Man findet diese Resultate im Ganzen sehr übereinstimmend mit den Beobachtungen des Herrn Betancourt über die Elasticität der Wasserdämpfe, welche in dem Zusatze des Art. Dämpfe (oben S. 213.) mitgetheilt werden. Schon die flüchtigste Vergleichung voriger Tabelle mit der dortigen wird dieses lehren, und die kleinen Abweichungen, welche zwischen beyden noch statt finden, sind Folgen unvermeidlicher Fehler bey der Beobachtung. Hieraus folgt nun der Satz: Die absolute Elasticität der Wasserdämpfe in jedem Siedegrade ist dem Barometerstande gleich, der beym Sieden des Wassers statt findet, oder, was ebensoviel sagt, sie ist dem Drucke gleich, den die Oberfläche des siedenden Wassers zu tragen hat. . Dieser Satz ließ sich schon aus der Theorie vermuthen, weil die Dämpfe nicht entstehen und sich erhalten können, wenn nicht ihre Elasticität dem Drucke das Gleichgewicht hält; man wird aber nicht ohne Vergnügen bemerken, daß ihn auch die Erfahrung bestätiget.
Herr Gren verglich nunmehr die gefundenen Resultate mit den Siedegraden, welche für ebendieselben Barometerstände durch Berechnung aus Hrn. de Luc Formel Th.) gefunden werden, s. im Art. S. 53. Die Vergleichung gab folgendes:
Siedegrad
Barometer-
Siedegrad
Barometer-
nach Reaum.
ſtand
nach Reaum.
ſtand
67
14 Zoll
6,5 L.
43
3 Zoll
9 Lin.
56—57
8
0
42
3
5
55,5
7
8,5
41,25
3
2
54
7
0
40
3
1
51,5
6
1
39—39,5
2
11
50,5
5
5,5
38
2
9
49
5
3
35
2
3
48,5
5
2
33,75
2
1
47—47,5
4
10
32
1
11
45,8
4
4
31
1
9
44
3
11
29 1/2
1
6
Man findet dieſe Reſultate im Ganzen ſehr uͤbereinſtimmend mit den Beobachtungen des Herrn Betancourt uͤber die Elaſticitaͤt der Waſſerdaͤmpfe, welche in dem Zuſatze des Art. Daͤmpfe (oben S. 213.) mitgetheilt werden. Schon die fluͤchtigſte Vergleichung voriger Tabelle mit der dortigen wird dieſes lehren, und die kleinen Abweichungen, welche zwiſchen beyden noch ſtatt finden, ſind Folgen unvermeidlicher Fehler bey der Beobachtung. Hieraus folgt nun der Satz: Die abſolute Elaſticitaͤt der Waſſerdaͤmpfe in jedem Siedegrade iſt dem Barometerſtande gleich, der beym Sieden des Waſſers ſtatt findet, oder, was ebenſoviel ſagt, ſie iſt dem Drucke gleich, den die Oberflaͤche des ſiedenden Waſſers zu tragen hat. . Dieſer Satz ließ ſich ſchon aus der Theorie vermuthen, weil die Daͤmpfe nicht entſtehen und ſich erhalten koͤnnen, wenn nicht ihre Elaſticitaͤt dem Drucke das Gleichgewicht haͤlt; man wird aber nicht ohne Vergnuͤgen bemerken, daß ihn auch die Erfahrung beſtaͤtiget.
Herr Gren verglich nunmehr die gefundenen Reſultate mit den Siedegraden, welche fuͤr ebendieſelben Barometerſtaͤnde durch Berechnung aus Hrn. de Luc Formel Θ.) gefunden werden, ſ. im Art. S. 53. Die Vergleichung gab folgendes:
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[843/0855]
Siedegrad Barometer- Siedegrad Barometer-
nach Reaum. ſtand nach Reaum. ſtand
67 14 Zoll 6,5 L. 43 3 Zoll 9 Lin.
56—57 8 0 42 3 5
55,5 7 8,5 41,25 3 2
54 7 0 40 3 1
51,5 6 1 39—39,5 2 11
50,5 5 5,5 38 2 9
49 5 3 35 2 3
48,5 5 2 33,75 2 1
47—47,5 4 10 32 1 11
45,8 4 4 31 1 9
44 3 11 29 1/2 1 6
Man findet dieſe Reſultate im Ganzen ſehr uͤbereinſtimmend mit den Beobachtungen des Herrn Betancourt uͤber die Elaſticitaͤt der Waſſerdaͤmpfe, welche in dem Zuſatze des Art. Daͤmpfe (oben S. 213.) mitgetheilt werden. Schon die fluͤchtigſte Vergleichung voriger Tabelle mit der dortigen wird dieſes lehren, und die kleinen Abweichungen, welche zwiſchen beyden noch ſtatt finden, ſind Folgen unvermeidlicher Fehler bey der Beobachtung. Hieraus folgt nun der Satz: Die abſolute Elaſticitaͤt der Waſſerdaͤmpfe in jedem Siedegrade iſt dem Barometerſtande gleich, der beym Sieden des Waſſers ſtatt findet, oder, was ebenſoviel ſagt, ſie iſt dem Drucke gleich, den die Oberflaͤche des ſiedenden Waſſers zu tragen hat. . Dieſer Satz ließ ſich ſchon aus der Theorie vermuthen, weil die Daͤmpfe nicht entſtehen und ſich erhalten koͤnnen, wenn nicht ihre Elaſticitaͤt dem Drucke das Gleichgewicht haͤlt; man wird aber nicht ohne Vergnuͤgen bemerken, daß ihn auch die Erfahrung beſtaͤtiget.
Herr Gren verglich nunmehr die gefundenen Reſultate mit den Siedegraden, welche fuͤr ebendieſelben Barometerſtaͤnde durch Berechnung aus Hrn. de Luc Formel Θ.) gefunden werden, ſ. im Art. S. 53. Die Vergleichung gab folgendes:
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 843. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/855>, abgerufen am 22.11.2024.
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