Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.
Gren Grundriß der Naturlehre 1793. §. 429--436. Erdkugel. Zusatz zu diesem Art. Th. II. S. 13--72. Zu S. 39. Die Gradmessungen, auf welche sich die Angaben der hier befindlichen Tabelle gründen, sind folgende. Vom Abbe de la Caille auf dem Vorgebirge der guten Hofnung (Diverses obs. astronomiques et physiques faites au Cap de bonne Esperance, in Mem. del'Acad. des sc. 1751. p. 435.), von Mason und Dixon in Nordamerika (Philos. Trans. 1768. p. 326.), vom P. Joseph Liesganig in Ungarn und Oesterreich (Dimensio graduum merid. Viennens. et Hungar. 1770.), von den P. P. Maire und Boscowich auf Benedicts XIV. Anordnung im Kirchenstaate (De litteraria expeditione etc. franz. mit Anm. Voyage astron. et geograph. dans l'etat de l'eglise 1770.), vom P. Beccaria und Abbate Canonica in Piemont (Gradus Taurinensis. 1774. 4.). Durch die neusten Messungen der zwölf Grade vom 39sten bis 51sten nördl. Breite, oder von Barcellona bis Dünkirchen, an welchen im Jahre 1792 außer mehrern Mathematikern die Herren Cassini, de Borda, Mechain und de Lambre Antheil genommen haben, ist der 45ste Grad der Breite (der in den Mem. de l'Ac. des Sc. 1758. p. 244. auf 57028 Toisen gesetzt war) auf 57027 Toisen bestimmt, und hierauf durch ein Decret des französischen Nationalconvents vom 31. Jul. 1793 die Einführung eines neuen Maaßes gegründet worden, s. Metre. Zu S. 40. Daß die gemessenen Grade nicht alle vollkommen in eine einzige regelmäßige Krümmung passen, ist nicht zu verwundern, da bey jeder solchen Messung unvermeidliche Fehler vorfallen. Gebirge haben das Bleyloth aus seiner Richtung gezogen; die Bogen sind in verschiedenen Höhen über der Meeresfläche gemessen, und müssen zur Vergleichung erst in eine Fläche gebracht werden; Maaße, die einerley Namen führen, sind vielleicht nicht in aller
Gren Grundriß der Naturlehre 1793. §. 429—436. Erdkugel. Zuſatz zu dieſem Art. Th. II. S. 13—72. Zu S. 39. Die Gradmeſſungen, auf welche ſich die Angaben der hier befindlichen Tabelle gruͤnden, ſind folgende. Vom Abbe de la Caille auf dem Vorgebirge der guten Hofnung (Diverſes obſ. aſtronomiques et phyſiques faites au Cap de bonne Eſperance, in Mem. del'Acad. des ſc. 1751. p. 435.), von Maſon und Dixon in Nordamerika (Philoſ. Trans. 1768. p. 326.), vom P. Joſeph Liesganig in Ungarn und Oeſterreich (Dimenſio graduum merid. Viennenſ. et Hungar. 1770.), von den P. P. Maire und Boscowich auf Benedicts XIV. Anordnung im Kirchenſtaate (De litteraria expeditione etc. franz. mit Anm. Voyage aſtron. et geograph. dans l'état de l'egliſe 1770.), vom P. Beccaria und Abbate Canonica in Piemont (Gradus Taurinenſis. 1774. 4.). Durch die neuſten Meſſungen der zwoͤlf Grade vom 39ſten bis 51ſten noͤrdl. Breite, oder von Barcellona bis Duͤnkirchen, an welchen im Jahre 1792 außer mehrern Mathematikern die Herren Caſſini, de Borda, Mechain und de Lambre Antheil genommen haben, iſt der 45ſte Grad der Breite (der in den Mem. de l'Ac. des Sc. 1758. p. 244. auf 57028 Toiſen geſetzt war) auf 57027 Toiſen beſtimmt, und hierauf durch ein Decret des franzoͤſiſchen Nationalconvents vom 31. Jul. 1793 die Einfuͤhrung eines neuen Maaßes gegruͤndet worden, ſ. Metre. Zu S. 40. Daß die gemeſſenen Grade nicht alle vollkommen in eine einzige regelmaͤßige Kruͤmmung paſſen, iſt nicht zu verwundern, da bey jeder ſolchen Meſſung unvermeidliche Fehler vorfallen. Gebirge haben das Bleyloth aus ſeiner Richtung gezogen; die Bogen ſind in verſchiedenen Hoͤhen uͤber der Meeresflaͤche gemeſſen, und muͤſſen zur Vergleichung erſt in eine Flaͤche gebracht werden; Maaße, die einerley Namen fuͤhren, ſind vielleicht nicht in aller <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0373" xml:id="P.5.361" n="361"/><lb/> Materien ſind auch der bituminoͤſe Alaun- und Mergelſchiefer, der Torf, 6) <hi rendition="#b">Bernſtein.</hi></p> <p><hi rendition="#b">Gren</hi> Grundriß der Naturlehre 1793. §. 429—436.</p> </div> <div n="2"> <head>Erdkugel.</head><lb/> <p> <hi rendition="#c">Zuſatz zu dieſem Art. Th. <hi rendition="#aq">II.</hi> S. 13—72.</hi> </p> <p><hi rendition="#b">Zu S.