"Materie auf; eines, z. B. das Silber, dadurch, daß es "solche an sich ziehet, und gleichsam einsauget, das andere, "als das Bley, indem es sie absetzt." Er behauptet sogar, einen ähnlichen Uebergang der Elektricität beobachtet zu haben, als er Metalle verschiedener Art an einen feuchten Körper, z. B. Papier, Leder, Tuch, die gehörig mit Wasser getränkt waren, oder noch besser an das Wasser selbst, angebracht und sie unter einander verbunden habe. Nach dieser Erklärung würden uns die Versuche eine neue Art der Erregung kennen lehren, deren genauere Untersuchung für die Theorie der Elektricität und ihres Ursprungs sehr wichtig wäre.
Demohngeachtet sind noch einige Versuche übrig, wobey man weder künstliche Elektricität, noch verschiedene Metalle anwendet, und die Zusammenziehungen dennoch erfolgen sieht. Von diesen urtheilt selbst Volta (Phil. Transact. for the year 1793. P. I. n. 1. übers. in Grens Journal der Physik, B. VIII. S. 314.), daß sie dennoch auf eine eigentliche thierische Elektricität hinzuweisen schienen. Er sey, sagt er, bey der Entdeckung dieser neuen Erregungsart der Elektricität, welche in der bloßen Anwendung zweyer Belegungen von verschiedenen Metallen besteht, gegen alles das mistrauisch geworden, was ihm sonst eine natürliche thierische Elektricität zu beweisen geschienen hätte. Nach einer wiederholten Uebersicht aller Phänomene aber habe er doch endlich gefunden, daß einige dieser Versuche noch die Untersuchung aushielten, daß folglich die natürliche thierische und eigentlich organische Elektricität noch bestehe, und nicht gänzlich verworfen werden könne. Er rechnet dahin diejenigen Versuche, wo man keine verschiedenen Belegungen, oder überhaupt gar keine Belegung nöthig hat, wo ein bloßer Metalldrath oder jeder andere leitende Körper, der die Dienste eines Ausladers zwischen dem isolirten Nerven und einem davon abhängigen Muskel vertritt, in dem letztern Convulsionen erregen kann. "So eingeschränkt auch die Phäno"mene sind," setzt er hinzu, "die eine solche Elektricität "darthun, so sind sie dennoch überzeugend."
”Materie auf; eines, z. B. das Silber, dadurch, daß es ”ſolche an ſich ziehet, und gleichſam einſauget, das andere, ”als das Bley, indem es ſie abſetzt.“ Er behauptet ſogar, einen aͤhnlichen Uebergang der Elektricitaͤt beobachtet zu haben, als er Metalle verſchiedener Art an einen feuchten Koͤrper, z. B. Papier, Leder, Tuch, die gehoͤrig mit Waſſer getraͤnkt waren, oder noch beſſer an das Waſſer ſelbſt, angebracht und ſie unter einander verbunden habe. Nach dieſer Erklaͤrung wuͤrden uns die Verſuche eine neue Art der Erregung kennen lehren, deren genauere Unterſuchung fuͤr die Theorie der Elektricitaͤt und ihres Urſprungs ſehr wichtig waͤre.
Demohngeachtet ſind noch einige Verſuche uͤbrig, wobey man weder kuͤnſtliche Elektricitaͤt, noch verſchiedene Metalle anwendet, und die Zuſammenziehungen dennoch erfolgen ſieht. Von dieſen urtheilt ſelbſt Volta (Phil. Transact. for the year 1793. P. I. n. 1. uͤberſ. in Grens Journal der Phyſik, B. VIII. S. 314.), daß ſie dennoch auf eine eigentliche thieriſche Elektricitaͤt hinzuweiſen ſchienen. Er ſey, ſagt er, bey der Entdeckung dieſer neuen Erregungsart der Elektricitaͤt, welche in der bloßen Anwendung zweyer Belegungen von verſchiedenen Metallen beſteht, gegen alles das mistrauiſch geworden, was ihm ſonſt eine natuͤrliche thieriſche Elektricitaͤt zu beweiſen geſchienen haͤtte. Nach einer wiederholten Ueberſicht aller Phaͤnomene aber habe er doch endlich gefunden, daß einige dieſer Verſuche noch die Unterſuchung aushielten, daß folglich die natuͤrliche thieriſche und eigentlich organiſche Elektricitaͤt noch beſtehe, und nicht gaͤnzlich verworfen werden koͤnne. Er rechnet dahin diejenigen Verſuche, wo man keine verſchiedenen Belegungen, oder uͤberhaupt gar keine Belegung noͤthig hat, wo ein bloßer Metalldrath oder jeder andere leitende Koͤrper, der die Dienſte eines Ausladers zwiſchen dem iſolirten Nerven und einem davon abhaͤngigen Muskel vertritt, in dem letztern Convulſionen erregen kann. ”So eingeſchraͤnkt auch die Phaͤno”mene ſind,“ ſetzt er hinzu, ”die eine ſolche Elektricitaͤt ”darthun, ſo ſind ſie dennoch uͤberzeugend.“
