Gehler, Johann Samuel Traugott: Physikalisches Wörterbuch, oder, Versuch einer Erklärung der vornehmsten Begriffe und Kunstwörter der Naturlehre. Bd. 6. Leipzig, 1801.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0191" xml:id="P.6.185" n="185"/><lb/> beſchrieben und mit mehrern merkwuͤrdigen Folgerungen begleitet, <hi rendition="#aq"><ref>V, 933</ref>.</hi> Beweis, daß die Sonnenſtralen nicht an ſich warm ſind, mithin nicht durch Mittheilung erwaͤrmen, <hi rendition="#b">ebdſ. de Luc</hi> nimmt alſo die Sonnenſtralen außerhalb der Atmoſphaͤren der Weltkoͤrper nicht fuͤr <hi rendition="#b">erwaͤrmend,</hi> ſondern bloß fuͤr <hi rendition="#b">leuchtend</hi> an, <hi rendition="#aq"><ref>V, 934</ref>.</hi> waͤren die Sonnenſtralen das Feuer (der Waͤrmeſtoff) ſelbſt, ſo muͤßte nach Sonnenuntergang keine Spur von Warme mehr in der Atmoſphaͤre ſeyn - die Sonnenſtralen bringen alſo Waͤrme hervor, aber ſie ſind nicht der Waͤrmeſtoff ſelbſt; denn ſobald ſie Waͤrme erzeugen, werden ſie ihrer vorigen Eigenſchaft beraubt, ſie ſtralen und leuchten nicht mehr, <hi rendition="#b">ebdſ.</hi> die ganze in der Atmoſphaͤre verbreitete Waͤrmemaſſe erhaͤlt alſo durch die Gegenwart der Sonne eine Vermehrung ihrer Expanſibilitaͤt, und dem Aufhoͤren dieſer Wirkung iſt es vorzuͤglich zuzuſchreiben, daß nach Sonnenuntergang an heitern Tagen eine ſchleunige Erkaͤltung der Atmoſphaͤre entſteht, <hi rendition="#aq"><ref>V, 935</ref>.</hi> ſchwarze und dunkel gefaͤrbte Koͤrper werden von den Sonnenſtralen ſtaͤrker erhitzt, als hellgefaͤrbte und weiße, offenbar darum, weil die letztern den groͤßten Theil der Stralen zuruͤckwerfen, <hi rendition="#b">ebdſ. Gren</hi> hat zwar die ehedem behauptete negative Schwere des Waͤrmeſtoffs und Phlogiſtons gaͤnzlich aufgegeben; er nimmt aber dennoch an, daß der Beitritt des Waͤrmeſtoffs eine Abnahme in dem Gewichte der Koͤrper verurſache, wenn er in denſelben gebunden oder latent gemacht werde, <hi rendition="#aq"><ref>V, 936</ref>.</hi> daß Bindung des Waͤrmeſtoffs die Schwere ruhend mache, hat Gren auch noch in ſeinem neuſten Lehrbuche beibehalten, <hi rendition="#aq">V, 937.</hi> <hi rendition="#b">Eimbke's</hi> Verſuche beurtheilt, <hi rendition="#b">ebdſ. f. Achards</hi> Verſuche uͤber das <hi rendition="#b">Aufwaͤrtsſteigen der Waͤrme,</hi> <hi rendition="#aq"><ref>V, 939</ref>.</hi> geaͤußerter Wunſch, daß <hi rendition="#b">Gren</hi> mit dem phlogiſtiſchen Syſtem zugleich auch den Satz vom Leichterwerden durch Bindung des Waͤrmeſtoffs moͤchte aufgegeben haben, den er doch nur um jenes Syſtems willen behauptete, <hi rendition="#aq"><ref>V, 940</ref>.</hi> <hi rendition="#b">f. de Lucs</hi> ausfuͤhrlich geaͤußerte Gedanken uͤber die dem Feuer beigelegte <hi rendition="#b">Leichtigkeit,</hi> <hi rendition="#aq"><ref>V, 941</ref>.</hi> f. das Feuer ſtrebe ſich auszubreiten, als <hi rendition="#b">expanſible Fluͤſſigkeit;</hi> es ſei aber auch, wie alle andere <hi rendition="#b">atmoſphaͤriſche Fluida,</hi> gegen die Erde ſchwer, und folge daher bei ſeiner Verbreitung in der Atmoſphaͤre den allgemeinen Geſetzen elaſtiſcher Materien, <hi rendition="#b">ebdſ. Licht,</hi> die einzige bekannte Subſtanz, welche unſere Erdkugel verlaſſen koͤnne, nicht, als ob daſſelbe nicht gravitire, oder ſonſt von andern expanſibeln Fluͤſſigkeiten verſchieden ſei, ſondern bloß wegen der Eigenſchaft ſeiner Theilchen, ſich in geraden Linien zu bewegen, <hi rendition="#aq"><ref>V, 942</ref>.</hi> Uiber das Stralen der Waͤrme, <hi rendition="#aq"><ref>V, 942</ref>.</hi> ff. das Feuer, nach <hi rendition="#b">Prevoſt,</hi> als eine discrete Fluͤſſigkeit betrachtet, deren Theilchen, wie das Licht, <hi rendition="#b">ſtralend</hi> und durch große Zwiſchenraͤume von einander getrennt ſind, und das nicht durch ſich ſelbſt <hi rendition="#b">ſperr-<lb/></hi></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [185/0191]
