Producte bey Vulkanen rc. angeführt wird, 5) daß sie nicht durch einen Blitz geschmolzen worden; denn wiewohl man deutlich sehe, daß es durch kein gewöhnliches Feuer, sondern höchstwahrscheinlich durch Beyhülfe der Elektricität geschehen seyn müsse, so könne doch ein Blitz nicht Massen von so vielen Centnern in Fluß bringen, sondern schmelze die Metalle höchstens nur an den Kanten an.
Nach Herrn Chladni sind diese Massen von gleichem Ursprunge mit denen, welche unten in dem Zusatze des Art. Feuerkugel beschrieben werden; sie sind nemlich, wie jene, aus dem allgemeinen Weltraume herabgekommen, und als Feuerkugeln auf die Erde niedergefallen. Herr Chl. sucht dieses aus der Uebereinstimmung der gefundenen Massen mit den Erscheinungen an Feuerkugeln, aus den vorhandenen Nochrichten von herabgesallenen Massen, und aus den Localumständen, unter welchen die beschriebenen gefunden worden sind, glaublich zu machen. Es finde sich nemlich am Eisen alle die Dichtigkeit, Schwere und Zähigkeit, die der Stoff der Feuerkugeln haben müsse, die Eigenschaft mit einem solchen Lichte, mit Flamme, Rauch und ausgeworfenen Funken zu brennen; die schwammige Textur zeuge von der Ausdehnung durch elastische Flüßigkeiten, und die kuglichten Eindrücke der äußern Rinde von Blasen, die beym Erkalten eingesunken seyen. Auch stimme die Beymischung von Schwefel mit den Phänomenen der Feuerkugeln überein; die Beschaffenheit der Massen zeige eine Schmelzung durch stärkeres Feuer, als das gewöhnliche, an, wobey eine äußerst starke Elektricität mitgewirkt habe; und da es durch einen Blitz nicht könne geschehen seyn, so bleibe die einzige Erklärung durch die Feuerkugel übrig. Die Nachrichten von mehreren vom Himmel herabgekommenen Massen, denen es nicht an Glaubwürdigkeit fehle, stimmten sowohl unter sich, als mit der Erklärung durch Feuerkugeln, nicht aber mit den Erscheinungen des Blitzes, überein. Endlich habe man diese Massen an Orten, wo es übrigens an Eisen fehle, und nicht in der Tiefe, sondern zu Tage ausstehend, gefunden.
Producte bey Vulkanen rc. angefuͤhrt wird, 5) daß ſie nicht durch einen Blitz geſchmolzen worden; denn wiewohl man deutlich ſehe, daß es durch kein gewoͤhnliches Feuer, ſondern hoͤchſtwahrſcheinlich durch Beyhuͤlfe der Elektricitaͤt geſchehen ſeyn muͤſſe, ſo koͤnne doch ein Blitz nicht Maſſen von ſo vielen Centnern in Fluß bringen, ſondern ſchmelze die Metalle hoͤchſtens nur an den Kanten an.
Nach Herrn Chladni ſind dieſe Maſſen von gleichem Urſprunge mit denen, welche unten in dem Zuſatze des Art. Feuerkugel beſchrieben werden; ſie ſind nemlich, wie jene, aus dem allgemeinen Weltraume herabgekommen, und als Feuerkugeln auf die Erde niedergefallen. Herr Chl. ſucht dieſes aus der Uebereinſtimmung der gefundenen Maſſen mit den Erſcheinungen an Feuerkugeln, aus den vorhandenen Nochrichten von herabgeſallenen Maſſen, und aus den Localumſtaͤnden, unter welchen die beſchriebenen gefunden worden ſind, glaublich zu machen. Es finde ſich nemlich am Eiſen alle die Dichtigkeit, Schwere und Zaͤhigkeit, die der Stoff der Feuerkugeln haben muͤſſe, die Eigenſchaft mit einem ſolchen Lichte, mit Flamme, Rauch und ausgeworfenen Funken zu brennen; die ſchwammige Textur zeuge von der Ausdehnung durch elaſtiſche Fluͤßigkeiten, und die kuglichten Eindruͤcke der aͤußern Rinde von Blaſen, die beym Erkalten eingeſunken ſeyen. Auch ſtimme die Beymiſchung von Schwefel mit den Phaͤnomenen der Feuerkugeln uͤberein; die Beſchaffenheit der Maſſen zeige eine Schmelzung durch ſtaͤrkeres Feuer, als das gewoͤhnliche, an, wobey eine aͤußerſt ſtarke Elektricitaͤt mitgewirkt habe; und da es durch einen Blitz nicht koͤnne geſchehen ſeyn, ſo bleibe die einzige Erklaͤrung durch die Feuerkugel uͤbrig. Die Nachrichten von mehreren vom Himmel herabgekommenen Maſſen, denen es nicht an Glaubwuͤrdigkeit fehle, ſtimmten ſowohl unter ſich, als mit der Erklaͤrung durch Feuerkugeln, nicht aber mit den Erſcheinungen des Blitzes, uͤberein. Endlich habe man dieſe Maſſen an Orten, wo es uͤbrigens an Eiſen fehle, und nicht in der Tiefe, ſondern zu Tage ausſtehend, gefunden.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0254"xml:id="P.5.242"n="242"/><lb/>
