Objectivlinse a a hinzusetzen, und den doppelten Winkel a gb suchen.
Die Erleuchtung des Bildes hängt von der Apertur der Linse ab. Man setze, die Oefnung der Linse von der längsten Brennweite (2 Zoll) habe zum Durchmesser nur den vierten Theil des Durchmessers von der Oefnung im Auge, so empfängt sie von dem Objecte, welches 2 Zsll von ihr entfernt ist, eben so viel Licht, als das Auge von ihm in der Entfernung von 8 Zoll, oder in der Weite des deutlichen Sehens, erhalten würde. Dieses Licht wird aber in dem Bilde durch einen 16fachen Raum verbreitet. Die Erleuchtung durch Lampe, Glas und Spiegel verhält sich zur Erleuchtung durch die Lampe allein in der Entfernung von 2 Zollen, wie das Quadrat der halben Breite des Glases, zum Quadrate des Halbmessers vom Lichtbilde in h. Es ist aber jenes Quadrat = 1, dieses = ((4/15)), wofür man das Quadrat von 1/4 oder (1/16) annehmen kan. Mithin wird das Object 16 mal so stark erleuchtet, als es von der Lampe allein in der Entfernung von zwey Zollen erleuchtet werden würde, und die Erleuchtung des 16 mal größern Bildes ist noch eben so stark, als die Erleuchtung von einer argandischen Lampe in der Entfernung von 2 Zollen. Rechnet man hievon auch die Hälfte für das Licht ab, welches durch Brechung und Zurückwerfung verlohren geht, so bleibt doch noch immer eine sehr starke Erleuchtung übrig.
Wird das Werkzeug als Zauberlaterne gebraucht, und zu dem Ende statt der beyden Gläser abc die mattgeschliffene Glastafel eingesetzt, so muß der Theorie des Sonnenmikroskops gemäß das Object etwas weiter, als die Brennweite, von der Linse g entfernt werden. Alsdann entwirft sich auf der Glastafel das verkehrte Bild desselben, und man erhält den Vortheil, daß es nun von mehrern Personen zugleich betrachtet werden kan. Die Vergrößerung ist alsdann fast doppelt so stark, als vorher, die Erleuchtung aber in demselben Verhältnisse schwächer. Jetzt nemlich verhält sich die Größe des Bildes zur Größe des Gegenstandes, wie bg:hg, da dieses Verhältniß vorher, wie bk:hg war.
Objectivlinſe a α hinzuſetzen, und den doppelten Winkel α gb ſuchen.
Die Erleuchtung des Bildes haͤngt von der Apertur der Linſe ab. Man ſetze, die Oefnung der Linſe von der laͤngſten Brennweite (2 Zoll) habe zum Durchmeſſer nur den vierten Theil des Durchmeſſers von der Oefnung im Auge, ſo empfaͤngt ſie von dem Objecte, welches 2 Zsll von ihr entfernt iſt, eben ſo viel Licht, als das Auge von ihm in der Entfernung von 8 Zoll, oder in der Weite des deutlichen Sehens, erhalten wuͤrde. Dieſes Licht wird aber in dem Bilde durch einen 16fachen Raum verbreitet. Die Erleuchtung durch Lampe, Glas und Spiegel verhaͤlt ſich zur Erleuchtung durch die Lampe allein in der Entfernung von 2 Zollen, wie das Quadrat der halben Breite des Glaſes, zum Quadrate des Halbmeſſers vom Lichtbilde in h. Es iſt aber jenes Quadrat = 1, dieſes = ((4/15)), wofuͤr man das Quadrat von 1/4 oder (1/16) annehmen kan. Mithin wird das Object 16 mal ſo ſtark erleuchtet, als es von der Lampe allein in der Entfernung von zwey Zollen erleuchtet werden wuͤrde, und die Erleuchtung des 16 mal groͤßern Bildes iſt noch eben ſo ſtark, als die Erleuchtung von einer argandiſchen Lampe in der Entfernung von 2 Zollen. Rechnet man hievon auch die Haͤlfte fuͤr das Licht ab, welches durch Brechung und Zuruͤckwerfung verlohren geht, ſo bleibt doch noch immer eine ſehr ſtarke Erleuchtung uͤbrig.
