Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.Compaß. Zusatz zu Th. I. S. 521--527. Man findet die Einrichtung der Boussole zum Gebrauch der Feldmeßkunst von Herrn Meinert (Anfangsgründe der Feldmeßkunst. Halle, 1794. gr. 8. §. 51. 52. S. 85. u. f.) so, wie den Grubencompaß und Hängcompaß der Markscheider von Herrn Lempe (Gründl. Anleitung zur Markscheidekunst. Leipzig, 1782. gr. 8. §. 177--193. S. 81. u. f.) beschrieben. Condensator der Elektricität. Zusatz zu diesem Art. Th. I. S. 533. u. f. Gegen den Gebrauch des Condensators zu Untersuchung und Vergleichung sehr schwacher Elektricitäten hat Cavallo (Philos. Trans. Vol. LXXVIII. P. I. p. 1. sqq.) die nicht ungegründete Erinnerung gemacht, daß durch das öftere Aufsetzen des Deckels auf die Basis eine ursprüngliche Elektricität in der letztern erregt werde, wodurch sich die Vorrichtung in eine Art von Elektrophor verwandle und die damit erhaltenen Resultate unzuverläßig mache. Dieses wird aber gänzlich vermieden, wenn man nach dem Vorschlage des Hrn. Hofrath Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Anfangsgr. d. Naturl. §. 538. g. 6te Auflage, S. 505.) zum Condensator eine Luftschicht wählt, deren Gebrauch hiezu überhaupt in mehrern Absichten zu empfehlen ist. Ein solcher Condensator ist nicht allein der wohlfeilste, den man haben kan, sondern er bewirkt auch sicher, daß die Basis nicht elektrophorisch werde, weil der Hauptkörper, aus dem er besteht, die Luft, jeden Augenblick schon für sich mit anderer Luft abwechselt und sich erneuert. Herr Lichtenberg giebt die Einrichtung hiezu folgendergestalt an. Auf eine Metallplatte, wozu die äußere Seite jedes flachen zinnernen Tellers gebraucht werden kan, lege man drey Stückchen Glas, so klein man sie nur z. B. aus zerschlagenem Fensterglas erhalten kan, ohngefähr in einem gleichseitigen Triangel. Je kleiner die Stückchen gewählt werden, desto besser. Hr. L. hat sie so klein genommen, daß Compaß. Zuſatz zu Th. I. S. 521—527. Man findet die Einrichtung der Bouſſole zum Gebrauch der Feldmeßkunſt von Herrn Meinert (Anfangsgruͤnde der Feldmeßkunſt. Halle, 1794. gr. 8. §. 51. 52. S. 85. u. f.) ſo, wie den Grubencompaß und Haͤngcompaß der Markſcheider von Herrn Lempe (Gruͤndl. Anleitung zur Markſcheidekunſt. Leipzig, 1782. gr. 8. §. 177—193. S. 81. u. f.) beſchrieben. Condenſator der Elektricitaͤt. Zuſatz zu dieſem Art. Th. I. S. 533. u. f. Gegen den Gebrauch des Condenſators zu Unterſuchung und Vergleichung ſehr ſchwacher Elektricitaͤten hat Cavallo (Philoſ. Trans. Vol. LXXVIII. P. I. p. 1. ſqq.) die nicht ungegruͤndete Erinnerung gemacht, daß durch das oͤftere Aufſetzen des Deckels auf die Baſis eine urſpruͤngliche Elektricitaͤt in der letztern erregt werde, wodurch ſich die Vorrichtung in eine Art von Elektrophor verwandle und die damit erhaltenen Reſultate unzuverlaͤßig mache. Dieſes wird aber gaͤnzlich vermieden, wenn man nach dem Vorſchlage des Hrn. Hofrath Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Anfangsgr. d. Naturl. §. 538. g. 6te Auflage, S. 505.) zum Condenſator eine Luftſchicht waͤhlt, deren Gebrauch hiezu uͤberhaupt in mehrern Abſichten zu empfehlen iſt. Ein ſolcher Condenſator iſt nicht allein der wohlfeilſte, den man haben kan, ſondern er bewirkt auch ſicher, daß die Baſis nicht elektrophoriſch werde, weil der Hauptkoͤrper, aus dem er beſteht, die Luft, jeden Augenblick ſchon fuͤr ſich mit anderer Luft abwechſelt und ſich erneuert. Herr Lichtenberg giebt die Einrichtung hiezu folgendergeſtalt an. Auf eine Metallplatte, wozu die aͤußere Seite jedes flachen zinnernen Tellers gebraucht werden kan, lege man drey Stuͤckchen Glas, ſo klein man ſie nur z. B. aus zerſchlagenem Fenſterglas erhalten kan, ohngefaͤhr in einem gleichſeitigen Triangel. Je kleiner die Stuͤckchen gewaͤhlt werden, deſto beſſer. Hr. L. hat ſie ſo klein genommen, daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0211" xml:id="P.5.199" n="199"/><lb/> </p> </div> <div n="2"> <head>Compaß.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Zuſatz zu Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 521—527.