runden, wohl polirten, eisernen Stange versehen, die durch den obern Boden des Cylinders ausgeht, und mittelst einer starken Kette, deren Glieder denen in Uhrfederketten ähnlich sind, an dem einen Endpunkte eines, gleich einem Wagbalken, beweglichen, auf einem tüchtigen Gestelle ruhenden, 26 rheinl. Fuß langen, aus verschiedenen Stücken eichenen Holzes zusammengesetzten, Balanciers befestiget ist. An dem andern Endpunkte des letztern hängen die, erstlich gegen 30 Lachter bis auf den Stollen, und dann noch 15 -- 16 Lachter unter denselben hineinschiebenden Kunst- oder Pumpenstangen.
Wenn die Dämpfe oberhalb des Kolbens oder Stempels eingelassen werden, und selbigen vermöge ihrer Elasticität mit großer Kraft nach dem Boden des Cylinders niedertreiben, so wird der eine Endpunkt des Balanciers nieder, und der andere Endpunkt desselben, an welchem die Kunst- oder Pumpenstangen hängen, in die Höhe gezogen, und auf solche Art ein Pumpenaushub bewirkt. Ist dieses erfolgt, so werden die Dämpfe mittelst eines Ventils durch eine andere, 2 1/2 Zoll weite und 13 Zoll lange, eiserne Röhre, der Moderator genannt, aus dem Cylinder abgeleitet, und in dem Condensator, ebenfalls einer eisernen, horizontal im kalten Wasser liegenden 8 1/2 Zoll weiten und 19 Fuß langen Röhre, mittelst Einspritzung kalten Wassers wiederum zu Wasser verdichtet. In dem nemlichen Augenblicke, in welchem die Dämpfe oberhalb des Kolbens ausgeführt werden, treten durch ein anderes Ventil wieder frische Dämpfe unter den Kolben, und bewirken dessen Emporsteigen, indem zu gleicher Zeit die Kunst- oder Pumpenstangen, nebst den an selbigen hängenden Pumpenkolben, durch ihr überwiegendes Gewicht den Balancier auf der andern Seite hinunter, und eben dadurch den Hauptkolben oder Stempel des Cylinders in die Höhe ziehen.
An der ganzen Maschine hängen nur zwey sogenannte hohe Pumpensätze oder Pumpen, die einander das Wasser zuheben, und von welchen jede, mit Inbegrif 10 Lachter hoher Aufsatzröhren, 14 Lachter hoch ist. Die gesammte Tiefe,
runden, wohl polirten, eiſernen Stange verſehen, die durch den obern Boden des Cylinders ausgeht, und mittelſt einer ſtarken Kette, deren Glieder denen in Uhrfederketten aͤhnlich ſind, an dem einen Endpunkte eines, gleich einem Wagbalken, beweglichen, auf einem tuͤchtigen Geſtelle ruhenden, 26 rheinl. Fuß langen, aus verſchiedenen Stuͤcken eichenen Holzes zuſammengeſetzten, Balanciers befeſtiget iſt. An dem andern Endpunkte des letztern haͤngen die, erſtlich gegen 30 Lachter bis auf den Stollen, und dann noch 15 — 16 Lachter unter denſelben hineinſchiebenden Kunſt- oder Pumpenſtangen.
Wenn die Daͤmpfe oberhalb des Kolbens oder Stempels eingelaſſen werden, und ſelbigen vermoͤge ihrer Elaſticitaͤt mit großer Kraft nach dem Boden des Cylinders niedertreiben, ſo wird der eine Endpunkt des Balanciers nieder, und der andere Endpunkt deſſelben, an welchem die Kunſt- oder Pumpenſtangen haͤngen, in die Hoͤhe gezogen, und auf ſolche Art ein Pumpenaushub bewirkt. Iſt dieſes erfolgt, ſo werden die Daͤmpfe mittelſt eines Ventils durch eine andere, 2 1/2 Zoll weite und 13 Zoll lange, eiſerne Roͤhre, der Moderator genannt, aus dem Cylinder abgeleitet, und in dem Condenſator, ebenfalls einer eiſernen, horizontal im kalten Waſſer liegenden 8 1/2 Zoll weiten und 19 Fuß langen Roͤhre, mittelſt Einſpritzung kalten Waſſers wiederum zu Waſſer verdichtet. In dem nemlichen Augenblicke, in welchem die Daͤmpfe oberhalb des Kolbens ausgefuͤhrt werden, treten durch ein anderes Ventil wieder friſche Daͤmpfe unter den Kolben, und bewirken deſſen Emporſteigen, indem zu gleicher Zeit die Kunſt- oder Pumpenſtangen, nebſt den an ſelbigen haͤngenden Pumpenkolben, durch ihr uͤberwiegendes Gewicht den Balancier auf der andern Seite hinunter, und eben dadurch den Hauptkolben oder Stempel des Cylinders in die Hoͤhe ziehen.