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><pbfacs="#f0303"xml:id="P.5.291"n="291"/><lb/>”Materie auf; eines, z. B. das Silber, dadurch, daß es ”ſolche an ſich ziehet, und gleichſam einſauget, das andere, ”als das Bley, indem es ſie abſetzt.“ Er behauptet ſogar, einen aͤhnlichen Uebergang der Elektricitaͤt beobachtet zu haben, als er Metalle verſchiedener Art an einen feuchten Koͤrper, z. B. Papier, Leder, Tuch, die gehoͤrig mit Waſſer getraͤnkt waren, oder noch beſſer an das Waſſer ſelbſt, angebracht und ſie unter einander verbunden habe. Nach dieſer Erklaͤrung wuͤrden uns die Verſuche eine neue Art der Erregung kennen lehren, deren genauere Unterſuchung fuͤr die Theorie der Elektricitaͤt und ihres Urſprungs ſehr wichtig waͤre.</p><p>Demohngeachtet ſind noch einige Verſuche uͤbrig, wobey man weder kuͤnſtliche Elektricitaͤt, noch verſchiedene Metalle anwendet, und die Zuſammenziehungen dennoch erfolgen ſieht. Von dieſen urtheilt ſelbſt <hirendition="#b">Volta</hi> (<hirendition="#aq">Phil. Transact. for the year 1793. P. I. n. 1.</hi> uͤberſ. in <hirendition="#b">Grens</hi> Journal der Phyſik, B. <hirendition="#aq">VIII.</hi> S. 314.), daß ſie dennoch auf eine eigentliche thieriſche <hirendition="#b">Elektricitaͤt</hi> hinzuweiſen ſchienen. Er ſey, ſagt er, bey der Entdeckung dieſer neuen Erregungsart der Elektricitaͤt, welche in der bloßen Anwendung zweyer Belegungen von verſchiedenen Metallen beſteht, gegen alles das mistrauiſch geworden, was ihm ſonſt eine natuͤrliche thieriſche Elektricitaͤt zu beweiſen geſchienen haͤtte. Nach einer wiederholten Ueberſicht aller Phaͤnomene aber habe er doch endlich gefunden, daß einige dieſer Verſuche noch die Unterſuchung aushielten, daß folglich die natuͤrliche thieriſche und eigentlich organiſche Elektricitaͤt noch beſtehe, und nicht gaͤnzlich verworfen werden koͤnne. Er rechnet dahin diejenigen Verſuche, wo man keine verſchiedenen Belegungen, oder uͤberhaupt gar keine Belegung noͤthig hat, wo ein bloßer Metalldrath oder jeder andere leitende Koͤrper, der die Dienſte eines Ausladers zwiſchen dem iſolirten Nerven und einem davon abhaͤngigen Muskel vertritt, in dem letztern Convulſionen erregen kann. ”So eingeſchraͤnkt auch die Phaͤno”mene ſind,“ſetzt er hinzu, ”die eine ſolche Elektricitaͤt ”darthun, ſo ſind ſie dennoch uͤberzeugend.“<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[291/0303]
”Materie auf; eines, z. B. das Silber, dadurch, daß es ”ſolche an ſich ziehet, und gleichſam einſauget, das andere, ”als das Bley, indem es ſie abſetzt.“ Er behauptet ſogar, einen aͤhnlichen Uebergang der Elektricitaͤt beobachtet zu haben, als er Metalle verſchiedener Art an einen feuchten Koͤrper, z. B. Papier, Leder, Tuch, die gehoͤrig mit Waſſer getraͤnkt waren, oder noch beſſer an das Waſſer ſelbſt, angebracht und ſie unter einander verbunden habe. Nach dieſer Erklaͤrung wuͤrden uns die Verſuche eine neue Art der Erregung kennen lehren, deren genauere Unterſuchung fuͤr die Theorie der Elektricitaͤt und ihres Urſprungs ſehr wichtig waͤre.
Demohngeachtet ſind noch einige Verſuche uͤbrig, wobey man weder kuͤnſtliche Elektricitaͤt, noch verſchiedene Metalle anwendet, und die Zuſammenziehungen dennoch erfolgen ſieht. Von dieſen urtheilt ſelbſt Volta (Phil. Transact. for the year 1793. P. I. n. 1. uͤberſ. in Grens Journal der Phyſik, B. VIII. S. 314.), daß ſie dennoch auf eine eigentliche thieriſche Elektricitaͤt hinzuweiſen ſchienen. Er ſey, ſagt er, bey der Entdeckung dieſer neuen Erregungsart der Elektricitaͤt, welche in der bloßen Anwendung zweyer Belegungen von verſchiedenen Metallen beſteht, gegen alles das mistrauiſch geworden, was ihm ſonſt eine natuͤrliche thieriſche Elektricitaͤt zu beweiſen geſchienen haͤtte. Nach einer wiederholten Ueberſicht aller Phaͤnomene aber habe er doch endlich gefunden, daß einige dieſer Verſuche noch die Unterſuchung aushielten, daß folglich die natuͤrliche thieriſche und eigentlich organiſche Elektricitaͤt noch beſtehe, und nicht gaͤnzlich verworfen werden koͤnne. Er rechnet dahin diejenigen Verſuche, wo man keine verſchiedenen Belegungen, oder uͤberhaupt gar keine Belegung noͤthig hat, wo ein bloßer Metalldrath oder jeder andere leitende Koͤrper, der die Dienſte eines Ausladers zwiſchen dem iſolirten Nerven und einem davon abhaͤngigen Muskel vertritt, in dem letztern Convulſionen erregen kann. ”So eingeſchraͤnkt auch die Phaͤno”mene ſind,“ ſetzt er hinzu, ”die eine ſolche Elektricitaͤt ”darthun, ſo ſind ſie dennoch uͤberzeugend.“
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/303>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.