of the Royal Irish Acad. Vol. IV.) enthält er 0,46 Theile Laugensalz und 0,54 Säure.
Der meiste Mauersalpeter, der in den Salpeterplantagen aus verwesenden Erden auswittert, ist salpetersaure Kalkerde, obgleich die bloße Kalkerde, der Luft ausgesetzt, nie zum salpetersauren Kalke wird. Es sind vielmehr dazu allemal verwesende vegetabilische oder thierische Substanzen, nebst dem gehörigen Grade der Feuchtigkeit und dem Zugange der Luft nöthig. Man s. hierüber Hrn. Gren (System. Handb. der ges. Chemie. II. Band. 1794. §. 2038--2044.
Salpetergas, s. Gas, salpeterartiges
Th. II. S. 411.
Salpetersalmiak, s. Salpetersäure
Th. III. S. 763.
Salpetersäure.
Zus. zu diesem Artikel Th. III. S. 759--766.
Nach der antiphlogistischen Theorie besteht die Salpetersäure aus Stickstoff und Sauerstoff, welche im Zustande der Sättigung das Acide nitrique, Acidum nitricum, die Salpetersäure (Girtanner), vollkommne Salpetersäure (Hermbstädt) ausmachen, die man sonst auch dephlogistisirte Salpetersäure nannte, s. den Art. S. 761. Die rauchende, gefärbte, flüchtige, in welcher der Antheil von Sauerstoff geringer ist, heißt Acide nitreux, Acidum nitrosum,Salpetersaures (Girt.), unvollkommne Salpetersäure (Hermbst.), salpetrigte Säure (Gren), und ist die vormals so genannte phlogistisirte Salpetersäure oder der rauchende Salpetergeist (Art. S. 759. 761.).
Das Salpetersaure zeigt sich in Gasgestalt, so lang es nicht mit Wasser verbunden ist, s. Gas, salpetersaures (Th. II. S. 420.). Man erhält es durch die im Art. angeführte Destillation des Salpeters mit Vitriolöl. Es entwickelt sich aber dabey eine große Menge Lebensluft, und der Sauerstoff verbindet sich mit dem Stickstoff und Wärmestoff zu nitrösem oder salpeterhalbsaurem Gas, s. Gas, salpeterartiges (Th. II. S. 411.), daher von der entstehenden Salpetersäure viel verloren geht. Mit weniger Verlust erhält man letztere, wenn man eine Mischung von Salpeter
of the Royal Iriſh Acad. Vol. IV.) enthaͤlt er 0,46 Theile Laugenſalz und 0,54 Saͤure.
Der meiſte Mauerſalpeter, der in den Salpeterplantagen aus verweſenden Erden auswittert, iſt ſalpeterſaure Kalkerde, obgleich die bloße Kalkerde, der Luft ausgeſetzt, nie zum ſalpeterſauren Kalke wird. Es ſind vielmehr dazu allemal verweſende vegetabiliſche oder thieriſche Subſtanzen, nebſt dem gehoͤrigen Grade der Feuchtigkeit und dem Zugange der Luft noͤthig. Man ſ. hieruͤber Hrn. Gren (Syſtem. Handb. der geſ. Chemie. II. Band. 1794. §. 2038—2044.
Salpetergas, ſ. Gas, ſalpeterartiges
Th. II. S. 411.
Salpeterſalmiak, ſ. Salpeterſaͤure
Th. III. S. 763.
Salpeterſaͤure.
Zuſ. zu dieſem Artikel Th. III. S. 759—766.
Nach der antiphlogiſtiſchen Theorie beſteht die Salpeterſaͤure aus Stickſtoff und Sauerſtoff, welche im Zuſtande der Saͤttigung das Acide nitrique, Acidum nitricum, die Salpeterſaͤure (Girtanner), vollkommne Salpeterſaͤure (Hermbſtaͤdt) ausmachen, die man ſonſt auch dephlogiſtiſirte Salpeterſaͤure nannte, ſ. den Art. S. 761. Die rauchende, gefaͤrbte, fluͤchtige, in welcher der Antheil von Sauerſtoff geringer iſt, heißt Acide nitreux, Acidum nitroſum,Salpeterſaures (Girt.), unvollkommne Salpeterſaͤure (Hermbſt.), ſalpetrigte Saͤure (Gren), und iſt die vormals ſo genannte phlogiſtiſirte Salpeterſaͤure oder der rauchende Salpetergeiſt (Art. S. 759. 761.).
Das Salpeterſaure zeigt ſich in Gasgeſtalt, ſo lang es nicht mit Waſſer verbunden iſt, ſ. Gas, ſalpeterſaures (Th. II. S. 420.). Man erhaͤlt es durch die im Art. angefuͤhrte Deſtillation des Salpeters mit Vitrioloͤl. Es entwickelt ſich aber dabey eine große Menge Lebensluft, und der Sauerſtoff verbindet ſich mit dem Stickſtoff und Waͤrmeſtoff zu nitroͤſem oder ſalpeterhalbſaurem Gas, ſ. Gas, ſalpeterartiges (Th. II. S. 411.), daher von der entſtehenden Salpeterſaͤure viel verloren geht. Mit weniger Verluſt erhaͤlt man letztere, wenn man eine Miſchung von Salpeter
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="2"><p><hirendition="#aq"><pbfacs="#f0793"xml:id="P.5.781"n="781"/><lb/>
of the Royal Iriſh Acad. Vol. IV.)</hi> enthaͤlt er 0,46 Theile Laugenſalz und 0,54 Saͤure.</p><p>Der meiſte Mauerſalpeter, der in den Salpeterplantagen aus verweſenden Erden auswittert, iſt ſalpeterſaure Kalkerde, obgleich die bloße Kalkerde, der Luft ausgeſetzt, nie zum ſalpeterſauren Kalke wird. Es ſind vielmehr dazu allemal verweſende vegetabiliſche oder thieriſche Subſtanzen, nebſt dem gehoͤrigen Grade der Feuchtigkeit und dem Zugange der Luft noͤthig. Man ſ. hieruͤber Hrn. <hirendition="#b">Gren</hi> (Syſtem. Handb. der geſ. Chemie. <hirendition="#aq">II.</hi> Band. 1794. §. 2038—2044.</p></div><divn="2"><head>Salpetergas, ſ. Gas, ſalpeterartiges</head><lb/><p>Th. <hirendition="#aq">II.</hi> S. 411.</p></div><divn="2"><head>Salpeterſalmiak, ſ. Salpeterſaͤure</head><lb/><p>Th. <hirendition="#aq">III.</hi> S. 763.</p></div><divn="2"><head>Salpeterſaͤure.</head><lb/><p><hirendition="#c">Zuſ. zu dieſem Artikel Th. <hirendition="#aq">III.</hi> S. 759—766.</hi></p><p>Nach der antiphlogiſtiſchen Theorie beſteht die Salpeterſaͤure aus Stickſtoff und Sauerſtoff, welche im Zuſtande der Saͤttigung das <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Acide nitrique,</hi> Acidum nitricum,</hi> die <hirendition="#b">Salpeterſaͤure</hi> (Girtanner), <hirendition="#b">vollkommne Salpeterſaͤure</hi> (Hermbſtaͤdt) ausmachen, die man ſonſt auch dephlogiſtiſirte Salpeterſaͤure nannte, ſ. den Art. S. 761. Die rauchende, gefaͤrbte, fluͤchtige, in welcher der Antheil von Sauerſtoff geringer iſt, heißt <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Acide nitreux,</hi> Acidum nitroſum,</hi><hirendition="#b">Salpeterſaures</hi> (Girt.), <hirendition="#b">unvollkommne Salpeterſaͤure</hi> (Hermbſt.), <hirendition="#b">ſalpetrigte Saͤure</hi> (Gren), und iſt die vormals ſo genannte phlogiſtiſirte Salpeterſaͤure oder der rauchende Salpetergeiſt (Art. S. 759. 761.).</p><p>Das Salpeterſaure zeigt ſich in Gasgeſtalt, ſo lang es nicht mit Waſſer verbunden iſt, ſ. <hirendition="#b">Gas, ſalpeterſaures</hi> (Th. <hirendition="#aq">II.</hi> S. 420.). Man erhaͤlt es durch die im Art. angefuͤhrte Deſtillation des Salpeters mit Vitrioloͤl. Es entwickelt ſich aber dabey eine große Menge Lebensluft, und der Sauerſtoff verbindet ſich mit dem Stickſtoff und Waͤrmeſtoff zu nitroͤſem oder <hirendition="#b">ſalpeterhalbſaurem Gas, ſ. Gas, ſalpeterartiges</hi> (Th. <hirendition="#aq">II.</hi> S. 411.), daher von der entſtehenden Salpeterſaͤure viel verloren geht. Mit weniger Verluſt erhaͤlt man letztere, wenn man eine Miſchung von Salpeter<lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[781/0793]
of the Royal Iriſh Acad. Vol. IV.) enthaͤlt er 0,46 Theile Laugenſalz und 0,54 Saͤure.
Der meiſte Mauerſalpeter, der in den Salpeterplantagen aus verweſenden Erden auswittert, iſt ſalpeterſaure Kalkerde, obgleich die bloße Kalkerde, der Luft ausgeſetzt, nie zum ſalpeterſauren Kalke wird. Es ſind vielmehr dazu allemal verweſende vegetabiliſche oder thieriſche Subſtanzen, nebſt dem gehoͤrigen Grade der Feuchtigkeit und dem Zugange der Luft noͤthig. Man ſ. hieruͤber Hrn. Gren (Syſtem. Handb. der geſ. Chemie. II. Band. 1794. §. 2038—2044.
Salpetergas, ſ. Gas, ſalpeterartiges
Th. II. S. 411.
Salpeterſalmiak, ſ. Salpeterſaͤure
Th. III. S. 763.
Salpeterſaͤure.
Zuſ. zu dieſem Artikel Th. III. S. 759—766.
Nach der antiphlogiſtiſchen Theorie beſteht die Salpeterſaͤure aus Stickſtoff und Sauerſtoff, welche im Zuſtande der Saͤttigung das Acide nitrique, Acidum nitricum, die Salpeterſaͤure (Girtanner), vollkommne Salpeterſaͤure (Hermbſtaͤdt) ausmachen, die man ſonſt auch dephlogiſtiſirte Salpeterſaͤure nannte, ſ. den Art. S. 761. Die rauchende, gefaͤrbte, fluͤchtige, in welcher der Antheil von Sauerſtoff geringer iſt, heißt Acide nitreux, Acidum nitroſum, Salpeterſaures (Girt.), unvollkommne Salpeterſaͤure (Hermbſt.), ſalpetrigte Saͤure (Gren), und iſt die vormals ſo genannte phlogiſtiſirte Salpeterſaͤure oder der rauchende Salpetergeiſt (Art. S. 759. 761.).
Das Salpeterſaure zeigt ſich in Gasgeſtalt, ſo lang es nicht mit Waſſer verbunden iſt, ſ. Gas, ſalpeterſaures (Th. II. S. 420.). Man erhaͤlt es durch die im Art. angefuͤhrte Deſtillation des Salpeters mit Vitrioloͤl. Es entwickelt ſich aber dabey eine große Menge Lebensluft, und der Sauerſtoff verbindet ſich mit dem Stickſtoff und Waͤrmeſtoff zu nitroͤſem oder ſalpeterhalbſaurem Gas, ſ. Gas, ſalpeterartiges (Th. II. S. 411.), daher von der entſtehenden Salpeterſaͤure viel verloren geht. Mit weniger Verluſt erhaͤlt man letztere, wenn man eine Miſchung von Salpeter
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:
Bogensignaturen: keine Angabe;
Druckfehler: keine Angabe;
fremdsprachliches Material: keine Angabe;
Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe;
i/j in Fraktur: wie Vorlage;
I/J in Fraktur: wie Vorlage;
Kolumnentitel: keine Angabe;
Kustoden: keine Angabe;
langes s (ſ): wie Vorlage;
Normalisierungen: keine Angabe;
rundes r (ꝛ): keine Angabe;
Seitenumbrüche markiert: ja;
Silbentrennung: aufgelöst;
u/v bzw. U/V: wie Vorlage;
Vokale mit übergest. e: wie Vorlage;
Vollständigkeit: keine Angabe;
Zeichensetzung: keine Angabe;
Zeilenumbrüche markiert: nein;
Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/793>, abgerufen am 25.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.