An der ganzen Maſchine haͤngen nur zwey ſogenannte hohe Pumpenſaͤtze oder Pumpen, die einander das Waſſer zuheben, und von welchen jede, mit Inbegrif 10 Lachter hoher Aufſatzroͤhren, 14 Lachter hoch iſt. Die geſammte Tiefe,
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runden, wohl polirten, eiſernen Stange verſehen, die durch den obern Boden des Cylinders ausgeht, und mittelſt einer ſtarken Kette, deren Glieder denen in Uhrfederketten aͤhnlich ſind, an dem einen Endpunkte eines, gleich einem Wagbalken, beweglichen, auf einem tuͤchtigen Geſtelle ruhenden, 26 rheinl. Fuß langen, aus verſchiedenen Stuͤcken eichenen Holzes zuſammengeſetzten, Balanciers befeſtiget iſt. An dem andern Endpunkte des letztern haͤngen die, erſtlich gegen 30 Lachter bis auf den Stollen, und dann noch 15 — 16 Lachter unter denſelben hineinſchiebenden Kunſt- oder Pumpenſtangen.</p><p>Wenn die Daͤmpfe oberhalb des Kolbens oder Stempels eingelaſſen werden, und ſelbigen vermoͤge ihrer Elaſticitaͤt mit großer Kraft nach dem Boden des Cylinders niedertreiben, ſo wird der eine Endpunkt des Balanciers nieder, und der andere Endpunkt deſſelben, an welchem die Kunſt- oder Pumpenſtangen haͤngen, in die Hoͤhe gezogen, und auf ſolche Art ein Pumpenaushub bewirkt. Iſt dieſes erfolgt, ſo werden die Daͤmpfe mittelſt eines Ventils durch eine andere, 2 1/2 Zoll weite und 13 Zoll lange, eiſerne Roͤhre, der <hirendition="#b">Moderator</hi> genannt, aus dem Cylinder abgeleitet, und in dem <hirendition="#b">Condenſator,</hi> ebenfalls einer eiſernen, horizontal im kalten Waſſer liegenden 8 1/2 Zoll weiten und 19 Fuß langen Roͤhre, mittelſt Einſpritzung kalten Waſſers wiederum zu Waſſer verdichtet. In dem nemlichen Augenblicke, in welchem die Daͤmpfe oberhalb des Kolbens ausgefuͤhrt werden, treten durch ein anderes Ventil wieder friſche Daͤmpfe unter den Kolben, und bewirken deſſen Emporſteigen, indem zu gleicher Zeit die Kunſt- oder Pumpenſtangen, nebſt den an ſelbigen haͤngenden Pumpenkolben, durch ihr uͤberwiegendes Gewicht den Balancier auf der andern Seite hinunter, und eben dadurch den Hauptkolben oder Stempel des Cylinders in die Hoͤhe ziehen.</p><p>An der ganzen Maſchine haͤngen nur zwey ſogenannte hohe Pumpenſaͤtze oder Pumpen, die einander das Waſſer zuheben, und von welchen jede, mit Inbegrif 10 Lachter hoher Aufſatzroͤhren, 14 Lachter hoch iſt. Die geſammte Tiefe,<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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runden, wohl polirten, eiſernen Stange verſehen, die durch den obern Boden des Cylinders ausgeht, und mittelſt einer ſtarken Kette, deren Glieder denen in Uhrfederketten aͤhnlich ſind, an dem einen Endpunkte eines, gleich einem Wagbalken, beweglichen, auf einem tuͤchtigen Geſtelle ruhenden, 26 rheinl. Fuß langen, aus verſchiedenen Stuͤcken eichenen Holzes zuſammengeſetzten, Balanciers befeſtiget iſt. An dem andern Endpunkte des letztern haͤngen die, erſtlich gegen 30 Lachter bis auf den Stollen, und dann noch 15 — 16 Lachter unter denſelben hineinſchiebenden Kunſt- oder Pumpenſtangen.
Wenn die Daͤmpfe oberhalb des Kolbens oder Stempels eingelaſſen werden, und ſelbigen vermoͤge ihrer Elaſticitaͤt mit großer Kraft nach dem Boden des Cylinders niedertreiben, ſo wird der eine Endpunkt des Balanciers nieder, und der andere Endpunkt deſſelben, an welchem die Kunſt- oder Pumpenſtangen haͤngen, in die Hoͤhe gezogen, und auf ſolche Art ein Pumpenaushub bewirkt. Iſt dieſes erfolgt, ſo werden die Daͤmpfe mittelſt eines Ventils durch eine andere, 2 1/2 Zoll weite und 13 Zoll lange, eiſerne Roͤhre, der Moderator genannt, aus dem Cylinder abgeleitet, und in dem Condenſator, ebenfalls einer eiſernen, horizontal im kalten Waſſer liegenden 8 1/2 Zoll weiten und 19 Fuß langen Roͤhre, mittelſt Einſpritzung kalten Waſſers wiederum zu Waſſer verdichtet. In dem nemlichen Augenblicke, in welchem die Daͤmpfe oberhalb des Kolbens ausgefuͤhrt werden, treten durch ein anderes Ventil wieder friſche Daͤmpfe unter den Kolben, und bewirken deſſen Emporſteigen, indem zu gleicher Zeit die Kunſt- oder Pumpenſtangen, nebſt den an ſelbigen haͤngenden Pumpenkolben, durch ihr uͤberwiegendes Gewicht den Balancier auf der andern Seite hinunter, und eben dadurch den Hauptkolben oder Stempel des Cylinders in die Hoͤhe ziehen.
An der ganzen Maſchine haͤngen nur zwey ſogenannte hohe Pumpenſaͤtze oder Pumpen, die einander das Waſſer zuheben, und von welchen jede, mit Inbegrif 10 Lachter hoher Aufſatzroͤhren, 14 Lachter hoch iſt. Die geſammte Tiefe,
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/235>, abgerufen am 21.11.2024.
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