Wird das Werkzeug als Zauberlaterne gebraucht, und zu dem Ende ſtatt der beyden Glaͤſer abc die mattgeſchliffene Glastafel eingeſetzt, ſo muß der Theorie des Sonnenmikroſkops gemaͤß das Object etwas weiter, als die Brennweite, von der Linſe g entfernt werden. Alsdann entwirft ſich auf der Glastafel das verkehrte Bild deſſelben, und man erhaͤlt den Vortheil, daß es nun von mehrern Perſonen zugleich betrachtet werden kan. Die Vergroͤßerung iſt alsdann faſt doppelt ſo ſtark, als vorher, die Erleuchtung aber in demſelben Verhaͤltniſſe ſchwaͤcher. Jetzt nemlich verhaͤlt ſich die Groͤße des Bildes zur Groͤße des Gegenſtandes, wie bg:hg, da dieſes Verhaͤltniß vorher, wie bk:hg war.
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Objectivlinſe a α hinzuſetzen, und den doppelten Winkel α gb ſuchen.
Die Erleuchtung des Bildes haͤngt von der Apertur der Linſe ab. Man ſetze, die Oefnung der Linſe von der laͤngſten Brennweite (2 Zoll) habe zum Durchmeſſer nur den vierten Theil des Durchmeſſers von der Oefnung im Auge, ſo empfaͤngt ſie von dem Objecte, welches 2 Zsll von ihr entfernt iſt, eben ſo viel Licht, als das Auge von ihm in der Entfernung von 8 Zoll, oder in der Weite des deutlichen Sehens, erhalten wuͤrde. Dieſes Licht wird aber in dem Bilde durch einen 16fachen Raum verbreitet. Die Erleuchtung durch Lampe, Glas und Spiegel verhaͤlt ſich zur Erleuchtung durch die Lampe allein in der Entfernung von 2 Zollen, wie das Quadrat der halben Breite des Glaſes, zum Quadrate des Halbmeſſers vom Lichtbilde in h. Es iſt aber jenes Quadrat = 1, dieſes = ((4/15)), wofuͤr man das Quadrat von 1/4 oder (1/16) annehmen kan. Mithin wird das Object 16 mal ſo ſtark erleuchtet, als es von der Lampe allein in der Entfernung von zwey Zollen erleuchtet werden wuͤrde, und die Erleuchtung des 16 mal groͤßern Bildes iſt noch eben ſo ſtark, als die Erleuchtung von einer argandiſchen Lampe in der Entfernung von 2 Zollen. Rechnet man hievon auch die Haͤlfte fuͤr das Licht ab, welches durch Brechung und Zuruͤckwerfung verlohren geht, ſo bleibt doch noch immer eine ſehr ſtarke Erleuchtung uͤbrig.
Wird das Werkzeug als Zauberlaterne gebraucht, und zu dem Ende ſtatt der beyden Glaͤſer abc die mattgeſchliffene Glastafel eingeſetzt, ſo muß der Theorie des Sonnenmikroſkops gemaͤß das Object etwas weiter, als die Brennweite, von der Linſe g entfernt werden. Alsdann entwirft ſich auf der Glastafel das verkehrte Bild deſſelben, und man erhaͤlt den Vortheil, daß es nun von mehrern Perſonen zugleich betrachtet werden kan. Die Vergroͤßerung iſt alsdann faſt doppelt ſo ſtark, als vorher, die Erleuchtung aber in demſelben Verhaͤltniſſe ſchwaͤcher. Jetzt nemlich verhaͤlt ſich die Groͤße des Bildes zur Groͤße des Gegenſtandes, wie bg:hg, da dieſes Verhaͤltniß vorher, wie bk:hg war.
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Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 5. Leipzig, 1799, S. 855. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gehler_woerterbuch05_1799/867>, abgerufen am 18.02.2025.
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