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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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zu liefern, da eine Cuthbertsonsche nur einfache Hrn. R., ob sie gleich in seiner Werkstatt gemacht war, 14 Louisd'or zu stehen kam. Er bemerkt noch, daß die Ausleerung mit dieser Maschine auch geschwinder, als mit der Cuthbertsonschen, von statten gehe.

Zur Geschichte der im Wörterbuche S. 79. erwähnten Quecksilberpumpen oder hydraulischen Luftpumpen ist noch der merkwürdige Umstand nachzutragen, daß die erste Erfindung dieser Art von Luftpumpen dem berüchtigten Emanuel Swedenborg zugehört. Man findet eine Anzeige davon mit einer sehr unvollkommnen Abbildung begleitet, in den leipziger Actis Eruditorum (Ann. 1722. mens. Maj. p. 264.) in einer Recension von Swedenborgs Buche, aus welchem auch Herr Gren (Swedenborgs Vorschlag zu einer hydraulischen Luftpumpe, im Journ. d. Phys. B. IV. S. 407 u. f) eine ausführliche Nachricht mitgetheilt, und dadurch die Sache bekannter gemacht hat. Des Buches Titel ist: Emanuelis Swedenborgii Miscellanea observata circa res naturales, et praesertim circa mineralia, ignem et montium strata. Lips. 1722. 8. Die hieher gehörige Stelle (p. 101.) hat die Ueberschrist: Novus Mechanismus Antliae pnevmaticae ope Mercurii: ich gebe sie hier übersetzt mit der Abbildung Taf. XXX. Fig. 21.

"Daß man aus gläsernen Glocken die Luft durch Pum"pen ausziehe, ist bekannt genug; ich habe aber nachgedacht, "ob sich nicht eine bequemere Vorrichtung dazu, als die ge"wöhnliche, angeben lasse, und bin dabey auf folgende Art "des Auspumpens gefallen. Es sey A ein Tisch, wie man "gewöhnlich bey den Luftpumpen gebraucht, B die gläserne "Glocke, c und d zwey Oefnungen, jede mit einer Klappe "versehen; die Klappe c muß die Luft aus der Glocke her"auslassen, und die bey d muß ihr den Ausgang ins Freye "verstatten. Unter dem Tische muß sich ein kegelförmiges "hohles Gefäß von Eisen E befinden, das aber aufs genaueste "an die untere Seite des Tischchens anschließt, so daß seine "Höhlung die beyden mit Klappen versehenen Oefnungen "c und d umfasset. Der Theil ff muß von Leder seyn: der "äußere Theil gg ist wieder eine eiserne sehr dünne Röhre.


zu liefern, da eine Cuthbertſonſche nur einfache Hrn. R., ob ſie gleich in ſeiner Werkſtatt gemacht war, 14 Louisd'or zu ſtehen kam. Er bemerkt noch, daß die Ausleerung mit dieſer Maſchine auch geſchwinder, als mit der Cuthbertſonſchen, von ſtatten gehe.

Zur Geſchichte der im Woͤrterbuche S. 79. erwaͤhnten Queckſilberpumpen oder hydrauliſchen Luftpumpen iſt noch der merkwuͤrdige Umſtand nachzutragen, daß die erſte Erfindung dieſer Art von Luftpumpen dem beruͤchtigten Emanuel Swedenborg zugehoͤrt. Man findet eine Anzeige davon mit einer ſehr unvollkommnen Abbildung begleitet, in den leipziger Actis Eruditorum (Ann. 1722. menſ. Maj. p. 264.) in einer Recenſion von Swedenborgs Buche, aus welchem auch Herr Gren (Swedenborgs Vorſchlag zu einer hydrauliſchen Luftpumpe, im Journ. d. Phyſ. B. IV. S. 407 u. f) eine ausfuͤhrliche Nachricht mitgetheilt, und dadurch die Sache bekannter gemacht hat. Des Buches Titel iſt: Emanuelis Swedenborgii Miſcellanea obſervata circa res naturales, et praeſertim circa mineralia, ignem et montium ſtrata. Lipſ. 1722. 8. Die hieher gehoͤrige Stelle (p. 101.) hat die Ueberſchriſt: Novus Mechanismus Antliae pnevmaticae ope Mercurii: ich gebe ſie hier uͤberſetzt mit der Abbildung Taf. XXX. Fig. 21.

”Daß man aus glaͤſernen Glocken die Luft durch Pum”pen ausziehe, iſt bekannt genug; ich habe aber nachgedacht, ”ob ſich nicht eine bequemere Vorrichtung dazu, als die ge”woͤhnliche, angeben laſſe, und bin dabey auf folgende Art ”des Auspumpens gefallen. Es ſey A ein Tiſch, wie man ”gewoͤhnlich bey den Luftpumpen gebraucht, B die glaͤſerne ”Glocke, c und d zwey Oefnungen, jede mit einer Klappe ”verſehen; die Klappe c muß die Luft aus der Glocke her”auslaſſen, und die bey d muß ihr den Ausgang ins Freye ”verſtatten. Unter dem Tiſche muß ſich ein kegelfoͤrmiges ”hohles Gefaͤß von Eiſen E befinden, das aber aufs genaueſte ”an die untere Seite des Tiſchchens anſchließt, ſo daß ſeine ”Hoͤhlung die beyden mit Klappen verſehenen Oefnungen ”c und d umfaſſet. Der Theil ff muß von Leder ſeyn: der ”aͤußere Theil gg iſt wieder eine eiſerne ſehr duͤnne Roͤhre.

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[596/0608] zu liefern, da eine Cuthbertſonſche nur einfache Hrn. R., ob ſie gleich in ſeiner Werkſtatt gemacht war, 14 Louisd'or zu ſtehen kam. Er bemerkt noch, daß die Ausleerung mit dieſer Maſchine auch geſchwinder, als mit der Cuthbertſonſchen, von ſtatten gehe. Zur Geſchichte der im Woͤrterbuche S. 79. erwaͤhnten Queckſilberpumpen oder hydrauliſchen Luftpumpen iſt noch der merkwuͤrdige Umſtand nachzutragen, daß die erſte Erfindung dieſer Art von Luftpumpen dem beruͤchtigten Emanuel Swedenborg zugehoͤrt. Man findet eine Anzeige davon mit einer ſehr unvollkommnen Abbildung begleitet, in den leipziger Actis Eruditorum (Ann. 1722. menſ. Maj. p. 264.) in einer Recenſion von Swedenborgs Buche, aus welchem auch Herr Gren (Swedenborgs Vorſchlag zu einer hydrauliſchen Luftpumpe, im Journ. d. Phyſ. B. IV. S. 407 u. f) eine ausfuͤhrliche Nachricht mitgetheilt, und dadurch die Sache bekannter gemacht hat. Des Buches Titel iſt: Emanuelis Swedenborgii Miſcellanea obſervata circa res naturales, et praeſertim circa mineralia, ignem et montium ſtrata. Lipſ. 1722. 8. Die hieher gehoͤrige Stelle (p. 101.) hat die Ueberſchriſt: Novus Mechanismus Antliae pnevmaticae ope Mercurii: ich gebe ſie hier uͤberſetzt mit der Abbildung Taf. XXX. Fig. 21. ”Daß man aus glaͤſernen Glocken die Luft durch Pum”pen ausziehe, iſt bekannt genug; ich habe aber nachgedacht, ”ob ſich nicht eine bequemere Vorrichtung dazu, als die ge”woͤhnliche, angeben laſſe, und bin dabey auf folgende Art ”des Auspumpens gefallen. Es ſey A ein Tiſch, wie man ”gewoͤhnlich bey den Luftpumpen gebraucht, B die glaͤſerne ”Glocke, c und d zwey Oefnungen, jede mit einer Klappe ”verſehen; die Klappe c muß die Luft aus der Glocke her”auslaſſen, und die bey d muß ihr den Ausgang ins Freye ”verſtatten. Unter dem Tiſche muß ſich ein kegelfoͤrmiges ”hohles Gefaͤß von Eiſen E befinden, das aber aufs genaueſte ”an die untere Seite des Tiſchchens anſchließt, ſo daß ſeine ”Hoͤhlung die beyden mit Klappen verſehenen Oefnungen ”c und d umfaſſet. Der Theil ff muß von Leder ſeyn: der ”aͤußere Theil gg iſt wieder eine eiſerne ſehr duͤnne Roͤhre.

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/608>, abgerufen am 18.06.2024.