinter einander durch ſeine Hand entladen wuͤrden, wobey die Erſchuͤtterung bisweilen kaum eine, bisweilen 2—3 Secunden dauerte. Ob man mit dem Finger ſtark oder ſchwach druͤckte, war in der Staͤrke der Erſchuͤtterung einerley; wenn man aber den Fiſch beugte, ſo gab er haͤufigere Schlaͤge.

Dieſe Verſuche ſetzen es außer allen Zweifel, daß die Erſchuͤtterungen dieſes Fiſches elektriſche Erſcheinungen ſind. Die von D. Schilling vorgegebne Verbindung derſelben mit dem Magnete (ſ. den Art. Zitteraal) iſt nicht nur von Walſh und Ingenhouß, ſondern auch von Spallanzani (Brief an den Marcheſe Luccheſini, in den Opuſcoli ſcelti di Milano, 1783. im Auszuge in d. Gothaiſchen Magazin fuͤr d. Neuſte rc. II. B. 3. St. S. 89 u. f.) ganz ungegruͤndet befunden worden. Die zuletzt angefuͤhrten Beobachtungen, wozu Spallanzani in einem Briefe an Bonnet (Memorie di matematica e ſiſica della ſocietà italiana, To. II. p. 603 ſqq. deutſch in den leipziger Samml. zur Phyſik und Naturg. IV. B. 3 Stuͤck, S. 338 u. f. und im gothaiſchen Magazin V. B. 3 St. S. 41.) noch betraͤchtliche Zuſaͤtze geliefert hat, ſind fuͤr die Naturgeſchichte des Zitterrochens ungemein wichtig.

Sie kommen im Ganzen genommen mit Walſh Bemerkungen uͤberein, weichen aber doch in einigen Umſtaͤnden ab. So konnte z. B. Spallanzani nicht finden, daß das Thier, wenn es die Erſchuͤtterung geben will, allemal die Augen zudruͤcke, uͤberhaupt ließ ſich an den Bewegungen des Koͤrpers kein ſicheres allgemeines Merkmal des ausbrechenden Stoßes entdecken. Zween gleich große und gleich muntere Krampfrochen gaben unter gleichen Umſtaͤnden die Schlaͤge auf ganz verſchiedene Weiſe, ſo daß alles von der Willkuͤhr des Thieres abzuhaͤngen ſchien. Die wirkliche Beruͤhrung iſt unumgaͤnglich noͤthig; bleibt die Hand auch nur um die Dicke der Haut entfernt, ſo wird nichts empſunden. Oft iſt ſogar noch einiger Reiz oder Verwundung und Stechen der elektriſchen Organe erforderlich. Wenn man den Thieren dieſe Organe ausriß, ſo lebten ſie zwar fort, gaben aber keine Erſchuͤtterung mehr,

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[882/0892] ſchnell hinter einander durch ſeine Hand entladen wuͤrden, wobey die Erſchuͤtterung bisweilen kaum eine, bisweilen 2—3 Secunden dauerte. Ob man mit dem Finger ſtark oder ſchwach druͤckte, war in der Staͤrke der Erſchuͤtterung einerley; wenn man aber den Fiſch beugte, ſo gab er haͤufigere Schlaͤge. Dieſe Verſuche ſetzen es außer allen Zweifel, daß die Erſchuͤtterungen dieſes Fiſches elektriſche Erſcheinungen ſind. Die von D. Schilling vorgegebne Verbindung derſelben mit dem Magnete (ſ. den Art. Zitteraal) iſt nicht nur von Walſh und Ingenhouß, ſondern auch von Spallanzani (Brief an den Marcheſe Luccheſini, in den Opuſcoli ſcelti di Milano, 1783. im Auszuge in d. Gothaiſchen Magazin fuͤr d. Neuſte rc. II. B. 3. St. S. 89 u. f.) ganz ungegruͤndet befunden worden. Die zuletzt angefuͤhrten Beobachtungen, wozu Spallanzani in einem Briefe an Bonnet (Memorie di matematica e ſiſica della ſocietà italiana, To. II. p. 603 ſqq. deutſch in den leipziger Samml. zur Phyſik und Naturg. IV. B. 3 Stuͤck, S. 338 u. f. und im gothaiſchen Magazin V. B. 3 St. S. 41.) noch betraͤchtliche Zuſaͤtze geliefert hat, ſind fuͤr die Naturgeſchichte des Zitterrochens ungemein wichtig. Sie kommen im Ganzen genommen mit Walſh Bemerkungen uͤberein, weichen aber doch in einigen Umſtaͤnden ab. So konnte z. B. Spallanzani nicht finden, daß das Thier, wenn es die Erſchuͤtterung geben will, allemal die Augen zudruͤcke, uͤberhaupt ließ ſich an den Bewegungen des Koͤrpers kein ſicheres allgemeines Merkmal des ausbrechenden Stoßes entdecken. Zween gleich große und gleich muntere Krampfrochen gaben unter gleichen Umſtaͤnden die Schlaͤge auf ganz verſchiedene Weiſe, ſo daß alles von der Willkuͤhr des Thieres abzuhaͤngen ſchien. Die wirkliche Beruͤhrung iſt unumgaͤnglich noͤthig; bleibt die Hand auch nur um die Dicke der Haut entfernt, ſo wird nichts empſunden. Oft iſt ſogar noch einiger Reiz oder Verwundung und Stechen der elektriſchen Organe erforderlich. Wenn man den Thieren dieſe Organe ausriß, ſo lebten ſie zwar fort, gaben aber keine Erſchuͤtterung mehr,

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 4. Leipzig, 1798, S. 882. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch04_1798/892>, abgerufen am 24.11.2024.