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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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man in der Deutschen Monatsschrift (März 1793) und im Gothaischen Magazin für das Neuste aus der Phys. und Naturg. (IX. B. 2. St. S. 106 u f.) eine kurze Nachricht findet. Die Absicht dieser Maschine war aber nicht, wie daselbst angegeben wird, die Stollenwasser der dortigen Schieferbergwerke hinwegzuschaffen, sondern vielmehr, die Wasser der tiefen unter dem Stollen liegenden Baue zu heben, und auf den Stollen auszugießen. Auch ist dort S. 109 der Effect dieser Maschine (98000 Cubikfuß Wasser in 24 Stunden) um ein beträchtliches zu hoch angegeben. Im Bergmännischen Journal (VI. Jahrg. 5. St. May 1793. S. 444.) findet man eine Vergleichung des Effects dieser Maschine und eines Kunstgezeugs bey Freyberg, wobey auf 16 Hübe in einer Minute 58 Cubikfuß Wasser gerechnet sind. Dieses gäbe in 24 Stunden nur 83520 Cubikfuß. Gewöhnlich aber hob die Maschine in einer Minute nur 11--13 mal, daß also die Angabe bis auf 64000 Cubikfuß zu vermindern ist.

Noch eine Feuermaschine hat Herr Bückling auf dem königl. preußischen Salzwerke zu Schönebeck bey Magdeburg errichtet, um die Sohle aus dem Brunnen auf die Gradirhäuser zu erheben. Ihr Cylinder von Gußeisen hat 40 rheinl. Zoll Durchmesser, und 9 1/2 Fuß Höhe; sie leistet mehr, als man sonst durch 137 Pferde bewirkte.

Die Maschine bey Hettstädt ist im Sommer 1794 wiederum abgeworfen, und eine beträchtlich größere an ihre Stelle gesetzt worden, deren Einrichtung und Zeichnungen Herr Gren (Neues Journ. der Phys. I. B. 2. Heft, S. 144 u. f.) bey seiner Beschreibung der Wattschen Dampfmaschine zum Grunde gelegt hat. Noch ehe Hrn. Grens Aufsatz erschien, hatte der würdige und gelehrte Vorsteher des chursächsischen Bergbaues in der Grafschaft Mannsfeld, Herr Bergcommissionsrath Tölpe, auf meine Bitte die Gefälligkeit, von dieser merkwürdigen Maschine folgende sehr zuverläßige Nachricht zum Gebrauch für dieses Wörterbuch aufzusetzen, für deren Mittheilung ihm die Leser desselben mit mir aufs verbindlichste danken werden.


man in der Deutſchen Monatsſchrift (Maͤrz 1793) und im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. und Naturg. (IX. B. 2. St. S. 106 u f.) eine kurze Nachricht findet. Die Abſicht dieſer Maſchine war aber nicht, wie daſelbſt angegeben wird, die Stollenwaſſer der dortigen Schieferbergwerke hinwegzuſchaffen, ſondern vielmehr, die Waſſer der tiefen unter dem Stollen liegenden Baue zu heben, und auf den Stollen auszugießen. Auch iſt dort S. 109 der Effect dieſer Maſchine (98000 Cubikfuß Waſſer in 24 Stunden) um ein betraͤchtliches zu hoch angegeben. Im Bergmaͤnniſchen Journal (VI. Jahrg. 5. St. May 1793. S. 444.) findet man eine Vergleichung des Effects dieſer Maſchine und eines Kunſtgezeugs bey Freyberg, wobey auf 16 Huͤbe in einer Minute 58 Cubikfuß Waſſer gerechnet ſind. Dieſes gaͤbe in 24 Stunden nur 83520 Cubikfuß. Gewoͤhnlich aber hob die Maſchine in einer Minute nur 11—13 mal, daß alſo die Angabe bis auf 64000 Cubikfuß zu vermindern iſt.

Noch eine Feuermaſchine hat Herr Buͤckling auf dem koͤnigl. preußiſchen Salzwerke zu Schoͤnebeck bey Magdeburg errichtet, um die Sohle aus dem Brunnen auf die Gradirhaͤuſer zu erheben. Ihr Cylinder von Gußeiſen hat 40 rheinl. Zoll Durchmeſſer, und 9 1/2 Fuß Hoͤhe; ſie leiſtet mehr, als man ſonſt durch 137 Pferde bewirkte.

