Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Diese Maschine ist im Sommer 1794 ohnweit Hettstädt auf dem königlich - preußischen Burgörner Refier erbaut worden, und es wird mittelst derselben das auf den dasigen Kupferschieferbauen sich findende Wasser, 28 Lachter hoch, bis auf den Burgörner Stollen gehoben. Der Kessel, in welchem die Dämpfe erzeugt werden, hat die Form und die Dimensionen, welche Fig. 7. Taf. XXVIII. angiebt. Der untere Theil desselben abcros besteht aus einem Parallelepipedum, mit einer concaven gedruckt cylinbrischen Grundfläche abn. Der obere Theil bildet einen etwas gedruckt cylindrischen Abschnitt, dessen mit der Axe des Cylinders parallellaufende Grundfläche gerade so groß ist, als die obere Grundfläche des Parallelepipedi. Um das Feuer an noch mehrern Punkten, außer der untern concaven Grundfläche abmn, wirken zu lassen, geht durch den innern Kesselraum, der langen Seiten- und der untern Grundfläche parallel, eine gedruckt cylinderförmige Röhre cfgdhi, durch welche die Flamme bey cfgd hinein- und bey hi wieder herausschlägt. Nach einer ohngefähren Berechnung beträgt der Inhalt des ganzen Kessels, mit Inbegrif des durch selbigen gehenden Röhrenraums, 696 rheinländische Cubikfuß. Um zu verhüten, daß dieser Kessel durch die Gewalt der Dämpfe nicht zersprengt werde, ist derselbe inwendig mit achtzehn starken eisernen Stäben auf eine zweckmäßige Art durchzogen. Das Eisenblech, aus welchem der Kessel zusammengesetzt ist, hat dreyerley Stärke. Am Boden, auf welchen das Feuer am stärksten wirkt, ist selbiges 1/2 Zoll, an den Seiten 3/8 Zoll, und an der Haube 1/4 Zoll stark. Wenn Dämpfe erzeugt werden sollen, wird nur der untere parallelepipedische Kesselraum, nemlich 6 Fuß hoch, mit Wasser angefüllt, welches nach Abzug des untern concaven cylindrischen, und des durch selbigen gehenden Röhrenraums,
Dieſe Maſchine iſt im Sommer 1794 ohnweit Hettſtaͤdt auf dem koͤniglich - preußiſchen Burgoͤrner Refier erbaut worden, und es wird mittelſt derſelben das auf den daſigen Kupferſchieferbauen ſich findende Waſſer, 28 Lachter hoch, bis auf den Burgoͤrner Stollen gehoben. Der Keſſel, in welchem die Daͤmpfe erzeugt werden, hat die Form und die Dimenſionen, welche Fig. 7. Taf. XXVIII. angiebt. Der untere Theil deſſelben abcros beſteht aus einem Parallelepipedum, mit einer concaven gedruckt cylinbriſchen Grundflaͤche abn. Der obere Theil bildet einen etwas gedruckt cylindriſchen Abſchnitt, deſſen mit der Axe des Cylinders parallellaufende Grundflaͤche gerade ſo groß iſt, als die obere Grundflaͤche des Parallelepipedi. Um das Feuer an noch mehrern Punkten, außer der untern concaven Grundflaͤche abmn, wirken zu laſſen, geht durch den innern Keſſelraum, der langen Seiten- und der untern Grundflaͤche parallel, eine gedruckt cylinderfoͤrmige Roͤhre cfgdhi, durch welche die Flamme bey cfgd hinein- und bey hi wieder herausſchlaͤgt. Nach einer ohngefaͤhren Berechnung betraͤgt der Inhalt des ganzen Keſſels, mit Inbegrif des durch ſelbigen gehenden Roͤhrenraums, 696 rheinlaͤndiſche Cubikfuß. Um zu verhuͤten, daß dieſer Keſſel durch die Gewalt der Daͤmpfe nicht zerſprengt werde, iſt derſelbe inwendig mit achtzehn ſtarken eiſernen Staͤben auf eine zweckmaͤßige Art durchzogen. Das Eiſenblech, aus welchem der Keſſel zuſammengeſetzt iſt, hat dreyerley Staͤrke. Am Boden, auf welchen das Feuer am ſtaͤrkſten wirkt, iſt ſelbiges 1/2 Zoll, an den Seiten 3/8 Zoll, und an der Haube 1/4 Zoll ſtark. Wenn Daͤmpfe erzeugt werden ſollen, wird nur der untere parallelepipediſche Keſſelraum, nemlich 6 Fuß hoch, mit Waſſer angefuͤllt, welches nach Abzug des untern concaven cylindriſchen, und des durch ſelbigen gehenden Roͤhrenraums, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0233" xml:id="P.5.221" n="221"/><lb/> <hi rendition="#c">Bemerkungen uͤber die neue Feuermaſchine auf dem Burgoͤrner Refier in der Grafſchaft Mannsſeld.