kann auch zu gewissem Behuf der Kolben, der sonst blos burch die Ueberwucht des Pumpenwerks gehoben wird, durch die Elasticität der Dämpfe selbst gehoben werden. Diese Einrichtung ist sehr einfach, und es können dadurch alle Maschinen, zu denen man sonst ober- oder unterschlächtige Wasserräder gebrauchte, mit Vortheil getrieben werden. Etwas davon findet man in der neuen Wasserbaukunst' des Hrn. v. Prony(Nouvelle Architecture hydraulique. Premiere Partie. a Paris, 1790. 4maj.von Prony neue Archytectura hydraulica, a. d. Frz. v. K. C. Langsdorf. Frf. a. M. I. Th. 1. B. 1794. 2. B. 1795. gr. 4.).
Bossut, und aus ihm Langsdorf (Lehrb. der Hydraulik, §. 399) geben Beschreibungen und Zeichnungen der Maschine, welche zu Chaillot bey Paris nach den Vorschriften der Herren Watt und Boulton durch die Gebrüder Perrier erbaut, und eine der größten dieser Art ist. Ihr Kessel, oben kugelförmig und unten cylindrisch, hat 16 Fuß 8 Zoll Durchmesser und 8 Fuß Höhe; der große Cylinder hat 59 Zoll, und der Stiefel der Pumpe 26 Zoll im Durchmesser; der Kolbenhub beträgt 8 Fuß, 4 Zoll. Das Druckwerk, das die Maschine treibt, liefert ohngefähr 400000 Cubikfuß Wasser in 24 Stunden.
Von dem Ertrage und Kostenaufwande der Dampfmaschinen beym Grubenbau in Cornwallis giebt Hr. Hawkins (Bergmännisches Journ. 1793. VI. St. S. 459 u. f.) Nachricht, und gedenkt zugleich einer ganz neuen Verbesserung derselben durch einen Hrn. Hornblower, wobey der Dampf (der bey den Wattischen Maschinen, nachdem die Wirkung vorbey ist, in Wasser verwandelt wird) in einen zweyten Cylinder übergeht, und hier eine zweyte Wirkung auf das nemliche Ende des Balanciers thut. Nach dieser Art ist eine Maschine auf der Kupfergrube Tin Croft in Cornwallis gebaut worden, deren Wirkung sich gegen die der Wattischen nach Versuchen vom 4. Apr. 1792, wie 16 1/2 zu 10 verhält.
Bey Hettstädt in der Grafschaft Mannsfeld hat der königlich-preußische Oberbergrath Herr Bückling im Jahr 1788 eine Wattische Feuermaschine zu Stande gebracht, von welcher
kann auch zu gewiſſem Behuf der Kolben, der ſonſt blos burch die Ueberwucht des Pumpenwerks gehoben wird, durch die Elaſticitaͤt der Daͤmpfe ſelbſt gehoben werden. Dieſe Einrichtung iſt ſehr einfach, und es koͤnnen dadurch alle Maſchinen, zu denen man ſonſt ober- oder unterſchlaͤchtige Waſſerraͤder gebrauchte, mit Vortheil getrieben werden. Etwas davon findet man in der neuen Waſſerbaukunſt' des Hrn. v. Prony(Nouvelle Architecture hydraulique. Première Partie. à Paris, 1790. 4maj.von Prony neue Archytectura hydraulica, a. d. Frz. v. K. C. Langsdorf. Frf. a. M. I. Th. 1. B. 1794. 2. B. 1795. gr. 4.).
Boſſut, und aus ihm Langsdorf (Lehrb. der Hydraulik, §. 399) geben Beſchreibungen und Zeichnungen der Maſchine, welche zu Chaillot bey Paris nach den Vorſchriften der Herren Watt und Boulton durch die Gebruͤder Perrier erbaut, und eine der groͤßten dieſer Art iſt. Ihr Keſſel, oben kugelfoͤrmig und unten cylindriſch, hat 16 Fuß 8 Zoll Durchmeſſer und 8 Fuß Hoͤhe; der große Cylinder hat 59 Zoll, und der Stiefel der Pumpe 26 Zoll im Durchmeſſer; der Kolbenhub betraͤgt 8 Fuß, 4 Zoll. Das Druckwerk, das die Maſchine treibt, liefert ohngefaͤhr 400000 Cubikfuß Waſſer in 24 Stunden.
Von dem Ertrage und Koſtenaufwande der Dampfmaſchinen beym Grubenbau in Cornwallis giebt Hr. Hawkins (Bergmaͤnniſches Journ. 1793. VI. St. S. 459 u. f.) Nachricht, und gedenkt zugleich einer ganz neuen Verbeſſerung derſelben durch einen Hrn. Hornblower, wobey der Dampf (der bey den Wattiſchen Maſchinen, nachdem die Wirkung vorbey iſt, in Waſſer verwandelt wird) in einen zweyten Cylinder uͤbergeht, und hier eine zweyte Wirkung auf das nemliche Ende des Balanciers thut. Nach dieſer Art iſt eine Maſchine auf der Kupfergrube Tin Croft in Cornwallis gebaut worden, deren Wirkung ſich gegen die der Wattiſchen nach Verſuchen vom 4. Apr. 1792, wie 16 1/2 zu 10 verhaͤlt.
Bey Hettſtaͤdt in der Grafſchaft Mannsfeld hat der koͤniglich-preußiſche Oberbergrath Herr Buͤckling im Jahr 1788 eine Wattiſche Feuermaſchine zu Stande gebracht, von welcher
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kann auch zu gewiſſem Behuf der Kolben, der ſonſt blos burch die Ueberwucht des Pumpenwerks gehoben wird, durch die Elaſticitaͤt der Daͤmpfe ſelbſt gehoben werden. Dieſe Einrichtung iſt ſehr einfach, und es koͤnnen dadurch alle Maſchinen, zu denen man ſonſt ober- oder unterſchlaͤchtige Waſſerraͤder gebrauchte, mit Vortheil getrieben werden. Etwas davon findet man in der neuen Waſſerbaukunſt' des Hrn. v. Prony (Nouvelle Architecture hydraulique. Première Partie. à Paris, 1790. 4maj. von Prony neue Archytectura hydraulica, a. d. Frz. v. K. C. Langsdorf. Frf. a. M. I. Th. 1. B. 1794. 2. B. 1795. gr. 4.).
Boſſut, und aus ihm Langsdorf (Lehrb. der Hydraulik, §. 399) geben Beſchreibungen und Zeichnungen der Maſchine, welche zu Chaillot bey Paris nach den Vorſchriften der Herren Watt und Boulton durch die Gebruͤder Perrier erbaut, und eine der groͤßten dieſer Art iſt. Ihr Keſſel, oben kugelfoͤrmig und unten cylindriſch, hat 16 Fuß 8 Zoll Durchmeſſer und 8 Fuß Hoͤhe; der große Cylinder hat 59 Zoll, und der Stiefel der Pumpe 26 Zoll im Durchmeſſer; der Kolbenhub betraͤgt 8 Fuß, 4 Zoll. Das Druckwerk, das die Maſchine treibt, liefert ohngefaͤhr 400000 Cubikfuß Waſſer in 24 Stunden.
Von dem Ertrage und Koſtenaufwande der Dampfmaſchinen beym Grubenbau in Cornwallis giebt Hr. Hawkins (Bergmaͤnniſches Journ. 1793. VI. St. S. 459 u. f.) Nachricht, und gedenkt zugleich einer ganz neuen Verbeſſerung derſelben durch einen Hrn. Hornblower, wobey der Dampf (der bey den Wattiſchen Maſchinen, nachdem die Wirkung vorbey iſt, in Waſſer verwandelt wird) in einen zweyten Cylinder uͤbergeht, und hier eine zweyte Wirkung auf das nemliche Ende des Balanciers thut. Nach dieſer Art iſt eine Maſchine auf der Kupfergrube Tin Croft in Cornwallis gebaut worden, deren Wirkung ſich gegen die der Wattiſchen nach Verſuchen vom 4. Apr. 1792, wie 16 1/2 zu 10 verhaͤlt.
Bey Hettſtaͤdt in der Grafſchaft Mannsfeld hat der koͤniglich-preußiſche Oberbergrath Herr Buͤckling im Jahr 1788 eine Wattiſche Feuermaſchine zu Stande gebracht, von welcher
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/231>, abgerufen am 21.11.2024.
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