</hi> </p> <p>Man findet die Einrichtung der Bouſſole zum Gebrauch der Feldmeßkunſt von Herrn <hi rendition="#b">Meinert</hi> (Anfangsgruͤnde der Feldmeßkunſt. Halle, 1794. gr. 8. §. 51. 52. S. 85. u. f.) ſo, wie den Grubencompaß und Haͤngcompaß der Markſcheider von Herrn <hi rendition="#b">Lempe</hi> (Gruͤndl. Anleitung zur Markſcheidekunſt. Leipzig, 1782. gr. 8. §. 177—193. S. 81. u. f.) beſchrieben.</p> </div> <div n="2"> <head>Condenſator der Elektricitaͤt.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Zuſatz zu dieſem Art. Th. <hi rendition="#aq">I.</hi> S. 533. u. f.</hi> </p> <p>Gegen den Gebrauch des Condenſators zu Unterſuchung und Vergleichung ſehr ſchwacher Elektricitaͤten hat <hi rendition="#b">Cavallo</hi> <hi rendition="#aq">(Philoſ. Trans. Vol. LXXVIII. P. I. p. 1. ſqq.)</hi> die nicht ungegruͤndete Erinnerung gemacht, daß durch das oͤftere Aufſetzen des Deckels auf die Baſis eine urſpruͤngliche Elektricitaͤt in der letztern erregt werde, wodurch ſich die Vorrichtung in eine Art von Elektrophor verwandle und die damit erhaltenen Reſultate unzuverlaͤßig mache.</p> <p>Dieſes wird aber gaͤnzlich vermieden, wenn man nach dem Vorſchlage des Hrn. Hofrath <hi rendition="#b">Lichtenberg</hi> (Anm. zu <hi rendition="#b">Erxlebens</hi> Anfangsgr. d. Naturl. §. 538. g. 6te Auflage, S. 505.) zum Condenſator eine <hi rendition="#b">Luftſchicht</hi> waͤhlt, deren Gebrauch hiezu uͤberhaupt in mehrern Abſichten zu empfehlen iſt. Ein ſolcher Condenſator iſt nicht allein der wohlfeilſte, den man haben kan, ſondern er bewirkt auch ſicher, daß die Baſis nicht elektrophoriſch werde, weil der Hauptkoͤrper, aus dem er beſteht, die Luft, jeden Augenblick ſchon fuͤr ſich mit anderer Luft abwechſelt und ſich erneuert. Herr <hi rendition="#b">Lichtenberg</hi> giebt die Einrichtung hiezu folgendergeſtalt an.</p> <p>Auf eine Metallplatte, wozu die aͤußere Seite jedes flachen zinnernen Tellers gebraucht werden kan, lege man drey Stuͤckchen Glas, ſo klein man ſie nur z. B. aus zerſchlagenem Fenſterglas erhalten kan, ohngefaͤhr in einem gleichſeitigen Triangel. Je kleiner die Stuͤckchen gewaͤhlt werden, deſto beſſer. Hr. L. hat ſie ſo klein genommen, daß<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [199/0211]
Compaß.
Zuſatz zu Th. I. S. 521—527.
Man findet die Einrichtung der Bouſſole zum Gebrauch der Feldmeßkunſt von Herrn Meinert (Anfangsgruͤnde der Feldmeßkunſt. Halle, 1794. gr. 8. §. 51. 52. S. 85. u. f.) ſo, wie den Grubencompaß und Haͤngcompaß der Markſcheider von Herrn Lempe (Gruͤndl. Anleitung zur Markſcheidekunſt. Leipzig, 1782. gr. 8. §. 177—193. S. 81. u. f.) beſchrieben.
Condenſator der Elektricitaͤt.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. I. S. 533. u. f.
Gegen den Gebrauch des Condenſators zu Unterſuchung und Vergleichung ſehr ſchwacher Elektricitaͤten hat Cavallo (Philoſ. Trans. Vol. LXXVIII. P. I. p. 1. ſqq.) die nicht ungegruͤndete Erinnerung gemacht, daß durch das oͤftere Aufſetzen des Deckels auf die Baſis eine urſpruͤngliche Elektricitaͤt in der letztern erregt werde, wodurch ſich die Vorrichtung in eine Art von Elektrophor verwandle und die damit erhaltenen Reſultate unzuverlaͤßig mache.
Dieſes wird aber gaͤnzlich vermieden, wenn man nach dem Vorſchlage des Hrn. Hofrath Lichtenberg (Anm. zu Erxlebens Anfangsgr. d. Naturl. §. 538. g. 6te Auflage, S. 505.) zum Condenſator eine Luftſchicht waͤhlt, deren Gebrauch hiezu uͤberhaupt in mehrern Abſichten zu empfehlen iſt. Ein ſolcher Condenſator iſt nicht allein der wohlfeilſte, den man haben kan, ſondern er bewirkt auch ſicher, daß die Baſis nicht elektrophoriſch werde, weil der Hauptkoͤrper, aus dem er beſteht, die Luft, jeden Augenblick ſchon fuͤr ſich mit anderer Luft abwechſelt und ſich erneuert. Herr Lichtenberg giebt die Einrichtung hiezu folgendergeſtalt an.
Auf eine Metallplatte, wozu die aͤußere Seite jedes flachen zinnernen Tellers gebraucht werden kan, lege man drey Stuͤckchen Glas, ſo klein man ſie nur z. B. aus zerſchlagenem Fenſterglas erhalten kan, ohngefaͤhr in einem gleichſeitigen Triangel. Je kleiner die Stuͤckchen gewaͤhlt werden, deſto beſſer. Hr. L. hat ſie ſo klein genommen, daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |