Behältnissen gefrieren. Zwey davon waren Thermometerröhren mit Kugeln von fast 1 Zoll Durchmesser, wovon die eine Kugel ganz bis an die Mündung der Röhre, die andere nur zur Hälfte gefüllt war; das dritte war ein gläsernes Aräometer, dessen untere Kugel ebenfalls zur Hälfte mit Quecksilber gefüut ward. Das darinn gefrorne Quecksilber ward vom D. Thompson untersucht.
Die völlig gefüllte Kugel ward auf einem flachen Steine durch ein paar mäßige Schläge mit einem eisernen Hammer zerbrochen. Das feste Quecksilber war in verschiedene scharfe und glänzende Stücke abgesondert, von welchen einige sich auf eine kurze Zeit handthieren ließen, ehe sie in den flüßigen Zustand zurückkehrten. Ein Stück, breiter als die übrigen, das fast 1/3 der ganzen Kugel ausmachte, hatte ein schönes Ansehen, und bestand aus platten Tafeln, welche gegen den Mittelpunkt convergirten. Jede dieser Tafeln war an der äußern Fläche der Kugel ohngefähr 1 Linie breit, und wurde nach innen zu schmäler. Ihre Flächen (facets) lagen in sehr verschiedenen Ebenen, wie es gemeiniglich bey krystallisirten kuglichen Körpern, z. B. den kalkerdichten Stalaktitenkugeln der Fall ist. Das feste, spröde Quecksilber hatte an Farbe und tafelförmiger Structur eine äußerst genaue Aehnlichkeit mit dem frischen Spießglanzerze von Auvergne.
Anstatt eines festen Kerns sahe man vielmehr in der Mitte eine Höhlung von ohngefähr 2 Linien im Durchmesser. Wahrscheinlich war dieselbe das Behältniß für einen Theil noch flüßig gebliebenen Quecksilbers gewesen. Die Ränder der Höhlung waren scharf und gut abgeschnitten.
In den beyden kleinern nur zur Hälfte gefüllten Kugeln hatte das Quecksilber seinen natürlichen Glanz behalten, sowohl da, wo es mit dem Glase in Berührung war, als auf seiner obern Fläche. Diese letztere hat eine konische Vertiefung bekommen, die durch concentrische Linien bezeichnet war. Eine dieser Halbkugeln, wie vorher, mit dem Hammer zerschlagen, wurde mehr zerfletscht und zerdrückt, als zerbrochen. Die andere, welche mit einem scharfen Meißel zertheilt ward, zeigte auf der innern Fläche einen metallischen
Behaͤltniſſen gefrieren. Zwey davon waren Thermometerroͤhren mit Kugeln von faſt 1 Zoll Durchmeſſer, wovon die eine Kugel ganz bis an die Muͤndung der Roͤhre, die andere nur zur Haͤlfte gefuͤllt war; das dritte war ein glaͤſernes Araͤometer, deſſen untere Kugel ebenfalls zur Haͤlfte mit Queckſilber gefuͤut ward. Das darinn gefrorne Queckſilber ward vom D. Thompſon unterſucht.
Die voͤllig gefuͤllte Kugel ward auf einem flachen Steine durch ein paar maͤßige Schlaͤge mit einem eiſernen Hammer zerbrochen. Das feſte Queckſilber war in verſchiedene ſcharfe und glaͤnzende Stuͤcke abgeſondert, von welchen einige ſich auf eine kurze Zeit handthieren ließen, ehe ſie in den fluͤßigen Zuſtand zuruͤckkehrten. Ein Stuͤck, breiter als die uͤbrigen, das faſt 1/3 der ganzen Kugel ausmachte, hatte ein ſchoͤnes Anſehen, und beſtand aus platten Tafeln, welche gegen den Mittelpunkt convergirten. Jede dieſer Tafeln war an der aͤußern Flaͤche der Kugel ohngefaͤhr 1 Linie breit, und wurde nach innen zu ſchmaͤler. Ihre Flaͤchen (facets) lagen in ſehr verſchiedenen Ebenen, wie es gemeiniglich bey kryſtalliſirten kuglichen Koͤrpern, z. B. den kalkerdichten Stalaktitenkugeln der Fall iſt. Das feſte, ſproͤde Queckſilber hatte an Farbe und tafelfoͤrmiger Structur eine aͤußerſt genaue Aehnlichkeit mit dem friſchen Spießglanzerze von Auvergne.
Anſtatt eines feſten Kerns ſahe man vielmehr in der Mitte eine Hoͤhlung von ohngefaͤhr 2 Linien im Durchmeſſer. Wahrſcheinlich war dieſelbe das Behaͤltniß fuͤr einen Theil noch fluͤßig gebliebenen Queckſilbers geweſen. Die Raͤnder der Hoͤhlung waren ſcharf und gut abgeſchnitten.
In den beyden kleinern nur zur Haͤlfte gefuͤllten Kugeln hatte das Queckſilber ſeinen natuͤrlichen Glanz behalten, ſowohl da, wo es mit dem Glaſe in Beruͤhrung war, als auf ſeiner obern Flaͤche. Dieſe letztere hat eine koniſche Vertiefung bekommen, die durch concentriſche Linien bezeichnet war. Eine dieſer Halbkugeln, wie vorher, mit dem Hammer zerſchlagen, wurde mehr zerfletſcht und zerdruͤckt, als zerbrochen. Die andere, welche mit einem ſcharfen Meißel zertheilt ward, zeigte auf der innern Flaͤche einen metalliſchen
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Behaͤltniſſen gefrieren. Zwey davon waren Thermometerroͤhren mit Kugeln von faſt 1 Zoll Durchmeſſer, wovon die eine Kugel ganz bis an die Muͤndung der Roͤhre, die andere nur zur Haͤlfte gefuͤllt war; das dritte war ein glaͤſernes Araͤometer, deſſen untere Kugel ebenfalls zur Haͤlfte mit Queckſilber gefuͤut ward. Das darinn gefrorne Queckſilber ward vom <hirendition="#b">D. Thompſon</hi> unterſucht.</p><p>Die voͤllig gefuͤllte Kugel ward auf einem flachen Steine durch ein paar maͤßige Schlaͤge mit einem eiſernen Hammer zerbrochen. Das feſte Queckſilber war in verſchiedene ſcharfe und glaͤnzende Stuͤcke abgeſondert, von welchen einige ſich auf eine kurze Zeit handthieren ließen, ehe ſie in den fluͤßigen Zuſtand zuruͤckkehrten. Ein Stuͤck, breiter als die uͤbrigen, das faſt 1/3 der ganzen Kugel ausmachte, hatte ein ſchoͤnes Anſehen, und beſtand aus platten Tafeln, welche gegen den Mittelpunkt convergirten. Jede dieſer Tafeln war an der aͤußern Flaͤche der Kugel ohngefaͤhr 1 Linie breit, und wurde nach innen zu ſchmaͤler. Ihre Flaͤchen <hirendition="#aq">(facets)</hi> lagen in ſehr verſchiedenen Ebenen, wie es gemeiniglich bey kryſtalliſirten kuglichen Koͤrpern, z. B. den kalkerdichten Stalaktitenkugeln der Fall iſt. Das feſte, ſproͤde Queckſilber hatte an Farbe und tafelfoͤrmiger Structur eine aͤußerſt genaue Aehnlichkeit mit dem friſchen Spießglanzerze von Auvergne.</p><p>Anſtatt eines feſten Kerns ſahe man vielmehr in der Mitte eine Hoͤhlung von ohngefaͤhr 2 Linien im Durchmeſſer. Wahrſcheinlich war dieſelbe das Behaͤltniß fuͤr einen Theil noch fluͤßig gebliebenen Queckſilbers geweſen. Die Raͤnder der Hoͤhlung waren ſcharf und gut abgeſchnitten.</p><p>In den beyden kleinern nur zur Haͤlfte gefuͤllten Kugeln hatte das Queckſilber ſeinen natuͤrlichen Glanz behalten, ſowohl da, wo es mit dem Glaſe in Beruͤhrung war, als auf ſeiner obern Flaͤche. Dieſe letztere hat eine koniſche Vertiefung bekommen, die durch concentriſche Linien bezeichnet war. Eine dieſer Halbkugeln, wie vorher, mit dem Hammer zerſchlagen, wurde mehr zerfletſcht und zerdruͤckt, als zerbrochen. Die andere, welche mit einem ſcharfen Meißel zertheilt ward, zeigte auf der innern Flaͤche einen metalliſchen<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
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Behaͤltniſſen gefrieren. Zwey davon waren Thermometerroͤhren mit Kugeln von faſt 1 Zoll Durchmeſſer, wovon die eine Kugel ganz bis an die Muͤndung der Roͤhre, die andere nur zur Haͤlfte gefuͤllt war; das dritte war ein glaͤſernes Araͤometer, deſſen untere Kugel ebenfalls zur Haͤlfte mit Queckſilber gefuͤut ward. Das darinn gefrorne Queckſilber ward vom D. Thompſon unterſucht.
Die voͤllig gefuͤllte Kugel ward auf einem flachen Steine durch ein paar maͤßige Schlaͤge mit einem eiſernen Hammer zerbrochen. Das feſte Queckſilber war in verſchiedene ſcharfe und glaͤnzende Stuͤcke abgeſondert, von welchen einige ſich auf eine kurze Zeit handthieren ließen, ehe ſie in den fluͤßigen Zuſtand zuruͤckkehrten. Ein Stuͤck, breiter als die uͤbrigen, das faſt 1/3 der ganzen Kugel ausmachte, hatte ein ſchoͤnes Anſehen, und beſtand aus platten Tafeln, welche gegen den Mittelpunkt convergirten. Jede dieſer Tafeln war an der aͤußern Flaͤche der Kugel ohngefaͤhr 1 Linie breit, und wurde nach innen zu ſchmaͤler. Ihre Flaͤchen (facets) lagen in ſehr verſchiedenen Ebenen, wie es gemeiniglich bey kryſtalliſirten kuglichen Koͤrpern, z. B. den kalkerdichten Stalaktitenkugeln der Fall iſt. Das feſte, ſproͤde Queckſilber hatte an Farbe und tafelfoͤrmiger Structur eine aͤußerſt genaue Aehnlichkeit mit dem friſchen Spießglanzerze von Auvergne.
Anſtatt eines feſten Kerns ſahe man vielmehr in der Mitte eine Hoͤhlung von ohngefaͤhr 2 Linien im Durchmeſſer. Wahrſcheinlich war dieſelbe das Behaͤltniß fuͤr einen Theil noch fluͤßig gebliebenen Queckſilbers geweſen. Die Raͤnder der Hoͤhlung waren ſcharf und gut abgeſchnitten.
In den beyden kleinern nur zur Haͤlfte gefuͤllten Kugeln hatte das Queckſilber ſeinen natuͤrlichen Glanz behalten, ſowohl da, wo es mit dem Glaſe in Beruͤhrung war, als auf ſeiner obern Flaͤche. Dieſe letztere hat eine koniſche Vertiefung bekommen, die durch concentriſche Linien bezeichnet war. Eine dieſer Halbkugeln, wie vorher, mit dem Hammer zerſchlagen, wurde mehr zerfletſcht und zerdruͤckt, als zerbrochen. Die andere, welche mit einem ſcharfen Meißel zertheilt ward, zeigte auf der innern Flaͤche einen metalliſchen
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 733. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/745>, abgerufen am 22.11.2024.
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