</hi> </p> <p>Dieſe Maſchine iſt im Sommer 1794 ohnweit Hettſtaͤdt auf dem koͤniglich - preußiſchen Burgoͤrner Refier erbaut worden, und es wird mittelſt derſelben das auf den daſigen Kupferſchieferbauen ſich findende Waſſer, 28 Lachter hoch, bis auf den Burgoͤrner Stollen gehoben.</p> <p>Der Keſſel, in welchem die Daͤmpfe erzeugt werden, hat die Form und die Dimenſionen, welche Fig. 7. Taf. <hi rendition="#aq">XXVIII.</hi> angiebt. Der untere Theil deſſelben <hi rendition="#aq">abcros</hi> beſteht aus einem Parallelepipedum, mit einer concaven gedruckt cylinbriſchen Grundflaͤche <hi rendition="#aq">abn.</hi> Der obere Theil bildet einen etwas gedruckt cylindriſchen Abſchnitt, deſſen mit der Axe des Cylinders parallellaufende Grundflaͤche gerade ſo groß iſt, als die obere Grundflaͤche des Parallelepipedi. Um das Feuer an noch mehrern Punkten, außer der untern concaven Grundflaͤche <hi rendition="#aq">abmn,</hi> wirken zu laſſen, geht durch den innern Keſſelraum, der langen Seiten- und der untern Grundflaͤche parallel, eine gedruckt cylinderfoͤrmige Roͤhre <hi rendition="#aq">cfgdhi,</hi> durch welche die Flamme bey <hi rendition="#aq">cfgd</hi> hinein- und bey <hi rendition="#aq">hi</hi> wieder herausſchlaͤgt.</p> <p>Nach einer ohngefaͤhren Berechnung betraͤgt der Inhalt des ganzen Keſſels, mit Inbegrif des durch ſelbigen gehenden Roͤhrenraums, 696 rheinlaͤndiſche Cubikfuß. Um zu verhuͤten, daß dieſer Keſſel durch die Gewalt der Daͤmpfe nicht zerſprengt werde, iſt derſelbe inwendig mit achtzehn ſtarken eiſernen Staͤben auf eine zweckmaͤßige Art durchzogen. Das Eiſenblech, aus welchem der Keſſel zuſammengeſetzt iſt, hat dreyerley Staͤrke. Am Boden, auf welchen das Feuer am ſtaͤrkſten wirkt, iſt ſelbiges 1/2 Zoll, an den Seiten 3/8 Zoll, und an der Haube 1/4 Zoll ſtark.</p> <p>Wenn Daͤmpfe erzeugt werden ſollen, wird nur der untere parallelepipediſche Keſſelraum, nemlich 6 Fuß hoch, mit Waſſer angefuͤllt, welches nach Abzug des untern concaven cylindriſchen, und des durch ſelbigen gehenden Roͤhrenraums,<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [221/0233]
Bemerkungen uͤber die neue Feuermaſchine auf dem Burgoͤrner Refier in der Grafſchaft Mannsſeld.
Dieſe Maſchine iſt im Sommer 1794 ohnweit Hettſtaͤdt auf dem koͤniglich - preußiſchen Burgoͤrner Refier erbaut worden, und es wird mittelſt derſelben das auf den daſigen Kupferſchieferbauen ſich findende Waſſer, 28 Lachter hoch, bis auf den Burgoͤrner Stollen gehoben.
Der Keſſel, in welchem die Daͤmpfe erzeugt werden, hat die Form und die Dimenſionen, welche Fig. 7. Taf. XXVIII. angiebt. Der untere Theil deſſelben abcros beſteht aus einem Parallelepipedum, mit einer concaven gedruckt cylinbriſchen Grundflaͤche abn. Der obere Theil bildet einen etwas gedruckt cylindriſchen Abſchnitt, deſſen mit der Axe des Cylinders parallellaufende Grundflaͤche gerade ſo groß iſt, als die obere Grundflaͤche des Parallelepipedi. Um das Feuer an noch mehrern Punkten, außer der untern concaven Grundflaͤche abmn, wirken zu laſſen, geht durch den innern Keſſelraum, der langen Seiten- und der untern Grundflaͤche parallel, eine gedruckt cylinderfoͤrmige Roͤhre cfgdhi, durch welche die Flamme bey cfgd hinein- und bey hi wieder herausſchlaͤgt.
Nach einer ohngefaͤhren Berechnung betraͤgt der Inhalt des ganzen Keſſels, mit Inbegrif des durch ſelbigen gehenden Roͤhrenraums, 696 rheinlaͤndiſche Cubikfuß. Um zu verhuͤten, daß dieſer Keſſel durch die Gewalt der Daͤmpfe nicht zerſprengt werde, iſt derſelbe inwendig mit achtzehn ſtarken eiſernen Staͤben auf eine zweckmaͤßige Art durchzogen. Das Eiſenblech, aus welchem der Keſſel zuſammengeſetzt iſt, hat dreyerley Staͤrke. Am Boden, auf welchen das Feuer am ſtaͤrkſten wirkt, iſt ſelbiges 1/2 Zoll, an den Seiten 3/8 Zoll, und an der Haube 1/4 Zoll ſtark.
Wenn Daͤmpfe erzeugt werden ſollen, wird nur der untere parallelepipediſche Keſſelraum, nemlich 6 Fuß hoch, mit Waſſer angefuͤllt, welches nach Abzug des untern concaven cylindriſchen, und des durch ſelbigen gehenden Roͤhrenraums,
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