Die Maſchine bey Hettſtaͤdt iſt im Sommer 1794 wiederum abgeworfen, und eine betraͤchtlich groͤßere an ihre Stelle geſetzt worden, deren Einrichtung und Zeichnungen Herr Gren (Neues Journ. der Phyſ. I. B. 2. Heft, S. 144 u. f.) bey ſeiner Beſchreibung der Wattſchen Dampfmaſchine zum Grunde gelegt hat. Noch ehe Hrn. Grens Aufſatz erſchien, hatte der wuͤrdige und gelehrte Vorſteher des churſaͤchſiſchen Bergbaues in der Grafſchaft Mannsfeld, Herr Bergcommiſſionsrath Toͤlpe, auf meine Bitte die Gefaͤlligkeit, von dieſer merkwuͤrdigen Maſchine folgende ſehr zuverlaͤßige Nachricht zum Gebrauch fuͤr dieſes Woͤrterbuch aufzuſetzen, fuͤr deren Mittheilung ihm die Leſer deſſelben mit mir aufs verbindlichſte danken werden.

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[220/0232] man in der Deutſchen Monatsſchrift (Maͤrz 1793) und im Gothaiſchen Magazin fuͤr das Neuſte aus der Phyſ. und Naturg. (IX. B. 2. St. S. 106 u f.) eine kurze Nachricht findet. Die Abſicht dieſer Maſchine war aber nicht, wie daſelbſt angegeben wird, die Stollenwaſſer der dortigen Schieferbergwerke hinwegzuſchaffen, ſondern vielmehr, die Waſſer der tiefen unter dem Stollen liegenden Baue zu heben, und auf den Stollen auszugießen. Auch iſt dort S. 109 der Effect dieſer Maſchine (98000 Cubikfuß Waſſer in 24 Stunden) um ein betraͤchtliches zu hoch angegeben. Im Bergmaͤnniſchen Journal (VI. Jahrg. 5. St. May 1793. S. 444.) findet man eine Vergleichung des Effects dieſer Maſchine und eines Kunſtgezeugs bey Freyberg, wobey auf 16 Huͤbe in einer Minute 58 Cubikfuß Waſſer gerechnet ſind. Dieſes gaͤbe in 24 Stunden nur 83520 Cubikfuß. Gewoͤhnlich aber hob die Maſchine in einer Minute nur 11—13 mal, daß alſo die Angabe bis auf 64000 Cubikfuß zu vermindern iſt. Noch eine Feuermaſchine hat Herr Buͤckling auf dem koͤnigl. preußiſchen Salzwerke zu Schoͤnebeck bey Magdeburg errichtet, um die Sohle aus dem Brunnen auf die Gradirhaͤuſer zu erheben. Ihr Cylinder von Gußeiſen hat 40 rheinl. Zoll Durchmeſſer, und 9 1/2 Fuß Hoͤhe; ſie leiſtet mehr, als man ſonſt durch 137 Pferde bewirkte. Die Maſchine bey Hettſtaͤdt iſt im Sommer 1794 wiederum abgeworfen, und eine betraͤchtlich groͤßere an ihre Stelle geſetzt worden, deren Einrichtung und Zeichnungen Herr Gren (Neues Journ. der Phyſ. I. B. 2. Heft, S. 144 u. f.) bey ſeiner Beſchreibung der Wattſchen Dampfmaſchine zum Grunde gelegt hat. Noch ehe Hrn. Grens Aufſatz erſchien, hatte der wuͤrdige und gelehrte Vorſteher des churſaͤchſiſchen Bergbaues in der Grafſchaft Mannsfeld, Herr Bergcommiſſionsrath Toͤlpe, auf meine Bitte die Gefaͤlligkeit, von dieſer merkwuͤrdigen Maſchine folgende ſehr zuverlaͤßige Nachricht zum Gebrauch fuͤr dieſes Woͤrterbuch aufzuſetzen, fuͤr deren Mittheilung ihm die Leſer deſſelben mit mir aufs verbindlichſte danken werden.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/232>, abgerufen am 21.11.2024.