beſchrieben und mit mehrern merkwuͤrdigen Folgerungen begleitet, V, 933. Beweis, daß die Sonnenſtralen nicht an ſich warm ſind, mithin nicht durch Mittheilung erwaͤrmen, ebdſ. de Luc nimmt alſo die Sonnenſtralen außerhalb der Atmoſphaͤren der Weltkoͤrper nicht fuͤr erwaͤrmend, ſondern bloß fuͤr leuchtend an, V, 934. waͤren die Sonnenſtralen das Feuer (der Waͤrmeſtoff) ſelbſt, ſo muͤßte nach Sonnenuntergang keine Spur von Warme mehr in der Atmoſphaͤre ſeyn - die Sonnenſtralen bringen alſo Waͤrme hervor, aber ſie ſind nicht der Waͤrmeſtoff ſelbſt; denn ſobald ſie Waͤrme erzeugen, werden ſie ihrer vorigen Eigenſchaft beraubt, ſie ſtralen und leuchten nicht mehr, ebdſ. die ganze in der Atmoſphaͤre verbreitete Waͤrmemaſſe erhaͤlt alſo durch die Gegenwart der Sonne eine Vermehrung ihrer Expanſibilitaͤt, und dem Aufhoͤren dieſer Wirkung iſt es vorzuͤglich zuzuſchreiben, daß nach Sonnenuntergang an heitern Tagen eine ſchleunige Erkaͤltung der Atmoſphaͤre entſteht, V, 935. ſchwarze und dunkel gefaͤrbte Koͤrper werden von den Sonnenſtralen ſtaͤrker erhitzt, als hellgefaͤrbte und weiße, offenbar darum, weil die letztern den groͤßten Theil der Stralen zuruͤckwerfen, ebdſ. Gren hat zwar die ehedem behauptete negative Schwere des Waͤrmeſtoffs und Phlogiſtons gaͤnzlich aufgegeben; er nimmt aber dennoch an, daß der Beitritt des Waͤrmeſtoffs eine Abnahme in dem Gewichte der Koͤrper verurſache, wenn er in denſelben gebunden oder latent gemacht werde, V, 936. daß Bindung des Waͤrmeſtoffs die Schwere ruhend mache, hat Gren auch noch in ſeinem neuſten Lehrbuche beibehalten, V, 937. Eimbke's Verſuche beurtheilt, ebdſ. f. Achards Verſuche uͤber das Aufwaͤrtsſteigen der Waͤrme, V, 939. geaͤußerter Wunſch, daß Gren mit dem phlogiſtiſchen Syſtem zugleich auch den Satz vom Leichterwerden durch Bindung des Waͤrmeſtoffs moͤchte aufgegeben haben, den er doch nur um jenes Syſtems willen behauptete, V, 940. f. de Lucs ausfuͤhrlich geaͤußerte Gedanken uͤber die dem Feuer beigelegte Leichtigkeit, V, 941. f. das Feuer ſtrebe ſich auszubreiten, als expanſible Fluͤſſigkeit; es ſei aber auch, wie alle andere atmoſphaͤriſche Fluida, gegen die Erde ſchwer, und folge daher bei ſeiner Verbreitung in der Atmoſphaͤre den allgemeinen Geſetzen elaſtiſcher Materien, ebdſ. Licht, die einzige bekannte Subſtanz, welche unſere Erdkugel verlaſſen koͤnne, nicht, als ob daſſelbe nicht gravitire, oder ſonſt von andern expanſibeln Fluͤſſigkeiten verſchieden ſei, ſondern bloß wegen der Eigenſchaft ſeiner Theilchen, ſich in geraden Linien zu bewegen, V, 942. Uiber das Stralen der Waͤrme, V, 942. ff. das Feuer, nach Prevoſt, als eine discrete Fluͤſſigkeit betrachtet, deren Theilchen, wie das Licht, ſtralend und durch große Zwiſchenraͤume von einander getrennt ſind, und das nicht durch ſich ſelbſt ſperr-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Bibliothek des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte : Bereitstellung der Texttranskription.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2015-09-02T12:13:09Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |