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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799.

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den an seiner Welle steckenden Minutenzeiger in eben dieser Zeit einmal auf dem Zifferblatte herumführt.

Räderwerke, welche andere Bewegungen von bestimmter Geschwindigkeit hervorbringen sollen, z. B. Planetenmaschinen (s. Th. IV. S. 737.) erfordern künstlichere Eintheilungen, die auf Zerfällung der Zahlen in Factoren von schicklicher Größe und Verhältniß beruhen. Man findet dazu Anweisung in einer neuern Schrift (Fr. David a St. Cajetano Neues Rädergebäude. Wien, 1791. gr. 8.), welche die Absicht hat, verschiedene nach bestimmten Gesetzen sich ereignende Bewegungen, z. B. den Mondlauf, den Lauf der Erde um die Sonne u. s. w. durch Rädersysteme, an welchen kein Rad über 100 Zähne haben soll, vollkommen genau auszuführen.

Lorenz Elemente der Mathemetik. Zweyter Theil, 2te Aufl. Leipz. 1795. gr. 8. Statik, §. 172. 280.

Raupensäure.

N. A.

Raupensäure, Acidum bombycum, Acide bombique.

Eine eigne in den Seidenwürmern enthaltene Säure, von stechendem Geschmack und bernsteingelber Farbe, deren Natur und Verhalten zu andern Körpern aber noch nicht hinlänglich bekannt ist. Chaussier (Ueber die Säure der Seidenraupen, aus den Nouv. Mem. de Dijon. 1783. Semestr. II. p. 70. in Crells chem. Ann. 1788. B. II. S. 516 u. f.) fand diesen sauren Saft vorzüglich in der Puppe des Seidenwurms in einem eignen Behältnisse in der Nähe des Afters; vor der Verwandlung des Thiers ist er in dem schwammigen Gewebe verbreitet, und füllt die Zellen desselben an. Chaussier schied diese Säure dadurch, daß er den durch Leinwand gepreßten Saft der Puppen mit Alkohol fällte, oder auch die zerdrückten Puppen mit Alkohol digerirte, wodurch sich dieses mit der Säure verbindet, ohne die gummichten und schleimigen Theile aufzunehmen. Durch gelindes Abdampfen des Weingeistes blieb die darinn aufgelöste Säure zurück, die noch etwas Ammoniak enthielt. Die Verbindungen dieser Säure erhalten in der neuern Nomenclatur


den an ſeiner Welle ſteckenden Minutenzeiger in eben dieſer Zeit einmal auf dem Zifferblatte herumfuͤhrt.

Raͤderwerke, welche andere Bewegungen von beſtimmter Geſchwindigkeit hervorbringen ſollen, z. B. Planetenmaſchinen (ſ. Th. IV. S. 737.) erfordern kuͤnſtlichere Eintheilungen, die auf Zerfaͤllung der Zahlen in Factoren von ſchicklicher Groͤße und Verhaͤltniß beruhen. Man findet dazu Anweiſung in einer neuern Schrift (Fr. David a St. Cajetano Neues Raͤdergebaͤude. Wien, 1791. gr. 8.), welche die Abſicht hat, verſchiedene nach beſtimmten Geſetzen ſich ereignende Bewegungen, z. B. den Mondlauf, den Lauf der Erde um die Sonne u. ſ. w. durch Raͤderſyſteme, an welchen kein Rad uͤber 100 Zaͤhne haben ſoll, vollkommen genau auszufuͤhren.

Lorenz Elemente der Mathemetik. Zweyter Theil, 2te Aufl. Leipz. 1795. gr. 8. Statik, §. 172. 280.

Raupenſaͤure.

N. A.

Raupenſaͤure, Acidum bombycum, Acide bombique.

Eine eigne in den Seidenwuͤrmern enthaltene Saͤure, von ſtechendem Geſchmack und bernſteingelber Farbe, deren Natur und Verhalten zu andern Koͤrpern aber noch nicht hinlaͤnglich bekannt iſt. Chauſſier (Ueber die Saͤure der Seidenraupen, aus den Nouv. Mém. de Dijon. 1783. Semeſtr. II. p. 70. in Crells chem. Ann. 1788. B. II. S. 516 u. f.) fand dieſen ſauren Saft vorzuͤglich in der Puppe des Seidenwurms in einem eignen Behaͤltniſſe in der Naͤhe des Afters; vor der Verwandlung des Thiers iſt er in dem ſchwammigen Gewebe verbreitet, und fuͤllt die Zellen deſſelben an. Chauſſier ſchied dieſe Saͤure dadurch, daß er den durch Leinwand gepreßten Saft der Puppen mit Alkohol faͤllte, oder auch die zerdruͤckten Puppen mit Alkohol digerirte, wodurch ſich dieſes mit der Saͤure verbindet, ohne die gummichten und ſchleimigen Theile aufzunehmen. Durch gelindes Abdampfen des Weingeiſtes blieb die darinn aufgeloͤſte Saͤure zuruͤck, die noch etwas Ammoniak enthielt. Die Verbindungen dieſer Saͤure erhalten in der neuern Nomenclatur

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[744/0756] den an ſeiner Welle ſteckenden Minutenzeiger in eben dieſer Zeit einmal auf dem Zifferblatte herumfuͤhrt. Raͤderwerke, welche andere Bewegungen von beſtimmter Geſchwindigkeit hervorbringen ſollen, z. B. Planetenmaſchinen (ſ. Th. IV. S. 737.) erfordern kuͤnſtlichere Eintheilungen, die auf Zerfaͤllung der Zahlen in Factoren von ſchicklicher Groͤße und Verhaͤltniß beruhen. Man findet dazu Anweiſung in einer neuern Schrift (Fr. David a St. Cajetano Neues Raͤdergebaͤude. Wien, 1791. gr. 8.), welche die Abſicht hat, verſchiedene nach beſtimmten Geſetzen ſich ereignende Bewegungen, z. B. den Mondlauf, den Lauf der Erde um die Sonne u. ſ. w. durch Raͤderſyſteme, an welchen kein Rad uͤber 100 Zaͤhne haben ſoll, vollkommen genau auszufuͤhren. Lorenz Elemente der Mathemetik. Zweyter Theil, 2te Aufl. Leipz. 1795. gr. 8. Statik, §. 172. 280. Raupenſaͤure. N. A. Raupenſaͤure, Acidum bombycum, Acide bombique. Eine eigne in den Seidenwuͤrmern enthaltene Saͤure, von ſtechendem Geſchmack und bernſteingelber Farbe, deren Natur und Verhalten zu andern Koͤrpern aber noch nicht hinlaͤnglich bekannt iſt. Chauſſier (Ueber die Saͤure der Seidenraupen, aus den Nouv. Mém. de Dijon. 1783. Semeſtr. II. p. 70. in Crells chem. Ann. 1788. B. II. S. 516 u. f.) fand dieſen ſauren Saft vorzuͤglich in der Puppe des Seidenwurms in einem eignen Behaͤltniſſe in der Naͤhe des Afters; vor der Verwandlung des Thiers iſt er in dem ſchwammigen Gewebe verbreitet, und fuͤllt die Zellen deſſelben an. Chauſſier ſchied dieſe Saͤure dadurch, daß er den durch Leinwand gepreßten Saft der Puppen mit Alkohol faͤllte, oder auch die zerdruͤckten Puppen mit Alkohol digerirte, wodurch ſich dieſes mit der Saͤure verbindet, ohne die gummichten und ſchleimigen Theile aufzunehmen. Durch gelindes Abdampfen des Weingeiſtes blieb die darinn aufgeloͤſte Saͤure zuruͤck, die noch etwas Ammoniak enthielt. Die Verbindungen dieſer Saͤure erhalten in der neuern Nomenclatur

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Zitationshilfe: Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 744. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/756>, abgerufen am 25.11.2024.