</hi> 39. Die Gradmeſſungen, auf welche ſich die Angaben der hier befindlichen Tabelle gruͤnden, ſind folgende. Vom Abbe <hi rendition="#b">de la Caille</hi> auf dem Vorgebirge der guten Hofnung <hi rendition="#aq">(Diverſes obſ. aſtronomiques et phyſiques faites au Cap de bonne Eſperance, in Mem. del'Acad. des ſc. 1751. p. 435.),</hi> von <hi rendition="#b">Maſon</hi> und <hi rendition="#b">Dixon</hi> in Nordamerika <hi rendition="#aq">(Philoſ. Trans. 1768. p. 326.),</hi> vom P. <hi rendition="#b">Joſeph Liesganig</hi> in Ungarn und Oeſterreich <hi rendition="#aq">(Dimenſio graduum merid. Viennenſ. et Hungar. 1770.),</hi> von den P. P. <hi rendition="#b">Maire</hi> und <hi rendition="#b">Boscowich</hi> auf Benedicts <hi rendition="#aq">XIV.</hi> Anordnung im Kirchenſtaate <hi rendition="#aq">(De litteraria expeditione etc.</hi> franz. mit Anm. <hi rendition="#aq">Voyage aſtron. et geograph. dans l'état de l'egliſe 1770.),</hi> vom P. <hi rendition="#b">Beccaria</hi> und Abbate <hi rendition="#b">Canonica</hi> in Piemont <hi rendition="#aq">(Gradus Taurinenſis. 1774. 4.).</hi></p> <p>Durch die neuſten Meſſungen der zwoͤlf Grade vom 39ſten bis 51ſten noͤrdl. Breite, oder von Barcellona bis Duͤnkirchen, an welchen im Jahre 1792 außer mehrern Mathematikern die Herren <hi rendition="#b">Caſſini, de Borda, Mechain</hi> und <hi rendition="#b">de Lambre</hi> Antheil genommen haben, iſt der 45ſte Grad der Breite (der in den <hi rendition="#aq">Mem. de l'Ac. des Sc. 1758. p. 244.</hi> auf 57028 Toiſen geſetzt war) auf 57027 Toiſen beſtimmt, und hierauf durch ein Decret des franzoͤſiſchen Nationalconvents vom 31. Jul. 1793 die Einfuͤhrung eines neuen Maaßes gegruͤndet worden, ſ. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Metre.</hi></hi></p> <p><hi rendition="#b">Zu S.</hi> 40. Daß die gemeſſenen Grade nicht alle vollkommen in eine einzige regelmaͤßige Kruͤmmung paſſen, iſt nicht zu verwundern, da bey jeder ſolchen Meſſung unvermeidliche Fehler vorfallen. Gebirge haben das Bleyloth aus ſeiner Richtung gezogen; die Bogen ſind in verſchiedenen Hoͤhen uͤber der Meeresflaͤche gemeſſen, und muͤſſen zur Vergleichung erſt in eine Flaͤche gebracht werden; Maaße, die einerley Namen fuͤhren, ſind vielleicht nicht in aller<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [361/0373]
Materien ſind auch der bituminoͤſe Alaun- und Mergelſchiefer, der Torf, 6) Bernſtein.
Gren Grundriß der Naturlehre 1793. §. 429—436.
Erdkugel.
Zuſatz zu dieſem Art. Th. II. S. 13—72.
Zu S. 39. Die Gradmeſſungen, auf welche ſich die Angaben der hier befindlichen Tabelle gruͤnden, ſind folgende. Vom Abbe de la Caille auf dem Vorgebirge der guten Hofnung (Diverſes obſ. aſtronomiques et phyſiques faites au Cap de bonne Eſperance, in Mem. del'Acad. des ſc. 1751. p. 435.), von Maſon und Dixon in Nordamerika (Philoſ. Trans. 1768. p. 326.), vom P. Joſeph Liesganig in Ungarn und Oeſterreich (Dimenſio graduum merid. Viennenſ. et Hungar. 1770.), von den P. P. Maire und Boscowich auf Benedicts XIV. Anordnung im Kirchenſtaate (De litteraria expeditione etc. franz. mit Anm. Voyage aſtron. et geograph. dans l'état de l'egliſe 1770.), vom P. Beccaria und Abbate Canonica in Piemont (Gradus Taurinenſis. 1774. 4.).
Durch die neuſten Meſſungen der zwoͤlf Grade vom 39ſten bis 51ſten noͤrdl. Breite, oder von Barcellona bis Duͤnkirchen, an welchen im Jahre 1792 außer mehrern Mathematikern die Herren Caſſini, de Borda, Mechain und de Lambre Antheil genommen haben, iſt der 45ſte Grad der Breite (der in den Mem. de l'Ac. des Sc. 1758. p. 244. auf 57028 Toiſen geſetzt war) auf 57027 Toiſen beſtimmt, und hierauf durch ein Decret des franzoͤſiſchen Nationalconvents vom 31. Jul. 1793 die Einfuͤhrung eines neuen Maaßes gegruͤndet worden, ſ. Metre.
Zu S. 40. Daß die gemeſſenen Grade nicht alle vollkommen in eine einzige regelmaͤßige Kruͤmmung paſſen, iſt nicht zu verwundern, da bey jeder ſolchen Meſſung unvermeidliche Fehler vorfallen. Gebirge haben das Bleyloth aus ſeiner Richtung gezogen; die Bogen ſind in verſchiedenen Hoͤhen uͤber der Meeresflaͤche gemeſſen, und muͤſſen zur Vergleichung erſt in eine Flaͤche gebracht werden; Maaße, die einerley Namen fuͤhren, ſind vielleicht nicht in aller
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