Producte bey Vulkanen rc. angefuͤhrt wird, 5) daß ſie nicht durch einen Blitz geſchmolzen worden; denn wiewohl man deutlich ſehe, daß es durch kein gewoͤhnliches Feuer, ſondern hoͤchſtwahrſcheinlich durch Beyhuͤlfe der Elektricitaͤt geſchehen ſeyn muͤſſe, ſo koͤnne doch ein Blitz nicht Maſſen von ſo vielen Centnern in Fluß bringen, ſondern ſchmelze die Metalle hoͤchſtens nur an den Kanten an.</p><p>Nach Herrn <hirendition="#b">Chladni</hi>ſind dieſe Maſſen von gleichem Urſprunge mit denen, welche unten in dem Zuſatze des Art. <hirendition="#b">Feuerkugel</hi> beſchrieben werden; ſie ſind nemlich, wie jene, aus dem allgemeinen Weltraume herabgekommen, und als Feuerkugeln auf die Erde niedergefallen. Herr Chl. ſucht dieſes aus der Uebereinſtimmung der gefundenen Maſſen mit den Erſcheinungen an Feuerkugeln, aus den vorhandenen Nochrichten von herabgeſallenen Maſſen, und aus den Localumſtaͤnden, unter welchen die beſchriebenen gefunden worden ſind, glaublich zu machen. Es finde ſich nemlich am Eiſen alle die Dichtigkeit, Schwere und Zaͤhigkeit, die der Stoff der Feuerkugeln haben muͤſſe, die Eigenſchaft mit einem ſolchen Lichte, mit Flamme, Rauch und ausgeworfenen Funken zu brennen; die ſchwammige Textur zeuge von der Ausdehnung durch elaſtiſche Fluͤßigkeiten, und die kuglichten Eindruͤcke der aͤußern Rinde von Blaſen, die beym Erkalten eingeſunken ſeyen. Auch ſtimme die Beymiſchung von Schwefel mit den Phaͤnomenen der Feuerkugeln uͤberein; die Beſchaffenheit der Maſſen zeige eine Schmelzung durch ſtaͤrkeres Feuer, als das gewoͤhnliche, an, wobey eine aͤußerſt ſtarke Elektricitaͤt mitgewirkt habe; und da es durch einen Blitz nicht koͤnne geſchehen ſeyn, ſo bleibe die einzige Erklaͤrung durch die Feuerkugel uͤbrig. Die Nachrichten von mehreren vom Himmel herabgekommenen Maſſen, denen es nicht an Glaubwuͤrdigkeit fehle, ſtimmten ſowohl unter ſich, als mit der Erklaͤrung durch Feuerkugeln, nicht aber mit den Erſcheinungen des Blitzes, uͤberein. Endlich habe man dieſe Maſſen an Orten, wo es uͤbrigens an Eiſen fehle, und nicht in der Tiefe, ſondern zu Tage ausſtehend, gefunden.<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[242/0254]
Producte bey Vulkanen rc. angefuͤhrt wird, 5) daß ſie nicht durch einen Blitz geſchmolzen worden; denn wiewohl man deutlich ſehe, daß es durch kein gewoͤhnliches Feuer, ſondern hoͤchſtwahrſcheinlich durch Beyhuͤlfe der Elektricitaͤt geſchehen ſeyn muͤſſe, ſo koͤnne doch ein Blitz nicht Maſſen von ſo vielen Centnern in Fluß bringen, ſondern ſchmelze die Metalle hoͤchſtens nur an den Kanten an.
Nach Herrn Chladni ſind dieſe Maſſen von gleichem Urſprunge mit denen, welche unten in dem Zuſatze des Art. Feuerkugel beſchrieben werden; ſie ſind nemlich, wie jene, aus dem allgemeinen Weltraume herabgekommen, und als Feuerkugeln auf die Erde niedergefallen. Herr Chl. ſucht dieſes aus der Uebereinſtimmung der gefundenen Maſſen mit den Erſcheinungen an Feuerkugeln, aus den vorhandenen Nochrichten von herabgeſallenen Maſſen, und aus den Localumſtaͤnden, unter welchen die beſchriebenen gefunden worden ſind, glaublich zu machen. Es finde ſich nemlich am Eiſen alle die Dichtigkeit, Schwere und Zaͤhigkeit, die der Stoff der Feuerkugeln haben muͤſſe, die Eigenſchaft mit einem ſolchen Lichte, mit Flamme, Rauch und ausgeworfenen Funken zu brennen; die ſchwammige Textur zeuge von der Ausdehnung durch elaſtiſche Fluͤßigkeiten, und die kuglichten Eindruͤcke der aͤußern Rinde von Blaſen, die beym Erkalten eingeſunken ſeyen. Auch ſtimme die Beymiſchung von Schwefel mit den Phaͤnomenen der Feuerkugeln uͤberein; die Beſchaffenheit der Maſſen zeige eine Schmelzung durch ſtaͤrkeres Feuer, als das gewoͤhnliche, an, wobey eine aͤußerſt ſtarke Elektricitaͤt mitgewirkt habe; und da es durch einen Blitz nicht koͤnne geſchehen ſeyn, ſo bleibe die einzige Erklaͤrung durch die Feuerkugel uͤbrig. Die Nachrichten von mehreren vom Himmel herabgekommenen Maſſen, denen es nicht an Glaubwuͤrdigkeit fehle, ſtimmten ſowohl unter ſich, als mit der Erklaͤrung durch Feuerkugeln, nicht aber mit den Erſcheinungen des Blitzes, uͤberein. Endlich habe man dieſe Maſſen an Orten, wo es uͤbrigens an Eiſen fehle, und nicht in der Tiefe, ſondern zu Tage ausſtehend, gefunden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/254>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.